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2. November 2009 Jan Brill

Infrastruktur: Flugplatz gegen Kunde Teil 2


Flugplätze im Kampf gegen den Kunden

Im zwei Teil unserer Reportage "Flugplatz gegen Kunde" richten wir den Blick auf die Nibelungen- und Lutherstadt Worms, wo ein Flugplatz-Krach erster Güte mit Strafanzeigen, Drohungen, Serviceverweigerung und allerlei kuriosen Erschwernissen tobt. Der Flugplatz Worms EDFV sollte eigentlich eine gewisse Nestwärme für die Allgemeine Luftfahrt ausstrahlen. Sicher, die Bausubstanz aus den 1960er-und 1970er-Jahren ist nicht mehr besonders schick, das Flugplatz-Restaurant eher weniger weit oben auf dem Michelin-Guide zu finden und die Zufahrt rustikal, aber das macht nichts. Die Gebühren sind niedrig, es gibt viel Hallenplatz und der Flugplatz liegt günstig und ist gut zu erreichen.


Die Wormser Ostkurve – Dauerstress mit der Flugleitung. V.l.n.r.: Manfred Strauber, Jürgen Kammer, Anke Jaspers, Andreas Nitsche, Kurt Hengst, Olaf Ronsdorf.
Die meisten hier haben auch beruflich mit der Fliegerei zu tun. Lufthansa-Wartungsspezialistin Anke Jaspers führt gerade eine Kontrolle an ihrer Bonanza durch, Jürgen Kammer, airlineerfahrener ATPL-Pilot und FAA-A&P, baut schon die zweite Seneca auf. Klar wird: Hier wird mehr gemacht, als für das reine Fliegen erforderlich ist. Die Flugzeuge sind zum großen Teil „better than new“ – am Samstag treffen sich die Ostkurvler zur Wartung bei Pizza und Cola und zu ausgiebigem Hangar-Talk.

Jeder hatte hier schon seine Erlebnisse mit BfL Meinecke. Manche skurril, manche ärgerlich, andere schon ziemlich bedenklich. Beliebtes Mittel ist die Drohung mit einer Anzeige. Nun kann in Deutschland jeder jeden anzeigen. Sie können Ihren Nachbarn anzeigen, weil er eine Brille trägt, oder auch weil er keine Brille trägt. Ist egal.

Von einem Beauftragten für Luftaufsicht sollte jedoch eine gewisse Fachkenntnis zu dem von ihm verwalteten Aufgabenbereich erwartet werden. Das ist augenscheinlich nicht immer der Fall:
Herr S. beispielsweise betrieb in EDFV ein UL-Segelflugzeug. Meinecke befahl, einen Helm aufzusetzen, und drohte mit einer Anzeige, sollte dies unterbleiben. Erst eine Klarstellung des LBA und eine im Nachgang veröffentlichte NfL (II-63/99) konnte den Flugleiter von der Harmlosigkeit des Flugvorhabens überzeugen.

Häufiger finden sich in Worms Piloten mit der Aufgabe konfrontiert, ihre Unschuld zu beweisen. Das Flugzeug eines UL-Piloten wurde von Meinecke mit Startverbot belegt, nachdem der Propeller Bodenberührung hatte. Begründung: Shock-Loading. Das Flugzeug verfügte jedoch über eine Freilaufkupplung, ein Startverbot war ebenso unnötig wie eine Shock-Loading-Inspection.

Nicht nur im übertragenen, sondern auch im buchstäblichen Sinne legt man den Piloten in Worms auch gerne mal Steine in den Weg. Da der Flugplatz am 1. Januar 2007 wegen des Neujahrsfeiertages geschlossen war, signalisierte die Flugplatzleitung dies den Piloten durch weiße Kreuze auf der Landebahn. Soweit ist das gesetzeskonform. Allerdings platzierte man rund um die weißen Kreuze auch noch große Betonsteine auf der Piste, groß genug, um ein rollendes Luftfahrzeug an Propeller oder Fahrwerk massiv zu beschädigen.
Es kam, was kommen musste: Ein Motorsegler aus Heppenheim, der dort wegen der Windverhältnisse nicht landen konnte führte eine Sicherheitslandung in EDFV durch. Nur mit viel Geschick konnte eine Kollision mit den Betonquadern vermieden werden.

