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2022,02,02,12,1346762
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Robert, ich habe meine begründeten Ansichten, du hältst unbegründete Behauptungen dagegen und meinst, ich würde irgendwas "nicht verstehen". Stell dir vor, ich habe mir über zig Lebensjahre hinweg Gedanken gemacht, ausgehend von der festen Überzeugung von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung, von der ich nicht abweichen werde. Nur wirkt ein Gleichheitszeichen eben in beide Richtungen.
Du schreibt über Jobs, die von Männern "dominiert" werden. "Dominanz" impliziert einen Vorwurf. Wie wäre es stattdessen zu sagen, dass diese Jobs überwiegend von Männern und nicht so sehr von Frauen gewählt werden, und das beides freiwillig? Besser, oder?
Und die Ursache dafür, dass diese Jobs im Mittel besser bezahlt sind, siehst du in dieser "Dominanz durch Männer". Wäre es nicht viel naheliegender anzunehmen, die Männer wählen diese Jobs, weil sie gut verdienen wollen?
Und warum wählen die Frauen nicht die gleichen Jobs? Vielleicht - weil sie (statistisch gemittelt) sich einfach für was anderes interessieren? Vielleicht andere Prioritäten setzen? Wo liegt das Problem? Dürfen die das nicht?
Ich mache mir Sorgen, was es mit einem jungen Mädchen machen kann, wenn man ihr von Kindestagen an einredet, ein Opfer der Umstände, der Welt und der Jungs zu sein. Und was macht es mit einem kleinen Jungen, wenn man ihm einredet, eine "Erbsünde" als Unterdrücker der Frauen, als "toxischer Mann" mit sich rumzutragen? Beides geschieht. Ist das gut? Führt das zu mehr Gerechtigkeit? Führt das zu einer besseren Gesellschaft?
Ich finde es rückschrittlich, den Kindern solche Rollenmodelle einzureden.
Und der "Gender Pay Gap" ist, wenn man ihn statistisch korrekt bereinigt, ein absolutes Non-Issue. Man könnte allenfalls darüber reden, ob verschiedene Berufe im Vergleich zueinander fair entlohnt sind. Zum Beispiel verdient schon der Azubi in der Bäckerei weniger als in der Bank. Das kann man kritisieren.
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@F.S. so nachvollziehbar deine Überlegung ist - ich habe es in verschiedenen mittelständischen Betrieben mit 50-300 Mitarbeitern nicht ein einziges Mal bei Einstellungen erlebt, dass der Arbeitgeber tatsächlich diese Überlegungen anstellt.
Gerade bei Azubis ist man heute glücklich, überhaupt welche zu bekommen (wir haben zu wenig Kinder).
Und bei fertig ausgebildeten Fachkräften ist man ebenso glücklich, jemand Gutes zu kriegen - weil die meisten, die gut sind, gleich wieder wegwollen zum Studium (so werden aus guten Drehern schlechte Ingenieure, salopp gesagt).
Bei kleineren Betrieben, zB einem 10-Personen-Handwerksbetrieb, mögen solche Überlegungen eher vorkommen. Allerdings glaube ich auch dort, dass man glücklich ist über jede weibliche Bewerbung.
Schlussendlich möchte ich auch anfügen, dass es Berufe gibt, die überwiegend von Frauen ergriffen werden. Zum Beispiel Erzieher in Kitas. Wenn man als Mann diesen Beruf anstrebt, wird man schon schief angeguckt, ob man ein "Pädo" wäre. Eine furchtbare Situation, der sich wohl kaum einer freiwillig aussetzen will - mit der Folge, dass unsere Kinder bis zur vierten Klasse stark überwiegend nur Frauen als Bezugspersonen in Kita und Grundschule erleben. Nicht optimal.
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Du machst es Dir schon leicht. Du ignorierst einfach alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema, stellst waghalsige eigene Theorien auf - fertig. Alles kein Problem! https://ec.europa.eu/info/sites/default/files/factsheet-gender_pay_gap-2019.pdf
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Für andere ist das ein Flugblatt der europäischen "Commissioner for Justice, Consumers and Gender Equality", in dem die längst widerlegten 16% wieder zitiert werden.
Nur für dich ist das eine wissenschaftliche Veröffentlichung.
PS. nein, ich stelle keine "waghalsigen eigenen Theorien" auf. Zuviel der Ehre. Alles, was ich schreibe, haben schlauere Leute schon vorher geschrieben. Klick mal auf meine Links...
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Es ist eine grafische Übersicht, die wissenschaftliche Erkenntnisse anschaulich zeigt.
Dein Problem ist, dass Du nicht erkennen willst, dass es im Wesentlichen eine Welt ist, die (vor langer Zeit schon) von Männern so eingerichtet wurde, wie es für sie besser ist.
Die Argumente der Männer warum es Unterschiede gibt sind heute alle erklärbar. Und wurden auch alle untersucht.
Beispiel Lehrling/Geselle:
Klar, manche Chefs stellen lieben einen männlichen Lehrling ein, da sie befürchten, dass ihnen ein weiblicher Geselle bei Schwangerschaft abhanden kommen könnte. Wenn nun aber Männer flächendeckend ihre Elternzeit einfordern würden, so dass die Frauen arbeiten könnten, dann würde dieser Vorteil bald wegfallen. Schließlich werden die Kinder ja auch gemeinsam gemacht. Männer betrachten aber in der Mehrheit immer noch Erziehung als Aufgabe der Frau und wollen nicht zum Vorteil der Frauen pausieren. Auch die zumeist männlichen Chefs wollen männliche Elternzeit oft nicht akzeptieren, und sehr viele Männer wollen eine Unterbrechung ihrer mehr oder weniger grandiosen Karrieren nicht akzeptieren etc. etc.
Beispiel Schach:
Es sind schon lange klar, dass es nur deshalb keine Schachweltmeisterin gibt weil Frauen schon in ihrer Sozialisierung eher von solchen Interessen ferngehalten werden, bzw. sich unterwürfig selbst nicht zutrauen, das ebenso gut zu können wie Männer. Es gibt weder vom IQ noch von der sonstigen Struktur der Gehirne einen relevanten Unterschied, der den Status Quo erklären könnte. Werden Frauen im Schach gefördert erreichen sie dieselben Leistungen wie Männer. Polgar ist ein gutes Beispiel: Der Vater hat seine drei Töchter seit sie ganz klein waren an Schach herangeführt. Ergebnis: Judit, die bereits alle der besten Männer geschlagen hat, die zweite Tochter wurde auch eine Spitzenspielerin, die dritte wurde nie so gut. Warum ist Judith P. nicht Weltmeisterin? Auch das wurde untersucht, und es scheint mit Statistik erklärbar: Wenn man 1000 männliche Spitzenspieler heranzüchtet, aber nur 10 weibliche – dann werden sich die insgesamt besen Spieler:Innen (;-)) bei den Männern finden. Ich habe mir die Mühe gemacht, dazu gestern Abend einen langen Fachartikel zu lesen.
Und so ist es mit fast (fast!) all diesen Argumenten, die den Status Quo zemetieren und Probleme nict anerkennen wollen. Sie basieren nicht auf Fakten, sondern auf Vorstellungen von der Welt. Was nicht sein darf, kann gar nicht sein.
++++++++
Übrigens: Fast 60 Prozent der UNI-Absolventen in der EU sind ... Frauen.
Noch einmal ein Zitat aus dem Dokument der EU-Kommission:
Women tend to earn less per hour than men for the same job whether it is a highly-skilled profession like a doctor or nurse, or a lower-skilled job such as a salesperson. The gender pay gap exists across our economy and in all sectors and occupations.
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Alexis, ich sehe da schon wieder so viele analytische Fehler... lass uns einfach übereinstimmen darin, dass wir unterschiedliche Ansichten haben, ok? Ich glaube, es ist alles gesagt worden, weiteres wäre nur Wiederholung. Du kannst deiner Tochter gern erzählen, dass sie wegen der Männer schlechtere Chancen im Schach und im Leben hat, ich werde meiner Tochter genau das Gegenteil erzählen, dass ihr alle Türen offenstehen, heute mehr denn je, weil es etliche Förderprogramme und Mentorinnenorganisationen gibt, die nur Frauen offenstehen (sie haben sogar ihre exklusive Frauen-Schachweltmeisterschaft, während die Männer nur in die geschlechtsoffene Meisterschaft gehen).
PS. Judit Polgar schreibt sich ohne h. Weiß man, wenn man sie länger kennt...
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Dass Frauen schlechtere Chancen haben, im Schach die Weltspitze zu erreichen, ist ja ein Fakt. Musst Du nur die Weltrangliste anschauen.
Du kannst ja Deiner Tochter gern erzählen, dass das biologische Ursachen hat ... Ich erkläre meinen Kindern die Welt anhand von Fakten.
Wenn Du "analytische Fehler" festgestellt hast, dann hast Du sie in seriösen wissenschaftlichen Studien zu diesen Themen gefunden. Ich finde es bemerkenswert, dass Du das in 3 Minuten schaffst.
