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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Leserreise 2013 Around the World  
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Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
05:01:31 Nachricht: CBs ueber den Philippinen. Alle Flgz in Kontakt mit Manila.
03:44:01 Nachricht: Sehr komplexer Flug von Naha auf die Philippinen. WX gut, aber ATC nicht koordiniert.Viel Funkerei.
Am Rande des Taifuns
Einträge im Logbuch: 60
Auf Boracay
 
16. September 2013 Jan Brill

Leserreise: Tag 15


Regen, Verspätung und viele Fragen auf den Philippinen

Nur ein Teil der Gruppe erreichte heute das Tagesziel Boracay auf den Philippinen, drei Flugzeuge – darunter das Redaktionsflugzeug – erreichten den vereinbarten Bootstransfer nicht und strandeten auf der Insel Tablas. An diesem sehr ereignisreichen Tag erlebten wir zahlreiche Überraschungen und große Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Wir müssen aber auch erfahren, dass uns unser gebuchtes und lange vorab bezahltes Luxushotel Shangri-La auf Boracay als es darauf ankam im wahrsten Sinn des Wortes komplett im Regen stehen liess...


Wir können's inzwischen im Chor: Und nach der Landung machen wir … Paperwork! Die Abfertigung und Einreise klappte in Clark Field eigentlich gut, wurde nur immer wieder von Regengüssen unterbrochen.
Der Tag begann nach zeitigem Aufstehen in Naha/ROAH auf Okinawa mit einer handfesten Verzögerung. Zunächst steht für den Crewtransport quer über den verkehrsreichen Airport nur ein Minivan zur Verfügung, was die Abflugzeit der letzten Besatzungen um bis zu 40 Minuten verzögerte. Schlimmer war aber noch ein Problem mit ATC. Naha Control behauptet auf dem von den meisten Crews gefilten Routing direkt von der japanischen in die philippinische FIR sei ein HF vorgeschrieben. Naha ATC erklärte die Philippinen sähen dies zwingend vor. Das kam sowohl für uns wie auch für unseren Handling-Agenten überraschend. Eine entsprechende Vorschrift fand sich nicht, und auch die Entfernung vom Land liess auf der Route über MEVIN und die B462 kontinuierliche VHF-Coverage vermuten. Da in der Gruppe aber nur unsere Cheyenne sowie die Silver Eagle über ein HF verfügten, hiess es für die anderen Crews: Umplanen. Entweder unterwegs IFR canceln und unter FL200 fliegen, oder eine neue Route planen, die deutlich länger war und über Taiwan führte. Bis dies mit viel Nachhilfe unseres Handling-Agenten Peter Steeger aufgeklärt und geändert war, vergingen ca. eineinhalb Stunden. Eine Verzögerung, die uns heute noch teuer zu stehen kommen würde. Und überflüssig war sie auch: Tatsächlich bestand wie gedacht über die gesamte Route einwandfreie VHF-Coverage und Manila Control wies selbst den HF-ausgerüsteten Maschinen gar keine Frequenzen zu sondern übernahm diese Flugzeuge direkt mittels VHF. Im Ergebnis kamen wir jedoch gute eineinhalb Stunden zu spät in Clark Field/RPLC nördlich von Manila an, wo wir die Einreise geplant hatten. Vor Ort hatte Marissa Stief bereits alle nur erdenklichen Hindernisse aus dem Weg geräumt und unterstützte die Crews mit viel Einsatz bei der Einreise in ihr Heimatland. Auch sie konnte allerdings nichts gegen die sintflutartigen Regenfälle ausrichten, die über den ehemaligen US-Militärflugplatz hinwegzogen und im Abstand von ca. 20 Minuten immer wieder die Betankung und Abfertigung lahmlegten. Der Abflug der neun Maschinen verzögerte sich also weiter. Erst gegen 17.00 Uhr Ortszeit landete das Gros der Flugzeuge aus Europa auf dem kleinen VFR-Platz von Romblon/RPVU, auf der Nachbarinsel von Boracay. Inmitten von Palmen und dampfendem Dschungel hatten die Crews nun das Herz der Philippinen erreicht. Eine Sirene kündigt hier die Landung eines Flugzeugs an und verscheucht Leute und Vieh von der Piste. Im kleinen Ort Romblon herrschte Volksfeststimmung, seit drei Monaten war kein Flugzeug mehr hier gelandet. Da das Shangri-La uns keines der eigenen recht komfortablen Boote zur Abholung schicken wollte, mussten wir auf ein lokales Speedboot umsteigen, was nicht die bequemste und auch nicht die trockenste Art des Reisens ist. Für den geplanten Bootstransfer nach Boracay wurde nun aber auch die Zeit knapp, denn in der Dunkelheit fahren die meisten Boote nicht mehr. Die ersten in Romblon eingetroffenen Crews machten sich auch unverzüglich auf den Weg zur Anlegestelle. Für die langsameren Maschinen Silver Eagle und Mooney, sowie für die aus organisatorischen Gründen als letzte in Clark abgeflogene Cheyenne war es jedoch zu spät. Trotz eines am Flugplatz ad hoc organisierten landestypischen Eil-Transports auf dem Pritschen-Bus zur Bootsanlegestelle legte das zweite und letzte Speedboot nur Minuten bevor wir die Anlegestelle erreichten ab.

Trotz eines landestypischen Blitzshuttles namens Monster erreichten drei Crews die Bootsanlagestelle nicht mehr rechtzeitig. Das Speedboot hatte bereits abgelegt. Für die auf Tablas gestrandeten Crews begann eine unverhoffte und sehr originale Philippinen-Experience.
Alle Versuche vom Hotel in Boracay vielleicht doch noch ein Boot für die neun auf Tablas verbliebenen Gäste zu bekommen (Marissa hatte dies bereits von Clark aus erbeten, da absehbar war, dass es mit der Zeit eng wurde) wurden vom dortigen Management kühl abgelehnt. Wir waren also auf Tablas gestrandet. Statt Shangri-La hiess es Pizza, Nudeln und Bier in einer Strandkneipe. Ein auf der Insel gelegenes Resort, das von einem Deutschen geführt wird, hatte noch Zimmer für uns frei. Immerhin hatten wir einen sehr typisch philippinischen Abend in der Strandkneipe, bei dem sich die Leute vor Ort wirklich sehr nett um die gestrandeten Piloten kümmerten. Fazit: Die japanische ATC setzt ein philippinisches HF-Requirement um, von dem auf den Philippinen niemand mehr etwas weiß und das dank durchgehender VHF-Coverage wahrscheinlich auch in Vergessenheit geraten ist. Regengüsse verzögern die ansonsten problemlose Einreise in Clark Field und einem Luxushotel von selbstbehauptetem Weltruf ist es schnurzpiepegal wie seine Gäste von der Nachbarinsel übersetzen. Fertig ist die philippinische Abenteuer-Experience.###-MYBR-### Sehr positiv haben wir die Gastfreundschaft der Leute in Tablas erlebt. Sowohl am Flugplatz wie auch am Strand wo das Boot auf uns warten sollte, haben die Leute dort für die begossenen Piloten wirklich alles erdenkliche möglich gemacht und uns freundlich aufgenommen, ohne dabei die Hand aufzuhalten oder die Lage der unfreiwilligen Gäste auszunutzen.


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