Gelegentlich gibt aber auch eine der beteiligten Parteien einfach nach. Als vor der PA28 von Kurt Hengst bei der Landung unmittelbar vor Feierabend ein Storch mitten auf der Landebahn (Höhe Halbbahnmarkierung) saß, teilte Meinecke dies dem Piloten mit, nicht jedoch ohne den Hinweis hinzuzufügen, dass, wenn er jetzt durchstarte, der Flugplatz geschlossen wäre und er dann beim zweiten Versuch eine verbotene Außenlandung durchführen würde. Einer Bitte des Piloten, dann den Storch vielleicht noch schnell zu verscheuchen, wollte oder konnte Meinecke nicht entsprechen. Was tun? Landen und den Storch gefährden oder durchstarten und außenlanden? Wer jetzt einen Fachanwalt im Flugzeug dabei hat, ist klar im Vorteil. In letzter Sekunde löste der Storch das Problem und flog davon.

Möller erklärt gegenüber Pilot und Flugzeug: „Es gibt eben immer Leute, die sich nicht an die Regeln halten wollen. Knatsch kommt immer aus einer Ecke, das scheint überall der Fall zu sein. Einer aus der Klientel ist eine Viertelstunde nach Platzschließung in stockfinsterer Nacht gelandet. Da darf man sich nicht wundern.“ Dass die Betroffenen das anders sehen, kann kaum überraschen.


Diese Bonanza aus den 1940er-Jahren wird von Lufthansa-Wartungsspezialistin Anke Jaspers liebevoll gepflegt. Aber um den Lärmschutz dieses Flugzeugs gab es Krach, da der Flugplatz nicht glauben wollte, dass eine Lärmbescheinigung von einem FAA-I/A unterschieben war. Zudem meinte man in der Flugleitung das MTOW der Beech besser zu kennen als die Halterin selbst und belastete gleich mal kräftig nach. Die Angaben im Lärmzeugnis stimmten jedoch.
Dass die Anzeigenwut jedoch kein alleiniger Spleen des Herrn Meinecke ist, sondern auch vom Geschäftsführer der Flugplatz GmbH Worms Alexander Möller praktiziert wird, zeigt das Beispiel von Andreas Nitsche. Dieser holte im Frühjahr 2005 seine neu erworbene Baron G-BLJM aus England ab. Nach der Landung meinte der Flugleiter zu erkennen, Nitsche habe auf dem linken Sitz gesessen. „Verboten!“ folgerte man bei der Flugleitung, da Nitsche damals noch kein Zweimotrating besaß. Geschäftsführer Möller erstattete Strafanzeige gegen Nitsche.

Das Problem war nur: Nitsche war auf dem Flug gar nicht der PIC! ATPLer Jürgen Kammer flog verantwortlich, ein Sachverhalt, den die Staatsanwaltschaft auch schnell ermittelte und daraufhin das unter dem Aktenzeichen 103 JS 16508/06 geführte Verfahren am 8. November 2006 einstellte, nicht jedoch, ohne dass Nitsche bei der beantragten Eintragung seines Ratings in die deutsche Lizenz durch das schwebende Verfahren noch erhebliche Probleme entstanden.
Möller scheint nach wie vor noch nicht von der Unschuld seines Kunden überzeugt zu sein. Auf die Frage von Pilot und Flugzeug nach den Gründen für die Anzeige sagt er: „Nitsche saß links. Der ist sowieso ein Revoluzzer, hat sich schon mit der ZUP angelegt, der kriegt ja auch in Darmstadt nichts mehr [in den Schein] eingetragen.“

Wir haken im Gespräch nach und wenden ein, die Ermittlungen seien ja schließlich eingestellt worden. Auch dafür hat Möller eine Erklärung: „Oft sind Staatsanwälte überfordert, weil auch da der Sachverstand nicht gegeben ist!“

Dem unbeteiligten Beobachter mag sich die Frage aufdrängen – warum? Warum um alles in der Welt macht es ein Flugplatz seinen Kunden so schwer?


Keine Verkehrsinformation – auch nicht bei Gegenverkehr

Dass es hier nicht mehr um Kundendienst, Vorschrifteneinhaltung oder gar die Sicherheit im Luftverkehr geht, sondern sich vielmehr längst um persönliche Kränkungen, Stolz und jahrelange Feindschaften dreht, zeigt der Vorfall, der der Nessler-Halle ihren Namen geben sollte.

