Hallo Caspar,
>>Die Mooney hatte ich bisher ausgeklammert, da
a)komplex (wie geht das eigentlich mit ELA1 zusammen?)
b)angeblich zu eng für 4
c)so geringe Prop-clearance.
Die Maschinen von denen ich hier rede sind die Short Bodys, heisst die C oder E. Die sind unter 1200 kg und damit ELA 1.
Komplex auf Verstellprop und Einziehfahrwerk ist so viel ich weiss ne US Definition, nicht eine der EASA. Du darfst mit entsprechendem Difference Training (Einweisung) eine derartige Maschine problemlos fliegen.
Technisch sind die Shortbodies unkompliziert, die meisten haben ein manuelles Fahrwerk und hydraulische Klappen, die wartungstechnisch sehr genügsam sind. Der Motor ist der gleiche wie bei der Archer, halt de Version mit Verstellprop.
Zu eng für 4: Das kommt schwer drauf an, was für Leute das sind. Wenn die in einer Cherokee 180 Platz haben, gehen sie auch in eine Short Body Mooney, ebenso etwa wie in einer AA5, die hinten auch nicht gerade extrem Platz bietet. Hier gibt´s eigentlich nur eine Lösung: Probesitzen. Auf den vorderen Plätzen ist mehr als genug Platz, hinten können 2 Kinder oder Leute die nicht allzulange Beine haben recht problemlos sitzen. Wir waren mit meiner "C" schon öfter zu viert unterwegs, mit jeweils 2 170 cm grossen Frauen hinten, was völlig problemlos ging.
Von der Kabinenbreite ist die M20 gleich oder sogar leicht breiter als die PA28, allerdings ist die Kabinenhöhe geringer. Das macht es manchmal aus, dass Leute von einer engen Kabine reden. Klar, die Beinfreiheit in einer M20C und E ist minim hinten, da ist eine G oder F deutlich besser, die haben den gleichen Sitzabstand wie die "J" und "K". Auch F und G Mooneys sind recht günstig zu haben, aber >1200 kg, damit nicht ELA1.
Wie gesagt, Probesitzen. Ich selber bin 1.88 gross und um die 115 kg schwer und habe in der M20C keinerlei Platzprobleme. In Zürich kann ich dienen zum Probesitzen, ansonsten gibts ja doch einige auf fast jedem Platz.
Der Gepäckraum war für mich bis jetzt immer ausreichend, wenn auch etwas mühsam auf grund der hohen Klappe. Mit meiner Grösse mag ich ihn aber besser als etwa den einer PA28, da ich aufrecht stehend laden kann und mich nicht bücken muss, um durch die Klappe zu laden.
Wenn man eine breitere und komfortablere Kabine braucht, dann ist die TB Reihe zu empfehlen. Die Kabine einer TB10 ist gut 10 inches breiter als einer PA28 oder Mooney. Ebenso natürlich die Cirren, aber die sind wohl definitiv ausserhalb der Preisklasse.
geringe Prop Clearance: Dachte ich zuerst auch. Meine eigene C war 40 Jahre lang auf einem Grasplatz stationiert, ohne dass der Prop je durch die Prop Clearance zu Schaden gekommen wäre. Ich war mit meiner C schon mehrfach auf Grasplätzen wie Thun, Speck Fehraltdorf und es gibt einige, die sind in Lommis stationiert, auch Gras. Ich denke, bei den Vintage Mooneys ist die Prop Clearance eher ein Mythos.
Für mich sind die klaren Vorteile: Speed, Economy, bezahlbare Maintenance (nicht wesentlich höher als bei einer PA28) und recht geringer Kaufpreis, den man beim Weiterverkauf auch problemlos wieder reinkriegt. Mit anderen Worten, eine 150 kt Maschine zum Preis einer 110 kt PA28.
Nachteile sind in der Tat die etwas kleinere Kabine und die vielleicht etwas heikleren Eigenschaften auf Gras. Zu fliegen sind die Mooneys problemlos, viel stabiler als diverse andere. Was man als Mooneyflieger können muss ist Speed Control im Anflug, da verträgt es kaum 5 kt zu viel, will man auf ne kurze Bahn. Meine Maschine war aber auch schon auf Helgoland, einige Male. Take Off Performance ist eigentlich nie ein Problem, unter normalen Bedingungen kriegt man eine C auch im Sommer von 500 m Beton mit MTOW raus.