Judit Polgar ohne "h", copy! Du bist eben ein Experte. Ich kann nicht gut Schach spielen und nein, ich kenne JP weder kurz noch lang, ich kenne sie gar nicht.
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Ich finde es bemerkenswert, dass Du das in 3 Minuten schaffst.
Danke!
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Als Beitrag darf ich die Aufmerksamkeit der geschätzten Kombattanten auf diesen Ausschnitt lenken. In ihm stellt Peterson, wie ich meine korrekt, dar, dass es klare Unterschiede zwischen Männern und Frauen in kompetitiven Umgebungen gibt (wie zB Firmen). Diese sind insoweit biologisch bedingt, als die Unterschiede in der körperlichen Entwicklung während der Pubertät und der bei Frauen, speziell mit Kindern, anders ausgeprägten Verhaltensweisen in Konflikten ihnen auch in modernen Gesellschaften zum Nachteil gereichen können. Frauen sind eher ‚agreeable‘, Männer häufiger ‚disagreeable‘, was letzteren zB in Gehaltsverhandlungen einen langfristigen Vorteil einbringen kann. Dies kann bei allen Quoten und Chancengleichheiten einer der Gründe für die Unterschiede sein. Insofern spielen Machtstrukturen durchaus eine Rolle. Die Frage ist, inwieweit Gesetze, Quoten oder Verordnungen auch die letzten Prozent eliminieren können. https://youtu.be/WOjzCi9wIhE
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„ ich werde meiner Tochter genau das Gegenteil erzählen, dass ihr alle Türen offenstehen, heute mehr denn je, weil es etliche Förderprogramme und Mentorinnenorganisationen gibt, die nur Frauen offenstehen“ Das kannst Du tun. Und vielleicht wird sie Maschinenbau studieren. Oder Luft- und Raumfahrtingenieurin werden. Sie wird das Studium mit Begeisterung absolvieren und auch in ihrem ersten Job, wird sie mit Freude und Engagement ihre ersten erfolgreichen Schritte im Arbeitsleben gehen. Aber irgendwann, wenn sie älter wird und die Erfahrung größer, wird sie an ihre Grenzen kommen. Es wird Männer geben, die an ihr vorbei befördert werden, obwohl sie weniger können. Es wird zu Situationen kommen, wo sie sich rechtfertigen und behaupten muss für Dinge, die bei ihren Kollegen alltäglich sind. Sie wird spüren, dass sie nicht mithalten kann. die Beulen, die sie sich an der Gläsernen Decke holt werden immer schmerzhafter werden. Wenn sie argumentiert, wird sie Antipathien auf sich ziehen. Die Schuld wird sie zunächst bei sich suchen, denn sie hat nicht gelernt die strukturelle Benachteiligung der Frau als Aspekt zu bewerten. Das wird sie nicht stärker machen. Man kann nur siegen, wenn man weiß wofür man kämpft.
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Peterson war mir nach kurzer Zeit gleich suspekt. Kurze Recherche reicht. „Jordan Peterson ist ein höchst manipulatives Alt-Right-Individuum, das der Tradition der Jungianische Psychoanalyse und der religiösen Symbolik mit dem vollen Paket von Dominanzhierarchie und Unterstützung einer traditionellen patriarchalischen Gesellschaftsstruktur folgt. Tatsächlich ist er ein Reaktionär. Seine Ansichten sind völlig scharlatanisch und unwissenschaftlich, genau hier geht es schief: Die Psychoanalyse und insbesondere der Freudianische/Jungianische Ansatz, den er predigt, ist Pseudowissenschaft und entspricht dem modernen Schamanismus. Jung glaubte an das kollektive Bewusstsein, das wir alle teilen und das Archetypen speichert. Es ähnelt Akasha-Aufzeichnungen oder einer Art metaphysischem Schwarmgeist. Klingt verrückt? Ich weiss. Hierarchien und Patriarchate, wie Peterson sie erklärt, gab es angesichts der anthropologischen Daten nicht immer. Zum Beispiel bewiesen frühe Berichte über die Untersuchung der Knochenstruktur, dass es bis zum oberen Paläolithikum keinen Unterschied in der Muskelstruktur zwischen Männern und Frauen gab, noch gab es Hinweise auf Hierarchien und Privateigentum. Und es gab auch viele matriarchale menschliche Gesellschaften. Alpha-Männchen ist ein unwissenschaftlicher Mythos (Gibt es überhaupt Alpha-Männchen?), der nie unter Menschen existierte. Der Vergleich von Menschen mit Hummer ist ebenfalls ein