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14. Januar 2007: Von Ulrich Bluhm an Andreas Heinzgen
Das habe ich anders verstanden. Die Flughafengesellschaft spricht sogar von 10 Millionen aktuelle Verluste, aber da ist das Gebäude drin. Eine Schliessung ohne Weiternutzung soll 1,5 Mio. für Bewachung, Energie usw.

Es Herabstufung auf einen Verkehrslandeplatz soll laut Klägergruppe / Investoren ebenfals 1,5 Mio. pro Jahr Zuschuss kosten, also (zufällig oder nicht) soviel wie eine Schliessung. Die hätte aber der Steuerzahler aufzubringen und ich meine, dass es bei der Grösse der Anlage nicht reicht. Oder fällt jemanden irgendwo auf der Welt ein vergleichbares Projekt ein, dass ohne Steuergelder auskommt.

Wenn sich wirklich die Konzepte zum Weiterbetrieb so toll rechnen würden, warum sind dann alle, die wirklich in dem Betrieb drinstecken, nämlich Flughafengesellschaft, Aufsichtsrat und zwei Landesregierungen dagegen?

Ich weiss, meine Meinung ist nicht populär, aber in einem kritischen Magazin sollte es erlaubt, die rosarote Brille abzunehmen und die Sache konträr zu diskutieren. Puf wettert ständig gegen Steuermittelmissbrauch auf Flugplätzen. Tempelhof hat bis heute mehr gekostet als alle deutschen Verkehrslandeplätzen zusammen und wird auch mit anderen Konzepten, aber weniger Verkehr nicht billiger.

Sitzen da alles nur Idioten oder wissen wir vielleicht nur zu oberflächlich Bescheid um uns tatsächlich ein Urteil erlauben zu können.

Also nicht immer gleich von Bananenrepublik reden sondern beide Seiten kritisch hinterfragen, bevor man sich eine Meinung bildet.
14. Januar 2007: Von Michael Stock an Ulrich Bluhm
Hallo Herr Bluhm,

das THF auch als Verkehrslandeplatz unwirtschaftlich ist und Steuergelder benoetigt, stimmt sicherlich. Dass 1.5 Mio p.a. fuer den Betrieb nicht reichen, kann auch sein. Aber was ist denn die Alternative? Auch die 1,5 Mio. p.a. im Falle der Schliessung sind moeglicherweise schoengerechnet, und fuer die muss ja wohl ebenfalls der Steuerzahler aufkommen. Auch aus der Ferne kann ich daher in der Schliessung von THF keinen Vorteil sehen. Unsere Erfahrungen hier in Bayern zeigen doch, dass ein Flugplatz nach seiner Schliessung umgehend dem Vandalismus anheimfaellt. Da habe ich - auch als Steuerzahler - fuer die 1,5 Mio. dann doch lieber einen Flughafen, als die Vandalismusschaeden auch noch bezahlen zu muessen.

Viele Gruesse,

M. Stock
14. Januar 2007: Von Charly Schorr an Michael Stock
Meine Heimatstadt Lichtenfels (kaum jemand wird auf Anhieb wissen, wo dieses Städtchen liegt) betreibt ein Hallenbad mit
einem jährlichen Defizit von 700.000 €. Dies belastet die ca.
21.000 Bürger mit je ca. 33€ im Jahr. Da die Steuereinahmen
wieder normal sind,und sich die pro Kopf Verschuldung in den vergangenen 4 Jahren kontinuierlich verringert hat, tritt jeder dafür ein, dieses Bad weiterhin zu derzeitigen Tarifen offen zu halten.

Ein angenommenes Defizit von Tempelhof von 15 Millionen würde
pro Berliner Bürger ca. 4,40 € Belastung bedeuten, ein Defizit von 1,5 Millionen logischerweise 0,44 € je Berliner und Jahr.

Diese finanzielle Diskussion geht aber völlig neben die Sache.

Die Einheitlichkeit der Passagierströme ergibt heutzutage auch
einheitliche Zweckbauten, die sich weltweit gleichen. Ob Sie
auf Ihren Koffer in Denpasar, Paris, Bratislava, Hongkong oder Palma de Mallorca warten, ist von der Ambiente her kaum zu unterscheiden.

Und in unseren Innenstädten finden sie überall die gleiche
Abfolge von Fielmann, Aldi, H&M, C&A, dazwischen als kühne Variante BurgerKing statt McDonalds.

