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Zur Frage, was spricht denn gegen die Verwendung von Kanülen über FL 180, wenn man in kurzen Abständen seine Sättigung überwacht?
Einfach ausprobieren. Probieren ist besser als studieren. Wir haben hier einen Mediziner, dieser hat alles deutlich besser erklärt als ich es kann. 1 + 1 zusammenzählen. Wenn dann noch Restfragen sind, ausprobieren. Wo?
Alternativ hier im flugmedizinischen Institut in Prag: https://www.ulz.cz/en/hyperbaric-oxygenotherapy/departments/department-of-hyperbaric-oxygenotherapy-treatment-with-ogygen-in-hyperbaric-chamber
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Einfach ausprobieren.
Hab ich schon, insbesondere deswegen frage ich :-)
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Nasenkanülen schliessen nicht dicht an der Nasenöffnung ab. Daher kann immer Umgebungsluft mit reinen Sauerstoff durchmischt werden. ( Venturidüseneffekt ) In etwa 5500 Meter Flughöhe habe ich etwa 0,1 bar Sauerstoffpartialdruck. Eine Undichtigkeit kann da noch mit reichlich Sauerstoff ausgeglichen werden. In 11 000 Meter ist der Sauerstoffpartialdruck der Umgebungsluft etwa bei 0,05 bar. Hier währe die Gefahr einer Sauerstoffunterversorgung bei Nasenkanülen sehr gross. In dieser Höhe habe ich bei reinen Sauerstoff einen Partialdruck von 0,25 bar O².0,2 bar Sauerstoffpartialdruck sollten nicht unterschritten werden. Mit einer Nasenkanüle ist das nicht garantiert.
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Ich meine hier doch nicht gleich 11 Kilometer, sondern lediglich etwas über FL180, sagen wir 7000 Meter. Eigentlich war/bin ich der Meinung, dass es da nur auf die Sauerstoffsättigung ankommt, und dass ich mit ständig überwachten >90% auch mit Kanüle safe bin.
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Eigentlich war/bin ich der Meinung, dass es da nur auf die Sauerstoffsättigung ankommt, und dass ich mit ständig überwachten >90% auch mit Kanüle safe bin.
Das finde ich auch ein spannendes Thema, und für uns wieder hochgradig relevant.
Mein Kenntnisstand ist ebenfalls, dass es ausreicht, wenn eine Sauerstoffsättigung von mindestens 90% vorliegt. Normalwert ist 94-98%, aber eine Untersättigung wird erst als solche bezeichnet, wenn die Sättigung unter 90% liegt.
Ich komme in FL190 mit Oxysaver-Kanüle eingestellt auf etwa FL200 noch gerade auf 91% (ausprobiert mit zwei Piloten im Cockpit).
Ist das nicht der korrekte Zielwert? Bin gerne interessiert, hier dazuzulernen! Irgendwann will ich auch mal alleine in der Höhe fliegen, spätestens da darf nichts mehr schiefgehen :-)
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Ein Pulsoxymeter hinkt immer dem realen Wert hinter her, er ist zu träge. Das sagte mir ein Arzt des DLR.
Wenn es darauf ankommt, dann muss mechanisch dafür gesorgt werden, dass in grossen Flughöhen der Übergang von Sauerstoff Atemgerät zu den menschlichen Körper - Atmungssystem 100 % druckgasdicht ist.
Für Vollbartträger ein technisches Problem.
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Aus meiner Sicht ist Hypoxia kein Thema, das man im Selbstversuch für sich selbst regeln kann. In den USA wird das deutlich ernster genommen, als bei uns (meine bescheidene Meinung). Hier ist ein interessantes Beispiel, was Hypoxia anrichten kann, sollte man das nicht im Rahmen einer Tauchausbildung oder einer Höhenkammer selbst erlebt haben: https://www.youtube.com/watch?v=_IqWal_EmBg
Den Hobby Puls Oximetern zu vertrauen, ist aus meiner Sicht grob fahrlässig. Ich habe das kürzlich mit dreien parallel an 2 Piloten ausprobiert. Die Ergebnisse haben von 78% bis 95% gereicht, ohne dass wir an den Bedingungen etwas geändert hätten, also von tot bis quicklebendig. Welcher Oximeter hatte denn Recht? Der mit dem Ergebnis, das ich sehen wollte, oder einer der anderen (naja, einer hatte tot angezeigt, muss also falsch liegen ;) ?
Ich durfte im September einen Hypoxia Notfall im Funk miterleben. Der Pilot war auf Langen Radar in FL140, der Stimme nach in seinen 60ern. Der Lotse hat ihn auf A050 begleitet und innerhalb der ca. 5 min ist die Lage von Emergency auf sicher weiterfliegen und landen de-eskaliert.
Wenn ich ohne Druckkabine unterwegs bin, fliege ich ab FL100 immer mit O2 Kanüle und nie über FL160. Nachts fliege ich immer mit O2. Und selbst dann muss ich einen deutlich weniger wachen Zustand feststellen, als wenn ich die gleiche Zeit in A050 mit Druckkabine geflogen bin.
Aber letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, nur bitte keinem im entspannten und glücklichen Zustand auf den Kopf fallen.