Zitieren wir aus den Zeugenaussagen gegenüber der Kripo Worms: Es ist der 12. Juni 2006. Zwei Piloten der Ostkurve zogen eine Turboarrow aus der Halle. Einsteigen, checken, anlassen. Dann das Funkgerät einschalten: „Good afternoon Worms, is there any traffic in the pattern?“ Antwort: „Negative Sir.“ Da es windstill war, entschieden sich die beiden Piloten, auf der Piste 24 zu starten. Am Rollhalt angekommen, hörten sie zwei Flugzuge kurz hintereinander im Anflug auf die Piste 06!
Ein Missverständnis? Ein harmloser Irrtum? Kann man alles nach dem Flug klären. Nach einem ereignislosen Flug befragten die beiden Arrow-Piloten zunächst den Piloten eines der Gegenverkehr-Flugzeuge. Diese erklärte, selbstverständlich mit der Infostelle Kontakt gehabt zu haben. Daraufhin die Frage an BfL Meinecke: „Warum haben Sie mich nicht über den [entgegengesetzt] anfliegenden Verkehr informiert?“
Und die verblüffende Antwort: „Hielt ich nicht für nötig, da sie mich sowieso für überflüssig halten.“

Es kann nicht überraschen, dass, als dann kurze Zeit später die Mordkommission wegen des Vorfalls ermittelte, die Bänder keine Tonaufzeichnungen mehr enthielten. Die hier beschriebenen Zitate sind jedoch aktenkundig und von mehreren Ohrenzeugen bestätigt. Egal, ob Meinecke nun ein banaler Irrtum unterlief oder ob andere Absichten hinter dem Vorgang standen – die Aussage „Hielt ich nicht für nötig, da sie mich sowieso für überflüssig halten“ lässt tief blicken und wirft die Frage nach der charakterlichen Eignung des BfL für seinen Job auf.


Drei Piloten der Ostkurve stellen für Pilot und Flugzeug das Ereignis nach, dass zum jüngsten Eklat zwischen Kunde und Flugleitung führte: Das Packen eines Sprungschirms auf der Wiese. BfL Meinecke sah darin den Versuch eines verbotenen Gleitschirmfluges!
Es gäbe noch mehr zu berichten: Unangekündigte Autorennen während der Betriebszeiten mit Billigung der Geschäftsführung (seitdem heißt die Halle 7 im Osten des Platzes nur noch „Ostkurve“), Drohungen, miese Stimmung und die Angst aller Beteiligten, zum Blitzableiter des gesamten Frusts zu werden, wenn man wirklich mal einen nachweisbaren Fehler beginge.

Wie sehr die Nerven in EDFV blank liegen, zeigt der jüngste Vorfall: Der aktive Fallschirmspringer Jürgen Kammer packt auf der Wiese neben der Halle auf einer Grasfläche seinen Sprungschirm. Der Wind fährt in den Schirm und hebt eine Seite der Kappe etwas an. In Sekundenschnelle braust BfL Meinecke mit dem Flugplatzbus samt wild rotierendem gelben Drehlicht an. Sie wissen, was folgt. Sicher nicht die höfliche Frage: „Guten Tag mein Name ist Meinecke, ich arbeite für den Flugplatz, darf ich fragen, was Sie machen?“ Nein. Im Befehlston erfolgt die Anweisung, dies sofort zu unterlassen. Begründung: Gleitschirmfliegen sei in Worms verboten!

Wir wollen uns hier nicht weiter mit den Details beschäftigen. Natürlich ist ein Sprungschirm kein Gleitschirm, er ist viel, viel kleiner, und natürlich kann man mit einem Sprungschirm auch nicht abheben.
Möller erklärt dazu, Meinecke sei von einem der Umstehenden übel beschimpft worden, und fährt fort: „Eine Delegation der mehrfach genannten Herrschaften sitzt dann da, wartet mit dem Handfunkgerät, bis der besagte Mitarbeiter auf dem Turm ist, und dann wird eben provoziert.“


Auswirkungen der Pisten-Vendetta

Die Pisten-Vendetta hat schon längst negative Auswirkungen auf die Service-Qualität am Flugplatz. Im Januar 2009 fragte Herr E., Lufthansa MD-11 Pilot und damit fliegerisch nicht ganz ohne Vorkenntnisse, ob Worms vielleicht die Öffnungszeiten etwas lockern wolle und dies zwecks Kostenersparnis mit einer von anderen Plätzen bekannten Fliegen-ohne-Flugleiter-Regelung verbinden könne. Herr E. begründete seine Anfrage mit all den guten Argumenten, die auch aus diesem Magazin bestens bekannt sind. In der Absage, die E. auf sein Schreiben hin erhielt, argumentierte Geschäftsführer Möller jedoch auf ganz anderem Felde:Es wäre müßig, zum wiederholten Mal unsere diesbezüglichen Argumente aufzuzeigen, da Ihnen diese in schriftlicher und mündlicher Form bereits mehrfach dargelegt wurden. Gleichwohl möchten wir es jedoch nicht versäumen, Ihnen ergänzend zu berichten, dass sich die Rahmenbedingung der thematisierten Angelegenheit eher verschlechtert haben. Dies liegt darin begründet, dass selektive Flugplatznutzer mit inakzeptablen Aktionen und Verhaltensweisen versuchen die Flugplatz GmbH zu provozieren.So argumentiert kein Unternehmer seinen Kunden gegenüber, so argumentiert der Lehrer einer dritten Schulklasse, wenn er den Wandertag absagt, weil einer mal wieder gestört hat.


