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25. Oktober 2012: Von Philipp Tiemann an David S. Bewertung: +1.00 [1]

Habe in einer ähnlichen Diskussion auf einem anderen Forum vor kurzer Zeit das pro und contra (Aufwand) der beiden Möglichkeiten erläutert. Dies sei hier noch mal sinngemäß wiedergegeben.

Um als z.B. als Inhaber eines deutschen PPL den eigenständigen FAA PPL zu erwerben, muss man grundsätzlich die selben Anforderungen erfüllen wie ein Fußgänger. Der Vorteil ist aber, dass hiesige Schulstunden dort anerkannt werden. Man muss lediglich kurz vor der Prüfung mindestens 3 Flugstunden als "test prep" dort mit einem CFI fliegen. Diese braucht man aber ohnehin, um sich an die Gegebenheiten, die Radio-Procedures, etc. zu gewöhnen und um die Prüfungsstandards (PTS) zu üben. Die meisten Leute brauchen sogar einige Stunden mehr. Außerdem ist beim FAA-PPL die Nachtflugberechtigung bereits enthalten. Wenn man die in seinem JAR-Schein nicht hast, muss man dort nochmal 3 Stunden nachtfliegen. Und, sehr wichtig: Prüfe vorab, ob bereits alle Anfordeungen hinsichtlich Überlandflugerfahrung erfüllt werden, sonst muss man die auch noch fliegen. Man muss also summa summarum mit ca. 6-10 Flugstunden vor Ort rechnen.
Dann kann man sich zur praktischen Prüfung anmelden. Diese ist relativ teuer (400$ Gebühren).
Die theoretische Prüfung sollte man am besten schon in Europa vorbereiten. Dies geht weitgehend im Selbststudium mit dem Fragenkatalog; am Ende muss aber ein CFI bestätigen, dass man fit für die Prüfung ist ("endorsement"). Die Prüfung kann man entweder hier in Europa (Paris) machen oder dann vor Ort in der Flugschule (wobei letzteres deutlich günstiger ist).

Ein wesentlicher Unterschied zw. Validation und eigenständiger Lizenz ist das Medical. Während bei einer Validation das JAR-Medical zusammen mit deinem PPL so wie es ist validiert wird, braucht man für den vollwertigen Schein ein US-Medical und, Achtung, muss dieses dann auch in Zukunft (um N-reg. zu fliegen) immer gültig halten. Es gibt in Europa einige Fliegerärzte, die auch US-Medicals austellen können, von daher bedeutet das eigentlich kaum einen grösseren Aufwand. Die Frage ist eigentlich nur, ob man so einen Arzt bei sich in der Nähe hatt. Mit beiden Arten von Lizenz braucht man stets ein gültiges Flight Review.

Wenn das alles überwindbar ist, kann ich den vollwertigen Schein nur empfehlen, auch wenn es sicher um einiges teurer und aufwendiger ist, als nur den JAR-Schein validieren zu lassen.

Der springende Punkt aber dürfte vor allem auch folgender sein: braucht man (als JAR-PPLer), um in den USA den vollen FAA-PPL zu machen auch eine TSA-Clearance und ein Visum? Denn: Man erhält einerseits zwar eine neue, eigenständige Fluglizenz, absolviert aber eigentlich keine Ausbildung (die paar Stunden Prüfungsvorbereitung mal abgesehehen). Dennoch scheint es so zu sein, dass in diesem Fall die volle Bürokratiekeule zuschlägt. Um sich eine Validation abzuholen, vor Ort ein paar neue Muster (ohne Type-Rating-Pflicht) zu fliegen oder um einfach nur zu Chartern und zu Touren braucht man weder Visum noch TSA. Lediglich eben den o.g. Letter of Authenticity.

Wer noch etwas mehr Zeit und Geld hat, macht statt dem "Private" gleich das "Commercial". Der Aufwand ist nicht wesentlich größer (10 Flugstunden Training auf complex), man lernt noch was Neues, und hält danach einen ICAO-konformen CPL in der Hand (yeah, hat aber hier in Europa dennoch praktisch nur ideelen Wert). Medicaltechnsich kann man dann privat auch weiterhin mit einem FAA-Class 3 weiterfliegen.


Absoluter Experte in all diesen Themen ist Dr. Jürgen Schwahn. Siehe https://fliegen-usa.de/buecher.htm. Der ist, wie man sieht, auch bei einer Flugschule in Florida (St. Augustine) involviert, die sich bestens mit diesen Dingen auskennt.

Das Problem mit den Validations ist, dass diese verfallen, wenn sich etwas an der zur Grunde liegenden Lizenz ändert. Als z.B. in Deutschland Anfang/Mitte der 2000er Jahre die meisten ICAO-PPLs in JAR-PPLs umgewandelt worden sind, wurden alle auf den ICAO-Lizenzen basierenden Validations ungültig. Das selbe Spiel steht in den nächsten Jahren mit dem Übergang von JAR zu EASA bevor. Man darf dann den Validierungsprozess jedes Mal von neuem beginnen.

Es gibt sogar Leute , die behaupten, eine Validation würde schon dann ungültig, sobald man sein hiesiges SEP-Rating o.ä.oder sein Medical verlängert oder ein Rating zu seinem einheimischen PPL hinzufügt, da dann die Lizenz nicht mehr 100%ig mit den bei den FAA hinterlegten Unterlagen übereinstimmt. Dies scheint allerdings nciht die Ansicht der FAA zu sein. Dennoch, das Prinzip sollte klar sein.

Als der LP-Eintrag in die US-Lizenz Pflicht (für Auslansflüge) wurde, hatten Inhaber des vollwertigen US-Scheins das Glück, die neue Lizenz online (für 4$ oder so) beantragen zu können. Validation-Inhaber mussten entweder erneut in die USA fliegen oder einen der sehr wenigen FAA-Examiner in Europa fürstlich für eine neue Validation bezahlen.
Wenn ein Lichtbild auf den US-Scheinen Pflicht wird (wohl in 5 bis 10 Jahren), wird es möglicherweise so ähnlich laufen.

Einen weiteren Vorteil einer vollwertigen US-Lizenz könnte man darin sehen, dass man, falls einem irgendwann mal der hiesige Schein "weggenommen" wird, weiter (N-reg.) fliegen kann. Dies wird man dann allerdings in Zukunft nur noch in den USA tun können, denn für Europa wird man ja leider bald "doppelte" Lizenzen benötigen.
Ausserdem sind die Regeln bezüglich des Medicals in den USA insgesamt etwas flexibler als in Europa.




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