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19. August 2022: Von Stefan Jaudas an F. S.

Natürlich kann man versuchen, ein staatlich geregeltes Einheits-Lohnsystem zu etablieren. Das würde das Problem auch lösen - vor Allem, weil zu so einem zwingend dazu gehört, dass nicht mehr der Einzelne für sich entscheidet, "ich will Pilot werden", sondern die gleiche staatliche Stelle, die vorgibt, wie viel Piloten (und alle anderen Berufe) zu verdienen haben auch entscheidet, wer Pilot wird und wer nicht.
Kann man machen - wäre aber ein grundsätzlich anderes poltisches und Gesellschaftssystem, als wir das heute haben. Ich will das nicht!

Die Kunst bietet ja jede Menge Modelle dieser dirigistischen Art. Von 1984 über Brave New World ("... bin ich froh, ein Alpha / Beta / Gamma zu sein ..." und "... schöne neue Welt morgens um halbelf, wo ist mein Soma? ...") bis hin für die jüngere Generation "Die Bestimmung" (Divergent). Seltsamerweise sind das alles Dystopien.

Wir wissen ja auch, wer vor 1989 jenseits der Elbe Pilot werden durfte. Oder viele andere Sachen. Und wer nicht.

Und nein, ich will das auch nicht.

19. August 2022: Von Sven Walter an Ernst-Peter Nawothnig

Da gebe ich dir zwar grundsätzlich recht, und ist auch sonst "mein Reden", aber bei Strom- und Gasinstallationen sehe ich das anders. Dass fast jeder Bauhandwerker das kann, ist klar, dass er das nicht darf, hat einen guten Grund.

Kleines Beispiel - hab im Januar einem Fensterputzer das Leben gerettet, der gerade aus 8 m Höhe runterkrachen wollte mit einer wegrutschenden Leiter... gibt halt Vorschriften von BGs, die durchaus sinnvoll sind. Der Mann hätte schlicht mit Hebebühne arbeiten müssen (und es war nicht mal ein Kollege dabei, der die Leiter unten sicherte...).

19. August 2022: Von Ernst-Peter Nawothnig an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

Vor Dummheit schützt keine Vorschrift und kein Meisterbrief, Darwin lauert überall. Zurück zum Schul-Hausmeister. Da werden, natürlich aus gutem Grund, nur gelernte Handwerker eingestellt. Das muss reichen, sonst dreht sich das Anforderungskarussell endlos. Dann dürfen Elektriker oder Klempner in Hausmeisterfunktion keinen Stuhl nachleimen, keinen Kanaldeckel heben und keine Fensterrahmen streichen.

19. August 2022: Von Chris _____ an Sven Walter
Sven, bei Gas gebe ich dir sogar recht.

Strom - zumal bei Niederspannung und hinter FI und LS-Schalter - wird total überschätzt. Da ist sogar Wasser kritischer.

Dein Beispiel mit der Leiter macht nachdenklich. Ich hatte beim Hausbau einen Zimmermann, der in regelrecht lebensmüder Art und Weise mit dem Akkuschrauber auf den Sparren spazierengegangen ist und den Dachstuhl zusammengeschraubt hat. Und in der Firma hatten wir mal einen Handwerker, der mit einem Rollgerüst irgendwas in 6m Höhe gemacht hat und der dabei, sich oben festhaltend, das Gerüst rumgeschoben hat - bis es ihm umgefallen ist und er hinterher.
19. August 2022: Von Chris _____ an Ernst-Peter Nawothnig
Mein Onkel war Schulhausmeister. Davor fuhr er über ein Jahrzehnt lang zur See. Auf dem Schiff hat er handwerklich praktisch alles machen müssen, in der Schule dann für alles jemanden rufen müssen.
20. August 2022: Von Pascal Holzmüller an Sven Walter

Und welcher Zettel hätte den Mann retten können?

