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„ ich werde meiner Tochter genau das Gegenteil erzählen, dass ihr alle Türen offenstehen, heute mehr denn je, weil es etliche Förderprogramme und Mentorinnenorganisationen gibt, die nur Frauen offenstehen“ Das kannst Du tun. Und vielleicht wird sie Maschinenbau studieren. Oder Luft- und Raumfahrtingenieurin werden. Sie wird das Studium mit Begeisterung absolvieren und auch in ihrem ersten Job, wird sie mit Freude und Engagement ihre ersten erfolgreichen Schritte im Arbeitsleben gehen. Aber irgendwann, wenn sie älter wird und die Erfahrung größer, wird sie an ihre Grenzen kommen. Es wird Männer geben, die an ihr vorbei befördert werden, obwohl sie weniger können. Es wird zu Situationen kommen, wo sie sich rechtfertigen und behaupten muss für Dinge, die bei ihren Kollegen alltäglich sind. Sie wird spüren, dass sie nicht mithalten kann. die Beulen, die sie sich an der Gläsernen Decke holt werden immer schmerzhafter werden. Wenn sie argumentiert, wird sie Antipathien auf sich ziehen. Die Schuld wird sie zunächst bei sich suchen, denn sie hat nicht gelernt die strukturelle Benachteiligung der Frau als Aspekt zu bewerten. Das wird sie nicht stärker machen. Man kann nur siegen, wenn man weiß wofür man kämpft.
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https://www.capital.de/wirtschaft-politik/grazia-vittadini-airbus-greta-thunberg-in-einem-airbus?article_onepage=true
Oder sie wird CTO bei Airbus, mit großen Fußstapfen, aber als längst ausgetretener Pfad.
Übrigens lesenwert, auch wenn es ausu 2019 stammt und sie nicht mehr im Amt ist. Hält auch exzellente Vorträge, die Frau.
Diskriminiert also bei der ital. Luftwaffe, daher Ing geworden, und als Italienerin dann weder als Deutsche noch als Französin diskriminiert worden. Sie fasst also die Debatte hier biographisch ganz gut zusammen: Es geht. Seit Jahrzehnten. Ist nicht leicht. Aber das war es vermutlich auch nicht für die 10 - 15 Männer (und Frauen?), die sie für die Position ausstach. Vermutlich meritokratisch.
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Grazia Vittadini ist eine tolle, erfolgreiche Fall. Aber eine absolute Ausnahme, was nicht dazu taugt eine strukturelle Benachteiligung zu widerlegen. Die Durchfallquote im Maschinenbau ist vor allem deswegen so hoch, weil so viele ungeeignete Personen dieses Studium beginnen. Das ist doch ein Klassiker nach dem Abitur:“Ich weiß nicht wirklich, was ich machen möchte. Ich studiere erstmal Maschinenbau“. Das ist kein Indikator für den realen Anspruch.
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Weißt du, in der Pädagogik wird man immer davor gewarnt, die eigene Bildungsbiographie zu verallgemeinern... völlig zu recht ;-).
Wenn du dir angucken willst, wer sich wirklich planlos irgendwo einschreibt, dann guck mal bei Jura rein. Maschinenbau mag für mathematisch begabte Technikinteressierte ein Orientierungsstudiengang sein, aber wie hart selektiert wird, wissen da alle beim Einschreiben.
Ich habe dir mit einem perfekten Beispiel ausschließlich deine Warnungen an Chris' Tochter zerschossen. In einem MINT-Fach zählt extrem eine direkt nachprüfbare Leistung. Das gilt auch für die ersten Karrierejahre.
Die oberen Schritte in immer flacheren Hierarchien interessieren mich privat jetzt ehrlich konzediert nicht besonders, aber das war exakt deine These, ich konnte diese differenziert (denn Tornados für die ital. LW flog sie ja nie...) kippen. Und nu?
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Du hast gar nichts gekippt und gar nichts zerschossen. das ist anekdotische Evidenz.
