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28. Januar 2020: Von Sven Walter an Karpa Lothar Bewertung: +6.00 [6]

"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi."

schöne Worte, aber stark vereinfachend - und so schwarz weiß nicht zutreffend...

ich unterstelle, dass es in der damaligen Zeit Menschen gab, die sowohl anständig, intelligent und trotzdem Nazis waren. Und auch in dieser Reihenfolge.

und wenn schon Anstand und Intelligenz angesprochen werden, so erscheint mir das gleichzeitige Auftreten dieser Eigenschaften immer seltener zu werden.

Ca 88% unseres Fleischverbrauchs stammen aus Tierhaltungen, die gerade mal die gesetzlichen Mindeststandards Stufe 1 bzw 2 einhalten. Es gibt vier Stufen des Tierwohl-Labels. Wo ist da der Anstand? Tiere sind wie wir Menschen Lebewesen mit Charakter und Seele, die brutal misshandelt werden. Bei Naturvölkern werden die Tiere respektiert und geachtet. Und bei uns? Übrigens trägt die Masssentierhaltung nicht unerheblich zum Klimawandel bei.

"Geiz ist geil" lässt grüssen

ach ja, wo bleibt der Anstand bei vielen Steuererklärungen?

Soso, potentiell bezeichnend, dass das jetzt zwei Tage später erst fertig geschrieben wird. Musste wohl noch mal der Anwalt drüber schauen, ob das jetzt nicht zuviel Nestwärme für Nazis erkennen lassen sollte.

Wunderbar auch dieses Beispiel für "Whataboutism", Stalins Propagandakompanien wären stolz.

ich unterstelle, dass es in der damaligen Zeit Menschen gab, die sowohl anständig, intelligent und trotzdem Nazis waren. Und auch in dieser Reihenfolge.

und wenn schon Anstand und Intelligenz angesprochen werden, so erscheint mir das gleichzeitige Auftreten dieser Eigenschaften immer seltener zu werden.

Ca 88% unseres Fleischverbrauchs stammen aus Tierhaltungen, die gerade mal die gesetzlichen Mindeststandards Stufe 1 bzw 2 einhalten. Es gibt vier Stufen des Tierwohl-Labels. Wo ist da der Anstand?

Wie man, ausgerechnet direkt nach dem 75-Jährigen der Auschwitzbefreiung, behaupten kann, dass irgendjemand, der für rassische Verfolgung gewesen wäre, anständig sein sollte, ist mir schleierhaft.

Wie hältst du es denn mit Nazis, Tierhaltung und Steuererklärung, um mal beim Thema zu bleiben?

31. Januar 2020: Von Karpa Lothar an Sven Walter

"Wie man, ausgerechnet direkt nach dem 75-Jährigen der Auschwitzbefreiung, behaupten kann, dass irgendjemand, der für rassische Verfolgung gewesen wäre, anständig sein sollte, ist mir schleierhaft."

Es ist off topic, aber mir ist wichtig, alternative Sichtweisen zu dem hier geäusserten Gedankengut aufzuzeigen - und zu begründen. Vielleicht können es zumindest einige nachvollziehen...

So wenig wie heute jeder AfD Wähler alle Ziele der AfD untertützt, so wenig war jedes NSDAP Mitglied ein Sadist.

Wir leben heute wieder in einer Zeit, wo das kleinere Übel gewählt wird - sei es Trump, Johnson oder auch die AfD. Viele Menschen in den neuen Bundesländern fühlen sich und ihre Bedürfnisse von den etablierten Parteien weder gesehen noch berücksichtigt. Sie fühlen sich belogen und betrogen - was ich locker hinnehmen kann, solange es mir wirtschaftlich gut geht. Und Politikern mangelt es an Glaubwürdigkeit - was Eskens & Co gerade mal wieder bewiesen haben. Sie sind auch als das kleinere Übel gewählt worden mit dem einzigen wichtigen Versprechen, die GroKo zu verlassen... Es hat keine Woche gedauert, bis sie sich selbst in ihre eigene Bedeutungslosigkeit katapultiert haben. Hingegen kämpfen Trump und Johnson darum, ihre Wahlversprechen auch einzuhalten und so um ihre Glaubwürdigkeit. Der eine mit der Mauer zu Mexico und der andere für Brexit. Auch wenn ich beide bzw deren Ziele nicht mag - aber die zur Wahl stehenden Alternativen waren nicht wirklich besser....

