Ich verstehe den DotCom Vergleich nicht. Zwischen 1995 bis 2000 haben in einem hoch-liquiden Markt (Aktienmarkt) Kurse massiv zugelegt: der NASDAQ stieg von 1000 auf 5000 Punkten. Unerfahrene Investoren haben wie blind einfach irgendwas gekauft. Also "Phenomedia" Aktien (Moorhuhnjagd...) - vielleicht erinnert sich ja wer. Und heute? Naja, die letzten 5 Jahre waren eher +130%, wobei hier Umsatz und Gewinnexplosion bei vielen Tech-Firmen während Corona noch reingespielt haben...
Der Gebrauchtflugzeugmarkt ist intransparent, illiquide und klein. Flugzeuge sind gänzlich ungeeignet als Spekulationsobjekt: Fixkosten für Hangar und Versicherung etc. können gerne mal 3+% des Wertes (p.a.) betragen; enormes Risiko, dass die Substanz an Wert verliert wenn nicht genutzt (Korrosion Triebwerke, recht rasche Veralterung der Avionik),... Da sind Automobil-Oldtimer doch eine viel sinnvollere Anlageklasse. Im Gegensatz zum DotCom Markt sehe ich jetzt keine "Laien" die Cessnas auf den Gebrauchtmärkten aufkaufen und ich habe in meinem Leben noch keinen Piloten kennengelernt, der Flugzeuge "als Spekulationsobjekt und Anlageinstrument" sieht. Davon, dass so ein Teil auch mal bequem komplett 100% an Wert verlieren kann über Nacht ganz abgesehen (wenn zB Avgas oder verbleites Benzin plötzlich ohne Alternative abgeschafft wird oder sonst etwas kreatives kommt).
Es kann halt einfach auch sein, dass man es mit Inflation zu tun hat - wie in den meisten Bereichen unseres Lebens im Moment - und entgegen dem heimlichen Wunsch vieler dann eben doch einige "gut situierte sich das Fliegen auch in Zukunft leisten werden können". Ich bin überrascht - aber Motorfliegen und ULs boomen eher wenn man sich die Flugschulen anschaut. Kann auch einfach sein, dass die Cessna 150'er halt in naher Zukunft einfach keine 20k EUR mehr kosten werden.