Sieh' mal Tomas, ehrlich gesagt wollte ich Dir eine inhaltliche Auseinandersetzung ersparen.
Aber wenn Du darauf bestehst...
Gegeben sei eine Grundgesamtheit G, die definiert ist als Menge der aktiven Piloten der GA in Europa.
Nun wollen wir etwas über deren Einstellung zu einer Navigationsapp erfahren, die es noch nicht gibt. Wir lassen mal sämtliche Probleme der Erhebungskonstruktion wie erwünschte Antworten (likes, clicks - ist doch bei jedem Instrument der Erhebung gleich, auch wenn das nur auf den zweiten Blick einleuchten mag) weg.
Wie komme ich zu repräsentativen Aussagen über G? Ich hypothesiere: gar nicht.
Die Auswahl einer Teilmenge T über einen Fragebogen auf PuF enthält unbestreitbar dermaßen viele Biases, dass wir nur zu Aussagen über eine bestimmte Menge T kommen können. Schauen wir uns diese Teilmenge an stellen wir fest, dass es sich dabei um gut situierte Vielflieger, Multiplikatoren und ein paar Selbstdarsteller handelt. Nicht so schlecht, deren Wünsche sind möglicherweise nicht irrelevant für meine App.
Alternativ zu diesem Vorgehen wird vorgeschlagen, der G eine kostenpflichtige App zum Download anzubieten, die ausschließlich auf Annahmen des Entwicklers beruhen und diese dann von der Teilmenge P (die die App runtergeladen haben) verbessern zu lassen, mit dem Ziel P gegen G streben zu lassen.
Dabei entstehen zwei Probleme, auf deren Beantwortung durch Dich ich gespannt bin:
Wenn ich die Aussagekraft eines Fragebogens bezweifle, welches theoretische Konzept lässt mich annehmen, dass die Handlungen von P Relevanz für G\P besitzen?
Wie überwinde ich die Problematik, möglicherweise P klein gegen null nach der ersten Veröffentlichung zu erhalten?
Die Gedanken basieren auf Schnell/Hill/Esser: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenburg, 2008 oder so, gerade nicht dabei.