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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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23. April 2018: Von Tee Jay an Malte Höltken

Dir ist schon bewusst, daß Du Dich mit einer Feststoffschwimmweste womöglich nicht aus einem Wrack unter Wasser befreien kannst?

Ja, ich habe diese Entscheidung bewusst für das betroffene Muster (WT9, Tiefdecker, Gesamtrettungssystem) unter Abwägung aller Risks und Benefits getroffen.

Ich empfehle ... beispielsweise diese hier: https://www.compass24.de/sicherheit/rettungswesten/automatische-rettungswesten/26674/compass-comfort-iso-150n-rettungsweste?ffRefKey=TxoeoA9b1#) Die ist dann im Nachgang wenigstens auch ohnmachtssicher.

So so, im Detailtext steht: "Nach dem ersten Wasserkontakt füllt sich die Weste mit Luft und dreht den Verunglückten sofort in eine ohnmachtssichere Rückenlage." Prima! Genau das, was man in einer engen Kabine haben möchte.

Ich würde die Rettungsweste auf jeden Fall vor längeren Überwasserstrecken anziehen.

Ehm nein, stundenlang in einem engen Cockpit mit aufgesetzter Weste, die einen verschwitzt und ermüdet, die den Rücken nicht richtig in der Schale und den Gurt am Körper sitzen lässt und eben genau dann in der Bewegungsfreiheit einschränkt, wenn es gilt, schnell aus Gurt und Sitz sich zu befreien? Wohlgemerkt, eine Kabinentür habe ich in einer WT9 nicht. Und daß vor dem ditchen oder Aufsetzen im Rettungssystem keine Zeit übrig bleibt die Haube zu öffnen und die Weste in die Hand vor sich zu halten, ist sehr unwahrscheinlich. Zugleich ist diese für den Kopf wie ein Kissen oder Airbag bei den Bremskräften.

Weitere Aspekte werden in dem verlinkten Artikel "Ditching old wives' Tales" und "Equipped to Survive" genannt:

"Note that conventional aviation life vests are not designed to withstand the abuse of wearing them during flight and have been known to develop leaks very quickly. "

oder

"The biggest drawback to these vests, no matter which one you choose, is that they are not designed to be worn continuously. They are really one shot designs, made to be used once and discarded. The material really doesn't stand up very well to abrasion or rough use and is relatively easily damaged or punctured. While many do don them for flights over water, they aren't designed to be used this way, particularly on a regular basis. In warm weather they can also get pretty uncomfortable since they pretty much cover your upper torso and prevent any air circulation."

Wohlgemerkt, das alles kann bei einem anderen Muster, bei einem anderen Pilot gänzlich anders eingeschätzt werden. Und wir reden auch nicht von Atlantiküberquerungen sondern bestenfalls von küstennahen Gewässern in Nord- oder Ostsee. Meine größte Sorge beim wassern wäre ohnhin nicht das Schwimmen, sondern eher die Frage nach dem Wärme-Management bzw. der Unterkühlung. Hier gab es mal ein schönen Link zu einem Fall bei Korsika, wo ein Franzose stundenlang im Dunklen im vermeintlich warmen Wasser beinahe unterkült wäre.

23. April 2018: Von Lutz D. an Tee Jay Bewertung: +8.00 [8]

Malte zitiert durch TeeJay:

Ich empfehle ... beispielsweise diese hier: https://www.compass24.de/sicherheit/rettungswesten/automatische-rettungswesten/26674/compass-comfort-iso-150n-rettungsweste?ffRefKey=TxoeoA9b1#) Die ist dann im Nachgang wenigstens auch ohnmachtssicher.

Kommentar TeeJay

So so, im Detailtext steht: "Nach dem ersten Wasserkontakt füllt sich die Weste mit Luft und dreht den Verunglückten sofort in eine ohnmachtssichere Rückenlage." Prima! Genau das, was man in einer engen Kabine haben möchte.

Kommentar Lutz: Billiger geht es wirklich nicht mehr, Tomas. In der von Dir durch Puenktchen gekennzeichneten Auslassungsstelle schreibt - von Dir weggelassen - Malte genau was? Das man die Automatik deaktivieren muss.

23. April 2018: Von Wolff E. an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

Kurz nach dem Takeoff über wasser machst du vermutlich gar nichts mehr bezüglich Schwimmwesten. In Fl 100 kann man darüber reden ob man die immer trägt aber nicht in 0-2000ft.

23. April 2018: Von Tee Jay an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Ehm... Motorausfall nach Take-Off? Oberhalb einer Safe-Altitute, die abhängig vom Muster, Wind und Platzumgebung ist (bei mir im UL ca. ab 500 Fuß) mach ich eh eine Umkehrkurve ;-)

Ich wüsste nicht wo man diese besser machen könnte als auf den ostfriesischen Inseln wobei ich schon immer am Strand von Juist landen wollte...

23. April 2018: Von Wolff E. an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Ich vermute mal, du hattest noch nie einen echten Notfall. Ich hatte schon mehrere bis hin zum kompletten Motorausfall kurz nach dem Start. Da machst du gar nichts mehr, du bist erstmal damit beschäftigt, den Fehler zu lokalisieren und du bist ruckzuck wieder unten. Echte Notfälle laufen anders ab, glaube es Mir einfach mal. die malibu, die ich kaputt gemacht hatte war auf 2000 Fuß sprich 1500 Fuß ground und 2 minuten später war sie Schrott.da reagierst du nicht mehr. Und wenn du deine Umkehrkurve machen willst, bitte mache das, aber schule es nicht bzw behalte dein "Aviatik Halbwissen" für dich. Ich hatte die letzte zeit das Gefühl es wird besser mit dir. War wohl nur ein Strohfeuer... Naja....

