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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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6. August 2018: Von Andreas Müller an Achim H. Bewertung: +5.00 [5]

Finger weg von dem ETSO-Quatsch

Also das muss ich noch mal aufgreifen. Ich habe mich 2014 gegen so einen Megaanzug, wie ich ihn auch in Wick leihen kann, entschieden. Habe mir stattdessen einen Switlik U-Zip-It zugelegt. Der hat eine Survivaldauer im Wasser zwischen 6 und 24h, je nach Temp. Zusätzlich habe ich einen Lavacore Anzug drunter gehabt (dünn, hält aber die Wärme), sowie Haube/Handschuhe/Schuhe aus Neoprene.

Damit fühlte ich mich eigentlich gut gerüstet, nach kurzem Aufenthalt im Wasser 1-2 Tage in der Insel zu verbringen. Das Gute war, dass ich den Anzug während des Fluges komplett anhatte (also nicht nur bis zur Hüfte). Das hat überhaupt nicht gestört. Gleichzeitig wähnte ich mich für die o.a. Zeit auch abgesichert, sofern ich es ins Floss schaffen würde.

Beim Flug über der Nordsee und von Schottland nach Island spürte ich keine Bedenken. Lag wahrscheinlich an der permanenten VHF-Abdeckung. Man fühlt sich einfach sicher, obwohl das an der Situation überhaupt nichts ändert.

Von Island Richtung Grönland änderte sich das, sobald ich den Frequenzwechsel auf Island Radio hinter mir hatte. Man ist dann auf einmal ganz alleine. Da kamen mir erste Zweifel, ob ich so eine Wasserung denn überleben würde.

Da auf der Route Narsarsuaq -> Goose Bay HF bis FL250 vorgeschrieben war und meine Druckkabine nur bis FL230 zugelassen ist, habe ich die Nordroute über Sondrestöm nach Iqaluit genommen. Als ich über die Davis Strait flog (in FL140 da 100kts Gegenwind) und nur Packeis sah, war mir eigentlich klar, dass ich auch im T-Shirt hätte fliegen können. Das war nicht überlebbar. Entweder man kracht ins Packeis oder, wenn man eine lange Scholle mit viel Glück erwischt, wird man von den Eisbären aufgefressen. Als ich über Land war, gab es keine Stelle, wo ich hätte notlanden können. Alles nur Fels und Eis. Die einzige Stelle war am Ende des Fluges die Landebahn in Iqaluit.

Aus dieser Sicht kann ich eigentlich Guido nur zustimmen und verstehe auch die Ferrypiloten, die sich in Wick aufgrund der Formalien einen Anzug leihen und den einfach ins Flugzeug werfen und abfliegen.

6. August 2018: Von Achim H. an Andreas Müller

Der Switlik ist sicherlich eines der besseren Produkte. Ich hätte nur Bedenken, wie die Abdichtung gegenüber Gliedmaßen und Kopf sicher funktionieren sollte.

Ich stimme Dir zu, dass Nordkanada das schwierigste Gelände für eine Notlandung ist -- schwieriger als der Atlantik. Im Sommer sind die Packeisfelder so dünn, dass man eine Landelücke finden sollte. Dazu sind Flüge über "hostile terrain" nichts Spezielles der Nordatlantikroute. Ich bin schon oft nachts über Steinwüsten in Afrika geflogen und schätze dort die Überlebenschancen viel geringer ein als auf der Nordatlantikroute. Selbst tagsüber sehe ich nicht viel Chance in der Steinwüste.

Das Thema "Notwasserung" im Nordatlantik halte ich für überdramatisiert. Man kann sich vielfältig vorbereiten und ausrüsten und damit seine Chancen in einen komfortablen Bereich bekommen. Die vielleicht erfahrendste Nordatlantikpilotin (1000 Ferries) sagt, dass sie einen Motorausfall über dem Meer einem über Land prinzipiell vorziehen würde.

6. August 2018: Von Andreas Müller an Achim H.

Das Ding ist dicht, alles im Baggersee getestet. Ausserden geht die Neopren Haube über die Halskrause.


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