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26. April 2005: Von Holger Klemt an 
bezgl. Aero

Ich war einige Zeit am Thielert Stand und hab da in der Nähe
des TT62 Motors, der dort mit dem Antriebsstrang präsentiert wurde, einfach mal so einigen selbsternannten "Experten" zugehört.

Da war die Rede von "von wegen Erstflug, eine bessere Platzrunde war das, man musste wegen Problemen gleich wieder landen, ...." "Das wird nie was, der Propeller gehört an
die Kurbelwelle, ..." und diverse andere ebenso lustige wie mehr oder weniger kompetente Meinungen von selbsternannten Experten. Seltsamerweise wurden die am lautesten immer von älteren grauhaarigen Mitbürgern vorgetragen. Vielleicht wissen die ja mehr als alle anderen, aber so wirkte das nicht.

So manch einer wollte wohl den Eindruck hinterlassen, als ob er selbst jahrelange Erfahrung als Flugzeugkonstrukteur hatte oder vielleicht sogar selbst Testpilot sei. Könnte man also als übliche Stammtischparolen abhandeln, aber es haben immer einige Leute zugehört.

Aber die Faszination einer kompletten Neuentwicklung könnte HPA ausnutzen, um potentielle Entscheidungsträger für Kaufentscheidungen von dem Produkt zu überzeugen.

Und dazu gehört sicher eine überzeugende multimediale Dokumentation. Und die kostet heute sicher nur einen Bruchteil der sonstigen Marketingkosten. Und das ermöglicht auch potentiellen Käufern zum Beispiel aus den USA sich über den Projektstand unverbindlich zu informieren.

Das kleine qualitativ schlechte Filmchen von Motorerprobung, Rolltest und Erstflug sind zwar ein Versuch, aber aus meiner Sicht eher halbherzig und teilweise eher peinlich. So manch ein talentierter und interessierter Student kann mit einer üblichen Digitalvideoausstattung die Fortschritte dokumentieren und auf diesem Wege via Internet potentielle Interessenten gewinnen, ohne den Etat übermäßig zu beanspruchen.

Der Erfolg im unteren Segment der Cirrus macht deutlich, das auch neue Konzepte im positiven Sinne revolutionär sein können. Wer vor der Fertigstellung die Diskussion über das Rettungssystem verfolgt hat, hätte auch nie geglaubt, das dieser völlig neue Hersteller so etwas etablieren kann. So manch einer wird sicher auch heute noch sagen, das brauch kein Mensch und wenn man es braucht funktioniert es nicht, aber nach Angaben von Cirrus haben 6 Menschen sicher davon profititert, das man im Notfall eben noch immer einen Ausweg mehr hat als andere Flieger.

Wenn man immer den Vergleich anstellt zwischen HPA und Eclipse: Ich fand den Messeauftritt von Eclipse nun wirklich nicht sonderlich beeindruckend. Angeblich haben die doch schon weit mehr als 2000 Vorbestellungen und davon 112 aus der Schweiz von einem einzigen Kunden (infos von deren Webseite). Immerhin ist die Schweiz direktes Nachbarland der Aero und da sollte man als erfolgreicher Verkäufer doch sicher interesse haben, solche Märkte weiter zu erschliessen.

Aber der relativ kleine Stand hatte neben einer halben Röhre mit Sessel drin nichts wirklich zu bieten. Auskünfte waren sehr amerikanisch, selten gehörten die Antworten zu meinen Fragen, aber im Allgemeinen waren die Antworten so lang und nichtssagend, das man in der Zwischenzeit die eigene Frage eben vergessen hat. Nun denn, das war zumindest bei mir so, vielleicht gab es ja auch andere Erfahrungen ....

Die Eclipse ist sicher ein hochinteressantes Produkt, aber das ist die TT62 sicher auch. Und sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt eine deutliche Nummer kleiner. Und bei HPA hat man sicherlich noch keine 2000 Vorbestellungen.

