Abgesehen davon, dass Tee-Jay offenbar ernsthaft davon ausgeht, dass sein UL-Fluggeschäft die gleiche Bedeutung eines "gewerblichen Flugbetriebs" aufnimmt, wie ein unter AOC operierendes Luftfahrtunternehmen, ist es in der Tat so, dass das LBA wohl sagt: UL unterliegen nicht unserer Fachaufsicht und damit interessieren wir (einschließlich der Landesluftfahrtbehörden) uns nicht für die gewerbliche Fliegerei mit UL. Dies beginnt bei Gastflügen, geht über Bannerschlepp bis hin zu Fotoflügen.
Die ganzen Mydays oder Jochen Schweizer Gastflüge, Übungsflüge, Schulung mit FLugschülern und Sicherheitstrainings mit fertigen Piloten sowie die wenigen Banner- und F-Schlepps und Bilderchens schiessen sind alles gewerbliche Tätigkeiten. Entgegen landläufiger Meinung gibt es sehr wohl Vorgaben was zum Beispiel gewerbliche Flugschulen und Fluglehrer betrifft. Und einige sollte man auch außerhalb eines Ausbildungsbetriebes beherzigen allein um des juristischen Eigenschutzes wegen. Interessant, daß diese Eigensicherung so derart hier im Forum zerredet wird. Aber dann mit AOCs um die Ecke kommen... alles klar!
Leider werden die wenigen Vorgaben eher selten bis kaum eingehalten. Nur um ein paar Stichworte in die Runde zu werfen: Hauptflugbuch über alle Ausbildungsflugzeuge, im Bordbuch dokumentierte Tageschecks, eine Schülermappe mit für Dritte nachvollziehbaren Ausbildungsfortschritten, das Nachhalten von Lizenzen und Berechtigungen des Ausbildungspersonals sowie die jährliche Bestätigung mit Unterschrift, daß das AHB in der aktuellen Form auch bekannt ist.
Wer selbst einmal prüfen will, ob die lokale UL Flugschule gewissenhaft arbeitet, der braucht nur einen Blick in das Bordbuch einer Ausbildungsmaschine zu werfen und ob z.B. sowas zwischen den Schulstunden steht - darf auch handgeschrieben sein:
Um eine Zahl in den Raum zu werfen: Von den 7 UL Flugschulen, die ich persönlich kenne oder kennengelernt habe sind bisher nur zwei dabei, die so gewissenhaft arbeiten, daß diese locker auch unter einem Regime mit AOC operieren könnten. Die Verbände haben hier in der Vergangenheit zu lange, zu viel durchgehen lassen. Doch zumindest vom DAeC weiß ich, daß diese Ausbildungsbetriebe verstärkt prüfen. Und persönlich finde ich es ganz gut, daß die Selbstorgansiation einigermaßen - trotz schwarzer Schafe - funktioniert. Die gibt es übrigens auch in achso zertifizierten und reglementierten Bereich.
Was die Unfallzahlen anbetrifft und die Mär UL seien 10x Unfallträchtiger: Bullshit! Wer stumpf Zahlen von Frankreich mit Deutschland vergleicht, für den sind wohl auch Äpfel und Birnen gleich. Die Unfallzahlen bei ASN sagen was anderes. Zudem kommt eine auffällig hohe Zahl ausgerechnet von jenen, die von höheren Lizenzen auf UL umsteigen und mit den UL-spezifischen Anforderungen und Flugeigenschaften nicht zurecht kommen.
Zählt man die Unfälle von Echo-Golf-Foxtrott und India aus 2016 zusammen kommen diese auf die gleiche Unfallzahl wie UL. Die Luft reinigt sich also bei uns ziemlich gleichmäßig wenn in so komischen Denkmustern wie UL vs. "echte" Flugzeuge gedacht wird. Und 2015 sieht nicht anders aus. 2014 übrigens auch nicht.