Das kann ich so unwidersprochen nicht stehen lassen, auch wenn ich mir fast sicher bin, daß Du Dich durch Fakten und Argumente nicht beeinflussen lässt:
Das ist ja gerade NICHT nachvollziehbar! Im Gegenteil, es wird kühler (meine Beobachtung) und Josef Kowatsch hat Messungen dazu betrachtet, die einen negativen Trend der letzten ca. 15 Jahre zeigen. Und wenn Wetter Klima
macht, müsste sich eine Erwärmung am Wetter zeigen.
Nein, es wird nicht kühler. Erstens geht es um eine globale Erwärmung, nicht um lokale Wetteränderungen. Zweitens geht es um eine gemittelte Temperatur, nicht um zeitdiskrete Beobachtungen. Die Annahme einer Abkühlung nach 1998 (also etwa Deine 15 Jahre) ist falsch. 1998 war extrem warm im Mittel, weil der El Nino außergewöhnlich stark war. Im Kontext der umliegenden Werte wird jedoch sehr schnell ersichtlich, daß dieser Messwert ein Ausreißer darstellt und der Trend ungebrochen ist. 2005 war noch wärmer [1]. Im Gegenteil, die Zeichen für eine globale Erwärmung sind überwältigend: Rückgang von Gletschern und Schneebedeckung, Rückgang polaren Eises, Steigen des Meeresspiegels, Temperaturerhöhungen, steigende Luftfeuchtigkeit, steigender Wärmeinhalt in den Ozeanen...
Man kann, wenn man diese Phänomene raussucht nicht einfach die Betrachtung auf Daten begrenzen, die im eigenen Weltbild bleiben, man muß schon alle Daten auswerten. Ähnliche semantische Fehler begeht auch der Blogger Josef Kowatsch, der seine Argumentation rein auf willkürlich gewählte Anfangs- und Endwerte stützt und zudem nur einen sehr begrenzten lokalen Datensatz auswertet. Aber das Phänomen nennt sich "globale Erwärmung" und genau nicht "Erwärmung der deutschen Winter".
Klima ist definiert als "Statistik des Wetters über einen Zeitraum, der lang genug ist, um diese statistischen Eigenschaften auch bestimmen zu können". [2] Daher kann man nicht hingehen und von kurzzeitigen, lokalen Wettererscheinungen direkt auf das Klima oder klimatologische Veränderungen schließen. Dieser methodologische Fehler mag verzeihlich sein, wenn man sich nur auf Stammtischniveau über das Klima unterhält und keine Kenntnis von statistischen Werkzeugen hat, aber ein Wissenschaftler - auch ein selbsternannter - kann aus diesen Spielchenkeine sinnvolle Information ziehen.
Nebenbei bemerkt hat der Herr Kowatsch kein einziges Paper zu dem Thema veröffentlicht, oder zumindest konnte ich keins finden. Seine Behauptungen sind also ungeprüft und (auch weil bereits widerlegt) ohne Belang. Im Internet kann halt jeder alles schreiben.
Das ist theoretisch möglich, aber nicht belegt. Jedenfalls kennt die Erdgeschichte vor 1850 auch schon dramatische
Klimaveränderungen, also vor der industriellen Revolution. Und die heutigen Änderungen (daher Klimawandel statt Erwärmung) sind nicht drastischer, die Temperaturen noch deutlich tiefer als sie schon zeitweise vor 1850 erreicht wurden, auch wenn anderes behauptet wird. Ja, es war auch schon deutlich kälter, Stichwort "kleine Eiszeit". Wer wünscht sich die?
Ja, das Klima hat sich mehrfach verändert in der Geschichte der Erde. Diese Vorgänge sind im allgemeinen recht gut verstanden und die derzeit beobachtete Erderwärmung ist allerdings durch menschlichen Einfluß begründet. Auch das ist sehr gut verstanden.
Das kann man aber nicht trennen, da die Klimalüge als politisches Instrument nun mal benutzt wird.
Es gibt keine Klimalüge. Oder doch: Es gibt die Lüge, daß die Welt sich abkühlt, daß es nur natürliche Vorgänge sind, daß lokale Wetterbeobachtungen Klimaveränderungen entkräften könnten...
Und daß dem so ist, läßt sich begreifen, sofern man bereit ist, auch über die bloße Debatte hinaus sich zu informieren.
Ja dann fang mal an: Werte die Daten aus, schau Dir die Modelle an und beschreibe, wo sie fehlerhaft sind. Suche die mathematischen Fehler und korrigiere sie. Stelle ein besseres Modell vor. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn Du die Sprache der Wissenschaft, die Mathematik, nicht per operativem Selbstausschluß zur Geheimsprache erklärst. [3] JEDE der aufgestellten Thesen über die Veränderung des Klimas ist öffentlich zugänglich überprüfbar.
Das Mittel "peer-review" wird ja heute benutzt, um Publikationen, die nicht auf Linie sind als "wissenschaftlich unzureichned" abzulehnen. So erreicht man in der Wissenschaft, was in der Medienlandschaft die "Gleichschaltung" ist.
So ein quatsch. Es sind schon ganze Weltbilder gekippt worden, weil veröffentlicht wurde, was bessere vorhersagen liefert und die Welt besser beschreibt. Nur müssen die eingebrachten Publikationen auch wissenschaftlichen Maßstäben genügen und nicht im Ohrsessel erdacht worden sein, weil sie so schön in das eigene Weltbild passt.
Es gibt jedenfalls genug "Experten", die sich die Mühe gemacht haben, der Sache auf den Grund zu gehen und die ganz klar zu dem Schluß kommen, daß es keine vom Spurengas CO2 gemachte Erwärmung gibt.
Schön, daß Du "Experten" in Anführungszeichen gesetzt hast. Wissenschaft (und die reale Welt) funktioniert nämlich nicht per argumentum ad verecundiam [4]. Das gilt auch für Burt Rutan, der sich mit seinen auslassungen zu dem Thema ähnlich lächerlich macht, wie Du hier. Überdies sind 97% der veröffentlichen wissenschaftlichen Literatur (also nocht die Meinungen der Wissenschaftler, sondern die Ergebnisse ihrer Arbeit sind entscheidend).
Also es ist überhaupt nicht eindeutig. Jetzt steht bestenfalls Aussage gegen Aussage.
Nein, es steht eine im besten Fall unbelegte (häufig widerlegte), methodologisch fehlerhaft begründete Aussage, die religiös geglaubt wird, gegen eine auf Daten, Fakten, Analysen der Wirkzusammenhänge gestützte, falsifizierbare Aussage, die durch jeden überprüfbar ist. Das ist sehr eindeutig. Dem wissenschaftlichen klimatischen Modell steht doch nichts als Dogmen entgegen, die entweder bereits widerlegt wurden, oder so formuliert werden, daß sie sich jeder Falsifizierbarkeit entziehen, also in ihrer Natur unwissenschaftlich sind. Es wird kein alternativmodell geliefert, welches überprüfbare Aussagen tätigt und quantifizierbare Ergebnisse ausspuckt.
Wie kann ich als Nicht-Experte/Laie denn wissen, was nun wahr ist und was nicht?
Gute Frage! Du kannst lernen. Du kannst Dich in Mathematik schulen und Dir die Daten ansehen und die Modelle verstehen lernen. Du kannst auch der wohl erwogenen Annahme folgen, daß man das was man weiß auch wissen kann und daß fehlerhafte Theorien in die Asservatenkammer der Wissenschaft entsorgt wird.