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Ich habe mir gerade die ganze Diskussion noch mal durchgelsehen - sehr spannend, aber ich merke, dass ich für mich selbst noch nicht die richtige Antwort gefunden habe.
Kurz zu meinem Sitation: Ich fliege eine Single Engine, meistens irgendwo zwischen FL100 und FL120. Wenn's über die Alpen geht, auch mal bis FL150.
Ich habe ein MH-System mit Nasenkanüle „Conserving" und Flowmeter im Einsatz. Dazu nutze ich zwei Pulsoximeter - eins von Braun und ein NoName-Gerät. Kurioserweise scheint das NoName besser und öfter zu funktionieren. Das Braun misst teilweise gar nicht bei mir, an keinem Finger. Bei meinen anderen PAX schon.
Was mich etwas verunsichert: Ich sehe manchmal Werte unter 90 % - fühle mich dabei aber eigentlich völlig normal. Klar, mir ist bewusst, dass das täuschen kann ... deshalb sind wir hier.
Was mich auch wundert: Ich mache ziemlich viel Ausdauersport, aber meine Messwerte sind oft schlechter als die von meinen Mitfliegern, die deutlich weniger sportlich unterwegs sind. Hat jemand da ähnliche Erfahrungen gemacht?
Hat einer vielleicht sogar mal einen Höhenverträglichkeitstest gemacht? Bin gespannt, was ihr dazu meint und wie ihr das Thema handhabt!
Viele Grüße
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Hallo Alex,
Ich sehe manchmal Werte unter 90 %
In der Höhe um FL100 solltest Du mit angelegtem O2D2 eigentlich gar keinen Unterschied sehen. Wie ist denn Deine Sättigung am Boden? Vielleicht hast Du, ich sag's mal so, viel Hornhaut an den Fingern, so dass das Pulsoxymeter die Sättigung gar nicht richtig erfassen kann?
Also wichtig ist ja, wie der Unterschied zum Normalzustand ist und erst in zweiter Näherung kann man sich anschauen, wie es sich mit der Höhe verschlechtert.
Ich hab auch immer mal Schreckmomente, wo ich total niedrige Zahlen sehe und irgendwann ist mal ein Finger dabei, bzw. ist dann das Messgerät richtig angelegt, wo dann plötzlich wieder 98% steht.
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Es gibt keinen Standard-Körper, für den man eine Standard-Höhe festlegen könnte, bei der eine Standard-Sauerstoffsättigung eintritt. Dazu 2 Beispiele. In jungen Jahren bin ich in den französichen Seealpen mit einem lokalen Segelflug-Instructor in einer Welle bis FL 160 gestiegen. Sauerstoff hatten wir nicht, da haben wir abgebrochen. Ich fühlte mich normal und wusste, dass er das jeden Tag machte. Später im Einsitzer ging es noch höher, da hatte ich natürlich Sauerstoff. Ein anderer Fall war Hans-Werner Grosse, eine Segelflug-Legende, der mit 90 Jahren noch Streckenflüge machte. Er nahm im Alter ab 4500 ft. Sauerstoff und berichtete (Video auf Youtube), dass er den Unterschied deutlich spürte.
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HaWe war genial, und wie sich die 30m Flügel seiner ETA beim Steigflug in Lübeck bogen werde ich nie vergessen. Gleitzahl 1 zu 60...
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Was mich etwas verunsichert: Ich sehe manchmal Werte unter 90 % - fühle mich dabei aber eigentlich völlig normal. Klar, mir ist bewusst, dass das täuschen kann ... deshalb sind wir hier.
Was mich auch wundert: Ich mache ziemlich viel Ausdauersport, aber meine Messwerte sind oft schlechter als die von meinen Mitfliegern, die deutlich weniger sportlich unterwegs sind. Hat jemand da ähnliche Erfahrungen gemacht?
Die beiden Punkte passen zusammen: Ausdauersport erhöht ja nicht die Sauerstoffsättigung, sondern die Anzahl der roten Blutkörperchen. Zudem trainiert es den Körper (genau genommen die Muskeln), mit Sauerstoffmangel umgehen zu können.
Deswegen ist folgerichtig, dass Du nicht unbedingt bessere Sättigungswerte hast, als ein untrainierter (das hängt im wesentlichen an der Lungenfunktion und vielen anderen Faktoren), aber Du bist es gewohnt, wie es sich anfühlt, wenn man Sauerstoffmangel hat. Hast Du mal nach einem längeren Lauf Diene Sättigung gemessen.
Wie Du selber sagts ist das aber gefährlich: Nur, weil Du es gewohnt bist, heisst es ja nicht, dass Du gerade kognitiv noch die Leistungsfähigkeit hast, die Du ohne Sauerstoffmangel erreichst.
Das ist der ähnliche Effekt, wie bei Alkoholikern: Die fühlen sich auch mit einem Promille Alkohol "völlig normal" - aber sind trotzdem nicht so leistunggsfähig.
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Das ist ja nicht nur im Alter so (und der große Vorteil einer Druckkabine): 3 Stunden auf 10.000ft schlauchen den Körper (auch wenn man formal keinen Sauerstoff nehmen muss) nun mal deutlich mehr als 3 Stunden auf 3.000ft.
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