Aber was man momentan mit den Optionsinhabern macht finde ich recht seltsam und potentielle Interessenten finden auf der Webseite keine Infos mehr zu den Kaufoptionen.

Das schafft nur Verunsicherung potentieller Käufer. Ich denke, das einige finanziell potente Haltergemeinschaften eine sehr interessante Zielgruppe für dieses Maschine ist.

Warum sollte man eine ältere Zweimot kaufen bzw. behalten, wenn allein die wesentlich geringeren Kosten den höheren Anschaffungspreis einer neuen Maschine finanziell
ausgleichen und diese dann auch noch eine Druckkabine
und moderne Avionik haben wird. Aber für den Umstieg gehört auch Planungssicherheit für den potentiellen Käufer.

Eine Aufstellung der Kosten für die TT62 im Vergleich zu anderen heute verfügbaren Maschinen für einen Zeitraum von 10 Jahren würde sicherlich vielen Leuten die Augen öffnen, die im Moment noch glauben, die Maschine sei zu teuer. Diese Zahlen kann HPA sicher liefern, auch wenn diese genau so unverbindlich sind wie der Kaufpreis für die Optionsinhaber.

Das Beispiel der PuF Redaktionsmaschine macht auf jeden Fall deutlich, das unter den etablierten Herstellern und Zulieferern noch einiges an Platz ist für erfolgreiche und zuverlässige Produkte und innovative Technik, auch von Newcomern.


Holger
27. April 2005: Von Christoph Parbel an Holger Klemt
Sehr geehrte Herren,

gestatten Sie mir an dieser Stelle, unsere Erfahrungen mit TAE Thielert anlässlich der AERO noch hinzuzufügen. Bei Annäherung an den Messestand, auf dem die Geschäftsführung mit einem gutsituierten Vertriebsmitarbeiter inmitten einiger Standbesucher ( Format DAEC ) steht, löst sich diese Gruppe plötzlich auf und der Versuch Herrn Geschäftsführer anzusprechen wird durch den auf uns zukommenden, alerten Herrn rechtzeitig gekontert. Zeit genug für die Geschäftsführung den Stand zu verlassen. Hanseatisch kühl folgt die Frage, wer wir sind, was wir wollten und ob man uns helfen könne. Wir stellen uns als die Herren vor, die seit geraumer Zeit sich vergeblich bemühen, mit TAE ein Konversionsprojekt für PA46 Malibu anzuschieben. Es folgt ein belangloses Gespräch mit allerlei Allgemeinplätzen. Wir wollen wissen, wie man dem Problem " Stromausfall - Motorausfall " zukünftig begegnet ( Stichwort Cessna Crash Salzburg ). Kein Problem, die Antwort, haben wir im Griff, war ein Pilotenfehler. Wir wollen wissen, wie man den Kühlungsproblemen begegnet - kein Problem von TAE, da muss man sich auf der Zellenseite mit beschäftigen. Wir fragen nach der angekündigten Leistungserhöhung und erhalten die Antwort, dass man den 310 PS V8 jetzt auf 350 PS gebracht habe. Wir fragen nach, ob der ausgestellte Motor jetzt in dieser Variante sei, weil wir dort noch die kleineren Turbolader vermuteten. Keine Ahnung, so der "Manager Business Development", er sei Kaufmann und kein Techniker. Nun gestehen wir ein, dass wir auch Kaufleute seien, aber als Piloten schon den Unterschied zwischen einem kleinen und einem grossen Turbolader erkennen würden. Daraufhin folgt die Antwort, der Manager Business Development sei halt weder Techniker noch Pilot und wo die Mehrleistung herkäme, wüsste er auch nicht, sie sei halt eben da und das wäre für ihn wichtig. Wir resignieren bei so viel Fachkompetenz. Dankend nehmen wir das Angebot an " .. wenn Sie unseren Motor kaufen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf um einen Termin mit Ihren Projektpartnern zu koordinieren". Nach solchermassen kompetenter Fachberatung verlassen wir den Stand und gehen Kaffee trinken. Mein persönliches Fazit : ich weiss noch nicht ob die nicht wollen, befürchte aber, dass sie es gar nicht können. Verkauf und Vertrieb ist etwas anderes. In diesem Betriebsablauf stören die Interessenten einfach nur. Das haben wir kapiert. Wir nehmen deshalb auch von weiteren Belästigungen dankend Abstand.
C.Parbel
27. April 2005: Von Harald Schröter an Christoph Parbel
War ebenfalls am Stand von TAE und habe einen ähnlichen Eindruck vom Verhalten einiger höherer Herren dort beobachtet/bekommen.
Das ist wohl ein gesellschaftliches Problem.Nichts von der Pike auf gelernt.Was wollen Sie von einem Yuppie, der die Karriereleiter durchgeschleußt wird? Hat von diesen Herren eigentlich schon mal einer einen Ölwechsel von einem TAE 135/310 gemacht?
Wenn bei einer elektronischen Motorsteuerung die Notstromversorgung nach 2 Stdn. Flug ohne Alternator ausfällt,
bleibt der Motor halt stehen. Da helfen nur noch Magnete.
27. April 2005: Von  an Harald Schröter
Bei einem Diesel wirklich nicht. Ist ein Selbstzünder, da hilft vielleicht eine mechanische Einspritzpumpe, wie sie bis vor 10 Jahren Standart bei Diesel war.
27. April 2005: Von Harald Schröter an 
Ach, hat ein Diesel wirklich keine Magnete?
Nicht mal der Absteller der RVP 44?
27. April 2005: Von Stefan Jaudas an Harald Schröter
... bitte verzeihen Sie mir meinen Sarkasmus, aber wer nach 2 Stunden Flug noch nicht gemerkt hat, daß der Alternator ausgefallen und eine Entscheidung in der Flugdurchführung fällig ist, der hat vielleicht auch noch andere Probleme. Zum Beispiel ausgefallene Warnleuten ...