Trugschluss; warum nicht mit Spinnen vergleichen, die eine matriarchalische Gattung sind? Spinnen haben nicht einmal eine Gesellschaft. Es ist so unabhängig wie Hummer. Es gibt viele Tiere, sogar Primaten, die ohne Dominanzhierarchie völlig egalitär sind, wie Muriqui-Affen. Doch das beweist überhaupt nichts, Affen sind keine Menschen, und die Unterschiede innerhalb der Primatengattung sind enorm. Dominanzhierarchien sind nicht erforderlich, damit Menschen existieren, und etwas anderes zu sagen, ist ein logischer Fehler: Peterson und seine Hummer Logik. Genau genommen verstößt es gegen Gesetze der Modallogik, weil es bereits Hunderttausende von Arbeitergenossenschaften auf der Welt (z. B. Mondragon) und sogar nicht dominierende Regierungsstrukturen (z. B. Rojava) gibt. Wenn etwas notwendigerweise in der Natur existiert, ist es mehr als möglich, die Dinge so zu haben; Es ist möglich, eine egalitäre Gesellschaft zu haben. Patriarchate und Hierarchien, wie wir sie heute haben, entstanden, als die Symbolik auftauchte (oberes Paläolithikum). Um genau zu sein, schienen Schamanismus und Religion die Massen zu kontrollieren und sie zum persönlichen Vorteil zu unterwerfen, indem sie Aberglauben erfanden, der ein Gefühl von Angst und Schrecken erzeugte. Aus diesem Grund legt Jordan so großen Wert auf religiöse Symbolik und Hierarchie; Es ist eine Möglichkeit, den Mob zu kontrollieren, was er erfolgreich tut. Es gibt ihm Kraft, die seine Bemühungen befriedigt. Seine Forschungsquellen, die er zitiert, sind entweder miserabel oder beweisen nicht, was er behauptet. Zum Beispiel schien er während seines #metoo-Interviews darauf zu bestehen, dass Frauen Lippenstift verwenden, weil sie sexuelle Signale geben, und zitierte einige völlig nicht vorhandene Forschungsergebnisse, um seine Behauptungen zu untermauern. Siehe: Wo ist die Literatur, dass Frauen, die Rouge tragen, ihre Wangen wie Obst aussehen lassen? Sein Wissen über Philosophen ist bekanntermaßen falsch und seine Fehlinterpretationen sind schwerwiegend. Zu den Beispielen gehört etwa Heidegger. Aber es gibt noch viel mehr: Jordan Peterson Kurz gesagt, verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit diesem Kerl, wenn Sie die Wahrheit wollen, werden Sie sie nicht unter Scharlatanen und Schlangenölverkäufern finden.“
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Ob Peterson Recht hat oder nicht, eine Quelle zu dem Zitat wäre hilfreich. Und zu Peterson habe ich folgende Meinung nach 3-4 Videos:
* Peterson tritt in Interviews und dergleichen sehr sachlich, freundlich und dabei argumentativ stark auf. In seinem Fach (Psychologie) fehlen mir die Kenntnisse, um unabhängig zu beurteilen, dieses stimmt oder jenes stimmt nicht. Ich kann nur sagen, was er von sich gibt, klingt in sich widerspruchsfrei und in meinen Ohren recht überzeugend. Mit dem Haken, dass ich die gesamte Psychologie "cum grano salis" nehme. Die Erkenntnisse sind nicht so "hart" und definitiv wie die der Naturwissenschaften, sondern da gibt es wechselnde Lehrmeinungen, Strömungen und "Schulen".
* Peterson tritt der politischen Rechten entschieden entgegen - auch hierfür reicht kurze Recherche - die Bezeichnung als "Alt-Right" ist reine Verleumdung, aber "in", gerade im woke-Umfeld. Da passt zwischen "Nichtfeminist" und "Nazi" kein Blatt. Ich halte das für grob falsch und im übrigen für ganz schwach und hilflos, wenn man die Person/ihren Charakter in ein schlechtes Licht rückt, statt den Argumenten entgegenzutreten. Aber da predige ich gerade in der Wüste, letzteres passiert ja auch im Forum ständig.
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Aus dem Duden:
woke: in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung
Wenn Du woke als schimpfwort benutzt, bedeutet das dann, dass Du für eine rassistische, sexistische und sozial Diskriminierende Gesellschaft bist?
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Wenn Du woke als schimpfwort benutzt, bedeutet das dann, dass Du für eine rassistische, sexistische und sozial Diskriminierende Gesellschaft bist?
