Wasser im Tank halte ich auch fuer das Wahrscheinlichste. Motoren bleiben nicht so einfach stehen und laufen dann nacher wieder normal. Kondensation koennte moeglich sein. Aber bei grossen Mengen Wasser im Tank sind oft defekte Tankdeckel und Regen daran schuld, Wasser fliesst dann auf der Fuegeloberseite grossflaechig entlang und von dort in die Tanks. Entweder defekte Dichtung am Deckel oder die Oeffnung fuer den Tankdeckel am Fluegel verbogen. Das passiert oft durch den Tankwart mit der Zapfpistole. Auf grossen airports haben die Tankwarte natuerlich viel weniger Erfahrung mit GA Flugzeugen und overwing refuelling. Aber keine Schuldzuweisung hier! Hat es geregnet waehrend das Flugzeug im Freien stand? Hat das Flugzeug Gummitanks? Die entwickeln bei Temperaturschwankungen und durch Alterung oft Falten, hinter denen sich Wasser sammelt. Das kann dann beim Vorflugcheck nicht leicht erkannt werden. Fluegelwackeln hilft, aber nicht immer. Durch Vibration (taxi) und Zentrifugalkraft, z.B. beim turn auf die Bahn zum Start, kann das Wasser sich dann in Bewegung setzen und dann sofort in Richtung Spritleitung zum Motor. Der Vergasermotor hat eine Schwimmer-Kammer, die noch mit AVGAS gefuellt ist. Nach einer gewissen Zeit (Startlauf) ist dieser Sprit in der Kammer verbrannt und kurz nach rotation kotzt dann er Motor. Ist der Motor denn komplett ausgegangen? Das ist in dieser Stress-Situation oft nicht so leicht zu erkennen. Oder nur ein partial power loss? EGT ist die verlaesslichste Anzeige fuer so was. Auch eine verstopfte Tank-Entlueftung kann man eigentlich ausschliessen, dafuer war die Motorenlaufzeit zu kurz und die verbrauchte Spritmenge zu gering. Wenn Gummitanks eingebaut(was ich ja nicht weiss), dann sowieso kein Problem, weil sich der Tank bei Unterdruck zusammenzieht. Vergasermotor, also keine Einspritzpumpe die intermittend versagen kann. Vergaservereisung unwahrscheinlich als Ausloeser eines total power loss, vor allem bei hoher Leistung beim Start. Misfuelling mit Jet A1 ist auf jeden Fall auszuschliessen? Gut reagiert haben Sie, vor allem die Entscheidung auf einer langen Bahn wieder zu landen! Ich mache oft intersection take offs und werde das jetzt wieder mal ueberdenken. Statistisch gesehen, sollten sie jetzt fuer lange,lange Zeit keinen engine failure mehr haben. Aber das sind ja nur Zahlen... Ich merke, das mein Deutsch langsam "verrottet" aber ich hoffe, meine Ausfuehrungen sind trotzdem klar genug. HAPPY LANDINGS, Guido
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Hallo Herr Warnecke, Motor war nicht völlig aus, das EGT konnte ich in der kurzen Zeit nicht sehen. Das ist ja mit das problematischte, die extrem kurze Entscheidungszeit. Die Kontamination mit Wasser werde ich heute noch testen, soweit das geht. Eine Konsequenz: Immer die volle runway-Länge nutzen! An einen Turboladerschaden glaube ich nicht, dieses Problem kenne ich. Zuerst ist ein Leistungsverlust in der Höhe zu sehen. Die GJET muss im Juli zur JNP, das ziehe ich jetzt vor, vielleicht werden wir dann ein wenig schlauer. Ich werde weiter berichten. Danke an Alle
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