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Wir Piloten können diesen Kampf hier nicht gewinnen, solange wir die Sprache des Geldes als die einzig bestimmende akzeptieren. Rechnen wir uns Menschen nur als Euros, kostet ein Flughafen wohl mehr als er bringt. Verstehen wir uns als Wesen, die so viel mehr als Geld sind, ist ein Flughafen einer der Orte der Freude und Begeisterung.
Mit der Überzeugung sind wir schon zwei!
Auch an unserem Heimatflughafen bekommen wir (GA) Konditionen, die sich für den Flughafen nicht rechnen können.
Von den umliegenden kleinen Flugplätzen kenne ich keinen der sich rechnet. Sie leben alle von Zuschüssen.
Ich habe begonnen anders zu denken wenn es um das liebe Geld geht:
Flugplätze sind Infrastruktur. Wie Straßen und Autobahnen. Die rechnen sich auch nicht und jeder benutzt sie.
Die GA ist vielleicht so vergleichbar wie der PKW für das Strassennetz: Viele Private sind unterwegs, manche auf dem Weg zur Arbeit und manche verdienen Geld damit.
Die große Luftfahrt dagegen zieht dann schon eher gleich mit den Nutzfahrzeugen die Güter transportieren. Sie benutzen die gleichen Straßen und sorgen dabei dafür, dass die Infrastruktur des Landes lebt.
Das Flugplätze Infrastruktur sind merkt man genau dann, wenn es irgendwo nur noch Flugplätze und keine Straßen mehr dorthin gibt (Sibirien z.B.).
Mit diesem Blick - und da schließt sich der Kreis - wird auch klar, dass wir die gegebene Infrastruktur nutzen dürfen für unsere Freude und Begeisterung - auch zur Begeisterung Anderer, zur deren Ausbildung usw.
Hier sind wir Piloten gefordert, etwas weiter zu geben!
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Nicht nur Flugplätze leben von Zuschüssen. Das trifft bei uns z.B. auch auf jede Landstraße zu.
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Mal ehrlich, die Landstraße gäbe es nicht, wenn sie nur ein ähnlich großer Bevölkerungsanteil benutzen würde, wie wir Flieger ihn repräsentieren. Aber bevor wir in Selbstmitleid wegen bedrohter Flugpätze ersaufen, muss man doch mal feststellen dass es eine nach wie vor große Anzahl krisenfester Plätze gibt. Diese rechnen sich zwar auch nicht, aber sie werden von Vereinen am Leben gehalten, die für ihre Infrastruktur überwiegend noch nie Steuer-Euros gesehen haben. Es geht also. Es geht nur nicht mit 1200 Meter Hartbahn, ILS, geheiztem Hangar, stand-by-Winterdienst und ähnlichen "Selbstverständlichkeiten".
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So ist es! Was meint Ihr, wie schnell Ihr zu Flugplatz Gegnern werdet? Es war einmal ein Bäuerchen, welches nicht arm, aber auch nicht sehr reich war. Es wollte aber schnell sehr reich werden. Es hatte einen Acker mit allerlei Früchten darauf: Rüben, Erdbeeren usw. Doch die schönsten Früchte wären Häuser gewesen, siebenstöckig und höher. Dashatte ihm aber der König verboten, weil direkt hinter seinem Acker ein großer Flugplatz gelegen war. Da wurde das Bäuerlein böse und gab seinem Gesinde sehr viel Geld, damit sie die Kunde von Schmutz und der Gefahr, welcher von dem Platz ausgehen soll in das Land bis zum König hinaustragen soll. So wurde der Platz durch des Volkes Zorn geschlossen und das Bäuerchen pflanzte viele schöne große Häuser nicht nur auf seinen Acker. Es durfte sogar den Flugplatz mit bepflanzen. So wurde aus einem kleinen Bäuerchen ein reicher Latifundienbesitzer. Das ist aber kein Märchen. Das war Neubiberg, EDSN.
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tja - und als der koenig fertig war mit dem haeuserpflanzenden zerstoerungswerk, da traf ihn die gerechte strafe allahs,
und er erlebte die ersten jahre der mieteinnahmen nicht mehr!
mfg
ingo fuhrmeister
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Das ist für mich ja sowieso immer die Frage, wenn ich Geschichten wie diese höre, oder von Ackermännern und solchen Leuten, die da angeblich zehn Millionen oder so im Jahr vedienen: Was machen die mit der ganzen Kohle? Das können die doch in ihrem Leben nicht mehr ausgeben!? Ist das Selbstzweck, geht es dabei ums Prinzip oder was?
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Ist das so? Hat der Hetzer das Ende von EDSN nicht mehr erlebt? Ich kann ihm nicht mal böse sein, denn so ziemlich jeder der hier anwesenden Schreiber und Leser würde vermutlich genauso handeln. Egal ob Pilot oder nicht Pilot.
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Was machen die mit der ganzen Kohle? Das können die doch in ihrem Leben nicht mehr ausgeben!?