Ein älterer belgischer Pater, bei dem ich einige Zeit Transaktionsanalyse lernte, erzählte mir von seinem Familientreffen. Von seiner Nichte im Teenageralter, die im Libanon mehrfach vergewaltigt wurde. Er lud sie auf seinen Schoß ein, hielt sie und sagte nur einen Satz: "Du hast keine Schuld". Da konnte sie weinen und ihren Schmerz fliessen lassen und fühlte sich gesehen und gewürdigt. Es brauchte keine Verurteilung der Täter zur Heilung ihrer Seele. Ganz im Gegenteil würde eine moralische Verurteilung nur die Täter und die Tat in den Fokus nehmen - und das Opfer würde wieder nicht gesehen und allein in seiner Hilflosigkeit belassen. Was sie brauchte, war Mitgefühl, jemanden, der ihre seelischen Schmerzen sah und mitgetragen und ertragen hat. Und nicht jemanden, der diese Schmerzen vermeiden will und lieber in die Wut geht. Und als Ziel dieser Wut bietet sich der Täter an....
Auch bei Beileidsbezeugungen erlebe ich häufig, wie wenige wirklich Mitgefühl zeigen können. Manche versuchen da pflichtgemäß zu schauspielern, was für den Trauernden eher verletzend ist. Oder mit billigem Trost den Schmerz zu lindern suchen, was genauso verletzend ist.

Wie leidvoll war der jugoslawische Bürgerkrieg, in dem die Frauen erst von gegnerischen Gruppen vergewaltigt und dann auch von den eigenen Familien ausgestossen wurden....


Letztes Jahr bin ich auf eine in der Schweiz lebende Jugendtherapeutin gestossen, die durch ihre Veröffentlichungen international einen sehr guten Ruf geniesst. Ihre eigene Kindheit war Anlass und Grund für ihren Werdegang, um Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen - indem Erwachsene bewusster mit ihren Kindern umgehen. Als ihr inzwischen 50 jähriger Sohn befragt wurde, erzählte er von ähnlichen Erlebnissen und Verletzungen - die seine Mutter ja zu verhindern suchte, aber selbst nicht konnte.

Eine Bekannte hat sich bitter über ihre Eltern beklagt, wie herzlos die mit ihr umgegangen sind und sie verletzt und seelisch missbraucht haben. Der Kontakt zu den Eltern war abgebrochen. Als sie eigene Kinder bekam, hat sie sich große Mühen gegeben, es anders zu machen. Es ging auch gut, bis sie mit 40 das elterliche Unternehmen übernahm. Obwohl sie ihre Eltern aus dem Unternehmen rauswarf und den Kontakt wieder abbrach, hat sie die gleichen Verhaltensmuster gegenüber ihren Kindern gezeigt wie ihre Eltern damals, sogar noch übler - und es nicht sehen wollen oder können....

In einem Vortrag über "Sterben und Leben" erzählte Wolf Büntig (ein Therapeut) über den Film "Das weiße Band" - deutsche Soldaten haben russische Kinder vor den Müttern an den Füßen gepackt und ihre Köpfe an einer Wand zerschmettert. Büntig erging sich nicht in einer Verurteilung, sondern ging der Frage nach, wie so etwas überhaupt möglich war. Wie Menschen so weit abgestumpft werden können, um so viel Leid erzeugen zu können. Es ging nur durch eigene leidvolle Erfahrungen, die nicht geheilt sondern nur verdrängt waren.

