Einerseits ist der erste Eindruck sehr entscheidend, nicht nur vom Flugzeug, sondern auch vom Verkäufer. Tipp: Schaut euch sein Auto an :)
Andererseits gibt es für Beechcraft die sogenannte Beech Service Clinic, die u.a. die AAS durchführt, zusammen mit der European Bonanza Society. Das Flugzeug wird ein paar Stunden durchgeprüft, eine Art Health Check mit Belastungs-EKG und Dopplersonar, und es wird alles so eingestellt, wie es sein soll. Beispiele für derartige Details sind Seilspannungen für die Flächen, Gasdruck in den Stossdämpfern, sind die Gummischläche dicht, sind die Auslässe für Feuchtigkeit verstopft, sind die Scharniere für die Klappen alle fest, funkionieren Federn, und vieles mehr. Dazu bedarf es der Kenntnis von neuralgischen Stellen, und wie man damit umgeht. Reines Unterlagenstudium ist hierfür nicht ausreichend.
Das Ergebnis bei mir war, dass ich meiner alten Werft direkt den Rücken gekehrt habe und zur AAS ging. Mittlerweile bin ich wieder in EDLN mit dem Flugzeug, weil es einfach praktischer ist, direkt am Platz eine kompetente Werft zu haben. Wichtig ist bei Werften, dass sie Kolbenflugzeuge kennen und machen, und nicht, wie viele leider, sich zunehmend auf Turbinen konzentrieren.
Es ist also sehr sinnvoll, jemanden mitzunehmen, der weiss, worauf man bei einer Bonanza achten muss - das muss nicht gleich eine ganze Service Clinic sein, aber die wichtigen Punkte kann er erkennen und vor allem sehen, ob die Werft des Verkäufers tatsächlich einen guten Job macht, oder dies nur vermeintlich der Fall ist (so wie bei meiner alten Werft).
Hinzu kommt, dass das schon aus rein verhandlungstechnischen Gründen sinnvoll ist, kann man auf diese Weise doch die anstehenden Reparaturen direkt vom Kaufpreis abziehen, plus Abschlag für unknown unknowns.
Niemals würde ich ein Flugzeug kaufen, und mich hierbei allein auf die aktuelle Werft verlassen, bei der es in Wartung ist.