Im real existierenden Einheitsbrei aus "modernen" Airports ist Tempelhof ein Juwel, zeitgeschichtlich, architektonisch und
überhaupt.

Das man die Schließung von Berlin aus diskutiert, macht mich
fassungslos seit ich davon das erste Mal gehört habe. Wäre
die Schließung die Forderung einer bösen Macht, die Berlin in
seiner Wirkung und Bedeutung kleiner machen will, würde ich sagen, schlimm, schlimm auch wenn von Berlin zwischen 33-45 viel Unheil ausging, dass hat Berlin nicht verdient.

Dieses Ensemble hat so viel Potential, Asterix würde sagen:
"die Berliner spinnen!", wenn sie sich um dieses Flugfeld
kastrieren würden.

Rein sachliche Argumente habe ich für ein anderes Mal vorrätig, es sind so viele, dass mir heute die Zeit nicht reicht sie aufzulisten.

Charly Schorr
CPL Flight Instructor

ca. 1 Dutzend mal war ich in 2006 in Tempelhof gelandet, jeder
Stoppover eine positive Erinnerung.
14. Januar 2007: Von Ulrich Bluhm an Charly Schorr
Ist das nicht eine sehr rückwärtsgewandte Diskussion mit der man jeden Fortschritt verhindert? Ich frage nochmals: Wenn man 20 Minuten von BBI in die City fährt, warum 1,5 Mio p.a. für einen weiteren Flugplatz auf halbem Wege ausgeben. Für wen? Die kleinen Flieger unter 2 t sind, bis auf wenige Ausnahmen, eh schon lange ins Umland verschwunden. Ich versteh ja Eure Argumente, aber ich denke man muss über beide Seiten nachdenken und wehre mich dagegen, wenn alle, die anderer Meinung sind sofort als Idioten hingestellt werden.
15. Januar 2007: Von Bernd Juhrig an Ulrich Bluhm
Hallo Herr Blum,

man ist eben nicht in 20 min. in der City, und es geht auch nicht um E-Klasse-Flieger sondern um die Geschäftsluftfahrt,die auf zeitsparende Elemente in Ihrem Geschäft angewiesen ist.

Gruss
BJ
17. Januar 2007: Von Dirk Nedderhoff an Charly Schorr
Hall Herr Schorr,
auch ich bin im letzten Jahr einige Male in THof gelandet und möchte das auch zukünftig nicht missen.

Nur: Ihre Argumentation mit den Kosten pro Einwohner greift nicht, denn im einen Fall zahlen alle für ein Schwimmbad das alle nutzen können, im anderen Fall zahlen alle für einen Flugplatz, den die wenigsten jemals nutzen werden.

Das THof ein architektonisches Juwel ist, sei hier nicht diskutiert. Dieses Juwel allerdings wird so oder so erhalten bleiben, auch ohne Nutzung als Flughafen.

Gruß, Dirk Nedderhoff
17. Januar 2007: Von Michael Höck an Dirk Nedderhoff
Die Frage ist, warum macht THF defizit? Jahrelang haben doch diverse Interessengruppen versucht (und es auch geschafft), das Airline Business in THF kaputt zu machen. Ergo gibt es jetzst eine riesiege Abflughalle, die mehr oder weniger leer ist und betrieben werden muss. THF als reiner GA / Executiveplatz wuerde evtl. nicht sofort Kostendeckend arbeiten, wenn aber die Rahmenbedingungen geschaffen wuerden, ginge das durchaus - aber der WILLE dazu ist beim Berliner Senat ganz offensichtlich nicht vorhanden.
18. Januar 2007: Von Conny Sibylla Restle an Ulrich Bluhm
Lieber Herr Bluhm,

Sie schreiben, dass Ihrem Empfinden nach die recht leidenschaftliche Diskussion über die Zukunft von Tempelhof "rückwärtsgewandt" ist.

Als langjährige, aus München stammende Wahlberlinerin, die wie die meisten in diesem Forum in einigen Teilen der Welt ihre Fliegererfahrungen machen durfte und beruflich mit historischen Zeugnissen zu tun hat, fällt mir auf, dass auf die historische Dimension einer Schließung von Tempelhof viel zu selten hingewiesen wird. Die zahlreichen Fakten (weltweit erster Verkehrsflughafen, weltweit erste U-Bahn-Anbindung, erster Großflughafen mit einzigartiger Architektur von Ernst Sagebiel, NS-Vergangenheit, lebensrettende Luftbrücke der westlichen Alliierten, für Sir Norman Foster "Mutter aller Flughäfen" etc.) sind bekannt, aber ohne ein weiterhin funktionierendes und lebendiges Flugwesen ohne Sinn und Zweck. Die Schließung eines derartigen sowohl nationalen wie internationalen Denkmals wäre in Frankreich, Großbritannien oder den USA undenkbar (Ausnahmen bestätigen leider die Regel).