Ein Safety-Problem

Die Vorfälle in Worms sind jedoch mehr als eine Posse aus der Pfalz. Sie sind ein Sicherheitsproblem, denn was wohl allen Beteiligten auf beiden Seiten des Tower-Glases klar sein muss, ist, dass bei einem echten und nachweisbaren Fehler kein Pardon gewährt wird. Und das ist ein Sicherheitsproblem, denn Fehler passieren – häufig und jedem.

Wer sich jedoch ausschließlich auf das Unsichtbarmachen seiner Fehler konzentriert, der kann sich nicht mehr um deren Vermeidung kümmern, von der nervlichen Anspannung mal ganz abgesehen.

Es gibt in Deutschland bestenfalls noch eine Handvoll solcher Hotspots im Grabenkrieg. Meist sind es unkontrollierte Plätze, aber es gibt auch Tower-Besatzungen, deren Handlungen immer wieder auf dem Schreibtisch von Pilot und Flugzeug landen.

Es ist in einem solchen Fall die Aufgabe des Vorgesetzten, eine Klärung und Entspannung zu versuchen, oder dort, wo dies nicht möglich ist, die Situation zu bereinigen, sei es durch Kündigung eines Kunden oder durch Änderung oder Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Denn eine funktionierende Sicherheitskultur – zu der ein gewisses Maß an Offenheit und Nachsicht gehört – hat Vorrang vor den Empfindlichkeiten Einzelner.

Auf diese Problematik angesprochen, erklärt Geschäftsführer Möller, dass schon mehrfach Gespräche angeboten worden seien, dieses Angebot durch die betroffenen Kunden jedoch immer abgelehnt worden sei.

Möller sind andererseits jedoch auch die Hände gebunden: „Den entsprechenden Mitarbeiter einzubremsen ist kaum möglich. Eine ordentliche Kündigung geht gar nicht, außerordentlich kriegt man das nicht hin. Ich war gestern schon wieder beim Luftamt.“

Grund für die eingeschränkte Handlungsfähigkeit des Geschäftsführers, ist dass Möller einen Deal akzeptierte, den viele Flugplätze in Deutschland eingehen: Da Meinecke als BfL einen Teil der Luftaufsicht übernimmt, schießt das Land dem Flugplatz 50% des Gehalts für den Mitarbeiter zu. Das Problem dabei ist: Damit gilt der TVÖD, der Tarifvertrag im öffentlichen Dienst. Und damit ist Meinecke in seinem 60. Lebensjahr praktisch unkündbar, obwohl die Flugplatz GmbH selbst weniger als elf Mitarbeiter hat.


Fazit

Es ließen sich noch viele Beispiele landauf, landab zitieren:

Der Flugplatz Sylt beispielsweise berechnet eine Sicherheitsgebühr für Passagiere, auch wenn das Flugzeug gar nicht am GAT abgefertigt wird, sondern bei einer Werft landet. Wenn dann die Anzahl der Paxe nicht festgestellt werden kann, „schätzt“ der Flughafenbetreiber die Insassen: drei Personen bei einer Cirrus, fünf Personen bei einer Seneca!
Es geht dabei nicht um 5 Euro. Es geht um die Dreistigkeit der Beschaffung. Eine ehrliche Gebührenerhöhung hätte bei den Kunden sicher für weniger Ärger gesorgt.

Der Flugplatz Heide Büsum verkauft kostengünstigen Autokraftstoff. Aber nur an Flugzeuge mit Rotax-Motor! Was interessiert den Flugplatzbetreiber denn die Flugzeugzulassung und was weiß der Pilot auch schon von seinem Flugzeug. Die Pisten-Fürsten wissen es besser! Auf Nachfrage von Pilot und Flugzeug warum man den Mogas-Piloten unnötig das Fliegen verteuere, erklärt man „jemand“ habe das so beschlossen, es habe da mal einen Vorfall gegeben ...


GA-Flugplätze in Deutschland sind inzwischen zum größten Teil serviceorientierte Verkehrsanlagen. Leider gibt es aber nach wie vor noch Inseln, an denen unsinnige Regeln, persönliche Profilierung und wirtschaftlicher Abgerlaube gedeihen.
Befragt man die Verantwortlichen nach Sinn und Zweck solcher Regelungen, hört man die ganze Palette von Schutzbehauptungen und Rationalisierungen – nur nicht: „Ja, eigentlich für den Kunden schwer einzusehen. Wir prüfen mal, ob das wirklich eine gute Idee war.“
Flugplatzbetreiber haben per se vom Gesetzgeber eine kleine Kontrollfunktion. Das ist nunmal so. Jenseits dieser sehr eng umschränkten Funktion muss der Kunde im Vordergrund stehen. Gebühren für Leistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, Aussperren ganzer Verkehrsarten, Powertrips, Würfelentgelte oder lokale Neufassungen der Zulassungsvorschriften für Luftfahrzeuge schaden der Branche und damit auch dem eigenen Geschäft!

Kunden lassen sich ja durchaus etwas lenken, nur geht das sehr viel besser durch Anreize, anstatt durch Abschreckung.
Das Verhalten der Schönefelder Flughafenmanager mit Geister-Gebühren, Kündigung und Handling-Zwang ist derart plump, dass man schon fast aus Trotz mal nach EDDB fliegen möchte. Wenn Deckert keine Möglichkeiten der Kostensenkung sieht und die GA stärker zur Kasse bitten möchte, dann muss er die Gebühren für die Leistungen erhöhen, die seine Kunden auch wirklich in Anspruch nehmen, statt mit einem Verpackungstrick (Terminalgebühr) Entgelte zu bündeln, die vom privaten Kunden gar nicht genutzt werden.

Wenn er Piloten zur Stationierung in Schönhagen bewegen will – warum tun er und FSB GmbH Chef Prof. Dr. Rainer Schwarz sich nicht mit den Betreibern dort zusammen und schnüren ein finanziell attraktives Umzugs-Angebot, anstatt die Kunden vor die Tür zu setzen? Die Kunden wollen ja gar nicht nach Schönefeld. Wer wetterunabhängig und zu Randzeiten fliegen muss, hat nur eben keine Alternative!

Warum nutzt er nicht das immer wieder zitierte wirtschaftliche und politische Gewicht der geliebten Großluftfahrt, um dafür zu sorgen, dass EDAZ endlich ein IFR-Verfahren und geschäftsfliegerfreundliche Betriebszeiten bekommt, auch wenn das womöglich einen schlechten Tag für ein paar Singvögel bedeutet? Die FSB gräbt ja auch sonst halb Brandenburg um im Dienst des Hauptstadt-Airport BBI.

Der Wormser Ego-Trip entzieht sich ohnehin einer rationalen Bewertung. Die Situation ist restlos verfahren und solange alle Beteiligten sich nicht zu strikter Korrektheit zwingen (im Fall des Flugleiters kann dies vielleicht durch einen Co-Dienst oder „Flugleiterassistenten“ erreicht werden), wird sich im Grabenkrieg am Rhein auch so schnell nichts ändern.

Warum erhöht Sylt nicht ehrlicherweise die Grundgebühren oder verzichtet eben auf die Sicherheitsgebühr bei den paar Werftlandungen?

Und warum verkauft man in Heide Büsum dem Kunden nicht einfach den Sprit, für den das Flugzeug zugelassen ist, und überlässt ansonsten dem Piloten die Führung und Betriebsstoffversorgung seines Flugzeuges?


  
 
 




3. November 2009: Von Alexander Stöhr an Jan Brill
Drei Dinge fallen hier auf:

• Auf einer immer kleiner werdenden Insel der Kleinfliegerei (zu wenig Nachwuchs, Ausstiege aus finanziellen Gründen) bekämpfen sich die Beteiligten auch noch selbst. Jeder Flugplatzgegner bekommt durch solche theatralische Trauerspiele Recht zugesprochen. Die Umwelt soll für solche Menschen belastet werden? Kein Stück! lautet da aus deren Sicht die scheint's richtige Antwort. Bei allen Gegnern der Fliegerei sollte wirklich etwas mehr Nachsicht von beiden Seiten geübt werden. Leider beinhaltet dies ein urchristliches Grundprinzip, nicht auf jede Verfehlung der Gegenseite mit aller Härte zurückzuschlagen. Jedes Gespräch mit einem (ehrlichen!) freundlichen Ton beginnen. Ich halte mich selber nicht immer daran, aber man könnte es versuchen, oder?

