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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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17. Oktober 2018: Von Florian S. an Chris _____

"der Pilot ist doch alkoholisiert" o.ä. Was tue ich?". ... Ich meldete mich und wies darauf hin, dass man als FL besser nicht Polizei spielen sollte, sich keine Verantwortung aufbürden sollte und dazu auch nicht verpflichtet sei,

Das ist eine mögliche rechtliche Position, die ich rechtlich zweifelhaft und Menschlich unterirdisch finde. Wenn jemand - und zwar unabhängig davon, ob man FL ist oder nicht - sieht, dass ein Anderer versucht alkoholisiert Auto zu fahren oder ein Flugzeug zu führen, dann gebietet es der Anstand und die normale Menschlichkeit, dass man zumutbare Versuche unternimmt, ihn davon abzuhalten - und wenn man die Polizei ruft.

Die Haltung "er bringt sich doch mit großer Wahrscheinlichkeit im Suff höchstens selber um" ist auch für einen Nicht-Flugleiter aus meiner Sicht nicht akzeptabel.

Ein zweites Beispiel: jemand "erbittet" Rollfreigabe, man nennt ihm brav die "Piste in Betrieb", und dann rollt er zum entgegengesetzten Rollhalt und möchte offenbar mit Rückenwind starten, und das nicht versehentlich, sondern weil ihm das den Rollweg verkürzt und eine Kurve nach dem Start erspart. Was tun.

Zunächst einmal sind wir uns hoffentlich einig, dass der betreffende Pilot rechtswidrig handelt - oder wo siehst Du in SERA die Grundlage, dass "verkürzter Rollweg" oder "ersparte Kurve" eine Missachtung von Anlage 1 3.2.5.1 zulassen?
Der Flugleiter beobachtet also das rechtswidrige und noch dazu potentiell sicherheitsgefährdende (es könnte ja gerade ein Flugzeug ohne Funk im Anflug auf die richtige Landerichtung sein) Verhalten eines Teilnehmers am Flugplatzverkehr. Und Dein Vorschlag ist nun, dass er nicht mal versucht, was dagegen zu unternehmen?

17. Oktober 2018: Von Chris _____ an Florian S.

Tja Florian, was "law and order" angeht, kommen wir einfach nicht zusammen. Das ist aber nicht schlimm, die Welt wäre ja langweilig, wenn wir alle die gleiche Meinung hätten. Ich bin halt ein Verfechter von minimalen staatlichen Eingriffen und maximaler Eigenverantwortung.

Dazu gehört auch, dass ich meine, der Staat hat niemandem in seinen Selbstmord reinzureden, und sehe die Bundestagsdebatten über Sterbehilfe im Widerspruch zu Art 1 GG.

Als ich früher noch Nachhilfe gegeben habe (Mathe, Englisch, Physik, für Schüler und Studenten), da habe ich eine Lektion gelernt und seither beherzigt: du kannst Menschen helfen, und das ist grundsätzlich gut. Aber lass die Probleme dort, wo sie sind, mach sie nicht zu deinen eigenen. Denn das dankt dir niemand, und es ist auch zwischenmenschlich falsch, man bevormundet erwachsene Menschen nicht.

Und zurück zum Thema: wenn jemand alkoholisiert in ein Flugzeug einsteigt oder drauf und dran ist, mit Rückenwind zu starten, dann könnte ich mir schon vorstellen, ihn und vor allem die möglichen Passagiere darauf freundlich hinzuweisen. Da bin ich absolut bei dir. Aber die Entscheidung liegt bei den Menschen selbst, und ich würde typischerweise nicht den Staat herbeirufen, um Menschen vor sich selbst zu schützen.

Gibt natürlich für jede Regel auch Ausnahmen. D.h. man könnte schon Extremfälle konstruieren, wo auch ich 110 anrufen oder "Dieser Platz ist geschlossen!" funken würde.

Nachtrag: ich halte auch extrem wenig von "präventiver Verbrechensbekämpfung", zB in Bayern Haft für "Gefährder", oder der Strafdrohung für die reine "Absicht, ins Ausland zu reisen, um sich dort zu einem Terroristen ausbilden zu lassen". Das geht alles in Richtung Gedankenpolizei und ist rechtsstaatlich übergriffig.

17. Oktober 2018: Von Richard Georg an Florian S.

Den "Signalgarten" gibt es schon lange nich mehr. Es gibt Funk, nach Auffassung unseres Luftamts. NORDO nach verheriger Absprache.

17. Oktober 2018: Von Florian S. an Richard Georg

Den "Signalgarten" gibt es schon lange nich mehr.

Weiss das die SERA? Ich werd am Wochenende mal gezielt darauf achten - aber zumindest an den Plätzen an denen ich regelmäßig bin gibt es zumindest noch die Tafeln nach SERA Anlage 1. 3.2.5.2. am Turm die die Startrichtung anzeigen. Auch das ist laut SERA keine unverbindliche Empfehlung sondern eine Vorgabe der Startrichtung.

Und NORDO nach telefonischer Absprache ist schön und gut, aber ein ohne Funk anfliegender Pilot kann mangels Wissen kaum alle zu dieser Zeit abfliegenden Piloten vorher anrufen. Stellt man sich auf den Standpunkt, dass ein FL jemanden der gegen die vorgegebene Startrichtung starten will dies nicht verbeiten kann, dann kann er vorher beliebig oft telefoniert haben und es hilft nix.
Zudem soll es Fälle geben, in denen der Funk im Flug ausfältt und man deswegen mit dem vorher Telefonieren so seine Probleme haben könnte...

17. Oktober 2018: Von Richard Georg an Florian S.

in Platzrundenhöhe funktioniert das Mobiltelefon meist sehr gut. Piloten ohne iPhone gibt es doch nicht? Die Östreicher geben die Telefonnummer für Funkausfall sogar in den Anflugblättern an.

Und wo soll man die Tafel anbringen wenn es keinen Turm gibt?

17. Oktober 2018: Von Florian S. an Chris _____ Bewertung: +4.00 [4]

Du bist offensichtlich in der glücklichen Situation, dass z.B. während Deiner Schulzeit keiner Deiner Freunde sturzbesoffen auf dem Weg von der Disko nach Hause gegen einen Baum gefahren ist und Du Dich nicht regelmäßig fragst, warum eigentlich keiner da war, der zumindest versucht hat, denjenigen davon abzubringen, mit sehr deutlich über 1 Promille noch Auto zu fahren.

Ja, Du hast Recht: Wir werden uns hier nicht einig (auch wenn das mit "Law&Order" aus meiner Sicht nichts zu tun hat). Ich glaube fest daran, dass Menschen auch eine Verantwortung füreinander haben, die es manchmal nötig macht, die individuelle Autonomie einzuschränken.

Den von Dir hergestellten Zusammenahng mit Freiheitsentzug auf Grund einer vermuteten Gesinnung kann ich dabei beim besten Willen nicht erkennen.


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