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12. November 2013: Von Achim H. an Ursus Saxum-is
Checklist item No. 1 heisst bei Cessna normalerweise "Preflight check" und im POH von 1967 für den 172/Skyhawk Check steht doch tatsächlich unter preflight inspection (4) c. - "dumm gelaufen" und vergessen ist allerdings etwas, was einen hinterher immer mördermässig ärgert.

Das war auch eine meiner ersten Reaktionen und siehe da, es steht nicht im POH! Außer mit Punkt 5g "Bugverankerung lösen" ist die Schleppgabel gemeint. Ich weiß leider überhaupt gar nicht was mit Bugverankerung gemeint sein könnte, da ist nichts zum Festbinden. Ich vermute das POH wird noch eine Rolle spielen im Gerichtsverfahren Charterkunde vs. Versicherung. Allerdings habe ich gehört, dass es beim Thema Schleppgabel bereits einschlägige Urteile gibt, die grobe Fahrlässigkeit festgestellt haben.

Übrigens steht in Deiner Checkliste auch nichts von der Schleppgabel, da steht "check nose wheel strut", das ist das Federbein. Da steht weder etwas von der Schleppstange, noch dass der Hamster nicht in der Mikrowelle getrocknet werden darf.

Allerdings erfordert der Check einen Rundgang um die Maschine und einen Blick aufs Rad und mittlerweile weiß der Unfallverursacher auch, warum meine Schleppgabel so modisch rot lackiert war.

Ich finde die Hauptsache ist, dass keiner dabei zu Schaden gekommen ist! Alles andere lässt sich reparieren.

Naja, das geht schon in die Richtung "Feuerwehr kommt mit 2 Löschzügen und rettet Katze von Baum". Da war nicht wirklich ein Risiko dabei, es war eine leichte Schleppstange aus Alu, sowas läuft für den Prop einer Cessna unterhalb der Wahrnehmungsgrenze und der Pilot hat es auch gar nicht gemerkt bei der Landung. Um 12 000 € Schaden zu verhindern, bin ich schon bereit etwas Risiko einzugehen.



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decma_preflight1.jpg



12. November 2013: Von Ursus Saxum-is an Achim H.
Ja, da steht zwar "nur" check nose wheel strut, aber wie man das Bugfederbein kontrolliert und eine rote Zuggabel dabei übersehen kann, möchte ich mal sehen ;) ?

Wie heisst das dann im Haftpflichtversicherungsdeutsch so schön "der Ausleihende hat den ausgeliehenen Gegenstand nicht mit der gebotenen Sorgfalt behandelt und einen Schaden verursacht". Unachtsamkeit und vielleicht auch Fahrlässigkeit dürfte das wohl sein, aber gleich grobe? Das wäre für den Verursacher doppelt ärgerlich und teuer.

Ein Frage, werden Kinder in der 172M im Gepäckabteil befördert (Checkliste 1 e.) - cool?
12. November 2013: Von  an Achim H.
Auf jeden Fall hat man eine Vorstellung von der Gründlichkeit des Charterkunden wenn es die Zugkabel vergisst.... Die DARF man nicht übersehen. Aber, klar, manchmal passiert einfach doch was Doofes. Bei mir in 20 Jahren: ein Mal Pitotcover und ein Mal Tankdeckel nicht festgemacht und zehn Minuten ohne geflogen ...(-15 Liter Sprit)
12. November 2013: Von Sebastian G____ an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]
Das mit der Schleppstange passiert ja so wie gear up landing leider immer wieder mal. Ich achte da sehr drauf aber wir alle machen Fehler. Ich hatte mal die Idee eine Schleppstange zu konstruieren welche man nur mit einer Art Schlüssel verriegeln kann und wo der Schlüssel dann fest bleibt so lange bis die Stange wieder ab ist. Dann diesen Schlüssel fest mit dem Zündschlüssel verbinden und so lange keine weiteren Zündschlüssel im Umlauf sind und der Flieger auch ein Zündschloss hat kann nichts mehr passieren.

Oder ein kleiner Spiegel an der C172 Strebe mit dem man das Bugrad sehen kann.