• In die Fliegerei zieht's zwei gegensätzliche Menschentypen. Besser gesagt es gibt zwei Gegensätze in der Auffassung, wie Flugzeuge geführt zu werden haben. Die einen glauben, das Fluggerät solle vom Boden aus geführt werden. Der Controller, nicht der Pilot führt.
Die anderen sehen das Bodenpersonal als vom eigentlichen Fluggeschehen abgekoppelt. Hier entscheidet der Pilot immer noch selbst. Daß beide Extreme nicht zutreffend sind, brauch ich hier nicht auszuführen.

• Anscheinend ist Unkenntnis der eigentlichen Sachlage sowie fachlich unzureichende Bildung gepaart mit wenig flexibilität in der Diskussion und einer diffuse Vorstellung davon, wie Verantwortung verteilt wird der Nährboden für diese Konflikte.

Damit keiner glaubt, ich liefe hier mit erhobenem Zeigefinger durch die Gegend: Im Berufsleben habe ich selber hart lernen müssen, etwas demütiger zu sein und selbst bei großem Wissensvorsprung nicht arrogant zu werden. Selbst dann nicht, wenn die nichtwissenden auf Grund ihres Unwissens immer wieder in die falsche Kiste greifen und dabei noch uneinsichtig sind.
Einen wesentlichen Teil der Lösung hat meine Mutter in der Beratung zur Erziehung meiner Tochter beigetragen: "Es gibt Dinge, bei denen mußt Du Geduld haben. Und manche, die darfst Du nicht dulden." Wenn man also vor jeder Entscheidung korrektiv einzuschreiten, diesen Merksatz voransetzt, wird man oft gar nicht erst grantig und äußert nur einen Verbesserungsvorschlag. Ist es überflüssig zu sagen, daß ich mit dieser Strategie viel mehr Erfolg habe?
3. November 2009: Von Hubert Eckl an Alexander Stöhr
Schön geschrieben,
Es gab da mal einen plaktiveren Leitspruch:

Ich wünsche mir die Kraft alles Verändernswerte zu verändern, die Gelassenheit das Unabänderbare hinzunehmen und die Weisheit beides unterscheiden zu können.
18. Dezember 2009: Von Gregor FISCHER an Hubert Eckl
Lieber Zieher, lieber Polarius

Ich zitiere: Auf einer immer kleiner werdenden Insel der Kleinfliegerei (zu wenig Nachwuchs, Ausstiege aus finanziellen Gründen) bekämpfen sich die Beteiligten auch noch selbst...
GENAU DAS IST AUCH MEINE MEINUNG!
Ich habe mich hier nun schon seit Monaten nicht mehr manifestiert - ganz einfach: Es lief eigentlich alles so, wie ich es unter grossem Protest anderer Poster hier auf dem Forum vorausgesagt hatte. Piloten sind nicht solidarisch - sowenig wie Profi-Sportler. Ich kenne beides.

Ich gehöre, wie die meisten hier zur den Owner-Pilots. 4000 Stunden, jede Menge Flugzeugtypen, natürliche ATP-IR-Ratings etc. - aber FIN DE CARRIERE! Es ist aufgegangen...

Ich denke, wir haben nichts mehr zu verlieren und ich betätige mein Flieger-Metier nun so: Kompetent, professionel und schamlos! Dieses Bewusstsein wünsche ich auch anderen Piloten, denn nur so kann man heute noch bestehen.

Im übrigen hat meine Webseite [...] eben den millionsten Besucher empfangen und ich freue mich, dass fast ein Drittel aus Deutschland kommt.

Euch allen HALS- UND BEINBRUCH und HAPPY NEW YEAR. GREGOR FISCHER
19. Dezember 2009: Von Max Sutter an Gregor FISCHER
Herr Fischer, wollten Sie uns in Absprache mit Jan Brill nicht verschonen vor Links auf Ihre unsägliche, rassistisch durchsetzte Webseite? Bitte holen Sie das nach.

Danke

Max Sutter
19. Dezember 2009: Von  an Max Sutter
Hallo Herr Sutter,

Herr Fischer hat "etwas falsch" verlinkt, also keine Gefahr...
19. Dezember 2009: Von Max Sutter an 
Ja aber auch mit dem Link im Klartext und etwas Copy n' Paste kommt man problemlos auf dieses rassistische Geschmier. Herr Fischer soll seine Links in jeglicher Form hier nicht einstellen, und das weiß er auch schon seit Langem.
19. Dezember 2009: Von  an Max Sutter
Lassen wir ihn doch mitspielen. Sonst wirft er wie ein kleines Kind wieder mit Sand...

