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2019,01,11,16,4427601
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Hallo Thomas, so ganz unerfahren bin ich nicht denke ich, und wollte genau die Diskussion die ihr jetzt führt anstossen. Ich selber wäre heute - mit einer C303, also Zweimot mit FIki, Turbos und Service Ceiling bei FL240 (allerdings ohne Druckkabine), nicht geflogen...aber mich interessiert schon sehr, wie andere die SItuation einschätzen, und mit welchem Gerät ihr den Flug antreten würdet. VFR aus meiner Sicht ein absolutes No-Go heute für ne längere Strecke Lars
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Auf der Maschine habe ich MEP gemacht, vier Minuten zwischen Start und Einschlag sieht nicht nach Eis aus! Sie hat Boots aber hat kein FiKi
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Muss da Achim zustimmen, solche Flüge habe ich unter IFR oft gemacht, teilweise sogar bei Nacht.
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Wie viele Stunden bist Du in einer FiKi Maschine unter Vereisungsbedingungen geflogen?
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Sorry, ich halte das für gefährlichen Unsinn, den Du von Dir gibst, und nicht für jeden zur Nachahmung empfohlen. [...] Wenn sich jemand nicht sicher ist (z. B. aufgrund von fehlender Erfahrung) und hier eine solche Frage stellt, halte ich Deine „can-do-attitude“ für unangebracht. Also es ist ja nun allgemein anerkannt, dass a) fliegerische Möglichkeiten nicht nur vom Equipment, sondern auch vom Wissen, den Erfahungen (was mache ich wenn...?) und den Fähigkeiten des Piloten abhängen und b) Risikoeinschätzungen und -bewertungen (glücklicherweise!) im NCO-Betrieb noch selbst getroffen werden müsssen Demnach kann niemand einem PIC die Entscheidung abnehmen, ob die Bedingungen nun "go" oder "no-go" sind. Und Lars hat ja nicht konkret gefragt, ob er heute von EKCH nach EDDC fliegen kann, sondern seinen Beitrag klar als Aufhänger für eine interessante Diskussion gekennzeichnet. Tobias (heute 5 Liter TKS-Fluid in nicht mal einer Stunde Flugzeit verbraucht)
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Laut Flightradar24 waren die in 4000 Fuss unterwegs, also vermutlich IFR in IMC, und in der Nähe oder leicht über der Null-Grad-Grenze. Heute Vormittag war die Bewölkung noch nicht so hochreichend, und etwa ab FL80 wäre man im Berliner Raum - zumindest laut den Cross-Section-Vorhersagen und Meteogrammen - on Top gewesen.
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Fakt ist, dass die Minimum Radar Altitude im gewählten Beispiel in Icing Conditions ist.
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Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, heute zu fliegen. Am Boden hatte es 1 Grad, nasser Schneefall, eine dicke Schicht Eiswolken. (Habe TKS, aber kein FIKI).
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Was zu einer imho interessanten Folgefrage führt: Wo findet man eigentlich eine europäische Definition (oder Urteile, etc.) was „Known Icing Conditions“ sind?
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Hallo Lars, ich wäre heute ohne funktionierende und getestete Vollenteisung nicht zu dem von Dir hinterfragten Trip aufgebrochen, auch wenn er unter den von Achim genannten Prämissen möglich gewesen wäre. Die Marge wäre mir aber zu gering gewesen. Mit meiner C421 oder anderen leistungsstarken, voll enteisten MEP hätte ich keinerlei Bedenken gehabt. Mit einer leistungsstarken FIKI SEP hätte ich mich zwar nicht eben so wohl gefühlt, aber der Flug wäre problemlos möglich gewesen. Eventuell hätte ich je nach Flugzeug darauf geachtet, dass es deutlich unter MTOM ist. Was mich bei moderater Vereisung am meisten stört sind die Eisbröckel, die es vom Prop auf die Nase des Fliegers haut. Die Enteisung bei der C421 funktioniert ziemlich gut. Aber natürlich minimiert man nicht nur deswegen die Zeit im Eis. Viel Leistung, erhöhte IAS im Climb, Druckkabine / Sauerstoff und möglichst große protected Areas helfen dabei ebenso wie rechtzeitiges Anfragen bei ATC. Wegsublimieren von den unprotected Areas dauert nachher ziemlich lange, besonders ohne Sonne und bei sehr tiefen Temperaturen (TAT).
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Und noch ein emotionaler Beitrag zu der Diskussion. Am Dienstag waren wir auf einer „Nacht-Übungsrunde“ unterwegs von EDMA über EDDN EDTY EDJA zurück nach EDMA. Vereisung bestand zwischen 4.000 und ca 7.000 ft, Vorhersage war moderate icing zw. FL40 und FL140 möglich. Mit TKS war das kein Problem, auch bei moderater Vereisung waren die Flächen freizuhalten. Nach Abflug aus EDDN hatten wir einen SEL Piloten auf der Radar Frequenz, der aus der Höhe kommend aber in der Vereisung fliegend immer niedriger wollte, bis ihn Radar auf 5.600 (lowest) stoppen musste. Da war der Eisansatz moderate; und es war dunkel. Warum emotional? Binnen zwei min ist die Stimmungslage im Funk von kompetent und zuversichtlich auf stockend verunsichert gekippt und wir haben die Stimmung über den Funk hören können. Ich hoffe, der Pilot ist wohlbehalten angekommen, für mich brauche ich die Unsicherheit nicht.
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Ich habe dieses Jahr schon 2 geplante Flüge wegen Wetter nicht angetreten. Am 14.1. dann von Chemnitz nach Porta geflogen. Wetter: Schauer, GRAMET: Tops in FL110 darunter 3000ft dicke Schicht mit potentiellem Eis. Nach einem Schauer gestartet mit relativ wenig IMC auf FL120 gestiegen, fast kein Eis. In FL120 on top, Headwind 75kn. Später stiegen die Tops an und ich hoch auf FL140. Rechts und links der Strecke gingen die Tops noch bis FL170. Beim Sinken moderate Clear-Ice, die Windschutzscheibe vereiste sogar das erste Mal in 3 Jahren kräftig. C340A: MEP, Druckkabine, Boots, Prop-Heat, Windscreen mit Alkohol & kräftige Heizung, Radar, Glascockpit, Steigen >1.500ft/min. Neben dem Pilotenfaktor ist die Ausrüstung und Performance des Fliegers sehr wichtig. IFR konnte kurz vor Porta in VMC gecancelt werden, gelandet wurde bei blauem Himmel. So war der Flug in meinen Augen absolut safe. Selbst wenn mit weniger Glück ein Schauer auf der Strecke gestanden hätte oder die Tops noch höher gewesen wären. Alternativen waren eingeplant (EDDV) sowie genug Sprit an Bord.
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