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14. August 2016: Von Tee Jay an Wolff E.

Wolff wenn ich Ausbildung stets mit der Frage verbinde, ob jemand Viel- oder Wenigflieger ist, was bedeutet das in Konsequenz? Daß man sich dann auch gleich Trudelübungen (z.B. im Segelflug) sparen kann? Oder Missed Approaches im Instrumentenflug? Wozu eigentlich noch etwas lehren, wenn ein Wenig-Flieger eh situativ überfordert sein wird... ist das Deine Argumentationslinie und Verständnis von Flugschülern und Piloten? Ich hoffe nicht...

Es geht um Entscheidungsfindung, Optionen und Möglichkeiten, die sich einem Piloten - hier am Beispiel Motorausfall während Startvorgang - darstellen. Persönliche Limits, Flugzeug, Platz- und Windverhältnisse und natürlich Übungsstand kommen da alle mit in einen Entscheidungstopf - nur um sich des Bildes aus dem Blogtext zu bedienen - anhand ein Pilot Entscheidungen treffen muß. Ein 14-jähriger Jaust bei uns am Platz hat es relativ einfach, da die Waldkante am Hang gleichzeitig auch Entscheidungshöhe für eine Landung geradeaus oder eine verkürzte Platzrunde darstellt. Für alle anderen haben wir ein mögliches Pattern der Entscheidungsfindung als gängige Lehrmeinung im CRM/SRM vorgestellt. Die Abwägung zwischen Realismusgrad und Risiko einer Übung ebenfalls - dank des hervorragenden BFU Unfallberichtes. Dazu noch ein ansprechendes Video, um die Angst vor der "bösen" Umkehrkurve zu nehmen. Denn eine Umkehrkurve ist nicht gleich Umkehrkurve - ebenfalls im Blogtext hinreichend dargestellt.

Pauschal jedoch Optionen als "böse" oder gar als "Anleitung zum Selbstmord" zu titulieren und in Folge gar nicht erst zu vermitteln - das finden wir wenig zielführend. Es gibt Flugfelder, da hat man gerade voraus unlandbares Gelände. Wer da pauschal im Geradeausflug erwingt zu landen hat etwas Grundlegendes in der Fliegerei nicht verstanden.

Lernfrage: Ab wann würden Umkehrkurven-Gegner daran denken umzukehren? Wir haben geschrieben, daß es in 1000ft kein Thema ist. Bei vielen sind 400ft wohl ein Thema. Also wird die Wahrheit wohl irgendwo zwischen 400 und 1000 ft liegen. Und genau darum geht es, daß jeder Pilot entsprechend des Übungsstands sein persönliches Limit mit seinem Flieger, bei gegebenen Wetterbedingungen kennen muss und wenn der Motor steht, dieses dann auch beherzigt. Wer sein Limit nicht kennt, wird möglicherweise im entsprechenden Moment eine Umkehrkurve versuchen, die er aber noch nie geübt hat. Nur so sind zahlreiche Unfälle zu erklären, die mit Umkehrkurven verbunden sind.

Was absolut daneben ist, ist es Diskussionen auf Nebenschauplätzen zu führen - zur Motivation eines Schreiberlings haben wir schon was gesagt. Und von wegen Ball nicht in der Mitte und mit Überfahrt angeflogen. Der Ball ist vielleicht beim Kurvenwechsel nicht exakt in der Mitte - der Dynamik geschuldet - von einem Schieben gar keine Rede. Zur Überfahrt hatten wir uns ebenfalls geäußert.

Die ganzen Vergleiche mit z.B. einer F16 - völlig unpassend. Wir reden hier über Luftsportgeräte und entsprechend beziehen sich die 400 oder 500ft auch darauf. Hat man ein größeres und schwereres Gerät, wird das Limit entsprechend höher liegen. Auch tausende Stunden an Flugerfahrung auf tonnen-schweren Geräten hier zu präsentieren - noch weniger zielführend. Zumindest meiner Erfahrung nach brauchen gerade diese bei einer Umschulung auf UL deutlich mehr Stunden zur Beherrschung des Luftsportgerätes.

Und nun die finale Frage an die "Gelehrten": Wer hatte schonmal einen Motorausfall in niedriger Höhe? Denn nur wer die Dynamik in so Situationen erlebt hat, kann mitreden. Daß es offensichtlich da ein großes Problem und Defizite gibt, das zeigen die Unfallzahlen - allein dieses Wochenende wieder 2 Stück - in Pullmann City und Kempten-Durach wo die Piloten aus nur wenigen Metern in Platznähe abgekippt sind.

14. August 2016: Von Lutz D. an Tee Jay Bewertung: +13.00 [15]

Es geht um Entscheidungsfindung, Optionen und Möglichkeiten,

Ganz genau. Und die Möglichkeit einer Umkehrkurve drängt sich Piloten als eine Art-Anfallshomeitis offenbar intuitiv auf. Obwohl wissenschaftliche fundierte Untersuchungen zeigen, dass weitgehend unabhängig vom Ausbildungsstand des Piloten diese in der überwiegenden Zahl der Fälle im Crash endet.

