"In den kWh-Preis ist aber nicht eingerechnet, was die Anschaffungskosten der gesamten Infrastruktur zum Laden der E-Tanks kosten würde, z.B. in einer Wohnblock-Tiefgarage mit ausreichend bestromten Stellplätzen."
Welche Infrastrukturkosten andere haben interessiert mich erst einmal nur sekundär. Meine eigenen Infrastrukturkosten für ein Akku-Auto sehen so aus:
- 22kW Wallbox (3x 32A Drehstrom) bei Tesla für 530,- €
- 20m Feuchtraumkabel 5x6mm², um vom Sicherungskasten zur Wallbox zu kommen
- Sicherungsautomat 3fach B32
Also für 700,- € könnte ich bei mir die Infrastruktur realisieren. Aber ok, ich habe eh schon 16A und insb. auch 32A Drehstromsteckdosen liegen, weil ich daran einen schweren Gartenhäcksler (32A) und einen Schweißtrafo betreibe.
Bei den Tiefgaragen sehe ich eher das Problem bei den Eigentümergemeinschaften. Sobald sich da einer der Eigentümer quer stellt, darf sich niemand einen Stromanschluß an seinen Stellplatz legen.
"Aber auch da nützt mir 36 A Drehstrom gar nix, wenn ich mit leerer Batterie ankomme und eine Stunde später weitere 600 km fahren will. Eine volle Austauschbatterie wär schneller gewechselt, kostet aber doppelt soviel wie ein kleines Autole."
Bei den Austauschbatterien müßten sich aber erst einmal alle Hersteller auf eine Akkugröße und Bauform einigen. Das wird auch nichts. Außerdem ist so ein Akku-Tausch auch heute noch eine Werkstattarbeit. So, wer tauscht mir an einem Sonntag-Morgen um 3 Uhr den Akku?
Außerdem: Wie häufig fährst Du wirklich 600km non-stop? Ich habe bisher erst viermal den Tank meines Diesels wirklich am Stück komplett leergefahren ohne zwischendrin zu stoppen.
Tesla hat gezeigt, daß das Akku-Auto funktioniert. Das Problem ist nur der Einstandspreis. Warum nicht erst einmal machen und in 10-20 Jahren gucken wir mal, ob die Brennstoffzelle oder der Tauschakku bis dahin soweit sind? Länger hält doch das Auto, das man jetzt kauft, eh nicht.
"Mal ganz davon abgesehen, dass auf den Autobahnen fast soviele 40-Tonner unterwegs sind wie PKW. Die werden aber völlig ausgeklammert, wenn es um Elektrifizierung geht..."
Dann warst Du schon lange nicht mehr auf der A5 unterwegs? Das Zauberwort für den Schwerlastverkehr heißt "Oberleitung" und auch diese Technik ist nicht neu. O-Busse fahren schon seit Jahrzehnten zuverlässig unterm Draht.
--> https://www.emil-schmidt.de/wp-content/uploads/2016/05/obus_2.jpg
Der Schienenverkehr (--> Straßenbahn) läuft auch elektrisch und in den 1950ern haben es sogar Akku-Triebwagen auf deutsche Gleise gebracht. Aber dank der Streckenstilllegungen wurden diese dann ausgemustert, obwohl sie über 50 Jahre ihren Dienst verrichtet haben. Die Technik funktioniert.
--> https://www.youtube.com/watch?v=11wBZHpr9vQ
Als Benefit der Anstrengungen sehe ich die Reduzierung der Abhängigkeit von russischem und arabischem Erdöl mit allen geopolitischen Folgen.