Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
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Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Es gibt in der Diskussion einige, die entweder doof sind oder sich doof stellen.
Wer nicht begreifen kann oder will, dass das EXTREMbeispiel "mal eben zum Mittagessen mit dem Jet nach Sardinien" nunmal dekadent ist - zwar nicht verboten und ich will es auch nicht verboten sehen, aber sehr wohl kritikwürdig und keineswegs bewundernswert - an dem ist Hopfen und Malz verloren. Der lernt's auch nicht mehr.
Und klar, wirklich konsequent bin ich auch nicht, fliege ja immerhin SEP und das so ungefähr 50h pro Jahr.
Was ist ein "sinnvolles" Ziel? Ich für mich habe das so entschieden, dass ich den berühmten $100-Hamburger eher nicht, oder wenn dann als Ausnahme, mache. Normalerweise fliege ich mit mehreren Personen (Familie) und zu Zielen, wo wir dann auch ein paar Tage sind. Unser CO2-Footprint ist dann immer noch höher als wenn wir das nicht tun würden, aber mir erscheint das "sinnvoller" als die sprichwörtliche Runde um den Kirchturm.
Noch was: Menschen, die alles nur vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sehen (so Leute sind daran zu erkennen, dass sie auch Umweltschäden in Währungen ausdrücken), sind mir generell suspekt.
„Wer nicht begreifen kann oder will, dass das EXTREMbeispiel "mal eben zum Mittagessen mit dem Jet nach Sardinien" nunmal dekadent ist - zwar nicht verboten und ich will es auch nicht verboten sehen, aber sehr wohl kritikwürdig und keineswegs bewundernswert - an dem ist Hopfen und Malz verloren. Der lernt's auch nicht mehr.“
Ist denn die Bewertung „dekadent“ nicht vollkommen subjektiv und abhängig von der jeweiligen Perspektive, Einstellung und den Lebensumständen?
Wer sich z.B. aus rein ökologischen Erwägungen entschieden hat, in einer Großstadt zu leben, ausschließlich mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein und seine Freizeit mit Lesen, Spaziergängen und Schachspielen ausfüllt, wird vermutlich einen Ausflug mit einer SEP nicht als sinnvoll, sondern als völlig dekadent und nicht vertretbar bewerten.
50h SEP Fliegen im Jahr blasen immer gleich viel CO2 in die Luft. Das ist relativ unabhängig davon, ob man in diesen 50h 10 mal zum Fischessen nach Korsika oder 500 Platzrunden am Heimatplatz fliegt (genaugenommen verbrauchen die Platzrunden wahrscheinlich mehr).
Es gibt keine sinnvolleren oder weniger sinnvollen Ziele - zudem ist der Umwelt egal, ob einer oder 5 Personen im Flieger sitzen (abgesehen davon war ich noch nie alleine in Korsika Fisch essen).
Das einzige, worüber man diskutieren kann sind Trips, die man auch ohne Flugzeug gemacht hätte. Wenn man sich da die welt nicht selber Rosa rechnet und behauptet „Klar hätte ich mich auch ohne Flugschein dieses Wochenende 2 mal 6 Stunden isn Auto gesetzt um eine Nacht auf Sylt zu verbringen“, dann kann man das im alternativen Verkehrsmittel eingesparte CO2 gegen das Avgas aufrechnen. Kommt dabei aber auch nicht weit, weil meist der Zug für solche Trips das beste Alternativverkehrsmittel ist und der hat einen recht günstigen Footprint.
Ich finde den Ansatz „das was ich mache ist zwar schädlich aber ok - nur wenn es darüber hinaus geht, dann sind das egoistische Typen die sich nicht um unsere Zukunft scheren“ sehr bedenklich.
Kommt dabei aber auch nicht weit, weil meist der Zug für solche Trips das beste Alternativverkehrsmittel ist und der hat einen recht günstigen Footprint.