Verurteilen der Täter hilft keinem Opfer - auch wenn die Opfer Genugtuung erfahren und ihre Wut Frieden findet. Das Erleben von echtem Mitgefühl ist viel wichtiger. Wem nützt die Verurteilung, zumindest scheinbar? Dem Verurteilenden, weil er sich dann als besser wähnt...

Sven, Du bist ein Deutscher und profitierst vom Wohlstand unseres Volkes - anstatt ein fröhliches Leben mit Überlebenskämpfen in den Slums von Mumbay erleben zu dürfen.
Die Deutschen haben Millionen Juden umgebracht. Und Du bist ein Mitglied dieser Gruppe, ob es Dir nun gefällt oder nicht. Die Frage ist, wie Du damit umgehst. Du hast die Variante gewählt: ich wars nicht, ich habe nichts damit zu tun. Die anderen waren es, aber ich nicht. Merkst Du nicht, wieviel Würde Du damit verlierst?
Die andere Variante ist, zu den Untaten unseres Volkes zu stehen und sie zu bedauern, die Taten. Und Mitgefühl für die Opfer zu zeigen - das hat Größe.
Einer der wenigen Politiker, der das glaubhaft konnte, war Willy Brandt.

Menschen, die ihre Eltern verurteilen, sind verflucht, genau diese verurteilten Erfahrungen zu wiederholen. Es hilft nur Verstehen der Eltern und akzeptieren - ohne Wertung. Verurteilung ist überheblich und macht blind.

Und die Sprüche: "das darf sich nie wiederholen" sind auch für die Tonne. Erzähls mal einem kleinen Kind: Du darfst die Herdplatte nicht anfassen...

31. Januar 2020: Von Sven Walter an Karpa Lothar Bewertung: +5.00 [5]

Und die Sprüche: "das darf sich nie wiederholen" sind auch für die Tonne. Erzähls mal einem kleinen Kind: Du darfst die Herdplatte nicht anfassen...

Für die Tonne sind eher deine Absonderungen. Die zum Thema "vor HIV gab's mehr Stewards" belegt das eindrucksvoll.

Meine Kinder haben übrigens noch nie auf eine Herdplatte gefasst, weder Induktion noch elektrisch. Vielleicht mache ich da irgendwas besser als du?

31. Januar 2020: Von Alexander Callidus an Karpa Lothar Bewertung: +6.00 [6]

Und Du bist ein Mitglied dieser Gruppe, ob es Dir nun gefällt oder nicht. Die Frage ist, wie Du damit umgehst. Du hast die Variante gewählt: ich wars nicht, ich habe nichts damit zu tun. Die anderen waren es, aber ich nicht. Merkst Du nicht, wieviel Würde Du damit verlierst?
Die andere Variante ist, zu den Untaten unseres Volkes zu stehen und sie zu bedauern, die Taten. Und Mitgefühl für die Opfer zu zeigen - das hat Größe.

Jetzt mische ich mich ein, obwohl ich nicht angesprochen war. Aber so etwas möchte ich nicht stehen lassen.

Was maßt Du Dir an, beurteilen zu können, wie wer mit Bosheit, mit Verbrechen und mit Schuld umgeht? Deine Ratschläge gehen davon aus, daß Du anderen Empfehlungen geben könntest. Virtue signalling auf Lebenshilfe-Ratgeber-Niveau.

Ausgangspunkt war ja die Anmerkung, man müsse auch die Täter ... und könne nicht alle über einen Kamm ...usw usw. Das ist eine Binse, das mußst Du niemandem erklären. Aber der Zeitpunkt ist ekelhaft: die Unschuld der NSDAP-Mitglieder ausgerechnet am Tag der Befreiung von Auschwitz zu erörtern ist nicht reflektiert, emphatisch, mutig, sondern übel und unaufrichtig.

31. Januar 2020: Von Papa Fox an Alexander Callidus

passend zum heutigen tag und diesem thread ist dieser beitrag


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