Kurz nachdem sich mein frischgebackener Millionärsfreund eine 55-Fuß-Flybridge-Yacht gekauft hatte, haben wir uns bei einer Konferenz in Cannes getroffen. Wir gingen am Hafen entlang, schauten die Schiffe an und ich sagte zu ihm: stell Dir vor, Du würdest neben dieser Yacht anlegen und der Besitzer schaut runter wie Du von Bord gehst. Das wäre doch so richtig peinlich. Die Bemerkung saß, er fühlte sich arm und klein. Es scheint also tatsächlich so zu sein: der Grenznutzen von Geld nimmt nicht ab und Reichtum ist ein relativer Zustand.
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Was machen die mit der ganzen Kohle? Das können die doch in ihrem Leben nicht mehr ausgeben!?
man kaufe sich nur ein Flugzeug wie eine Dassault Falcon 900 oder eine Gulfstream und schon ist das Geld weg ...
Es gibt Leute, die haben mit der Fliegerei ein kleines Vermögen gemacht ... (... aus einem ursprünglich großen!)
happy holidays - ich nehm' den Learjet
mfG
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Wenn neben der privaten B777 (von Rafik Hariri) ein BBJ im selben Design für die Shoppingausflüge der Ehefrau herumsteht: DAS ist Reichtum/Dekadenz, und hat auch nicht glücklich gemacht.
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und hat auch nicht glücklich gemacht
Wär vielleicht auch ein bisschen viel von den kleinen Papierscheinchen verlangt ;) Eine Geldsumme sein eigen zu nennen, kann eine gewisse Beruhigung bringen - aber keinesfalls Glück. Glück verstehe ich als flüchtiges, lautloses Fühlen von Liebe, Geborgenheit und Stille. Nichts davon ist käuflich.
Vor kurzem erklärte mir wer, wieso Banken, die pleite sind, dem klammen Staat Geld leihen können, um dann von eben diesem Staat mit genau diesem Geld gerettet zu werden. Was sich anhört wie eine absurde Kommödie, ist ja Realität! Die Banken sind pleite, also rufen sie nach dem Staat. Der ist aber selbst auch pleite, also muss er sich das Geld zur Bankenhilfe leihen. Aber woher nimmt der klamme Staat nun das Geld? Na von den Banken! Und woher nehmen die Pleitebanken nun das Geld, dass sie zur Eigenrettung direkt wieder erhalten? Die Antwort: sie schaffen es selbst. Die Banken erschaffen das Geld aus dem Nichts (nennt sich: Giralgeld), geben es dem Staat, der - eigentlich ja selbst pleite aber mit dem Geld der Banken wieder flüssig - es den Banken zurück gibt. Und nun ist wieder alles gut :)
Der gesunde Menschenverstand in mir behauptet ganz frech: wie bitte soll das gutgehen? Ich meine, selbst wenn das mal ein paar Jahre funkioniert, kann das doch kein System von Dauer sein! Hört sich an, als wären das die letzten verzweifelten Zuckungen und dieses System würde demnächst über den Jordan gehen. Dann sind auch diese Auswüchse, dass einige Menschen immer größere Reichtümer anhäufen, die sie weder brauchen noch glücklich davon werden, erst mal wieder vorbei.
Was kommt dann? Spannend!
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leider wird das ein wunschtraum bleiben: der verbleibenden mittelschicht wird die puste ausgehn, wenn ihnen die systemrelvante bank wegknickt und den großmaulig versprochenen kredit nun doch kündigt. ein milliardär schert sich nicht um eine popel-bank, der gründet sich ne neue!
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Langsam wird's hier philosophisch. Egal, ist ja Weihnachten. Also, was ist Glück? Am Waldrand hinter unserm Garten leben Eichhörnchen. Derzeit fünf von ihnen sind so zutraulich, dass sie uns auf den Schoß springen und sich ihre Nüsse aus der Hand holen. Das ist morgens früh die schönste halbe Stunde des Tages, und es nutzt sich nicht ab. Kann sein dass ich ein gefühlsduseliger alter Sack bin - aber wieviele Millionen muss so ein Oligarch hinblättern um Vergleichbares zu erleben? Arme Sau!
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Zurück zum Fliegen: Für mich ist Glück, wenn ich mich an einem Frühlingsmorgen in meine kleine Emeraude setze und in 1000ft AGL mit kleinen 90 kn die Landschaft unter mir vorbei ziehen lasse und nach 30 Minuten oder drei Stunden, auf irgend einen Platz " eben mal lande". Oder wenn ich nach einem Tag auf der Winde noch eine Stunde die letzte Abendthermik genieße. Nein, noch besser: Glück ist, wenn ich am Samstagmorgen den Zündschlüssel meines alten Autos umdrehe und zum Flugplatz aufbreche. Ich muss mir jede Flugstunde ERARBEITEN. Sie ist kostbar. Wäre es nicht so, wäre es wie Schokolade jeden Tag, ungenießbar. Das Wichtigste bleibt aber die Gesundheit, alles andere können wir stehlen.
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Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns,
in unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich.
Schopenhauer
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"Geld allein macht nicht unglücklich." Peter Falk
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Wenn wir schon bei Schopenhauer sind: Das Schicksal narrt uns mit Hoffnung dem Tod in die Arme.
Ein anderer kluger Mann hat gesagt: Reich ist wer ohne Bedürfnisse.
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noch besser:
lieber reich und gesund
als arm und krank!
mfg
ingo fuhrmeister
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