20. August 2022: Von Holgi _______ an Charlie_ 22
Es gibt auch noch welche, die Atmen nicht nur in Bielefeld, sondern fliegen dort auch noch. Das gehört doppelt unterbunden.
21. August 2022: Von Horst Riediger an Holgi _______

Hallo Holger,

Du bewegst Dich auf ganz dünnem Eis und viele liebe Grüsse aus EDLI.

Solltest Du Dich mal nach Bielefeld verirren, wirst Du über den Service begeistert sein.

Liebe Grüsse

Horst

21. August 2022: Von Sven Walter an Pascal Holzmüller

Ist die Debatte, ob Regeln halt befolgt werden oder nicht. Wenn sie von denen, für die sie gemacht werden, eh nicht respektiert werden, können wir es auch lassen... so funktionert das aber nicht mit der Normeinhaltung. Wie gesagt, ich bin absolut gegen Überregulierung, aus Gründen, die wir in der GA leider nur zu gut kennen. Aber dass das Annual vom A & P und nicht vom Friseur oder Schrauber des Vertrauens gemacht wird, geht in Ordnung. Der Mann war nur ein Beispiel dafür, wie angelernte Hilfskräfte bei einem Subunternehmer ohne irgendeine Schulung oder Regelkenntnis halt "einfach mal machen". Wenn der nicht immerhin das Wort "Leiter" laut hätte brüllen können und ich das nicht gemerkt hätte... Absturz aus 8 m Höhe kann sich jeder die Folgen ausmalen.

Und wenn jemand weiß, Gas oder Strom darf ich nicht, den Rest schon, und wenn was passiert, hafte ich voll, passiert halt "in toto" weniger, weil es der noch größere Profi macht (oder absegnet).

GA-Analogie wäre dann, dass du am Flugzeug alles selbst machen kannst, aber es abgenommen werden muss vom Profi, der mit der Unterschrift dafür gerade steht. Was ich sehr vernünftig und pragmatisch finde, weil es nunmal sehr viele Leute gibt, die verdammt viel Transferwissen mitbringen.

21. August 2022: Von Chris _____ an Sven Walter

Im Privatbereich würde ich es gern sehen, wenn mehr Eigenverantwortung zugetraut wird. Natürlich trägt man dann auch die Verantwortung. Ist ja klar.

und ansonsten Pragmatismus: dass der Hausmeister nicht selbstverständlich den ganzen Schaltschrank umbauen darf, ist klar. Aber eine Steckdose oder Lichtschalter auswechseln... meh...

auch hier: Juristisch ist es ein großer Unterschied, ob man bereits die Handlung (Reparatur) selbst unter Strafdrohung stellt, oder ob für eine solche Strafdrohung erst eine Schadensfolge wegen inkorrekter Ausführung eintreten muss. Oder sogar keine Strafdrohung, sondern einfach zivilrechtliche Verantwortung für den Schaden. Das muss man sinnvoll abstufen.

21. August 2022: Von Kilo Papa an Chris _____ Bewertung: +5.00 [5]

(Geht nicht alles an Chris)

