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1. August 2005: Von Andreas Heinzgen an 
Ser guter Brief. Wird nur leider kaum mehr auslösen, als das übliche 08/15-Antwortblabla.

Sehr gut ist m.E. auch der nachstehende Kommentar, den ich heute auf einer Fliegerseite im Web gefunden habe (Quelle: https://www.eddh.de/topics/btw.html):
###-MYBR-###-----------------------------

Der Arm des Terrors
Stell' dir vor, du wirst in dunkler Gasse von einem Mörder mit dem Messer bedroht. Was tust du? Du holst dein eigenes Messer aus der Tasche, stichst es dir in den Hals und mit einem röchelnden "Ätsch!" verabschiedest du dich in die ewigen Jagdgründe, voller Häme für den Mörder, der dich nun nicht mehr töten kann und sicher ganz schön blöd aus der Wäsche guckt...

Das ist verrückt, sagst du? Tja, aber genau das sind wir im Begriff, zu tun. Weil ein Ultraleichtflugzeug in die Reichstagswiese gestürzt ist. Und weil eine Flugverbotszone überm Regierungsviertel logischerweise von jedem respektiert wird, erst recht von wirklichen Terroristen.

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. (...) Die dazu notwendigen Wählerstimmen sind längst nicht mehr durch intelligente oder gar sinnvolle Entscheidungen und Maßnahmen zu sammeln (wenn sie es denn überhaupt je waren), sondern am ehesten durch populistische. Also solche, die ohne die Notwendigkeit, einen Denkprozess in immer dumpfer werdenden Bürgerhirnen auszulösen, auf fruchtbaren Boden fallen.

Daraus folgt, dass alle Bemühungen, die Unsinnigkeit von immer neuen Gesetzen oder Gesetzesverschärfungen deutlich zu machen, weil kein Gesetz dieser Welt jemals einen Terrorakt verhindert hat und das auch in Zukunft nicht können wird, so wirksam sind, wie Wasser zu harken.

Und so werden wir wohl zusehen müssen, wie der Terror siegt. Denn wer immer noch glaubt, Ziel des Terrors sei es, Menschen und Sachen zu zerstören, um auf irgendetwas aufmerksam zu machen, irrt sich leider sehr. Wir brauchen nur mal genauer hinzusehen: Was ist durch den Terror der letzten Jahre in Gang gesetzt worden? Woll'n mal sehen... Ausweise sollen mit Fingerabdruck versehen werden (der genetische Fingerabdruck bleibt uns noch eine zeitlang erspart). Videokameras sollen uns an vielen (am liebsten an allen) öffentlichen Bereichen beobachten (die eigenen vier Wände bleiben uns vorerst erspart). Wir dürfen abgeschossen werden, wenn wir in einem Flugzeug sitzen, von dem der (jeweilige)Innenminister überzeugt ist, dass es in der Gewalt potentieller Terroristen ist und vermutlich auf irgend ein Ziel in unserem Lande gesteuert werden soll (ob das zutraf, wird danach nicht mehr geklärt werden können). Das sind nur ein paar Beispiele, durchaus möglich, dass die Liste ohnehin bei Erscheinen schon nicht mehr vollständig wäre... Die vielen Einschränkungen für uns Piloten erspare ich mir, erneut aufzuzählen, wir kennen sie leider alle, und ich habe meine Meinung darüber in verschiedenen 'By the way's' ergossen.

Was hat sich also seither geändert? Richtig, unser aller Freiheit, beileibe nicht nur von uns Piloten, ist drastisch eingeschränkt worden und wird es weiter werden. Terroranschläge sind also nur ein Relais, ein Schalter, der mit vergleichsweise minimalem Einsatz an Aufwand eine ungleich größere, weitreichendere Reaktion auslöst. Nämlich die Freiheit, unser höchstes Gut, aufzuweichen, bis sie sich in Wohlgefallen auflöst. Das wird dem Terror wohl gefallen. Und das Ganze geht auch noch nach unseren demokratischen Regeln ab: Die Legislative beschließt, die Judikative erlässt und die Exekutive führt aus. Sie exekutiert. Unsere Freiheit.

Mit einem Wort: Der Terror klickt ein kleines Schalterchen, den Rest, nämlich unsere Freiheit Stück für Stück über Bord zu kippen, machen wir schon ganz alleine. Und damit opfern wir genau das, was wir angeblich vor dem Terror schützen wollen.

Ist ja auch logisch: Wer sich selbst umbringt, kann nicht mehr von anderen umgebracht werden...

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