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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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8. August 2019: Von Jens Schuhmann an Christof Edel

Dass das Unfallrisiko durch hochmyope oder anderweitig korrigierbare Fehlsichtigkeiten nicht steigt, steht ja völlig außer Frage. Ein Unfall, wo dies auch nur ein beitragender Faktor ist, ist mir nicht bekannt. Und zumindest in den USA gibt es ja seit Dekaden keine Dioptrien-Grenzwerte.

Anders das individuelle Risiko der Fluguntauglichkeit/Berufsunfähigkeit. Mir war bis zu meiner Untersuchung nicht bewusst, dass dies wohl der Hauptgrund zu sein scheint. Also (wie schon weiter oben von einem Mitforisten beschrieben) die Anwendung eines statistischen Einzahlwertes auf die Bewertung der individuellen Flugtauglichkeit.

In meinem Fall ist es so, dass ich die Auflage bekommen habe, dass ich einmal jährlich zum Augenarzt muss und eine erweiterte fachophthalmologische Untersuchung über mich ergehen lassen muss. Das mich betreffende persönliche Risiko, dauerhaft fluguntauglich und somit im Falle einer Tätigkeit im Cockpit berufsunfähig zu werden, ist dadurch erheblich reduziert, da ein (schleichend auftretender) Trend bzgl. Glaukom, Netzhautproblemen etc. frühzeitig erkannt werden würde & entsprechend schnell reagiert werden könnte. Jemand, der nur alle 5 Jahre (oder wie lange auch immer das normale Intervall für augenärztliche Untersuchungen ist) zum Augenarzt muss und auch nicht freiwillig zwischendurch mal vorbeischaut (--> trifft auf eine Vielzahl mir bekannter Normalsichtiger zu), trägt ein vielfach höheres Risiko, dass schleichende Veränderungen jahrelang unbemerkt bleiben und sich verschlechtern können.

Dies gleicht vermutlich am Ende die Statistik bzgl. Eintrittswahrscheinlichkeit der dauerhaften Fluguntauglichkeit sogar wieder aus, und dies auch nur im Bezug auf den Faktor Auge. Ist man dann noch Nicht-Raucher, Nicht-Trinker, achtet auf seine Ernährung, treibt regelmäßig Sport und hat keinerlei Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen innerhalb der Familie, dann sieht die individuelle Risikobetrachtung im Bezug zur Vergleichsgruppe gleich nochmal um ein Vielfaches besser aus.

Herr Dr. Werner hat natürlich vollkommen Recht, wenn er anregt, dass man sich durchaus überlegen solle, ob man dieses gesamtheitlich kleine, aber dennoch vorhandene Risiko eingehen möchte. Aber das Risiko ist individuell für Laien schlecht zu bewerten. Dafür gibt es ja die Untersuchung und die Kontrolle durch den Fliegerarzt und die Behörden. Und es scheint ja mittlerweile durchaus den Trend zur Einzelfallbetrachtung zu geben.

Es sollte einem IMMER bewusst sein, dass die Entscheidung für diesen Beruf das Risiko der Fluguntauglichkeit in sich trägt. Ein (nicht-myoper) Bekannter von mir hat vor kurzem einen Squashballtreffer ins Auge bekommen und eine (recht gravierende) Netzhautablösung erlitten, die vermutlich eine Fliegerkarriere beendet hätte. Würde dennoch keinem Rückschlagspielliebhaber davon abraten, PIlot werden zu wollen ;-) (eher das Tragen einer Schutzbrille empfehlen...).

Hier wird schon niemand den Boten köpfen; ganz im Gegenteil, es ist wirklich interessant, genaueres zu dieser Thematik zu erfahren, was ansonsten schwer/unmöglich ist. Danke an alle Beitragenden hierfür!


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