Ich benutze "woke" nicht als Schimpfwort - wo habe ich das getan? - allerdings hat "woke" für mich keine positive Konnotation, da die selbsternannten "woken" Personen häufig schlichtweg Andersmeinende diffamieren.
Wie man an deinem Posting eindrucksvoll beobachten kann. (wenn du oben nachlesen würdest, wüsstest du ja, dass deine Unterstellung vollkommen falsch ist).
Etwas ironisch, dass dein Kommentar direkt nach meiner Bemerkung kommt, dass ad hominems im Forum ständig passieren.
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Ja Sven, alles diskutabel!
Eine Frage: Findest Du, dass es Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern gibt?
Klar, ich wäre zum Beispiel gerne mal gleichberechtigt.
Ich lese das hier teils amüsiert, teils entsetzt mit: Alexis, niemand bestreitet, dass es noch Reste einer Glasdecke nach oben in Firmen für Frauen gibt. Und auch für Minderheiten. Dass es früher schlimmer war, macht es nicht besser. Der Hauptskandal ist, dass wir nicht bereits vor 30 Jahren schlicht die Vereinbarkeit von Beruf & Familie mindestens so gut wie im Osten und Frankreich ruckizucki hergestellt haben. Es muss mit Rechtsanspruch möglich sein, binnen 6 Wochen mit Vollzeitkrippenunterstützung wieder arbeiten zu gehen, wenn man es will. Und in einer Übergangszeit derartige Plätze den Gehaltsgruppen von unten nach oben bzw. je nach Verfügbarkeit von Großeltern in der Gegend zukommen zu lassen. DAS ist der Skandal.
Jungs interessieren sich eher für Dinge, Mädchen für Menschen - statistisch. Was davon ist Anlage, was Umwelt? Da die Anekdotenevidenz sich meist auf 1 - 4 Kinder beschränkt, kann man da gerne auf die Wissenschaft gucken, gerne auch auf die Kognitionsforschung. Ergebnis: Ihr alle solltet mal Chris' Quellen durcharbeiten...
Also Alexis: Du bist weitestgehend schief gewickelt und Chris hat recht. Das wird dir nicht leicht fallen, zu akzeptieren, aber hast du nicht Sohn und Tochter, iirc? (Kann mich gut irren!) Auf jeden Fall kannste mal mit offenem Visier und scheuklappenfrei die Bildungsbenachteiligungen von Jungs in unseren modernen, westlichen Gesellschaften kurz durcharbeiten. Davon war bei dir noch nicht ein Argument zu lesen. Ein Unrecht gleicht das andere nicht aus, aber differenzierte Betrachtungsweisen helfen bei allem, was den doch exakt zu messenden Tangens beim Neigungswinkel/ Auftriebsparallelogramm beim "final turn" übersteigt.
Gehe mal davon aus, dass souveräne Frauen mit Selbstvertrauen, deren Mütter und Omas schon in den 70ern den Volvo selbst repariert haben, seit Jahrzehnten in dem Bereich forschen und erziehen, und unsere egalitärsten Gesellschaften moderner Industrienationen mit prägten, nämlich in Skandinavien, trotzdem große Geschlechtsunterschiede bei der Berufswahl haben. Ändert nix daran, dass es in Südosteuropa unerträgliche Paschas gibt, in Tschechien unglaubliche Machos mental aus den 80ern und früher, aber wenn ich als Zwangsmainzer kurz referieren darf: Mein Chef ist ein Ossi, mein Bürgermeister homosexuell, meine Landesmutter hat multiple Sklerose, unsere Bundeskanzlerin der letzten 16 Jahre hatte einen anderen Chromosomensatz als ich, unsere Kommissionschefin auch, wie auch unsere EZB-Präsidentin. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die noch perfekter unter Alphatierchen sein mussten als Männer, und das mag vom Gang her unfair sein, aber vom Ergebnis der höchsten Ämter her werde ich nur von "underdogs" regiert. Ach ja, bin gerade bei BioNTech mit dem Fahrrad vorbeigefahren, das Gründerehepaar ist eine Arzttochter und ein Bandarbeitersohn, beide Elternpaare kleinasiatischer Herkunft.
Wenn du mich nach Ungerechtigkeiten fragen willst, bei denen ich wütend werde, fallen mir spontan die Grundschullehrerin von Ugur Sahin ein, die ihn auf die Hauptschule schicken wollte (Pygmälioneffekt kennste?), einen nordafrikanischen Doktoranden, der in Brüssel gut angezogen an der Snobdisco abgewiesen wurde, und zehntausende minderbetreuende Elternteile in Trennungsfamilien, denen man den Umgang verweigert. Sind zu 85% Männer. Da platzt mit wirklich die Hutschnur.