Ja, der Zug hat mit einiger Wahrscheinlichkeit einen relativ günstigen Carbon Footprint, aber ob der Unterschied wirklich für die realen Mission Profile so groß ist wie immer behauptet? Dieser Artikel der F.A.Z. ist zwar schon aus dem Jahr 2007, die angesprochene Problematik ist aber bis heute nicht sauber aufgearbeitet. Der größte Knackpunkt bleibt die Frage wie man Individualverkehr (Auto, Kleinflugzeug) und Massenviehtransport (Bahn, Airline) vergleicht und was zur modernen Arbeitswelt eigentlich passt/passen würde. Der ÖPNV ist auch erst dadurch entstanden, dass Heerscharen von Arbeiterameisen zur selben Zeit von der selben Plattenbau-Kaninchenhaltung zur selben Fabrik und zurück gefahren sind. Die moderne Arbeitswelt sieht auch da anders aus. Wenn nun zufällig gerade ein Viehtransport der Bahn stattfindet und es ist ein Patz frei, dann ist der Footprint wahrscheinlich geringer als selber fliegen, aber welche Einschränkungen bringt das für den einzelnen "Bewegungsfall"?
Bevor man sich über Maßnahmen unterhält, sollte man erst einmal die Messmethode und die Erfolgskriterien festlegen, oder? Mir geht dieses emotionale Geschwafel mit geringer Faktenlage und -wissen jedenfalls zunehmend auf den Geist.
Dazu fällt mir dieses berühmte (Falsch-)zitat von Marie Antoinette ein, wer nicht genug Brot zum Essen hat, soll doch Kuchen essen. Das war wohl ihre subjektive Sicht der Dinge, weswegen auch die Legende um dieses Zitat entstand.
Bevor man sich über Maßnahmen unterhält, sollte man erst einmal die Messmethode und die Erfolgskriterien festlegen, oder?
Na klar. Seit wie vielen Jahren ist der "Klimawandel" eine bekannte Sache? Sollten wir da nicht langsam mal bei den Maßnahmen ankommen? Und natürlich auf Basis klarer Messmethoden und Erfolgskriterien?
> Sollten wir da nicht langsam mal bei den Maßnahmen ankommen?
Ich denke, da habe ich ziemlich konkrete Vorschläge genannt, die ja auch nicht von mir kommen: nämlich die schrittweise und universelle Anhebung des CO2-Preises. Aktueller Stand der öffentlichen Debatte ist ja auch durchaus, wie man das "Gelbwesten-konform" gestalten könnte.
Aber das ist Dir zu "rechnerisch" oder geldorientiert. Dem Zwang und Verbot willst Du auch nicht das Wort reden. Bleibt also nur die Volksumerziehung. Aber ist dafür nicht - angesichts der Grafik von Erik - die Zeit etwas knapp, der Erfolg zu vage und der Effekt, wenn es sich nur auf Westeuropa bezieht, etwas fraglich? Jedenfalls, wenn es so dringend ist, wie Du schreibst?
Boah, war das einfach, danke! Respekt für's "Meinung aufgrund von Argumenten ändern"!
Ich hatte mir noch ein Textchen zusammengelegt, wieviel Stress und Konflikte das in einer Gesellschaft schafft, wenn man auf Freiwilligkeit & Moral setzt. Und wie viel Subversion dann entsteht, es anders zu halten, als "man es macht".
Übrigens: Es wird morgen Hohenems (LOIH). Gebucht ist. Reutte ist eh' erst ab 1.3. wieder offen. Mutmaßlich 100 Liter JET-A1 insgesamt, 4 Personen. Satte 250 kg CO2.
Ehrliche Rechnung ist natürlich ab Haustür. Setzen wir Diesel = JETA1.
Auto: Knapp 7 h, 630 km je Strecke, also 12.6 x 6 Liter, macht 75.6 Liter.
Flugzeug: Ich rechne mit 5 h Flugzeit a 20 l, macht 100 Liter, plus 3 Liter zum Flugplatz.
P.S. Ehrlicherweise fahre ich aber auf Langstrecke dann doch eher 160 km/h, dann wäre der Verbrauch im Auto höher. Würden wir den Lügendiesel (EA189 von VW, Golf Variant, Euro 5) nehmen, wäre der Verbrauch wiederum ca. 1 Liter geringer als beim Euro-6-Diesel im Avensis.