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Du meinst, weil ich keine exakte Studie für alle Absolventinnen von Ingenieurinnen für Luft- und Raumfahrt der letzten 35 Jahre zitiert habe? Du hast Chris' Tochter davor gewarnt, was ihr blühen würde. Vielleicht wird sie (wie der Papa als promovierte (?) Physikerin (?)) Vorstandsmitglied eines Technologiekonzerns werden. Vielleicht auch nicht, ich kenne sie nicht. Fakt ist, vorne am Anfang gibt es zuwenige, die in die Technik gehen. Die Gründe sind mannigfaltig erforscht und selbst in hochegalitären Gesellschaften ist die numerische Verteilung äußerst männerlastig.
Die Glasdecke später ist indes sehr differenziert zu bewerten. Je nach Fach, Neigung etc.
Im Bereich Juristerei sehe ich die Statistiken seit den 90ern, da würde das Patriarchat mit zeitlichem Versatz abgelöst. Liegt auch nahe, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr gut, hohe und höchstqualifizierte Absolventinnenzahlen, rigide Struktur, einheitliches Gehalt.
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Da hätte ich auch noch eine Anekdote - wir sind ja hier im Forum, wo sowieso niemand jemals zugeben würde, dass er gerade argumentativ überrollt wurde. Also alles ganz locker und bitte "in good faith", hallo Malte :-) Ich habe irgendwann letztes Jahr mal einen Artikel in der sehr guten Schweizer NZZ gelesen, geschrieben von einer Frau, die sich anguckte, wie viele "Chnaben" und wie viele Mädels denn so die "Matura" ablegen. Und die kritisierte eine von ihr wahrgenommene Stimmung im Volk: vor etlichen Jahren waren es mehr Jungs mit Matura. Dann erkannte man eine Benachteiligung der Mädchen, wirkte dem entgegen, und heute... sind es mehr Mädchen! Und jetzt kommt die Pointe: spricht man über die heutige Minderzahl der Jungs, dann kommt flächendeckend "die müssen sich halt mehr anstrengen". Und das, meine Damen und Herren, ist die verlogene woke-Poke von heute, die inverse Diskriminierung für edel und gut hält und dabei nicht merkt, wie widersprüchlich sie dabei handeln. Zweite Anmerkung: wer meint, dass Mädchen und Frauen stets "extra Hilfestellung" benötigen und auch Anspruch darauf haben sollten, der redet sich und allen anderen ein, dass die Frauen das schwache Geschlecht wären. Wie altmodisch und reaktionär ist das denn? Ich kenne genug Frauen, die brauchen sowsa nicht, sondern stellen sich bereitwillig den gleichen Anforderungen wie Männer. Warum auch nicht? That having said, Svens Anmerkungen zu Resten der gläsernen Decke "ganz oben", zur Notwendigkeit der Regelung von Elternzeit und Kita stimme ich vollumfänglich zu. Allerdings ist auch eine faire Verteilung der Rechte und Pflichten bei Trennungseltern erforderlich. Die Rechte (meist) der getrennten Väter werden in diesem Land faktisch mit Füßen getreten, wie jeder weiß, der in dieser Situation ist. Und wo wir gerade beim Recht sind, wieso gibt es Straftatbestände, die überhaupt nur von Männern erfüllt werden können? (zB Exhibitionismus) Fazit: es gibt schon noch was zu tun. Aber nix Gendern, sondern wirklich mal die verfassungsgemäße Gleichberechtigung konsequent umsetzen. Mich als Mann würde das freuen.
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Jepp.
Kleine Anmerkung indes - die Pönalisierung des Exhibitionismus bei Frauen aus Gründen der Gleichberechtigung bei Frauen ist indes viel zu unpragmatisch, als Auffangtatbestände hat man sowohl das Ordnungsrecht mit OWi sowie das "gute alte Hausmittel der Beleidigung" für Sexualstraftäter, um mal einen alten Prof von mir zu zitieren. Lieber mehr Normen abschaffen als sinnlos überflüssige auf Täterinnen ausweiten. Wir haben größere Baustellen.