Wenn dagegen eine Frau bei Audi nicht in den Vorstand kommt, gucke ich weit drunter auf die Branche und die Statistiken auf dem Eingangslevel. Den passenden Studiengang. Wenn bei der Verbraucherindustrie 90% BWLerinnen Karriere machen, fällt mir ein, das gemischte Teams hier wie bei Audi effektiver wären, weniger Hahngegockele und Stutenbissigkeit werden dadurch effektiv verhindert. Ich gucke mir die Zusammensetzung der Richterschaft an, Frauendiskriminierung in der Justiz habe ich in 25 Jahren nicht einmal gesehen. Komisch.
Da du also komplett die Unfallstatistiken, Bezahlungen und körperlichen Voraussetzungen von Müllwerkern wie Berufsfeuerwehren ignorierst, auf Chris' Links nicht einmal in die Tiefe eingegangen bist, nehme ich das hier nicht so ernst. Denn die Erkenntnis bei dir, dass du in dem Punkte weitestgehend Unrecht hast, würdest du hier niemals konzedieren. Ich bin Chris dankbar, dass er das so sachlich richtig zusammengefasst hat. Wir brauchen alle, und Diskriminierung ist unerträglich. Da aber nicht alle alles gleich wollen, muss man mit manch Unterschieden einfach leben. Im Cockpit wie hier im Forum brauchen wir dringend mehr Frauen. Aber mehr als "Tür ist offen, mach" und mit Leidenschaft dabei zu sein plus Medical kann man in D bzgl. ATPL da nicht machen. Frauendiskriminierung im Jetcockpit in den USA bekomme ich leider andauernd mit, aber wenn das halbe Land Fox News für Nachrichten hält, ist der Exzess fast zu erwarten. Traurig. Aber: Die sind in den Großkonzernen bei der Gleichberechtigung deutlich weiter als wir. Ist Fakt.
@ Malte: Ich kann mit "woke" und "Gutmenschentum" als Kampfbegriffe und Etiketten ganz gut leben, weil es eben die Exzesse eines gewissen Tugendwahns und -terrors griffig umschreibt. Ist wie bei "pc", im größten Bereich eine erstrebenswerte Selbstverständlichkeit, erreicht es Auswüchse, die die eigenen Sache konterkarieren. Meine Mutter hat mir das recht früh beigebracht: "Jede politische Idee, jedes gesellschaftliche Ideal führt sich, auf die Spitze getrieben, selbst ad absurdum". Ich habe bis heute keine Ausnahme gefunden.
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Robert, guck mal bitte die Durchfallrate bei Maschinenbau an und vergleich Sie mit Lernfächern. Mit Talent, sagen wir dokumentiert mit 15 Punkten in Mathe & Physik - LK drei Jahre lang in der Oberstufe, ist das natürlich mehr als machbar. Aber das kannst du mit Lernfächern nicht ansatzweise vergleichen. Also, keine falsche Bescheidenheit ;-).
Der Lufthansavorstandsvorsitzende wurde mal - ist jetzt aus der Erinnerung heraus eine Studentenzeitung gewesen, meine ich - gefragt worden, wie wichtig ihm Noten wären bei Bewerbern. Seine Antwort: Naja, es gäbe schon wichtigere Indikatoren für die Eignung für Lufthansa, aber ein Eins im Vordiplom in Mathe in technischen Studiengängen falle da schon ganz klar positiv auf.
(P.S.: Bezog sich auf deine Aussage, dass Maschinenbau nicht so anspruchsvoll sei...)
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https://www.capital.de/wirtschaft-politik/grazia-vittadini-airbus-greta-thunberg-in-einem-airbus?article_onepage=true
Oder sie wird CTO bei Airbus, mit großen Fußstapfen, aber als längst ausgetretener Pfad.
Übrigens lesenwert, auch wenn es ausu 2019 stammt und sie nicht mehr im Amt ist. Hält auch exzellente Vorträge, die Frau.
Diskriminiert also bei der ital. Luftwaffe, daher Ing geworden, und als Italienerin dann weder als Deutsche noch als Französin diskriminiert worden. Sie fasst also die Debatte hier biographisch ganz gut zusammen: Es geht. Seit Jahrzehnten. Ist nicht leicht. Aber das war es vermutlich auch nicht für die 10 - 15 Männer (und Frauen?), die sie für die Position ausstach. Vermutlich meritokratisch.
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Hallo Sven,
danke für die ausführliche Antwort. Ich finde, dass Du deine Ansichten rhetorisch geschickt verpackst, aber ich teile nur den ersten Absatz.