Magnete, mechanische Treibstoffpumpen, usw., usw.? Auf dieser Diskussionsebene kommt man automatisch auf diese "bewährten", langhubigen, großvolumigen, in rauhen Mengen 100LL saufenden Dampfmaschinen aus den USA zurück. Die ja anscheinend auch nicht mehr ganz so "bewährt" und "zuverlässig" sind, wie sie allgemein immer ausgelobt werden. Wie man ja an den 8 Zylindern mit 112h und dem neunten mit 12h sehen kann.

Was haben wir im Verein für Horrorgeschichten gehört, als wir unseren alten, bewährten Falken mit den altbekannten harmlosen Flugeigenschaften, dem alten bewährten Saug- Limbach mit der alten bewährten Magnetzündung durch eine neumodische, anfälllige Dimona mit den sehr gefährlichen Flugeigenschaften, dem extem kompliziert zu bedienenden Turbo-Rotax mit so einer neumodischen, anfälligen elektronischen Motorsteuerung ersetzt haben. "Die schmeißt einer von Euch alle 20 Stunden auf die Bahn", "alle halbe Jahr/ alle 90 Stunden neue Turbolader", "den Motor kann kein Vereinspilot richtig bedienen", "seid froh, wenn der 914er 250h durchhält", usw., usw., ad infinitum.

Inzwischen hat der Rotax samt Dimona seine 900h. Echter Vereinsbetrieb. Keine Probleme. Das ist weniger als seinerzeit bei dem Falken. Doch, ein Problem hatten wir. Einmal Glatze auf beiden Hauptreifen. Die Bremsen greifen einfach "zu gut", verglichen mit dem Vorgänger. Nein, wie gefährlich ...

