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11. Februar 2015: Von Christian R. an Wolff E. Bewertung: +3.00 [3]
Ist es nicht genau das, was es ausmacht? Situational Awareness? Beim Autofahren, welches als praktizierender Pilot sich ja zumeist etwas anders darstellt als als Nichtflieger aufgrund diverser sich angeeigneten Eigenschaften und Handlungsweisen, sind die mehr oder weniger gleichzeitig zu tätigenden Dinge noch relativ überschaubar. Ein Approach bei heftigem Seitenwind, totalitärer Belaberung im Funk, weil einer den Platz nicht findet und dann noch zusätzlich vielleicht ein komplexeres Flugzeug kann dann schon tatsächlich kritisch werden und gewisse Ängste auslösen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mehr oder weniger uns allen so geht. Jedem, aber wirklich jedem ging schon mal der Allerwerteste auf Grundeis. Frühestens beim ersten Solo und spätestens bei der ersten prekären Situation, als man sich versehentlich gedanklich 10 NM hinterm Flieger befand und man feststellte, dass der geplante Approach um 300% komplizierter ist als angenommen und geplant. Wohl demjenigen, der dann diesen plötzlichen Anstieg von Adrenalin in wohldefinierte Tätigkeit(en) umsetzen kann.

Eine Angst ist ja durchaus eine komplizierte Sache, die irgendwo zw. sachlichem Verständnis und Emotion ihre Schnittstelle hat. Nur wo genau? Und kann mir ein FI dabei helfen? Oder ein Forum? Jedwende Tätigkeit in Richtung dieser Angst ist richtig und nimmt ihr den Raum und die Kraft. sofern man zunächst einmal akzeptiert und vor allem (!) respektiert, dass man diese Angst hat. Und jede Handlung in diese Richtung wird diese Angst mindern. Zunächst vielleicht einmal 0,5%, dann vielleicht ein wenig mehr. Und mehr und mehr bekommt man Sicherheit und Selbstvertrauen. Und irgendwann ist diese Angst eine Erinnerung und eine Mahnung. Aber mehr auch nicht.

Ich kann mich an einen Soloflug erinnern, den ich tätigen sollte mit Flugauftrag. Schon beim rausfahren hatte ich einen Bammel, Magenschmerzen und fühlte mich völlig unwohl. Trotzdem fuhr ich weiter zum Flughafen, ging zum Flieger, machte meinen Groundcheck und entschied: Nein, ich fliege heute nicht. Kurz meinen FI angerufen, zusammen gepackt und wieder nach Hause gefahren. Die Magenschmerzen waren weg, jedoch die Frage offen nach dem "warum?". Ich entschied auf "Unwohlsein" und eine nicht näher definierbare Angst, welche aus irgendeiner Form der eigenen Intuition herrührte. Von daher: Goldrichtige Entscheidung. 2 Wochen später hatte ich ein ähnliches Gefühl, konnte jedoch weitaus sachlicher damit umgehen. Ergo: ich flog meinen Flugauftrag ab und hatte nie wieder ähnliche Angstgefühle. Gleichwohl bin ich mir bewußt, das eine solche intuitive "Eingebung" jederzeit wieder zutreffen kann. Alleine dieses Bewußtsein gibt mir die Sicherheit, im richtigen Moment auch eine für mich richtige Entscheidung zu treffen. Und damit ist alles gut, meine "situational awareness" ist somit gegeben.

Zugegeben: Ich bin einer der Weniglfieger. Trotz der langen Pausen bleibe ich im Kopf ein Pilot mit dem dafür notwendigen Bewußtsein. Keiner meiner Checkflüge war jemals ein Problem, im Gegenteil. In Bezug auf das Beschäftigen mit einer derart komplexen Materie half mir (persönlich) immer die Vorgabe der Vorsicht (was mache ich hier?), Rücksicht (Material, andere Beteiligte, eigene Gesundheit) und Nachsicht (Fehler anderer, keine zeitlichen Vorgaben in punkto Schnelligkeit etc...).

Edit:

Wer für sich entscheidet oder möglicherweise feststellt, tatsächlich ein Thema mit der "Situational Awareness" zu haben, dem kann ich nur ein Einzeltraining mit einem FI / Prüfer und auch ein Einzeltraining mit einem Kampfsportlehrer / Selbstverteidigungsexperten empfehlen. Und ja, keine Schulstunde, sondern definitiv Einzeltraining. Sehr gute Kontaktadresse in München gerne über mich, ich kann es nur empfehlen. Wir machen oft den Vergleich zur Fliegerei und dieser hat sich immer bestätigt. Das es gut ist für Reflexe, Selbstvertrauen und andere Fähigkeiten, wird sich jeder denken und vorstellen können. Auch für das Autofahren (fahrt doch mal in Gedanken nur 5 NM voraus, ein beachtlicher Unterschied zum autofahrenden Alltag...:-) ).


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