Du vermischt hier so viele Themen, dass mir eine ausführliche Antwort zu mühsam erscheint, und wahrscheinlich wäre es auch sinnlos.
Das HAUPTHEMA um das es in der Dikussion (nach dem "Gendern") ging war, jedenfalls für mich, der "Gender Pay Gap". Dieser ist m.E. wissenschaftlich bewiesen, ich jedenfalls vertraue hier auf die Studien von UNO, EU und vielen Instituten. Ich bin überzeugt, dass er so wie beschrieben existiert, und ich bin ebenso überzeugt, dass Frauen systematisch benachteiligt werden. Und ich habe es auch hautnah und in der Praxis erlebt.
Wenn Du eine wissenschaftlich korrekte Studie hast, die den Erkenntnissen der UNO und EU-Kommission etc. widerspricht – und vernenit, dass es einen Gender Pay Gap gibt, dann würde ich mich freuen, diese zu lesen. Ich habe sogar selbst danach gesucht, und nichts gefunden.
PS: Meine Mutter hat auch "Sachen gesagt", die mir noch heute wichtig sind. Aber das sind nur Anekdoten, und für eine objektive Betrachtun des Themas ist es nicht relevant, was unsere Mütter sagten.
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Hallo Sven,
danke für die ausführliche Antwort. Ich finde, dass Du deine Ansichten rhetorisch geschickt verpackst, aber ich teile nur den ersten Absatz.
Ich habe exakt auf deine Frage ausführlichst geantwortet. Und ich werde jetzt nicht über dein Stöckchen springen, wenn du sogar zu faul bist, Chris' Quellen und meinen Link dir mal zu Gemüte zu führen. Danke für das rhetorische Geschick, aber ich referiere schlicht, was lange interessante Debatten mit beispielsweise schwedischen und tschechischen Profs und Professorinnen etc. sich als Bild über die Jahrzehnte ergeben hat. Die letzten 2% Gehaltscheck oder eine Unterrepräsentierung in DAX-Vorständen sind lachhaft im Vergleich zum aufgezeigten Drama bei Trennungselterteilen oder der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Beides war bei dir oder im engsten Umfeld mjutmaßlich noch nie ein Problem, sobald es mal eines deiner Kinder betreffen würde, würdest du es merken. So ist das mit persönlicher Betroffenheit. Das Genderpaygap hat dir Chris vor Tagen ausführlich und korrekt zerlegt. Wenn du es nicht sehen willst, werde ich mir nicht die Finger wundtippen. Das BK Scholz und andere das politisch natürlich aufs Schild heften, ist nachvollziehbar, bei so kleinen Mehrheiten. Ist wie mit der Rentenangleichung Ost-West. Differenziert betrachtet schmilzen da der Großteil der Argumente wie Schnee in der Junisonne. Macht sich aber gut als Schlagzeile. Das ist mir aber zu dünn.
Du vermischt hier so viele Themen,
Ich habe exakt auf deine Frage geantwortet.
Das HAUPTHEMA um das es in der Dikussion (nach dem "Gendern") ging war, jedenfalls für mich, der "Gender Pay Gap". Dieser ist m.E. wissenschaftlich bewiesen, ich jedenfalls vertraue hier auf die Studien von UNO, EU und vielen Instituten. Ich bin überzeugt, dass er so wie beschrieben existiert, und ich bin ebenso überzeugt, dass Frauen systematisch benachteiligt werden. Und ich habe es auch hautnah und in der Praxis erlebt.
Dein Erachten deckt sicht nicht mit dem allergrößten Teil des ÖD, den Bildungsinstitutionen etc. Aber da du Chris' Quellen nie genau exegiert hast, warum sollte ich hier mehr schreiben... und nochmals: Ich habe genau auf deine Quelle geantwortet. Und jeder Entsorgungstechnikerin steht exakt der gleiche Lohn wie dem männlichen Gegenpart zu. Es gibt nur keine. Warum eigentlich?
PS: Meine Mutter hat auch "Sachen gesagt", die mir noch heute wichtig sind. Aber das sind nur Anekdoten, und für eine objektive Betrachtun des Themas ist es nicht relevant, was unsere Mütter sagten.
Ihre These kannst du gerne mal zerlegen. Das war keine Anekdote, außer bzgl. der Person, die es mir vermittelte. Ieine Anekdote wäre ihr Reisebericht des zweiten Flug ihres Lebens - mit meinem Vater in einer DC-3 von Spantax nach Ibiza in den 60ern... danach flog sie fast 20 Jahre nicht... ;-)). Sondern eine These. Falsifiziere sie mal. Ist als Fragestellung habilschrifttauglich.