Gruß

StefanJ
27. April 2005: Von Harald Schröter an Stefan Jaudas
Weiter Sicherhitseinrichtungen eines Lyco/Conti: abgerissene Ventile, durchgebrannte Auslaßventile, Vergaservereisung, vergessene Tankwahlschalter, verbogene Kurbelwellen etc.
28. April 2005: Von Mathias Schlüter an Harald Schröter
Hallo,
es gibt ein Flugzeug, das mit der tt62 viele Gemeinsamkeiten aufweist und kurz vor der Zulassung steht, nämlich die A-500 von Adams Aircraft.
Der wesentliche Unterschied scheint mir nicht so sehr im sechsten Sitz oder der Triebwerksanordnung zu liegen, als vielmehr in der Verwendung von herkömmlichen Triebwerken.

Dieses Flugzeug kostet laut Webseite $1.150.000, also etwa 900.000 Euronen, das Doppelte des ursprünglichen Preises der tt62.

Warum sollte die tt62 für weniger Geld verkauft werden können?
Mir fallen dafür nur drei mögliche Gründe ein:
1. Die Amerikaner sind unfähig
2. Die Deutschen können zaubern
3. Die Amerikaner verlangen Mondpreise

Ich würde, eben in Anlehnung an die A-500, den letztendlichen Preis der tt62 eher bei 900.000 Euro vermuten.

Wenn sie gebaut wird. Ich glaube mich an ein Interview mit dem Gründer von Adams Aircraft zu erinnern, in dem dieser die Entwicklungskosten mit $50.000.000 bezifferte.
Hat die HPA so viel Geld zur Verfügung?

Übrigens: Eine auf Dieselmotoren (sofern technisch machbar) umgebaute A500 würde all das einlösen, was die tt62 mal versprochen hat. Außer dem Preis natürlich...

Ich lese PuF nur sporadisch. Gab es über die A-500 mal einen Artikel? Ist ja immerhin der nächste "Verwandte" der tt62.

MS
28. April 2005: Von  an Mathias Schlüter
Soweit ich weiß, gibt es über dieses Flugzeug in deutschsprachigen Raum so gut wie keine Berichte. Im PuF gab es da auch nichts, bin ich mir ziemlich sicher.

Was den Preis der TT62 betrifft, (oder muss das bald TT70 heißen?) vermute ich auch eher so 650- 750.000,- Euro. Wenn man bedenkt, das der Umrüstkit für die Duke auf zwei TAE Diesel schon auf ca 300.000,-- veranschlagt ist, kann die TT62 nicht 450.000,-- kosten. Warten wir es ab, wäre schade, wenn es nicht klappen würde----
28. April 2005: Von Mathias Schlüter an 
Hallo,
auch mir würde ein Scheitern dieses Projekts sehr leid tun.

HT, die Persönlichkeit der man zugetraut hätte, bei der tt62 ein wenig zu "zaubern", ist ja gestorben. Ein großer menschlicher Verlust und für die tt62 eine Katastrophe. Viele Leute sind ersetzbar, aber einige eben überhaupt nicht.

MS
29. April 2005: Von Mathias Schlüter an Mathias Schlüter
Nachtrag zur Quelle:
Hatte den Firmennamen falsch geschrieben, was die Googelei erschweren könnte.

Adam Aircraft
https://www.adamaircraft.com/
29. April 2005: Von Jan Brill an 
Nachtrag zu Adam Aircraft:

Soweit ich weiß, gibt es über dieses Flugzeug in deutschsprachigen Raum so gut wie keine Berichte. Im PuF gab es da auch nichts, bin ich mir ziemlich sicher.

PuF wird Adam Aircraft übrigens nach dem AirVenture in Oshkosh im August 2005 einen Besuch abstatten und dann - wie immer - aus erster Hand über die Pushpull berichten...

Viele Grüsse,
Jan Brill
29. April 2005: Von  an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

das ist doch was, danke......

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