Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Antworten sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

30. März 2007: Von  an Klaus-Jürgen Schwahn
Sehr geehrter Herr Dr. Schwahn,

wer Presseerklärungen herausgibt, darf sich nicht beklagen, wenn diese öffentlich kommentiert werden. Sie behaupten, der aufwändige Ausbau von Schönhagen habe nichts mit der Schließung Tempelhofs zu tun und sind nun vergrämt, wenn Worte aus Schönhagen dies widerlegen. Sie beweisen, dass das hektische Bemühen der Regierung von Brandenburg zur Schließung des City-Airports die Angst widerspiegelt, Schönhagen könne dasselbe Schicksal erleiden wie die vielen anderen unglückseligen Versuche Brandenburgs, Kapitalismus mit westdeutschem Steuergeld zu spielen: Cargolifterhalle Brand, Chipfabrik Frankfurt (O), Lausitzring etc.

Deren Schicksal trifft Schönhagen, wenn Tempelhof offen bleibt! Brandenburgs Forderung nach Schließung Tempelhofs hat mit BBI wenig, sehr viel zu tun aber mit dem Fortbestand von EDAZ! Das weiß Ihr Chef, Landrat Peer Giesecke, denn nur das hat er immer wieder gesagt! Auch wenn das „vor Ihrer Zeit“ war, wissen Sie das.

Die vorgebrachten Zitate reichen zurück in die Zeit erster Ausbauplanungen von Schönhagen, sie sind ausformuliertes Ziel, nicht nur „Konkurrenz für Tempelhof“ zu sein, sondern „Tempelhof zu beerben“ und, wenn nötig, einen politischen „Generalangriff auf Tempelhof“ zu führen. Die Verstiegenheit des Landrats dokumentiert sein Satz von 1998 zur Bildzeitung: „Schönhagen soll bis 2001 das Niveau eines Airports bekommen“.

Und jetzt verlangen Sie, diese „Statements“ aus den Jahren anfänglicher Planungen bis hin zur letzten Planänderung, in Ostzonenmanier zu streichen! Und wir werden von Landrat Giesecke in seiner Eröffnungsrede zur neuen Landebahn mit der Peinlichkeit konfrontiert, ihm sei die Erwähnung Tempelhofs nunmehr „verboten“ worden.

Und auch die Angabe der 25 Mio. € Fördermittel entstammt der gleichen Quelle: Landrat Giesecke! Hinzu kommen die von Ihnen zitierten 40% Eigenmittel ... die von einem der höchst defizitären Landkreise des Ostens amortisiert werden müssen!

Als Sie noch Unternehmer in Tempelhof waren, konnte man Ihr Engagement in der ICAT und für Tempelhof als ehrlich abnehmen. Aber jetzt, als EDAZ-Geschäftsführer und AOPA-Vize und ICAT-Gründungsmitglied nehmen sich Ihre Statements pro Tempelhof als eher fragwürdig aus. Gleichzeitig auf beiden Seiten der Barrikade kämpft es sich schlecht!
31. März 2007: Von Klaus-Jürgen Schwahn an 
Um das klar zu stellen, ich gebe keine Statements pro Tempelhof ab. Ich bin in dieser Frage, im Gegenteil, sehr gespalten. Die Antwort auf die Frage pro oder contra Tempelhof steht für mich nicht ganz so schwarz/ weiss auf dem Papier, wie bei manchem anderen Beteilgten und mir fallen für beide Seiten eine ganze Reihe guter Argumente ein.

Ich halte den Flugplatz Schönhagen lediglich aus der Tempelhof Diskussion heraus, weil sie uns nur am Rande interessiert. Meine Aussage ist ganz schlicht auf den Punkt zu bringen:
Wir können mit einem offenen Tempelhof genauso gut leben wie mit einem geschlossenen.
Mehr haben wir zu dem Thema eigentlich gar nicht zu sagen.

Abgesehen davon, vielleicht verraten Sie uns einmal, welche Absichten Sie mit Ihrer Diskussion eigentlich verfolgen.

Keine Investitionen mehr in die Infrastruktur der Allgemeinen Luftfahrt??? 100 % tige Gebührenfinanzierung der Flugplätze mit einer Erhöhung der landegebühren um 600 bis 1000 %??? Beschleunigung des wirtschaftlichen Aushungerns der Allgemeinen Luftfahrt weil sich immer mehr Leute immer weniger Flugstunden leisten können???

In Schönhagen erwirtschaften wir alleine durch Treibstoffverkäufe über 500.000 € p.a. an Mineralölsteuer. Das Steueraufkommen am gesamten Flugplatz liegt nach einer Schätzung vom letzten jahr bei ca. 2,5 Millionen Euro. Ich erhebe ohne Gewissensbisse den Anspruch, zumindest einen Teil davon für den Werterhalt, die Modernisierung und Erweiterung unserer Infrastruktur zurück zu erhalten. Und ohne die von Ihnen so geschmähten Investitionen des Landes Brandenburg in den Gewerbepark, der inzwischen als eigenständiges Profitcenter ein dickes Plus erwirtschaftet, müsste man die Landegebühren von derzeit rund 5 Euro für eine C 172 auf ca. 35 Euro erhöhen, denn soviel kostet die reine Infrastruktur bei rund 45.000 Flugbewegungen, wenn man sie zu 100 % ehrlich rechnet (was nach meiner Erfahrung auf fast keinem Flugplatz geschieht) und nicht so lange auf Verschleiß bewirtschaftet, bis irgend wann mal wieder jemand das Scheckbuch für eine Sanierung zückt.

Wenn Sie das wollen, befinden Sie sich allerdings in illustrer Gesellschaft, denn nichts anderes wollte ein Vorstoß von Lufthansa, Deutscher bank und einigen Vertretern des BMVBS im letzten Jahr erreichen.

Mein Traum geht eher in eine andere Richtung. Ich würde mir wünschen, dass wir den Gewerbepark weiter so entwickeln und ausbauen, dass wir eines Tages vollkommen auf Landegebühren verzichten können und eine Flugplatzfinanzierung nach amerikanischem Muster haben. Ob dies eines Tages gelingt, weiss ich nicht aber wir arbeiten daran.

2 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang