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27. März 2015: Von  an Flieger Max L.oitfelder
Der Aussage, dass die Medien die Ermittler treiben, stimme ich voll und ganz zu. Ich empfinde das, was da abläuft, eine unerträgliche Hype.
Zudem; Wie bitte kann es sein, dass sich ein Staatsanwalt (der Mann mag als Jurist gut sein) als Oberermittler darstellt, der aus einigen akustischen Aufzeichnungen, die technisch noch nicht mal eindeutig zuordenbar sind, quasi den endgültigen Schluss zur Abfolge und Schuld zieht? Von den französischen und deutschen Ermittlungsfachleuten kenne ich keine derartigen Aussagen, oder hab ich was verpasst?
Es wurde zurecht bereits gesagt. Der FDR ist noch nicht mal gefunden, geschweige denn ausgewertet, es gibt m.W. keine gesicherten Erkenntnisse, und schon überbieten sich medizinische Fachleute und solche die sich dafür halten, in Debatten zu psychischen Deformationen des vermutlichen PIC.
Wo bleibt unser hochgelobtes Rechtsstaatlichkeitsprinzip? Gab es nicht mal so etwas wie Unschuldsvermutung? Sorry, ich empfinde das als unsägliche Lynchjustiz.
Weshalb können wir (zumindest wir Piloten) nicht einfach mal still sein und warten, bis belastbare Erkenntnisse vorliegen?
27. März 2015: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an  Bewertung: +4.00 [4]
> Der Aussage, dass die Medien die Ermittler treiben, stimme ich voll und ganz zu. Ich empfinde das, was da abläuft, eine unerträgliche Hype.

Ich finde eigentlich, dass die Beteiligten hier die richtige Mischung aus Schnelligkeit und Gründlichkeit finden. Eine alternative Sichtweise bedarf m.E. einer Gegenthese. Eine Gegenthese könnte sein: Andreas L. war "vor der Tür". Eine andere Gegenthese war: Die Scheiben sind rausgeflogen, es wurde nur noch hastig ein Sinkflug eingestellt, dann waren beide Piloten und alle Passagiere bewusstlos.
Phasen der Unsicherheit sind auch Phasen, in denen Spekulationen ins Kraut schießen. Depp 1, CDU-Politiker Wellmann, ruft zum German-Wings-Boykott auf. Depp 2 (Michael Mannheimer) erklärt das Ganze zum islamischen Anschlag. Wie vielen Deppen soll man in der Aufklärungszeit noch Raum für ihre Thesen bieten, bevor man den Stand der Erkenntnisse veröffentlicht?

Da ich nicht Verschwörungstheorien zuneige, vertraue ich den Ermittlern, die Zuordnung, wer vor der Tür stand, richtig getroffen zu haben. Die weiteren Ergebnisse, z.B. der gestrigen Durchsuchung in Düsseldorf, bestätigen diese Aussage von vorgestern.

Geht es nicht allmählich in Richtung Chem-Trails, alternative Szenarien für realistisch zu halten?

Mal als Alternative verglichen: Über MH17 wurde und wird vergleichsweise kontroverser berichtet, obwohl doch - im Sinne der Verschwörungstheorien - das Interesse an einer eindeutigen Schuldzuweisung viel konkreter ist.

Woran machst Du Deine Zweifel fest und wie sehen Deine alternativen Erklärungen aus?
28. März 2015: Von B. S.chnappinger an  Bewertung: +2.00 [2]
Nur mal kurz die Fakten ohne psychologisches Ferngutachten:

- eine eindeutige Differenzierung zweier Stimmen aus einer mehrminütigen Sprachaufzeichnung ist sogar für unmusikalische Menschen kein Problem, man muss dazu nicht das absolute Gehör haben. Es gibt viele unterschiedliche Stimm-Merkmale. Sollten beide Sprecher zufällig gleich alt sein, aus dem selben Dialektraum stammen, ähnliche Intonationen aufweisen, etc. dann gibt es technische Analysemethoden aus der Kriminalistik mit deren Hilfe man beispielsweise Urheber anonymer Drohanrufe identifiziert etc.

- Die Identifizierung des "Pilot in Command" ist anhand voran gegangener Kommunikation zwischen den Piloten und mit ATC eindeutig machbar, siehe oben. Wenn "diese Stimme" schliesslich sagt "your controls / you have control / your airplane", dann ist es nicht unerhört, zu folgern, dass er derjenige war, der das Cockpit verließ (dass zuletzt nur ein Pilot im Cockpit war wird ja wohl auch von Dir nicht bezweifelt, oder?)

- nach Verlassen des Cockpits wird eine Sinkrate von circa 4000 Fuss/Minute eingestellt, Triebwerksleistung entsprechend 750 kmh Geschwindigkeit reduziert, Cockpit-Türe nicht geöffnet, Cockpit-Türe explizit verriegelt (Klopfen, Hämmern, Brüllen von außen!). Wer, wenn nicht der verbliebene Pilot sollte das veranlasst haben? Atemgeräusche hin oder her, und ja, auch Bewusstlose atmen - dennoch ist es ziemlich absurd Bewusstlosigkeit anzunehmen, just nach dem aktiven Ausführen der fatalen Handlungen - ganz nach dem Motto "ich dreh mal eine ordentliche Sinkrate rein, reduziere thrust, verriegele die Türe und jetzt wird mir alles zu viel und ich falle vor Schreck in Ohnmacht".

Gib' mir eine schlüssige, halbwegs logische Erklärung und ich lasse gerne Deine bisher nicht begründeten Zweifel gelten!

28. März 2015: Von Lutz D. an B. S.chnappinger Bewertung: +5.00 [5]
Bernd hat vollkommen recht. Thesen können ohnehin nicht be-, nur widerlegt werden. Aktuell gibt es keine Fakten, die der veröffentlichten These widersprechen.

Die Veröffentlichung der gut untermauerten These ist völlig legitim, würde man - zu dem gleichen Ergebnis kommend - zwei Jahre warten (so lange wird es dauern, bis auch das letzte Wrackteil untersucht wurde - wäre das eine große Belastung für Angehörige aber auch andere Luftfahrer, Passagiere, Unternehmen.

Der CVR wurde von einem deutsch-französischen Expertenteam ausgewertet, im Beisein der Staatsanwaltschaft. Gäbe es begründete Zweifel, würden wir diese bereits kennen. Immerhin wurde aus dem Kreis der Experten an die NYT durchgestochen. Es ist also zu einfach, nur auf die Medien zu schimpfen. Im Übrigen ist deren Verhalten in weiten Teilen von der Öffentlichkeit gedeckt.



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