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8. Februar 2005: Von Michael Stock an 
Hallo ATCler,

ich bin auch der Meinung, dass wir es schaffen sollten, uns den VFR-Luftraum guetlich zu teilen, und damit meine ich wirklich alle, also Modellflieger, Ballonfahrer, Segelflieger, Motorflugzeugpiloten und die Luftwaffe.

Das Problem mit Luftwaffenpiloten ist aber, dass sie mit schweren Eisen und (sag ich jetzt mal) mindestens 250kts im bodennahen Bereich unterwegs sind zudem und einen militaerischen Auftrag haben. Letzteres bedeutet, dass die Luftraumbeobachtung ganz erheblich darunter leidet, dass Systeme bedient und eine Mission erfuellt werden muessen. Das liegt nun einmal in der Natur der Sache. Wenn diese Piloten keine Verkehrsinformationen erhalten, wird es zwangslaeufig immer wieder mal vorkommen, dass es in einem Tornado so ein komisches Geraeusch gibt, und spaeter am Boden erfaehrt die Besatzung, dass sie eine Cessna oder ein anderes Luftmoped vom Himmel geholt hat.

Ich hatte schon mehrere Begegnungen mit diesen Mach 1+ Monstern, allerdings immer in akzeptablem Abstand. Was ich aber nicht weiss: Bekommen militaerische Luftfahrzeuge grundsaetzlich und immer (und darauf kommt es an) die Information, wo und in welcher Hoehe ich fliege, wenn ich meinen Transponder auf Mode "C" geschaltet habe? Ich habe schon oefter gehoert, dass ATC (zivil, militaerisch?) die VFR-Gruppencodes 0021/0022 einfach ausblendet. Stimmt das?
Wenn ja, leben wir in staendiger Lebensgefahr.

Ich habe es in den USA erlebt, dass mir Flight Following eine Frequenz angewiesen hat, auf der ich dann mithoeren konnte, wie die Piloten von zwei F-16 eine Verkehrsinformation ueber mich erhielten und eine Kursaenderung bekamen, der sie sofort Folge leisteten. Dass diese Flugzeuge ueberhaupt da waren, habe ich erst gesehen, als sie weggekurvt sind.

Ich habe in den USA immer ein sicheres Gefuehl, weil mich Flight Following in sehr vorausschauender Weise durch den Luftraum fuehrt und ganz offenbar militaerische Luftfahrzeuge in dieses System mit eingebunden sind. Und das ist doch das eigentlich Wichtige: Wenn ich Luftraumbeschraenkungen beachte und die Augen offenhalte, kann ich Zusammenstoesse mit anderen Kleinfliegern doch immer irgendwie vermeiden (einige Sonderfaelle einmal ausgenommen). Aber wie soll ich das mit einem Kampfflugzeug machen, dass sich aus beliebiger Richtung mit einem Vielfachen meiner Geschwindigkeit naehert und dessen Besatzung gerade mit ihrem Waffensystem beschaeftigt ist und nach innen schaut?

Fazit: Wie im Strassenverkehr gibt es im Luftverkehr das Prinzip der gegenseitigen Ruecksichtnahme. Man darf man nur so schnell fliegen, dass man immer genug Zeit hat, um anderen rechtzeitig auszuweichen. Wenn das nicht moeglich ist (militaerischer Auftrag), dann muss zwingend ein anderer Sicherheitsmechanismus greifen, also beispielsweise Flight Following fuer alle. Ansonsten nehmen die einen den Tod anderer "billigend in Kauf", und das kann ja wohl nicht sein.

Wenn die Luftwaffe sich dazu einmal aussern wuerde, wuessten wir, woran wir sind. Schweigen hilft da sicherlich nicht weiter!
9. Februar 2005: Von  an Michael Stock
Hallo,

Zitat:
"Ich hatte schon mehrere Begegnungen mit diesen Mach 1+ Monstern, allerdings immer in akzeptablem Abstand. Was ich aber nicht weiss: Bekommen militaerische Luftfahrzeuge grundsaetzlich und immer (und darauf kommt es an) die Information, wo und in welcher Hoehe ich fliege, wenn ich meinen Transponder auf Mode "C" geschaltet habe? Ich habe schon oefter gehoert, dass ATC (zivil, militaerisch?) die VFR-Gruppencodes 0021/0022 einfach ausblendet. Stimmt das?"
Zitatende###-MYBR-###

Militärische Flüge erhalten Flight Follow und damit Traffic-Infos wenn Sie sich des (mil.) FIS-Dienstes bedienen bzw. mit GCI (Ground Controlled Intercept = Jägerleitung des Radarführungsdienstes der Luftwaffe, nicht zu verwechseln mit der MIl-Flugsicherung) fliegen.

Genauso ist es aber auch möglich, vor allem bei Tornados, was auch in deren militärischen Aufgabengebiet liegt, dass sie ohne diesen Service unterwegs sind.

Damit verhält es sich genauso wie im zivilen Bereich:
Entweder man unterhält sich mit FIS oder nicht!

Zu den Informationen, die die Mil-Piloten erhalten, sofern sie nicht mit einem Controller in Kontakt stehen, haben diese natürlich das eigene Bordradar. Zum Teil auch mit aktiver Mode/Code-Abfrage. Zusätzlich müssen sie natürlich auch rausschauen.

Was das Ausblenden der Gruppencodes oder überhaupt einer Codegruppe betrifft, so stimmt dies im Bereich der zivilen Flugsicherung (Radar nicht FIS) durchaus, aber selten....
Dies findet dann statt, wenn an besonders schönen Tagen soviel VFR-Targets vorhanden sind, dass man eben bestimmte Filter (z.B. höhenmäßig) einzieht, um die Übersichlichkeit zu verbessern.

Beim Radarführungsdienst findet dies auf gar keinen Fall statt! Schließlich haben diese Dienststellen die Aufgabe der Luftlageerstellung, Identifizierung und der Jägerleitung.
Allein aus diesem Auftrag heraus, werden Squacks nicht ausgeblendet, da sie ja Haupthilfsmittel zur Identifizierung darstellen. In der Mil-fliegerei kommen ja noch 2 weitere Mode-Gruppen dazu. Mil-Flugzeuge fliegen mit bis zu 3 Codegruppen (ModeI-III):

Mode I: 2-stellig = Missionauftrag

ModeII: 4-stellig = Einheit, also die Autonummer der Maschine, die nicht geändert wird. An ihr erkennt man woher die Maschine ist und zu welchem Geschwader / Staffel sie zählt.

ModeIII = der bekannte Squack, allerdings gibt es auch hier spezielle Zahlengruppen, die standardmäßig verwendet werden. Das gilt aber auch für z.B. Rettungshubschrauber, Polizei etc.

Dabei werden die Mode I und II nur von militärischen Radaranlagen aufgelöst und verwendet.


Grüße,
Thomas

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