Verantwortungsbewusste Schulung und good airmenship setzen dort an und versuchen zu verhindern, dass dieser menschliche Idiotenreflex zum Tragen kommt. Indem Wert auf ein gutes emergency departure briefing gelegt wird, in dem beim Motorausfall im Anfangssteigflug bewusstes und deutliches Nachdrücken, sowie Geradeauslandung als mentales Muster geprimed wird.

Wenn sich ein Tuifly-Co und ein nach Jahren wenig erfahrener UL-Fluglehrer ein Motorsegler-UL mit Gleitzahl 1:17 nehmen, um den Video-Beweis zu erbringen, dass eine Umkehrkurve aus 500ft (entgegen der Anweisungen im POH) technisch machbar ist (was nie jemand bezweifelt hat. Aus 800ft geht übrigens mit einigen von mir geflogenen Mustern auch ein Split-S) und das dann als mögliche Option auf ihrer viel gelesenen Website veröffentlichen, dann ist das kein Lehrexperiment, sondern ein von Narzismus, mangelnder Urteilskraft und bad airmenship geprägtes Fehlverhalten.

Dennoch kann einem ein solcher Fauxpas im Eifer des Gefechts unterlaufen. Sich der Sachargumentation anschließend zu verweigern, grenzt an Vorsatz.

14. August 2016: Von Wolff E. an Tee Jay Bewertung: +7.00 [7]

Teejay. Ich hatte 3 motorausfälle davon einer in 1000 ft GND mit einer malibu. Da geht es so schnell runter. Und 400 ft ( jetzt erhöhSt du schon auf 500 ft) sind für dem "UL Sportpilot " nicht zielführend und enden zu 95 % im einem Crash wenn man die 180 Grad umkehrkurve fliegt. Das hat schon seinen Grund warum das so gelehrt wird. Ausser bei Teejay natürlich. Aber es inzwischen offensichtlich dass du/ ihr beide alles seit nur nicht krititempfänglich und lernfähig.damit bist du für viele hier komplett unten durch. Und was "scheren Gerät" betrifft was du erwähntes. Ließ mal deine Homepage. Da wird auch darauf hingewiesen dass ihr zum teil aus der berufsluftfahrt kommt. Aber sei es Drumm. Hoffentlich wird dir deine 400 ft GND umkehrkurve nie das knick brechen und das keiner deiner Leser dies macht.

14. August 2016: Von  an Tee Jay Bewertung: +5.67 [6]

Machen wir es doch einfach so: Du zeigst mir in meiner Cirrus SR22 mal die Umkehrkurve zurück zum Platz aus 1000 ft AGL. Ich wette € 10.000, dass Du es nicht schaffst und wahrscheinlich auch nicht überlebst. Geld müssten wir also beim Notar hinterlegen, und, sorry, ich schaue von unten zu!

Wann und wo?

PS: Flieger ist Vollkasko!

14. August 2016: Von Lutz D. an 

Denke nicht, dass die Versicherung bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit zahlt. Aber interessehalber - gilt das Angebot nur für TeeJay? ;-)

15. August 2016: Von  an Lutz D.

Hi Lutz,

gilt nicht für geübte Kunstflieger ;-)

Wobei ich wirklich nicht sicher bin, ob es reichen würde. Seit ich den Vierblattprop drauf habe ist das Glide Ratio noch deutlich schlechter geworden, und laut POH sind es nur 9,6:1. Ich tippe auf 7:1 oder so ... Mir wär's zu gefährlich, aber bei Gelegenheit probier' ich das mal in der Höhe aus (derzeit in Athen).

15. August 2016: Von Lutz D. an  Bewertung: +1.00 [1]

...habe am Samstag mit einem sehr geübten Kunstfluglehrer und früherem deutschen Meister über die Frage gesprochen - für ihn steht außer Frage, überhaupt auch nur an Umkehrkurven zu denken.

Denke auch, die SR22 dürfte in etwa so gut steigen wie sinken, was das schon der Logik nach nicht besonders einladend macht.

15. August 2016: Von  an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Da wir ja alle für mündige Piloten und einen guten Trainingszustand sind, hier noch die Meinung von Paul Bertorrelli, war die erste Videoempfehlung unter dem von Erik empfohlenen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=byBh1Qd6IgA

Happy landings, work on your currency, and if in doubt, land straight ahead.

15. August 2016: Von Werner Kraus an  Bewertung: +4.00 [6]

Paul Bertorelli fasst das am Ende ganz gut zusammen, es gibt keine one fits all Lösung, sondern es kommt auf Flugzeug, Trainingsstand und Situation an. Wobei ich die die genannten 300ft für die Cub im real case mit Schrecksekunde, unsauberem Fliegen etc anzweifle.

Von dem Unsinn den TJ hier und in seinem Blog verbreitet brauchen wir nicht reden, 400ft als kein Problem empfehlen ist lebensgefährlich.

15. August 2016: Von TH0MAS N02N an Werner Kraus Bewertung: +5.00 [6]

Ich beantrage das der Thread geschlossen wird weil alles schon gesagt wurde nur noch nicht von allen.

Tullius Destructivus


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