"Vor Abschluss des Kaufvertrages wurde von der Werft, in der der Flieger bisher gewartet wurde eine PreBuy, 100h Kontrolle und ein neues ARC ausgestellt."
Genau vor solch einer Konstellation wurde von Mike Bush's Firma Savvy gewarnt:
Sicher gibt es viele honorige Werften, aber eine solche Konstellation bringt eine Werft naturgemäß in einen Konflikt: Wenn sie den Flieger "schlechtschreibt", wird der Vorbesitzer, der in den letzten Jahren als Kunde viel Geld bei dieser Werft gelassen hat und mit seinem Nachfolgemodell evtl. auch noch in Zukunft lassen möchte, sicher einige Nachfragen haben, die auf jeden Fall zu Ungunsten dieser Werft ausgehen... Die für die Werft vorteilhafteste Lösung ist also, den Flieger "gutzuschreiben", weiter an dem alten Kunden zu verdienen und dem Käufer dann beim nächsten Annual ebenfalls eine "gesalzene Rechnung" präsentieren zu können, ohne dass sie großartige Analysen machen müssten. Schließlich kennen sie den den Flieger ja bereits mit all seinen versteckten Macken...
Insofern wäre mein Tip, auch wenn er in der aktuellen Situation nicht (mehr) hilft, sich beim Kauf eines Fliegers eine unabhängige Werft für die Prebuy Inspection zu suchen, die mit dem Flieger vorher nicht in Kontakt war.
Selbstverständlich gibt es auch Werften, die vernünftig und transparent mit einem solchen Interessenkonflikt umzugehen wissen, aber ich finde es immer besser, solch einen Konflikt einfach von vorneherein zu vermeiden.