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auch ein belegtes Phänomen: haben Frauen in Gesprächsrunden den gleichen Wortanteil wie Männer, werden die Frauen von den Männern als überrepräsentiert wahrgenommen. Übertragbar auf vermutlich viele Situationen im Leben. Da, wo die Frauen aufholen, fallen die Männer ins Jammern, dass sie bevorzugt würden. Selbstverständlich sollte man Mädchen nicht einreden sie gehörten zum schwachen Geschlecht. Was man aber auch nicht tun sollte ist ihnen die realen Begebenheiten zu verschweigen. Ein Vater sollte seine Tochter vorbereiten auf das, was auf sie zukommt. Damit sie gerüstet ist. Ich kenne übrigens auch viele Frauen, mit entsprechenden Werdegängen. Die weit überwiegende Mehrzahl von ihnen berichtet von eben jenen für sie alltäglichen und ermüdenden Kämpfen.
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Stimme zu, allerdings ist Exhibitionismus nicht das einzige Beispiel. Und meines Erachtens gehört die Beleidigung sowieso in den zivilrechtlichen Bereich verschoben. Aber das nur am Rande.
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Wahrnehmung ist subjektiv. Ich will das nicht abtun, aber Wahrnehmung ist so eine Sache, die kann man nicht unbedingt anderen vorwerfen. Wie auch Emotionen. Eine Belästigung mag umgangssprachlich einfach alles sein, was als solche empfunden wird, aber für Strafgesetze reicht eine solche Definition nicht aus. Und die öffentliche Wahrnehmung verschiebt sich. Wusstest du, dass bei den Grünen auf dem Parteitag kein Mann etwas sagen darf, wenn nicht danach auch noch eine Wortmeldung einer Frau kommt? Mich wundert ja, wie sowas als verfassungsgemäß gelten kann. Jedenfalls haben die offenbar kein Problem mit dem Redeanteil der Frauen, im Gegenteil - mit dem der Männer. Inverse Diskriminierung ist halt in, und zahlreiche Leute folgen dem Irrtum, mit einer Ungerechtigkeit eine andere aufheben zu können. (Exkurs: dieser Glaube ist seit jeher den Menschen zu eigen, verwurzelt schon in den Opfergaben an die Götter. Noch heute glauben viele Christen, die Welt sei durch den Mord an Jesus irgendwie besser geworden und frühere "Sünde" der Menschen dadurch "gesühnt" worden. Es ist aber Quatsch - ein Unrecht kann nicht ein anderes aufheben) Deutlich bessere Noten, höhere Quoten bei Abitur und Studium, schnellere Promotion und so weiter der Frauen (!) sind objektive Tatsachen in der heutigen westlichen Welt. Wann reden wìr endlich über die Benachteiligung der Männer im Bildungssystem? Aktuell schaffen wir "Genderprofessuren". Und tauschen die Schilder am "Studentenwerk' aus gegen "Studierendenwerk'.
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Ich denke, je mehr Väter ihre Töchter zu selbstbewussten, mutigen Persönlichkeiten erziehen, und ihnen keine vermeintlichen Hindernisse einreden, desto mehr Frauen haben auch den Mut, in einer Männerwelt zu bestehen. Ich war früher immer gegen die Quotenregelung, weil sie zur Auswahl von schlechten Bewerbern führen kann und tendenziell gegen Männer unfair sein kann. Mittlerweile sehe ich es anders: sie entwickelt einen Sogeffekt, wie ein Kamin, der unten neue Frauen nachzieht. Wenn sichtbar mehr Frauen in Positionen aller Ebenen arbeiten, wird es für andere Frauen leichter, sich für eine bestimmte Berufswahl zu entscheiden. Dass es aber rein anatomische und auch interessenbezogene Unterschiede gibt, wird keine Diskussion oder Gleichmacherei ändern. Selbst in Schweden gibt es nicht überall gleich viele Frauen und Männer.
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"Da hätte ich auch noch eine Anekdote - wir sind ja hier im Forum, wo sowieso niemand jemals zugeben würde, dass er gerade argumentativ überrollt wurde. Also alles ganz locker und bitte "in good faith", hallo Malte :-)"
Ich habe Deine Argumente hier doch noch nicht kommentiert. Da Du aber bereits jetzt benennst wie Du darauf zu reagieren gedenkst, weiss ich nicht, ob ich mir die Mühe machen möchte.
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Beitrag vom Autor gelöscht
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