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19. März 2020: Von Mathias Purr an Christian Weidner Bewertung: +5.00 [5]

Ein sehr schönes Thema übrigens. Nicht wie manche andere Diskussionen in diesem Forum...

Verzeiht mir das Geschwafel, aber das ist ja ein emotionales Thema.

Im Rückblick betrachtet hat mir nichts außerhalb meiner Familie und meinen Kindern so schöne Momente beschert wie die Fliegerei.

Ich bin als Kind öfters mit meinem Vater, der selbst kein Pilot war, auf Flugtagen von Vereinen gewesen und er hat mir auch immer einen Mitflug spendiert. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Flug mit einem Motorsegler in Elz (EDFY). Der Pilot hat gesagt, er stellt jetzt mal den Motor ab, was ich als Kind erstmal etwas beängstigend fand. Aber dann fand ich es doch unheimlich schön.

Mit 15 habe ich dann mit Segelfliegen angefangen, unter anderem inspiriert durch einen Klassenkameraden, der auch Flugschüler war. Mein Vater mit Mitte 50 übrigens noch im selben Jahr. Fand ich damals ehrlich gesagt nicht so toll, aber heute bewundernswert! Wir waren damals sechs Jugendliche im ungefähr gleichen Alter. Einer hat vor Scheinerwerb mit der Fliegerei aufgehört, 2 arbeiten in anderen Berufen, 2 sind Berufspiloten, ich selbst bin Fluglotse.

Ich war 10 Jahre lang sehr aktiv im Verein, am Ende auch als Fluglehrer. Dann musste ich leider aufhören, Schichtdienst und kleine Kinder vertragen sich einfach nicht mit Segelflug im Verein. Aber der Luftfahrt bin ich immer verbunden geblieben, durch eine von einem unserem Fluglehrer organisierte Besichtigung des Frankfurter Towers bin ich auf den Beruf des Fluglotsen aufmerksam geworden und dort auch seit mehr als 20 Jahren tätig.

Es tat mir irgendwie die ganze Zeit weh, die Flugzeuge nur als Punkte auf einem Bildschirm zu sehen und nicht selbst im Cockpit zu sitzen. Nachdem ich vergangenen Sommer auf dem Flugtag meines alten Vereins war, wollte ich unbedingt wieder fliegen. Im Herbst mit Segelfliegen anfangen? Nein, nicht wirklich. Den Winter über am Boden sitzen? Auch nicht gut. Also erstmal Motorflug! Das habe ich absolut nicht bereut, auch Dank eines "alten" Fluglehrers aus Segelfliegertagen, Axel B. Ich hatte ja so meine Vorbehalte gegenüber den "Motorfliegern", aber die haben sich absolut nicht bewahrheitet. Der Umgang in der gewerblichen Flugschule ist total locker und kameradschaftlich, ich fühle mich da sehr wohl.

Bei meinen Allein-Überlandflügen fühlte ich mich 30 Jahre zurückversetzt, das war einfach nur geil. Du sitzt da drin, schaust dir die Landschaft von oben an und bist im Grunde auf dich allein gestellt.

Und ich freue mich riesig, nach der Geschichte mit dem Corona-Virus wieder mit dem Segelfliegen anzufangen. So ein Windenstart mit Thermikfliegen ist für mich immer noch die ursprünglichste Art des Fliegens.

Selbst mit einer C152 hängst du jeden Porsche ab, außer vielleicht nachts um 3 Uhr. Du kommst in Deutschland relativ schnell überall hin. Und im Auto bei 180+ km/h kannst du dir nicht wirklich die Landschaft angucken... Ist der Flieger also nicht klasse?

Und das Segelfliegen ist absolut faszinierend. Du startest mit der Hilfe von 1, 2 Litern Diesel und fliegst anschließend stundenlang antriebslos. Also ich kann jedem Motorflieger nur empfehlen, das mal auszuprobieren.

Verein? Ja, das kann einem tierisch auf die Nerven gehen. Aber im Endeffekt ziehen wir doch alle an einem Strang.

Mir treibt es wirklich die Tränen in die Augen, wenn ich ein Foto sehe, auf dem ich als 10-jähriger auf dem Rücksitz einer Ka 7 sitze und der Pilot mittlerweile aufgrund eines Schlaganfalls nicht mehr fliegen kann.

20. März 2020: Von Sven Walter an Mathias Purr

Die perfekte Vorlage dafür, dass es auch an uns liegt, das Feuer in der nächsten Generation zu wecken. Einfach mitnehmen. Da bleibt was hängen, bei denjenigen, die angefixt sind. Und Segelflug ist wirklich bezahlbar.


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