Es ist in der Tat bedenklich, was die Luftfahrt und im speziellen die GA in der Schweiz für Gegenwind erfährt.
Gemach, gemach, Herr Wildermuth. Mir ist gerade ein interessantes Dokument in den eMail-Kasten geflattert, das zeigt, dass in der Schweiz durchaus differenziert gedacht wird, jedenfalls differenzierter als in Deutschland.
Einen Satz wie
Um die dadurch entstehende Deckungslücke bei der Flugsicherung auf den Regionalflugplätzen auszugleichen, will der Bundesrat einen Teil der Einnahmen aus der Kerosinbesteuerung heranziehen
liest man im Lande des geldgierigen und auch in der Schweiz allseits beliebten Peer Steinbrück bestimmt auch anno 2100 noch nicht. An Ausgaben für die Fliegerei denkt in Berlin keiner mehr, sobald das Geld einmal in der alles verschlingenden Bundeskasse versackt ist. Aber auch sonst sind einige Prinzipien mehr als nur lesenswert. Natürlich gilt, um mit Helmut Kohl zu sprechen: Wichtig ist, was hinten herauskommt. Wir können eigentlich nur hoffen, dass das Vernehmlassungsverfahren die guten Ansätze noch verstärkt und die weniger guten aufdeckt und eliminiert.
Unter dem Strich scheint es jedenfalls so, dass man im UVEK (Ministerium für Umwelt, Verkehr, Energie) die Sache mit der Fliegerei allgemein verstanden hat, im Gegensatz zum obersten Chef. Der lernt's aber bis zu seinem Rücktritt auch nicht mehr. Wenn noch etwas mehr Augenmerk auf die Praktikabilität bei der Umsetzung gelegt wird (d.h. die Betonköpfe, welche es auch in der Schweiz gibt, unter dem Deckel gehalten werden), dürfte es gut kommen. Das Dokument aus der Schweiz gibt jedenfalls Anlass zu Hoffnung, und es wäre zu wünschen, dass hier die zuständigen Beamten und Abgeordneten auf allen Ebenen es zu lesen bekämen und auch in Deutschland in entsprechendem Geist und Buchstaben umsetzen würden.
|
Hallo Herr Suter,
Ihr Wort in Gottes Gehörgang, hoffen wir mal, das ist ja noch nicht verboten.
Dennoch musste ich in letzter Zeit feststellen, dass sich hier einige sehr merkwürdige Dinge ereignet haben, die viele Halter zum Aufgeben bringen, habe bei meiner Suche diverse kennengelernt, die schlicht aus der Tatsache heraus, nie zu wissen, was EASA und BAZL als nächstes einfällt, das freiwillige Grounding vorziehen. Speziell wenn ich von erfahrenen Avionikern höre, dass durch das STC Debakel der Einbau eines kostengünstigen EFIS (Aspen) als Ersatz von Uraltinstrumenten mit Katalogpreis von unter 10k Euro sehr attraktiv, Kosten bis zu 40k CHF entstehen können, kann ich nicht umhin, hinter solchen Abzockereien schlicht nur noch den Versuch der EASA zu sehen, die GA zu beseitigen. Jede kleine Avionikänderung wird heute sofort zum finanziellen Risiko, ich höre Dinge wie Faustregel von 2-4x den Einstandspreis der Avionik für den Einbau, weil man für den Papierkrieg so viel Zeit braucht?
Die Lärmstory, um die's hier ging, scheint jedenfalls ausgesprochen interssant zu sein. Nach dem auf der BAZL Seite publizierten Liste können ein Grossteil der heute existierenden Flugzeuge nicht mehr zugelassen werden, fragt man jedoch direkt an, hört man anderes. Dafür bekam ein Arrow Halter, der die Kosten eines Liese Schalldämpfers auf sich genommen hat, dieses Jahr ein neues Lärmzeugnis, welches ihn von Klasse C auf B herunterstuft, sein Flieger ist wegen eines neuen Messverfahrens(?) plötzlich 10 DBa lauter?
Wenn man auf Liese's Website dazu noch sieht, dass man keine Neuentwicklungen mehr macht, da sie "ruinös" seien, d.h. selbst durch erflogreiche Firmen wie Liese nicht mehr zu bewerkstelligen, stellt man sich halt immer mehr Fragen.
Dennoch, sicher ein gutes Zeichen, dass man hierzulande an die Kerosensteuer als Quelle zur Finanzierung denkt.
Beste Grüsse
Urs Wildermuth
|