Ich habe niemanden "verurteilt", sondern die Performance von ATC - in diesem Fall - als schlecht bezeichnet.
Für mich ist dies "schlecht" eine Bewertung und Beurteilung. Und ich bezweifel, ob sie gerechtfertigt ist. Du warst in Echo und bist Du dir sicher, ob da nicht auch ein andrer unterwegs war? Er muss ja nicht im Anflug auf EDDE sein. Ich unterstelle mal, dass es einen Grund gab, Dich erst so spät runter zu lassen.
Das einzig "schlechte" war, dass Du beim eindrehen aufs final schnell und ca 700-1.000ft über dem glide slope warst. Nicht schön, aber für die meisten Echo Flieger handelbar, zumindest von Hand, der AP tut sich wohl meistens schwer damit.
Es ist das kleinere Übel im Vergleich zu einem midair mit VFR Verkehr, den ATC nicht beeinflussen kann.
Aufgrund Deiner Andeutungen vermute ich, dass Du ab DE450 den Anflug mit AP einfach abnudeln wolltest und vielleicht auch einfach durchgezogen hast? Und dabei etwas schnell wurdest...
Es war Deine Entscheidung so zu fliegen, einfach an Deinem Plan festzuhalten.
Die Frage für mich wäre, welche sinnvollen Alternativen es gegeben hätte. Das erste wäre, mit ATC zu kommunizieren. Nicht nur sagen: "Ich will haben". Sondern erläutern, was ich wirklich haben will: einen Anflug ab DE450 mit AP in der Standardflughöhe mit 4.000 ft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ATC dies ermöglicht hätte. Vielleicht hätts dafür ein 360 gebraucht oder ein Holding oder Vektoren.
Oder über dem FAF ein direct zu DE450 in 4.000 ft zu requesten und noch mal neu zu starten...
"Wie flexibel wäre denn ATC, wenn ich "aus Eigenverantwortung" den Approach so geflogen hätte, wie er veröffentlicht ist? Immerhin hatte ich eine Freigabe mit dem Text "Cleared standard (!) RNAV Approach Runway 10 via DE450". Der Zusatz "stand by for lower" ist im Zusammenhang mit der Freigabe für den "Standard RNAV Approach" m.E. auch nicht korrekt, aber sei's drum. "
Nach meinem Verständnis hast Du damit die Freigabe für die laterale Bewegung, aber nicht für eine Höhenänderung.
"Wäre ATC so flexibel, eigenmächtiges und rechtzeitiges Sinken auf die 4000 ft zu akzeptieren? Oder wäre es dann wieder ich, der - im Dienste der Flugsicherheit - den Fehler gemacht hätte?"
Ich vermute, Du hättest vor allem gegen Deine eigene Sicherheit verstoßen, wenn Du ohne Not ein Clearance Limit überschreitest.
"Ich finde es anstrengend, mich hier, unter Piloten! erst mal seitenlang rechtfertigen zu müssen wenn ich so einen Sachverhalt poste."
Ja, das mag so ein. Aber wer erwartet denn von Dir, dass Du dich rechtfertigst? Ich jedenfalls nicht.
Ich finde es aber gut, dass hier unterschiedliche Ansichten diskutiert werden können. Und offensichtlich habe ich wohl eine andere Ansicht als Du. Tragisch? Nicht für mich.
Übrigens hast Du nicht nur einen Sachverhalt gepostet, der nachvollziehbar unvollständig ist, sondern vor allem Deine abwertende Meinung zum ATC-Verhalten zum Ausdruck gebracht. Dies auch dominant im Thread Titel.
"Um eine grundlegende Charakterschulung und Basis-Flugausbildung ("Eigenverantwortung", "Flexibilität", "lernen, wie man ein Flugzeug bedient"!, "75-80 kts",) hatte ich nicht gebeten."
Nun, das ist das Risiko, wenn man sich öffentlich in einem Forum äussert: man kann sich die Antworten nicht aussuchen. Aber über die Art und Weise der eigenen Meinungsäusserung hast Du durchaus einen Einfluss auf die Antworten...