Wenn dann von den in Tempelhof ansässigen Firmen ein nachvollziehbares Finanzierungskonzept zum privaten Weiterbetrieb dieses Juwels vorgelegt wird, das der Berliner Senat, in dem die PDS das Wirtschaftsressort vertritt, aber aus mehr als durchsichtigen Gründen wegen der Beteiligung an Schönefeld negiert, dann frage ich mich einfach, was hier an dieser Diskussion "rückwärtsgewandt" ist.

Sie wissen doch auch, lieber Herr Bluhm, wieviel an öffentlichen Mitteln (es sind unsere Steuern!), Fördergeldern und Privatvermögen z. B. in das unsägliche, scheinbar vorwärtsgewandte Projekt Cargolifter investiert, besser sollte man sagen verplempert wurde? Damit könnte in sinnvoller Weise über mehrere Jahre hinweg der zusätzlich notwendige Subventionsbedarf (Erhaltung nicht genutzter Gebäude und Flächen) für Tempelhof finanziert werden.

Wenn Tempelhof nun Ende 2008 geschlossen werden müsste, dann sollte jeder Farbe bekennen und sagen: Geschichte, nationale Identität und bürgerliche Verantwortung sind für mich unwichtigt; allein die Politik und die vermeintlich schwarzen Zahlen zählen.

Viele Grüße von einer vielleicht zu leidenschaftlichen Fliegerin!
21. Januar 2007: Von  an Conny Sibylla Restle
frage: wer hat denn dieses rot-rote pack gewählt????

pds als wirtschafter....im ministerium...das ist so wie einem schwarzen etwas weiß machen zu wollen!

leider darft wowieh und co ihren mist weiterregieren...die berliner bevölkerung wollte es so, den teufel mit dem belzebub austreiben....

mfg
ingo fuhrmeister
21. Januar 2007: Von  an Conny Sibylla Restle
Danke, liebe Aviatrix!
Tempelhof ist ein vergleichsweise billiges Kulturdenkmal. Wie teuer die Schließung käme, wissen wir alle noch nicht, denn die Verluste aus dem riesigen Gebäude würden ja eher noch steigen, wenn die Luftfahrtbetriebe als Mieter auch ausfallen würden. Ein halbwegs tragfähiges Nachnutzungskonzept haben die fabelhaften Strategen um Wowereit noch nicht ausgedacht.
Ich fliege seit langem jedes Jahr einige Mal nach Tempelhof, und das immer wieder gern. Glücklicherweise haben die Hauptbetroffenen, die ansässigen Betriebe, den fatalen Vergleich abgelehnt. Der Kampf geht weiter!
Man fragt auch nicht, ob die Kreisstraße nach Diemarden sich rentiert: sie muss einfach sein, damit die Einwohner zur Arbeit nach Göttingen kommen. Ganz so existentiell mag es mit Tempelhof nicht aussehen, aber der Nutzen ist nicht allein in den Büchern des Flugplatzes zu erkennen. Die Politik hat weitgehend versagt, wieder einmal ist Hoffnung nur noch auf die Gerichte, und vielleicht auf den Volksentscheid.

Meine Wünsche sind klar: Jörg Schrader
22. Januar 2007: Von  an 
Von den ca. 200 Ländern auf diesem Planeten würden sich wahrscheinlich 195 vor Freude gar nicht mehr halten können, wenn sie eine derartige Infrastrukturanlage in oder nahe bei ihrer Hauptstadt hätten. Was gäbe es für einen Aufschrei, wollte z.B. ein Politiker in einem Land mit knappen Resourcen eine solche, irgendwann mal aus Steuermitteln gebaute Anlage mit Steuermitteln plattmachen wollen.

Aber wir haben's ja im Überfluss. Der deutsche Steuerzahler ist langmütig und wird, wenn 3 Flughäfen nicht ausreichen, der Politik noch einen vierten spendieren. Die einzige Hoffnung ist, dass auch einem Typen wie Wowi die Luft ausgeht, wenn er seine Nase permanent über FL 300 trägt.

In der Zwischenzeit hilft nur der Kampf für ein von Berlin unabhängiges Königreich Bayern!

Grüsse
Banane

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