Vergleichen Sie ihn mit Ahmadinedschad, der durfte auch vor der UNO reden, obwohl jeder wusste, was er denkt. Man hat ihn reden lassen und ging demostrativ aus dem Saal. Das ist die bessere Taktik, als gleich zu sagen, du darfst hier nicht reden. Eine Demokratie muss das leider aushalten. (Ich nehme ihn damit allerdings nicht in Schutz, da bestehe ich drauf)

Eigentlich geht es hier um die Zukunft unserer Flugplätze. Ich denke, wir finden hier mehr Fälle, die ähnlich sind. Menschen sind eigen, Menschen machen Fehler (ich bestimmt auch!) aber Menschen sollten bereit sein, auch zu vergeben. Leider klemmt es hier sehr oft. Es geht dann weniger um den eigentlichen Sachverhalt sondern um persönliche Eitelkeiten oder Kränkungen. Nur wenn wir alle gegen uns selber vorgehen, benötigen wir keine Flugplatzgegner mehr, die haben wir dann schon in den eigenen Reihen. Und das ist contra-produktiv. Jan Brill macht es uns doch vor, vorbei ist die Zeit, wo HT (zwar meist zurecht) den Finger und die Hand hob und drauf haute, aber ist es manchmal besser, zu versuchen, was die Gegenseite wirklich will. Und das geht mit "Darufhauen" nicht wirklich gut. Das musste ich und muss es immer noch mal wieder lernen....
19. Dezember 2009: Von Max Sutter an 
Wenn er hier mitspielen will und im Rahmen des für Foren an Anstand Gebotenen bleibt, so habe ich nichts dagegen, nur damit hier nichts falsch verstanden wird. Auch eine manchmal etwas ungewohnte Meinung ist eine Meinung, da gibt es nichts zu rütteln.

Doch die unsägliche Homepage, auf deren "Erfolg" er noch stolz ist - leider gibt es soviel verbrannte Gehirne, da kann man offenbar nichts machen. Aber dass er hier dieses Forum damit abwertet, dass er auf Zusehen hin weiter für die Plattform seiner rassistischen Thesen Werbung macht, das geht zu weit. Soweit ich weiß, ist vom Moderator dieses Forums seinerzeit statuiert worden, dass es vom PuF-Forum aus keine Links auf diese Hetzseite geben darf. Das möge man wieder durchsetzen, mehr braucht es nicht.
20. Dezember 2009: Von Gregor FISCHER an Jan Brill
Beitrag vom Autor gelöscht
21. Dezember 2009: Von Andreas Riedel an Max Sutter
Hallo Herr Sutter, haben wir alle schon vergessen was Demokratie in Schrift und Sprache bedeutet? Das freie Wort ist mit das wichtigste Gut in unserer Gesellschaft.
Verbote in diesem Sinne sind immer ein Vorbote der Diktatur.
Niemand ist gezwungen eine Webseite zu lesen und es darf keine Meinungshoheit von irgendeiner Gruppierung in unserer Gesellschaft geben.
Wünsche Ihnen ein paar schöne Feiertage
Andreas Riedel
21. Dezember 2009: Von Julian Koerpel an Max Sutter
Das Schlimme ist:
Wenn man den Link klickt, dann öffnet sich die Site auch noch in diesem Frame, sprich, aussenrum bleibt PUF...

@ Hr Brill: Ich würde das löschen.

Herzliche Grüße
Julian
21. Dezember 2009: Von  an Julian Koerpel
Hallo,

ja das stimmt leider. Jetzt hat er den Link repariert. Hätte ich bloss meinen Mund gehalten. Sorry....
21. Dezember 2009: Von Max Sutter an Andreas Riedel
Lieber Herr Riedel,

Ich hoffe, dass wir beide die Demokratie ähnlich sehen. Die Pressefreiheit ist genauso wie das Bankgeheimnis nicht dazu da, dass man unter deren Schutz ungehindert strafbare Handlungen begehen kann. Straftatbestände wie Aufruf zum Rassenhass sind von der Pressefreiheit nicht gedeckt. Dem muss man dem nicht noch durch Verlinkung Vorschub leisten.

