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Ich lehre immer, sich die Frage zu stellen, ob es in 4 Monaten noch eine Rolle spielt, daß man nicht geflogen ist. Auch bin ich aufgrund dieser Frage schon häufig strecken gefahren, die dann doch machbar waren. Aber das ist dann halt so. Ein paar Monate später kräht da kein Hahn mehr nach. Wir sind ja seltenst auf der Flucht vor der IS.
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In vier Monaten? Ich sage immer, dass es MORGEN schon keine Rolle mehr spielt!
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@Jan Brill: das mit dem Wetter sehe ich etwas anderst. Bei mir war für heute Mittag ein Flug von Friedrichshafen nach Colmar geplant. Nachdem ich gestern bei einem groben Wettercheck den Anmarsch einer Front mit Schneefall gesehen habe, wurde der Flug abgesagt.
Ich habe mir heute morgen auch nicht die Mühe gemacht zu schauen ob doch noch irgendwas geht.
Mit einer M20 ohne Lader und TKS wäre ich eh nicht oben raus gekommen und hätte ich es VFR auch nur bis zum Schwarzwald geschafft.
Ich war vor einigen Jahren mal in so einer brenzligen Situation IFR m. Eis und ich weis eins ganz sicher.
Sowas brauche ich kein zweites Mal.
Ich eigentlich damit nur sagen, dass einiges auch schon im Vorfeld verhindert werden und dass es gar zu einem Emergeny nach Rammmstein kommen muss.
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Ja, für "Morgen" könnte man noch Gründe finden. Termine die einzuhalten sind, Chartergebühren, ein Fest daß man nun verpasst, was weiß ich. Das ist für die vier Monate wenig möglich, dann nämlich ist der Flug in der Regel komplett irrelevant.
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VFR in IMC ist aber die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man nicht nur das Fest heute Abend verpasst, sondern auch alle zukünftigen. Das ist dann das maximale Zuspätkommen. Das ist jedenfalls meine Devise.
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Also... diese Überlegung dient doch nur der Verdeutlichung, daß die Gründe für einen Flug genaugenommen meist so irrelevant sind, daß sie kein erhöhtes Flugrisiko rechtfertigen können und sind dazu da, die Getthereitis zu dämpfen. Nicht jeder braucht diese Überlegung gleichermaßen, aber manchen erschließt sich der Unterschied in der Dringlichkeit zwischen einer Hochzeit und der Flucht vor dem IS halt erst beim zweiten Nachdenken. Ob die Piloten das brauchen weiß ich nicht, aber es kann ja auch dazu dienen, Diskussionen mit Fluggästen oder dem Empfangskommitee am Zielflugplatz zu begegnen. Nicht jeder mag in dem Fall den §3-Vorgesetzten raushängen lassen :-)
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Denke mal, die Reise zu einer wirklich wichtigen Hochzeit ohne IFR Rating zu planen ohne Fallback via Linie, Auto oder Bahn ist ja genau das, was man in der Ausbildung zu vermeiden lernen sollte, oder ?
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Für jemanden wie mich, seit 15 Jahren in Wilder Ehe lebend, ist eine HOCHZEIT schon gar kein Grund sich umzubringen. :-)
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Die Berichte hier zeigen aber, daß alle sich an ihre persönlichen Minima herantasten und auf dem Weg dahin Erlebnisse haben, die sie nicht wiederholen möchten.
Bei mir war es absinkende Bewölkung über der Rhön, "einfach der Autobahn nach Leipzig folgen". Als die Autobahn dann in einem Tunnel verschwand, hatte ich während der folgenden 20 min Talkurverei über den Wäscheleinen der Rhönbauern auf der Suche nach einem Ausgang genug Zeit zum Nachdenken.
Wohl dem, der sich langsam herantastet und noch Gelegenheit hat, aus den Fehlern zu lernen.
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Mich würde wirklich interessieren, wer hier unter den geschätzten foristi wirklich fliegen "muss". Meine Entscheidung heißt Entspannung, Freude am Fliegen. Für Streß und Ärger werde ich bezahlt. Die Blödheit und der Tod haben ein Gemeinsames: Es betrifft nur die Mitmenschen. Der Tote weiss nicht mehr was er angerichtet hat. Der Blöde weiss auch nicht, was er mit seiner Blödheit anrichtet. Bestehe darauf, daß das nicht pietätlos ist. Da das Bewusstsein ausschliesslich eine neurologische Funktion unseres Hirnes ist, spürt das Opfer meine evtl. Pietätlosigkeit ohnehin nicht.
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Ich tippe: Keiner.
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So geht es doch den Autofahrern auch. Jeder hat einmal "das war jetzt knapp"-Momente. Niemand hindert uns, bei starkem Regen mit 200km/h über die Autobahn zu fahren und dabei noch Leute mitzunehmen. Eigene Erfahrung kann Ausbildung und Warnung nicht ersetzen. Ich habe Aquaplaning auch erst wirklich ernst genommen, als ich einmal quer über die Straße auf die Gegenfahrbahn geschlittert bin (50km/h). Meist darf man aus seinen Fehlern lernen, manchmal gibt es gleich die Todesstrafe (inklusive unbeteiligter Dritte).
Das Fliegen unterscheidet sich von anderen Lebensbereichen nur dadurch, dass wir diese Unfalluntersuchungskultur haben, wo aus jedem Einzelfall versucht wird, allgemeine Lehren zu ziehen. Bei der Großzahl der GA-Unfälle gibt es diese Lehren nicht.
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Das Verhalten von Menschen im Auto ist ein gutes Beispiel.
Bei starkem Regen auf der Autobahn 200? Ja, dieses dämliche Verhalten sehe ich ständig. Wenn nicht so viele Unschuldige draufgehen würden, würde ich das unter "natürliche Auslese" abbuchen.
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Klar kann ich so einen Flug planen und VFR durchführen. Wichtig ist jedoch nur, dass wenn Plan A nicht durchführbar ist, ich einen Plan B in der Tasche habe (Umdrehen oder zu einem anderen Platz) der funktioniert. Rechtzeitig zu erkennen, das A nicht geht, ist absolut primär. Wenn dies Erkenntnis nicht gewahrt wird, kann es sein dass es auch für Plan B zu spät ist.
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Heute, nur einen Tag später, wäre übrigens der Flug völlig entspannt und legal durchführbar gewesen.
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Ich muss heute & morgen geschäftlich Nordfrankreich (EDFM-LFQQ). Gestriger Forecast sagt: heute IFR fliegbar, morgen oder übermorgen zurück wg. Eis eher kritisch, da kein FIKI und kein Turbo. Entscheidung ist klar: wir nehmen den Dienstwagen.
Markus
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Das ist meistens so. Es reichen manchmal nur 3-4 Stunden bis die Front durch ist und man hat bestes Rückseitenwetter....
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Sehe ich anders - zumindest VFR
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Plan C wird von vielen einfach mal gerne vergessen - Sicherheitslandung beim Bauern auf dem Feld und dann in aller Ruhe überlegen wie man den Flieger da wieder weg bekommt. Ok, mit eine PA30 ein spannendes Unterfangen, aber wenn sonst nichts mehr hilft.
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Rückseitensurfen ist häufig eine gute Methode, aber dafür muss man die Rückseite erkennen können - und das heisst draussen stehen, Wetter anschauen, Frontenverlauf wissen und dann erkennen, dass die Fetzen dort hinten nur Rückseitenturbulenzen sind und nicht noch Ausläufer -> dieses Wissen ist aus simulierten Prognosen nicht abzuleiten, das können die Rechenmodell nicht.
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Stimmt, rechtzeitg ausgeführt, gute Chanchen für Mensch und Material.
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Ich bin eigentlich nicht neidisch, aber um diese Wohnlage beneide ich Dich.
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Die Front kann man sehr gut im Niederschlagsradar beim DWD erkennen. Dann noch eine Stunde dazu rechnen und die TAF der umliegenden Flughäfen anschauen und schon weiss man, was wo wie...... Ist nicht wirklich ein Hexenwerk.
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Genau das ist der Punkt. Wetterunabhängigkeit ist halt direkt proportional zum eingesetzten Material (=Geld), zur Ausbildung (=Passion und Geld) und zum Trainingsstand (= Passion und Geld).
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Schöne Steilvorlage - genau diesen gläubigen Blick auf die Internetgötter halte ich definitiv für den falschen Ansatz! Bei halbwegs stabilen Wetterlagen ist das "good enough", aber bei labilen Wetterlagen kann das böse in die Hose gehen. Nicht selten ist im letzten Jahr genau dieser Blick gefährlich gewesen.
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