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26. Oktober 2016: Von Guido Frey an Lutz D.

An dieser Stelle klinke ich mich dann - alle Jahre wieder - mal ein.

<...>

Kurz zum Hintergrund. Ich habe in Brüssel, Berlin und - wann immer nötig - in Landeshauptstädten die Interessen von DAX30 und S&P500 Unternehmen, bedeutenden Sportorganisationen, kleinen und mittleren Unternehmen und auch NGO's vertreten. Es ist ja kein Geheminis - auch die der IAOPA Europe (ausschließlich in Brüssel).

Ich schreibe der Einfachheit mal zwischen den Zeilen: Das ist doch super! Da haben wir also einen Fachmann in politischer Vernetzung mitten unter uns!

Wir müssen mit dem Umsatnd leben, in ein politisches Mehrebenensystem eingebettet zu sein. Insbesondere als Privatpilot haben wir mit nahezu allen Eben, die auch noch interagieren, Kontakt. Das wirkt unübersichtlich und ist es auch. Sich hier zurechtzufinden ist keine Raketenwissenschaft, aber es erfordert doch ein gewisses Maß an Professionalisierung, weshalb Unternehmen, Verbände oder wer auch immer Einfluss nehmen will gut daran tun, nicht der Idee zu erliegen, ein Vorstandschef auf Dienstreise nach Brüssel könnte etwas bewegen. Ebenfalls häufig Scheitern zu sehen sind deutsche Ingenieure mit dem Wissen, um die Überlegenheit ihrer Idee oder ganz allgemein Leute, die der Auffassung sind, bei Interessenvertretung gehe es um die Legitimität oder Güte von Argumenten. Das mag eine notwendige Bedingung für Erfolg sein - sicher aber keine hinreichende.

Ich glaube mit dem Ansatz eine "Luftfahrt-Entbürokratisierungs-Gesetzes" nicht unbedingt den Stein der Weisen ausgegraben zu haben noch mit soetwas in Millisekunden überall offene Türen einrennen zu können. Mir erscheint die Bündelung von Interessen in einer Initiative, für die alle beteiligten Luftsportler und Luftfahrer bereit wären, sich zu engagieren, sinnvoll. Wenn die dahinter liegenden Ziele auf andere Art besser oder einfacher erreichbar sind, so bin ich für Vorschläge offen.

Umgekehrt glaube ich, daß wir, als über die gesamte Bundesrepublik verteilten Piloten, Luftsportler, Vereinsmitglieder etc., für die Werbung für unser Anliegen in diesem Mehrebenensystem eigentlich ganz gute Voraussetzungen haben. Es gibt Verbände als Interessensvertretung im direkten politischen Bereich und gleichzeitig gibt es Vereine und Zusammenschlüsse auf lokaler Ebene, die ebendfalls tätig werden können und, nicht zu vergessen, viele, viele Individualisten, die sicherlich auch gerne ein wenig mithelfen würden, wenn es denn ein sinniges Gesamtkonzept gibt.

Interessenvertretung bedeutet, "in Friedenszeiten" politische Prozesse vollständig und umfassend zu überwachen und zu verstehen. Interessenvertretung bedeutet, in "Friedenszeiten" belastbare Informationsströme zu identifizieren und zu verstetigen. Interessenvertretung bedeutet, in "Friedenszeiten" Vertrauen auf Seiten politischer Entscheider und ihrer Vertrauten zu schaffen (Wenn ich schon lese, dass jemand meint, ein Abgeordneter sei ein guter Anpsrechpartner...der hat doch keine Ahnung, wie ein Abgeordnetenbüro funktioniert). Interessenvertretung bedeutet, in "Friedenszeiten" ein Angebot zu schaffen, dass die Interessen von Entscheidern trifft.

Ich habe auch wirklich keine Ahnung, wie ein Abgeordneten-Büro funktioniert. Umso mehr freue ich mich, wenn hier jemand für Aufklärung in dieser Richtung sorgt. Wie schon gesagt, wenn jemand bessere Wege und Mittel kennt, die auch realisierbar sind, so bin ich der letzte, der auf irgendwelchen anderen Ideen beharrt.

Für mich war die Ansprache eines Abgeordneten in seinem Wahlkreis ein Mittel, um langsam von der Basis her ein Plänzchen des Verständnis für die GA im politischen Bereich wachsen zu lassen. Wenn es da bessere Wege gibt, immer raus mit den Ideen (Ich fliege auch stattdessen den Büroleiter von Schönhagen für eine Aufklärungsreise in seine Heimat...;-))

Die AOPA und die IAOPA sind im Rahmen der ihnen von ihren Mitgliedern zur Verfügung gestellten Mitteln (das sind ja nunmal wir) ganz gut unterwegs. Mit sehr bescheidenen Mitteln wurde viel erreicht und es wird auch weiterhin nachhaltig gearbeitet, das ist ja leicht zu erkennen. Aber richtig ist auch - wenn man ein bisschen mehr Ressourcen hätte, die man in die Steuerung der Aktivitäten investieren würde, dann wäre sehr viel mehr möglich. Denn sexy ist unser Anliegen, auch wenn wir das selbst oft nicht glauben können oder wollen oder die Gegenargumente gleich mitliefern. Richtig vorgetragen, bin ich eigentlich nie auf vollständige Ablehnung gestoßen.

Ich will mit meinem Anliegen auch gar nicht die bisherige Arbeit der Verbände schlechtmachen. Im Gegenteil, erst deren erfolgreiche Arbeit hat die Mobilisierungen für Gastflüge und gegen die VFR-Vignette erst ermöglicht. Mir geht es vielmehr darum, die Möglichkeiten der Verbände mit einer entsprechenden Mobilisierung zu bündeln.

Mein Vorbild war dabei der FAA Reform Act, mit dem die AOPA USA das Thrid Class Medical eingeführt hat, und dafür auch viel Werbung auf lokaler Ebene bei den dortigen Entscheidungsträgern getrieben hat ("Call your Congressman...").

Mir ist sehr wohl klar, daß eine solche Initiative keine kurzfristige Sache sein kann und die Realisierung eher in Jahren und Jahrzehnten zu messen sein wird (in den USA hat das ganze acht Jahre gedauert), aber mir widerstrebt es auch, einfach die Hände in den Schoß zu legen und die jetzige Situation, stumm und fatalistisch zu ertragen...


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