Olaf,
zum Thema Fahrschule: Ja, ich bin tatsächlich damals (2004) in mehrere Fahrschulen rein und habe gesagt, ich möchte Auto und Motorrad machen. Daraufhin habe ich meist ein A4-Blatt mit einer Beispielrechnung für einen durchschnittlichen Schüler erhalten, dass alle notwendigen Kosten (auch Sehtest, behördliche Gebühren, TÜV-Fahrprüfer, etc) sowie einen Durchschnittswert der normalen Fahrstunden umfasst. Lediglich eine Schule gab mir nur eine Preisliste der Einzelleistungen. Die Schule, für die ich mich entschieden hatte, war damals mit 2200€ nicht die billigste. Allerdings habe ich diesen Betrag fast genau getroffen (nur 50€ mehr wegen 1 Stunde über Durchschnitt).
Zum Thema Flugzeit: Mir ist reine Flugzeit auch am liebsten. Nicht weil es dann am billigsten ist, sondern weil das mMn auch im Sinne der Vercharterers ist. Dann braucht man nicht rollen wie ein Gestörter und kann die Maschine vor dem 1. Takeoff in Ruhe warmlaufen lassen.
Lutz,
von einer Schule, die NFQ anbietet, erwarte ich auch, dass Sie an ein Flugzeug an einem Platz mit Nachbetrieb zur Verfügung hat. Und nicht 80€ "Anfahrt" pro Richtung verlangt.
Reiner,
ein Angebot für eine NFQ oder ein SEP-Rating sollte man eigentlich 1x formulieren und dann ohne Änderung (außer der Anschrift) versenden können. In einer derart auf Checklisten und Effizienz getrimmten Branche wie der Fliegerei sollte das eigentlich möglich sein. Jede andere Branche schafft das auch.
Außerdem: Es gehört meiner Meinung nach zum normalen Geschäft eines Unternehmers, Angebote zu schreiben und über die eigenen Leistungen und deren Preise Auskunft zu geben. Und das nicht jedes Angebot angenommen wird, ist ja klar. Öffentliche Stellen sind z.B. immer verpflichtet, 3 Angebote einzuholen und dann das günstigste zu nehmen.
Schaut man aber auf die Homepages der Flugschulen, dann gibt es da entweder nur sog. "ab"-Preise, die rechtlich nicht bindend sind, oder es steht dabei, dass die Preise nicht für Schulung gelten. Bei beiden Ansätzen kann die Schule dann am Schluss wieder frei nach Gusto die Preise festsetzen und nach oben treiben.
Mir ist auch klar, dass wenn ich mehr Stunden brauche, dass ich dann auch mehr Stunden bezahlen muss. Eine Schulung allerdings mit genau 0 Landungen in die Preisliste zu schreiben, ist einfach nur unseriös. Und dass am Ende der Ausbildung ein Prüfungsflug steht, ist denke ich auch klar. Dann kann man diesen auch in die Aufstellung schreiben.
Dass es auch übringes anders geht, zeigt Dr. Schwahn auf seiner Homepage, zum Beispiel beim Istrument Rating. Da werden auch Prüfungsgebühren und behördliche Gebühren (TSA, Visum) in die Kostenrechnung einbezogen. Zusätzlich wird zur Minimalrechnung eine realistische Rechnung angegeben. So schaut für mich eine ordentliche Kostenaufstellung aus. Schafft aber im ach so ordnungsverliebten Deutschland keiner, weil anscheinend - wie du schön sagst - zu viel Aufwand für die "lumpigen" 2000€. Ich sage dazu: Dann halt nicht. Scheinen wohl genug andere rumzurennen, denen es egal ist, ob sie um "wenige hundert Euro" beschissen werden oder nicht. Der o.g. Betrag entspricht etwa der Hälfte meines jährlichen Luftsportbudgets und reicht normalerweise für über 40 Flugstunden.
Ehrlich gesagt hatte ich nicht so viel Gegenfeuer erwartet. Leider habt Ihr drei nicht dazu geschrieben, ob Ihr selbst lehrt oder nicht, evtl. sogar an einer Schule beteiligt seid. Unabhängig davon sehe ich aber, dass solche Praktiken in der Fliegerei wohl anerkannt sind.
Johannes