Ich finds ehrlich gesagt etwas unverschämt von ner popligen Anlerntätigkeit zu sprechen. Klar, die Ausbildung lässt sich relativ schnell abschließen (in meinem Fall etwas mehr als 13 Monate), aber es gibt dennoch, zumindest bei gescheiten Schulen, gewisse Hürden. Ob jetzt es jetzt ein Beruf ist oder nicht, geschenkt. Ein IHK Beruf ist es wohl nicht, das Arbeitsamt (zumindest in meinem Landkreis) behandelt einen CPL/IR resp fATPL noch als ungelernt, mit nem echten ATPL wird man dann wenigstens als Beruf behandelt. Bis man auf Linie mal links sitzt ist das ein steiniger Weg. Und natürlich, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, selten so gegähnt. Beim Kranich sitzt man durchaus mal 15-18 Jahre rechts, das ist aber halt Bedarfs- bzw Senioritätsgesteuert. Dass der Beruf heutzutage andere Attribute erfordert als in den 60ern, fair enough. Dürfte auf die meisten oder wenigstens viele Tätigkeiten zutreffen.
Ein bisschen (und ehrlich gesagt nicht nur ein bisschen) dämlich finde ich das Argument man habe sich ja bewusst ne Tätigkeit ausgesucht mit niedrigen Einstiegsgehältern und bescheidenen Arbeitsbedingungen. Sorry, ein junger Mensch, der seine selbstfinanzierte Ausbildung abgeschlossen hat muss halt irgendwann auch wieder Geld reinbringen. Klar, niemand "zwingt" einen für einen irischen Carrier zu fliegen. Aber danach hat man wenigstens ein brauchbares Rating und nen Fuß in der Tür. Die Auswahl an Jobs für Roockies ist begrenzt. Sieht bei vielen nach dem Jurastudium nicht sonderlich anders aus.
Zum Privatjet wird's bei den meisten kaum langen, aber ganz ok leben kann man als Pilot immernoch. Und intern regelt der Markt schon auch etwas. Ich habe 4 gültige Typerarings, ich werde von den Firmen nicht mehr wie ein Anfänger behandelt... Erfahrung zahlt sich nach wie vor aus und das ist sicherlich auch nicht verkehrt. Trotzdem finde ich es nicht richtig zu sagen, dass sich neue FOs in zwei Jahren generieren lassen. Ausbildung ja, aber brauchbare Line-FOs sind die dann halt noch lange nicht. Von Kapitänen ganz zu schweigen. Auch die FOs als Kapitäne im Training zu bezeichnen zeugt von nichts als Unwissenheit von dem, was da vorne im Cockpit passiert.
Gezwungen hat mich niemand damals für Germania zu fliegen und gejammert habe ich auch nicht. Ich hätte auch Fulltime FI bleiben können, da lässt sich durchaus auch Geld verdienen. Ich wollte immer ins Cockpit und da fühle ich mich auch ausgesprochen wohl.
Möchte da echt keinem zu nahe treten, aber ich bin mir sicher, dass viele von euch nicht von angelernten Hilfskräften in den Urlaub oder zum Meeting geflogen werden möchten. So super easy, wie es nach außen gerne aussieht, ist der Job nicht...

23. August 2022: Von Chris _____ an Kilo Papa

So super easy, wie es nach außen gerne aussieht, ist der Job nicht...

Von "poplig" hat ja niemand gesprochen. Aber du bestätigst ja eigentlich, dass es sich hier weitestgehend um "training on the job" handelt.

Aber weil du es andeutest, eine Frage: wie wir wissen, trainiert man die meiste Zeit irgendwelche Ausnahme- und Notverfahren. Die mögen superschwierig sein. Aber wie ist der Job eigentlich, solange das Flugzeug perfekt funktioniert? Einfach, langweilig, familienfeindlich, oder doch spannend, anregend, komplex?

23. August 2022: Von Flieger Max L.oitfelder an Chris _____ Bewertung: +3.00 [3]
"wie ist der Job eigentlich, solange das Flugzeug perfekt funktioniert? "

Kaum auszuhalten. Und das seit mehr als 35 Jahren :-)
23. August 2022: Von Chris _____ an Flieger Max L.oitfelder Bewertung: +1.00 [1]

John Deakin hatte da eine andere Sicht. Sicherlich ist der begeisterter Flieger gewesen, dennoch schrieb er mal von endlosen Stunden der Langeweile, gerade bei Überseeflügen.

23. August 2022: Von Flieger Max L.oitfelder an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]
Das muss ja nicht sein - Innsbruck, Sarajevo, Yerevan, griechische Inseln - was glaubst Du warum ich Langstrecke immer abgelehnt habe?

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