Im Verhältnis "Großartiger Anblick" zu "kg CO2" vermutlich weniger als bei mir. Lad' ein Foto hoch, dann kann das Forum einen Teil der Schuld mittragen :-)
wir haben unser co2 gestern wieder mit nach edml gebracht und dort entsorgt! also - die bayr. luft ist weiß-blau geblieben, trotz der heißen luft in münchen....
neee...geht nicht...ich will heut in der CT mein neues look-down-shoot-down-radar testen. AvC hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, mit seinem joghurtbecher das wild weasel zu spielen...hab versprochen, daß ich nur leuchtspur-ammuno nehme...aber ich glaub - der lehrling hat aus versehen 50 richtige patronen eingefädelt....armer AvC...:-)))
Ich hab das jetzt mal ausprobiert - Man muss ja auch mal Opfer für das Forum bringen. Auf etwa 6 Stunden Flugzeit ist mir in der Tat kein unnütz vergeudetes CO2 begegnet. Liegt vielleicht daran, dass es nur zum Hühnchen-Essen nach Trento und nicht zum Fisch-Essen nach Krsika ging ;-)
Anbei ein paar Beweisfotos, damit sich jeder davon überzeugen kann...
Danke für den Hinweis - aber die Suction Pumps arbeiten nicht gleichzeitig, sondern man schaltet von der einen auf die andere um, wenn es ein Problem gibt. darum ist immer eine aus ...
Ursprünglich wurde die Malibu ja ohne FIKI und mit nur einer Vakuum-Pumpe angeboten. Dann wurde für die FIKI-Zertifizierung eine elektrische Standby-Pumpe hinzugefügt und erst bei späteren Seriennummern gab es das System mit zwei motorgetriebenen Pumpen. Bei der elektrischen Pumpe war die Umschalt-Lösung notwendig, weil sie zu schwach für den Regelbetrieb war. In der Zwischenzeit dürften damit aber keine Flugzeuge mehr fliegen, weil es diese Pumpen schon sher lange nicht mehr als Ersatzteil gibt. Dafür aber einige STC, die eine Umrüstung auf eine zweite richtige Pumpe erlauben.
Für das praktische Fliegen hat das - ausser, dass man beim Preflight check explizit prüft, ob auch die zweite Pumpoe geht - keine Relevanz: Bei Betätigen der Boots wird bei den neueren 310p die zweite Pumpe automatisch mit aktiviert.
Zudem verliert man die Kabine auch bei Ausfall der Vacuum-Pumpen nicht. Ganz im Gegenteil: Bei den ganz alten Modellen mit nur einer Pumpe konnten die Gyros sogar über die Kabinendruckdifferenz weiter betrieben werden...
"Zudem verliert man die Kabine auch bei Ausfall der Vacuum-Pumpen nicht."
Ich hätte jetzt aber wetten können, dass auch der Cabin Pressure Controller in der Malibu durch Suction betrieben wird. Keine Suction => Depressurization.
Alle mir bekannten älteren SEP und MEP regulieren den Kabinendruck über einen Controller, der mit Suction arbeitet (pneumatische Regelung).
Schau mal in Section Airplane & Systems, Vacuum sowie Pressurization im POH nach. Interessiert mich, bevor ich im März mit CRI SEP + MEP fertig bin, damit ich keinen Blödsinn erzähle.
Ist in der Tat so, wie ich geschrieben hab - zumindest bei den älteren Malibus.
Der Kabinendruckregler hat zwar einen Suction-Eingang, funktioniert aber offensichtlich auch ohne. Das Standardverfahren für Gyro Suction Failure ist sogar, die Kabinendruckdifferenz über 2.3 PSID zu bringen:
"In the event of a suction system malfunction during unpressurized flight, turn the cabin dump switch OFF, push the cabin pressurization control IN and select a cabin altitude to maintain at least 2.3 PSID. During pressurized flight select a cabin altitude to maintain at least 2.3 PSID."