24. April 2018: Von Matthias F. an Tee Jay Bewertung: +8.00 [8]

"

Ich würde die Rettungsweste auf jeden Fall vor längeren Überwasserstrecken anziehen.

Ehm nein, stundenlang in einem engen Cockpit mit aufgesetzter Weste, die einen verschwitzt und ermüdet, die den Rücken nicht richtig in der Schale und den Gurt am Körper sitzen lässt und eben genau dann in der Bewegungsfreiheit einschränkt, wenn es gilt, schnell aus Gurt und Sitz sich zu befreien? Wohlgemerkt, eine Kabinentür habe ich in einer WT9 nicht. Und daß vor dem ditchen oder Aufsetzen im Rettungssystem keine Zeit übrig bleibt die Haube zu öffnen und die Weste in die Hand vor sich zu halten, ist sehr unwahrscheinlich. Zugleich ist diese für den Kopf wie ein Kissen oder Airbag bei den Bremskräften.

"

Ich unterstelle mal, Du hattest noch nie eine vernünftige Rettungsweste an und noch nie eine Notlandung.

Die Automatikwesten sind im Rücken frei. Das schränkt das Sitzen in keinster Weise an. Ich habe die Weste schon mehrfach für Stunden getragen, ohne diese zu bemerken.

Wenn Du die Weste auslöst, bevor Du diese anziehst, kannst Du die Weste nicht mehr anziehen. Die Schwimmkörper sind so ausgelegt, dass diese Deinen Körper eng umschließen.

Davon abgesehen ist es eine dumme Idee die Weste im Cockpit aufzublasen und als Airbag zu verwenden. Die großen Westen blasen soviel Volumen auf, dass diese auch Deinen Stick/Yoke nach vorne pressen würden.

Du hast im Notfall einfach nicht die Zeit und die Nerven, die Weste anzuziehen. Zudem solltest Du nicht davon ausgehen, dass Du eine Notlandung heil überstehst. Mit gebrochenen Beinen oder einem gebrochenen Arm kommst Du kaum von alleine aus dem Flugzeug und ziehst die Weste nicht mehr an.

Längere Zeit schwimmen im Meer - bis Hilfe kommt - schafft kaum jemand.

24. April 2018: Von Wolff E. an Matthias F.

@Matthias., ich wage zu bezweifeln, ob er das versteht oder für sich selber einräumt, dass er Mist geschrieben hatte. Fängt ähnlich an wie die "Umkehrkurve á la Teejay".

Er hatte sehr vermutlich noch nie einen echten Notfall. Ich schon und musste feststellen, das dann alles ganz schön schnell geht. Dann noch Schwimmweste anziehen, Notruf absetzen, versuchen, einen Notlandeplatz (nähe einem Boot/Küse) finden, Pax beim Anziehen der Weste helfen, Paxe auf Aufschlag vorbereiten, prüfen ob Gurte sehr fest gezurt sind, checken, ob Schultergurt angezogen ist. Das kann vermutlich nicht mal unser "Superpilot Teejay"...

24. April 2018: Von Markus Doerr an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Das kann vermutlich nicht mal unser "Superpilot Teejay"...

Braucht der auch nicht, da er aus 20ft die Umkehrkurve meistert.

24. April 2018: Von Matthias F. an Wolff E. Bewertung: +2.00 [2]

Mir steht es nicht zu, über die Flugkünste von anderen zu urteilen.

Auch ist es mir egal, ob der PIC eine Rettungsweste trägt oder nicht - solange kein Pax an Board ist.

Wenn ein Pax dabei ist sollte man als verantwortlicher GA Pilot darauf achten, dass der Pax eine Rettungsweste schon trägt, bevor es über das Wasser geht. Zudem sollte der Pax vor Abflug wissen, wie er (zur Not auch alleine) das Cockpit öffnen und die Maschine verlassen kann. Somit hat der Pax wenigstens eine faire Chance - auch wenn es den PIC beim Aufprall erwischt.

Meine Erkenntnis kommt nicht von ungefähr:

Bei einem spontanen Flug nach Sylt hatte ich mal keine Weste dabei. Ich hatte es mir selbst schöngeredet, dass ich ja das Land jederzeit erreichen könnte...

Doch beim Anflug auf Sylt wurde ich plötzlich ins Holding über dem Meer geschickt - in 1.000 ft Höhe.
Wenn Dir in 1.000 ft Höhe der Motor verreckt, hast Du kaum Zeit die Situation zu begreifen, den Transponder zu rasten oder Dich gar noch per Funk bemerkbar zu machen (bei meinem Anflug war der Funk durch andere Flugzeuge völlig ausgelastet).

Ich bin realistisch genug um einzuschätzen, dass weder ich noch mein Pax mit nassen Klamotten und Schuhen nach einem Crash (vermutlich verletzt) noch mehr als 50 m schwimmen könnte. Bis Rettungskräfte eintreffen, kann es recht lange dauern. Ob man verletzt so lange Wasser treten kann, bezweifele ich.

Seit dem Anflug auf Sylt lege ich immer eine Schwimmweste an, bevor ich über das Wasser fliege und habe auch einen PLB dabei. Wenn ich einen Pax dabei habe, bekommt auch der eine Schwimmweste vor dem Abflug an und ein Briefing, wie er aus der Maschine kommt.


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