Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Juni
EASA-Produkte und verwaiste Flugzeuge
VFR-Tour durch den Osten Frankreichs
Dick Rutan 1938 - 2024
Cessna T303 Crusader
Tankdeckel-Restauration
Beinahe-Kollision trotz Fluginformationsdienst
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

21. Dezember 2005: Von  an Markus Engelmoser
Servus nach La Blecherette,

die Fliegerei in Nigeria muß man eigentlich vom Rest dieses Planeten trennen. Dort gelingt es nur einigen wenigen, privaten Betreibern, etwa den großen Ölgesellschaften oder Großunternehmen wie z.B. Bilfinger Berger einen Flugbetrieb nach internationalen Standards aufrecht zu erhalten.

Alle nigerianischen Airlines, die inländische oder subregionale Routen bedienen, arbeiten in einem Umfeld, das gekennzeichnet ist durch
- chronische Unterfinanzierung der Betreiber
- fragwürdige Qualifikation der Piloten
- notorisch landestypisch unterentwickelte technische und Instandhaltungskultur, ein Umstand der auch von Nigerianern zugegeben und regelmäßig in der Presse breitgetreten wird,
- unzureichende bodenseitige Infrastruktur, siehe Unfälle von Air France und Lufthansa im Sommer d.J.
- sinkende Standards bei ATC, da die erste Generation von den Engländern gut ausgebildeter Lotsen längst den Dienst quittiert hat.

Das alles spielt sich ab vor dem Hintergrund einer Luftfahrtverwaltung, die in allen Ebenen und Bereichen nicht nach Fachkunde, sondern durch politischen Opportunismus aufgestellt wurde, und die, nigerianischen Presseberichten zufolge, in höchstem Maße korrupt sein soll. Und ist die Luftfahrtverwaltung erst mal (angeblich) korrupt, sind Mißständen bei der Anerkennung und Umschreibung von Pilotenlizenzen, bei Wartung und Betrieb von Flugzeugen Tür und Tor geöffnet.

Ich hätte keine Bedenken, mich in Nigeria in eine 30 Jahre alte C 414 oder 425 des Flugbetriebs von BilfingerBerger zu setzen. Eine 25 Jahre alte, nigerianisch gewartete B 727 oder 737 versetzt mich in Angst und Schrecken.

Angesichts des Zustands der Linienluftfahrt in Nigeria ist es ein Wunder, daß noch nicht mehr passiert ist als die beiden Abstürze der Bellview und Sosoliso Airlines in den letzten 6 Wochen. Solange hier nicht von politischer Seite entschlossen in die Luftfahrtverwaltung des Landes eingegriffen und saniert wird, bleibt jeder Passagier auf einem inländischen Linienflug das potentielle Absturzopfer korrupter und geldgieriger Beamter und Eigentümer privater Airlines.

Mit besten Grüßen
LFC
21. Dezember 2005: Von Markus Engelmoser an 
Lieber Herr Pohl

sie haben vollkommen recht und kennen die Verhältnisse!

Die Inspektion der Maschinen wird meisten von der französischen VERITAS gemacht und deren beauftragte Prüfer im schwarzen Kontinent, na ja...

Die Flugzeuge sind auch chronisch überladen. Da wird reingestopft, was Platz hat. Was da unten sogar in der Hitze noch fliegt, würde wahrscheinlich die Boeing-Kostrukteure (und natürlich Antonow) erstaunen! Viele Piloten sind eigentliche Wundertäter und natürlich Abenteurer. Balanced field lenght oder weight and balance interessieren nicht. Aber meistens passiert nichts, mon dieu - un vrai miracle...

Natürlich ist Afrika nicht Europa - aber es gehört zur Weltluftfahrt, d.h. auch in den Statistiken tauchen die Unfälle auf. Sie haben Recht Geldgier und Korruption sollte man ausrotten. Aber wie???!

2 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang