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Das neue Heft erscheint am 30. März
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Leserreise 2013 Around the World Live-Tracker: Keine Flüge heute
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Singapore - Krabi - Mandalai
Einträge im Logbuch: 60
Mandalai, zweiter Tag
19. Oktober 2013 schlageo1

Leserreise: Tag 50

Fotostrecke: Die zauberhafte Freundlichkeit von Mandalai

Ein Frühstück – eine Herausforderung Dies ist sicher nicht überall so, aber in Mandalay traf diese Formulierung zu - es gab so viele fremde Speisen, dass man auch nicht einen einzigen Bissen Bekanntes zu sich nehmen musste, wenn man nicht wollte. Aber dann waren wir gerüstet wie für einen Alpinmarathon. Diesen wollten wir uns für später aufsparen. Unsere Absicht war, Motorräder zu mieten und mit diesen die Stadt zu erkunden. Orientierung und Kommunikation waren aber hürdenreicher als gedacht: jedenfalls endete unsere erste diesbezügliche Bemühung an der Kasse eines Zoos…
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Tempel mit goldenen Kuppeln sind wohl das erste woran man bei Myanmar (Burma) denkt.


Mofas gab es dort natürlich keine zu mieten, und so schlenderten wir in entgegengesetzter Richtung weiter, änderten auch unsere Pläne diametral und nahmen uns den Mandalay Hill als Ziel vor. Nur sahen wir mit dem besten Willen noch immer nirgends einen Hügel - der Horizont wurde durch Bäume, Mauern und Häuser gebildet.

Etwas ziellos wie wir waren erregten wir die Aufmerksamkeit eines Taxifahrers, welcher uns seine Dienste anbieten wollte – in einem Englisch, welches uns erlaubte, seine Absicht zumindest zu erraten. Wir wurden schnell handelseinig, weil der Preis für einen halben Tag sightseeing so günstig war: allerdings schwang er sich nach Vertragsabschluss auf sein Mofa. Wir hatten aus seinen Äusserungen zumindest die unsichere Vermutungen, er würde bald zurückkommen. Und in der Tat: nach fünf Minuten fuhr er wieder vor, im Schlepptau ein klappriges Auto.

Der Fahrer desselben sprach schon nicht einmal mehr andeutungsweise Englisch, aber er brachte uns zum Mandalay Hill. Im Touristenführer hatten wir gelesen, dies bedeute einen Aufstieg über 1.700 Treppenstufen, bei 34 Grad und barfuss. Unser Fahrer kannte aber eine Strasse – vergleichbar mit einem Alpweg – welcher serpentinenreich bergwärts führte. Er war zwar nicht der einzige, der diesen Weg kannte, aber die Autos, welche nebst uns zum heiligen Berg fuhren, waren derart mit Menschen beladen, dass sich alleine schon wegen deren Anblick die Fahrt lohnte.

Die Schuhe mussten beim Parkplatz liegen lassen: entsprechend gequält tänzelten wir auf den Kopfsteinpflastern zum Gipfel, während die Einheimischen trittfest voranschritten. Vom Schmutz liessen wir uns bald nicht mehr beeindrucken, dafür umso mehr von der Freundlichkeit der Bevölkerung. Jedes auch nur angedeutete Kopfnicken wurde mit einem freudigen Lachen beantwortet, wir wurden aufgefordert, zu photographieren und das meistgesuchte Sujet war eine Traube von Adoleszenten um Sigi, Ingrid oder mich herum.

Auf dem Gipfel des Hügels wurde dann klar, was die Menschen hier suchten: es gibt einen riesigen buddhistischen Tempel, und hier wurde der Vollmond mit einem über drei Tage dauernden Fest begangen. Wir schritten durch ungeahnte, aber immer freundliche Menschenmassen, die beteten, lachten, Picnics abhielten, sangen, schliefen – ein Volksfest eben. Es war interessant, zu sehen, mit welcher Mischung von Demut und Lebensfreude die Leute sich hier ihren religiösen Verpflichtungen oder Bedürfnissen hingaben.

Als alle denkbaren Sujets photographiert waren, brachte uns der Fahrer zur nächsten und zur übernächsten Sehenswürdigkeit – zu einer nächsten Pagode, dann zu einer weiteren Pagode, zwischendrin zum alten Königspalast, auch dieser in Pagodenform. Mandalay überquillt von Pagoden! Diese zu besichtigen war aber nicht etwa langweilig. Jede war anders, in jeder gab es etwas neues zu sehen: konstant war nur die Freundlichkeit der Leute.

In jeder Pagode wurden wir aufgefordert, näher zu kommen, wenn wir uns bei einer religiösen Zeremonie respektvoll im Hintergrund halten wollten. Offensichtlich bedeute es den Leuten viel, uns den Reichtum, der in diesen Pagoden aufgehäuft ist, zu zeigen: Buddhas in allen Grössen und Posen, alle vergoldet, mit LEDs beleuchtet und gelegentlich sogar mit einem blitzenden, Heiligenschein bekränzt, welcher die Farbe rhythmisch wechselte.

Am Abend wurde es ernst: statt eines Apéros gab es ein Briefing, in welchem wir von Arnim detailliert über die Besonderheiten des Anfluges in Paro informiert wurden. Die Teilnahme wurde ganz offiziell im Logbuch bestätigt. Dieses Dokument ersetzt den bisher behördlich vorgeschriebenen Navigator. Eine Sonderregelung war nur möglich, weil Marissa und Arnim im Frühjahr mit der Linie nach Paro geflogen waren, um mit Vertretern des Luftamtes zu verhandeln. Zusätzlich mussten seither fast pausenlos Dokumente über Flugzeuge und Besatzungen geliefert werden, so dass wir dort mittlerweile alle schon so bekannt sein dürften wie ein grüner Hund.

Zum Nachtessen liessen wir uns von den Mooney-Piloten in den Grünen Elefanten entführen: einige einfache, aber liebevoll gedeckte Tische in einem baumumstandenen Garten, Kerzenbeleuchtung, wunderbar gekochte, lokale Speisen: Glückspilze sind wir ! (einmal mehr)

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