Ich bleibe dabei, der Link gehört gelöscht. Falls dies nicht geschieht, macht sich ohnehin der für die PuF-Seite Verantwortliche strafbar, da die Vergehen auch über Landesgrenzen hinweg verfolgt werden können. In der Schweiz wird z.B. die Anti-Rassismus-Strafnorm viel enger gesehen als in Deutschland. Mich wundert ohnehin schon, dass Herr Fischer nicht schon längst ein Verfahren am Hals hat.
21. Dezember 2009: Von Andreas Riedel an Max Sutter
Ist so eine Sache mit den Gesetzen Herr Sutter. Waren eigentlich mal dazu da ein Miteinander in der Gesellschaft zu ermöglichen. Leider werden Sie heute dazu mißbraucht um zu lenken und zu diktieren.
Bin leider ein absoluter Verfechter der Meinungsfreiheit auch wenn die Meinung konträr zur veröffentlichten ist.
Die Bezeichung "political correct" ist für mich die schlimmste Bezeichnung die sich unsere Marketingstrategen ausgedacht haben. Es ersetzt das Nachdenken ob unsere politische Klasse richtig und in unserem Sinne handelt. Wir kennen genügend Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit in der die Menschen politisch korrekt gehandelt haben. Das letzte war die DDR. Zum Glück haben sich dann doch genug für das politisch unkorrekte Verhalten entschieden.
Wenn Herr Fischer sich strafbar gemacht hat dann wird Ihn sicher bald der Staatsanwalt besuchen und dies wird nur Herrn Fischer beschäftigen.
Habe seine Seite übrigens noch nicht aufgemacht und habe auch kein Verlangen dazu.
Wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest.
Viele Grüße Andreas Riedel
21. Dezember 2009: Von Max Sutter an Andreas Riedel
Hallo Herr Riedel,

Auch wenn Sie mit Ihrem Auto locker 200 km/h fahren könnten, so heißt das noch lange nicht, dass die Polizei Ihre Freiheitsrechte mit Füßen tritt, wenn sie Sie nicht überall mit 200 daherbrettern lässt. Ich weiß wovon ich rede, habe ich doch soeben ein Knöllchen bekommen wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um 1 km/h (in Worten einem Stundenkilometer). Der Tell hat seinerzeit den Gessler vom Gaul gebolzt, als er das Grüßen eines Popanzes durchsetzen wollte. Dafür ist heute das KBA in Flensburg zuständig, und soweit man munkelt, ist dort der Eingang absolut armbrustbolzensicher gepanzert.

Ich denke, der Schlüssel liegt da:

Habe seine Seite übrigens noch nicht aufgemacht

Hätten Sie das nämlich, so wäre Ihnen etwas klarer, wovon die Rede ist, und Ihre Einschätzung würde sich wohl graduell ändern. Ich nehme an, auch als freiheitsliebendem Menschen würde es Ihnen den Hut leicht bis mittelschwer anheben, um nicht zu sagen, vom Kopfe reißen. Ansonsten, da haben Sie recht, sollten wir dieser offen zum Rassismus aufrufenden Person nicht allzu viel Ehre antun.

Wöhliche Freinachten

Max Sutter
21. Dezember 2009: Von Andreas Riedel an Max Sutter
Der Schlüssel liegt im akzeptieren von anderen Meinungen. Schaun Sie Herr Sutter es gab mal die speakers corner in London. Wenn einem nicht gepasst hat was ein Redner sagte ist man weitergegangen oder hat sich auf eine Kiste gestellt und seine Meinung kundgetan oder ist gleich garnicht hingegangen. Was wir benötigen ist ein offener Meinungsaustausch auch mit für einen unangenehmen Verlautbarungen. Verbote sind wohl die schlechteste Form eine Meinung zu unterdrücken und unserer Gesellschaft nicht nicht würdig.
Wir sind doch noch eine freie Gesellschaft, oder?
Brauchen wir wirklich jemanden der uns sagt was gedacht oder gesagt werden darf?
Viele Grüße Andreas Riedel
21. Dezember 2009: Von Max Sutter an Andreas Riedel
Sie akzeptieren vermutlich doch auch, dass Beleidigungen ab einer gewissen Schwere strafbar sind. Rassistische Äußerungen und Verallgemeinerungen sind schwere Beleidigungen von ganzen Gruppen.
22. Dezember 2009: Von Andreas Riedel an Max Sutter
Belassen wir es dabei Herr Sutter, diskutiere aber gerne das Thema bei einem frischen Glas Bier oder Wein mit Ihnen.
Wünsche Ihrer Familie und Ihnen ein paar schöne Festtage.
Andreas Riedel
22. Dezember 2009: Von Max Sutter an Andreas Riedel
Jawoll, genau in dieser Reihenfolge.

Ich wünsche auch Ihnen und Ihren Angehörigen alles Gute zum Fest

Max Sutter

20 Beiträge Seite 1 von 1

 

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