Ich erlaube mir einige Hinweise zu den bisherigen Darstellungen zu diesem Thema.
Selbst habe ich > 700 Flüge auf der Extra 300-Serie, aber auch so manche Flüge auf anderen KF-Flugzeugen.
Natürlich zieht eine Extra ganz anders durch KF-Figuren als manche andere Maschine. Durch ihre enorm präzise Steuerung mit gewaltigem Wirkungs- und Reaktionspotential resultieren aus minimalen "Fehlausschlägen" aber auch große und meist gut sichtbare Fehler in Winkeln, Linien etc. Die Extra fliegt nicht von selbst schöne und exakte Figuren, wie das manchmal anklingen mag. Sie macht das, was man ihr eingibt, richtig oder falsch, schön oder schlecht, ...
Beeindruckend und für mich beruhigend sind die gebotenen Sicherheiten dieser Weltklassemaschine, die meist auch gewerblich gewartet wird (da nicht Experimental). Hier braucht man sich um etwaige Vorschädigungen (wer fliegt schon über +/- 15-20G und mehr?) wenig Gedanken machen, denn sie ist voll zugelassen bis zu +/- 10G. Für eine solche Zulassung mussten sehr wesentlich höhere Nachweise erbracht werden. Das andere ganz große "Plus" ist die hohe Sicherheit, mit der sie aus allen noch so falschen oder kritischen Fluglagen wieder zum sicheren Fliegen kommt (solange genügend Höhe vorhanden ist).
Bei anderen Maschinen können Limits von z.B. nur -3G oder +6G schon recht leicht überschritten werden und wer weiß schon, wie zuverlässig solches gemeldet wurde? wurden dann Sonderinspektionen durchgeführt, etc.? Bei mir selbst flog auch nach intensivster Vorflugkontrolle bei solchen eng limitierten KF-Maschinen im Hinterkopf immer eine "Ungewissheit" mit, auch wenn ich, glücklicherweise, nie schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Wer von einfachen KF-Maschinen kommt, braucht einige Zeit und Übung, um eine Extra einigermaßen präzise zu fliegen. Wer schon gleich darauf KF schult, spart sich diese doch deutliche Umgewöhnung und kann sich kontinuierlich weiterbilden, bei Bedarf bis unlimited.
Zum Zitat "
und zudem ists wohl realistische zu behaupten das kaum einer das Geld hat sich auf ner 300er dauerhaft in übung zu halten..."
Das Gegenteil beweisen die schon zahlreichen Stammkunden der XXG (www.xtrafly.de), mit der in Augsburg stationierten Extra 300LP. Dort wird ein bisher nicht da gewesenes, neues Charterkonzept seit 2007 mit großem Erfolg praktiziert. Eine zweite Maschine soll in 2010 hinzu kommen. Die Flugschule Rent a Star, Alex Stegner, bekanntlich einer besten Kunstflugpiloten Deutschlands, setzt diese Extra auch für KF-Schulung (bis Prüfung zur KF-Berechtigung), Weiterbildung und KF-Training seit Jahren mit beachtlichen Erfolgen ein. Zitat: "
bzw sich dann einen flieger Kauft der "nur" für Acro herhalten muß..i.d.r holt man sich doch dann eine Maschine die nen Kompromiss eingeht (und +6 -3)sind doch auch werte mit denenn man Anfangs Leben kann..."
Das ist sicher eine auf Dauer nicht nur unplanbar teuere sondern auch insgesamt ziemlich unbefriedigende Lösung im Vergleich zum Extra-Fliegen bei XXG. Für mich meine ich, lieber ein paar Minuten weniger für das gleiche Geld fliegen, dann aber unbelastet, effektiv, effizient, beeindruckend, faszinierend, entfesselt,
Bei weit limitierten Flugzeugen (z.B. nur +6/-3G) mit nicht genau bekannter Vorgeschichte, fliegt im Hinterkopf wohl auch oft ein ungutes Gefühl mit.
Eine Extra 300LP darf man einer SF23, C152 oder BL30 nicht annähernd gegenüber stellen. Das wäre sonst etwa so, wie wenn man einen heutigen F1-Boliden mit einem alten Prinz, Golf II GTI oder Opel Manta vergleichen würde.
Letztendlich muss aber jeder für sich selbst wissen, was er für sich möchte.
Schöne Fliegergrüße Hannes Hofmann
|