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Grazia Vittadini ist eine tolle, erfolgreiche Fall. Aber eine absolute Ausnahme, was nicht dazu taugt eine strukturelle Benachteiligung zu widerlegen. Die Durchfallquote im Maschinenbau ist vor allem deswegen so hoch, weil so viele ungeeignete Personen dieses Studium beginnen. Das ist doch ein Klassiker nach dem Abitur:“Ich weiß nicht wirklich, was ich machen möchte. Ich studiere erstmal Maschinenbau“. Das ist kein Indikator für den realen Anspruch.
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Das ist schon die hohe Schule der Verdrängung. Chris hat "mir also den Gender Pay Gap", also eine Tatsache, die von keinem ernstzunehmenden Wissenschaftler bestritten wird, "zerlegt".
Genau so gut hätte er mir den menschgemachten Klimawandel oder die Mondlandung "zerlegen" können.
Bitte nenne mir EINE (nur eine!) wissenschaftlich korrekt und seriöse Studie, die Studien von UNO und EU widerlegt. Nur eine.
Aus einem Artikel des GUARDIAN:
"There is no gender pay gap" The most extreme myth is that gender pay gap is a lie perpetuated by feminists who use statistics dishonestly to further their cause.This is a view shared by a small but vocal coalition of rightwing think tanks, Jordan Peterson, and men’s rights activists.
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Ich kann dazu nur sagen, dass man Frauen nur das Leben leichter machen kann, wenn man ihnen die Last des Kindes abnimmt. Wenn das ein Mann macht, ist das cool, aber das kann leider nicht der Gesetzgeber garantieren. Der kann nur für eine Ganztagesbetreuung sorgen, wohin man das Kind dann abschieben kann. Naja, vielleicht ist das für das Kind eh besser, wenn es soweiso keiner haben will. Ich hätte meinen Sohn jedenfalls nie vor dem dritten Lebensjahr abgegeben. Wer alles haben will, muss die Weichen bezüglich Partnerschaft eben so stellen, dass das auch klappt. Ansonsten wird das Problem wie so häufig bis zum schwächsten Glied weiter verschoben.
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Weißt du, in der Pädagogik wird man immer davor gewarnt, die eigene Bildungsbiographie zu verallgemeinern... völlig zu recht ;-).
Wenn du dir angucken willst, wer sich wirklich planlos irgendwo einschreibt, dann guck mal bei Jura rein. Maschinenbau mag für mathematisch begabte Technikinteressierte ein Orientierungsstudiengang sein, aber wie hart selektiert wird, wissen da alle beim Einschreiben.
Ich habe dir mit einem perfekten Beispiel ausschließlich deine Warnungen an Chris' Tochter zerschossen. In einem MINT-Fach zählt extrem eine direkt nachprüfbare Leistung. Das gilt auch für die ersten Karrierejahre.
Die oberen Schritte in immer flacheren Hierarchien interessieren mich privat jetzt ehrlich konzediert nicht besonders, aber das war exakt deine These, ich konnte diese differenziert (denn Tornados für die ital. LW flog sie ja nie...) kippen. Und nu?
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Alexis: nach "
Ja Sven, alles diskutabel!
Eine Frage: Findest Du, dass es Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern gibt?
Klar, ich wäre zum Beispiel gerne mal gleichberechtigt." habe ich dir einen ganzen Essay geschrieben. Ganz ernsthaft, Alexis, wenn du ernsthaftes Bemühen auf die Frage nach der Ungerechtigkeit nicht goutierst, warum sollte ich über deine Stöckchen springen? Du flutest seit Kurzem wieder das Forum, und bevor du nicht anfängst, dich mit dem dir Dargebotenem beschäftigst, warum sollte ich auf deine Antwort "das war ja rhetorisch gut, aber viel zu breit, jetzt sag mir doch mal..." deinen Recherchedienst spielen? Für wen hältst du dich eigentlich?
Zerleg mir mal meinen Aufsatz, dann denke ich eventuell wieder in ein paar Tagen drüber nach. Ich habe exakt deine o.a. Frage beantwortet. Und springe jetzt nicht zur nächsten, nachdem ich dich rhetorisch womöglich ausgehebelt habe. Alexis: Du stellst eine Frage, ich beantworte sie, "the ball is in your field". Du wechselst jetzt nicht in ein Fitzelchen deiner Wahl.
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Du hast gar nichts gekippt und gar nichts zerschossen. das ist anekdotische Evidenz.
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