Allgemein ist bei uns die Regel kein Flieger steht außerhalb einer Halle mit der Gabel am Bugrad. Man rangiert und danach wird sie immer sofort entfernt.
12. November 2013: Von Achim H. an Sebastian G____ Bewertung: +1.00 [1]
Allgemein ist bei uns die Regel kein Flieger steht außerhalb einer Halle mit der Gabel am Bugrad. Man rangiert und danach wird sie immer sofort entfernt.

Diese Regeln sind eher kontraproduktiv meiner Ansicht nach, denn sie führen zu einer Erwartungshaltung anstatt zu kontrollieren. Genauso ist es nämlich passiert: der Flieger stand bereits draußen und der Charterer hat ihn vom Vorgänger direkt übernommen. Nur stand er eben mit Schleppstange draußen, denn jemand wollte an einen Flieger dahinter ran.

Anstatt sich in ausgefeilten Checklistenorgien zu ergehen, finde ich es besser, das Hirn zu nutzen. Sich angewöhnen um den Flieger zu laufen und verstehen was man da macht und wonach man schaut. Die Leute rattern die Listen nur noch runter und denken nicht nach. Heißt es "outside check", dann kommt das pawlow'sche "completed". In den meisten Checklisten sind die sinnvollen Dinge zwischen einer Menge Quatsch versteckt.
12. November 2013: Von Malte Höltken an Achim H. Bewertung: +1.67 [2]
Das war auch eine meiner ersten Reaktionen und siehe da, es steht nicht im POH!

Naja, bei uns steht in der Starting Engine Checklist eindeutig der Punkt "Prop clear" oder "Propellerbereich frei". In meiner Lesart gehört da eindeutig auch die gabel zu. Wobei wir auf unserem Grasplatz wohl eher nicht unbeschadet mit Gabel zur Piste kommen. Bis auf mit den Jungs ohne Bugradverkleidung, aber die Gabel knickt dann eh nach hinten und die Landung ist dann auch kein Thema mehr.

Was ich meinen Schülern beibringe ist, daß es für die Gabel genau drei zulässige Plätze gibt: In der Halle, in der Hand oder im Gepäckfach. Vor dem Anlassen des Motors müssen mir (bzw. sich) die Jungs immer sagen, wo die Gabel ist. Also den Aufenthaltsort identifizieren. Hilft. (Hoffentlich).

Besten Grusz,
12. November 2013: Von Michael Pollak an Achim H. Bewertung: +9.00 [9]
Mit Schleppstange losfliegen? Also so etwas passiert mir sicher nie (mehr wieder)…

Wie geht so etwas überhaupt? Hektik und Stress? Ja, das dürfte der Hauptgrund gewesen sein...

Auch wenn es nicht besonders angenehm für mich ist (immerhin eines der blödesten Dinge die ich jemals gemacht habe), vielleicht hilft es einmal jemanden:

Es war während der Ausbildung, auf einem meiner ersten Soloflüge. Eigentlich hätte es gar kein Solo werden sollen, sondern ein ganz normaler Flug mit FL. (Leider war es öfters etwas unkoordiniert, so auch an diesem Tag.)

Am Flugplatz angekommen eröffnete mir mein FL dass er eine (andere) Maschine überstellen müsste. Dies sei aber kein Problem, weil ich ja sowieso auch solo fliegen dürfte. Also sollten wir zuerst mit 2 Fliegern los und dann gemeinsam weiter. Nachdem ich meine Maschine (ordnungsgemäß) außen gecheckt hatte und gerade im Cockpit mein Zeug aufbaute kamen noch zwei andere Charterer. Meine Maschine blockierte ihre, also 'halfen' sie mir meine weg zu ziehen. Dazu nahmen sie die Gabel aus meinem Flieger und ließen sie anschließend einfach stecken.

Und NEIN, ich habe es nicht bemerkt.

Ich also wieder ins Flugzeug weil mein FL hatte es auch eilig und ist mittlerweile schon losgerollt. Innencheck, alles OK, Prop frei (zumindest soweit ich es sehen konnte) und ab auf die Bahn. Ganz normal gestartet und dann im Funk gehört dass ich die Gabel noch dran hätte. Eine wirklich sehr interessante Erfahrung, vor allem beim 2. oder 3. Soloflug… ;)

Das kurze Ende der Geschichte: Ich bin meinem FL nachgeflogen und habe dann entsprechend seiner Anweisung kurz vor dem Aufsetzen den Motor abgestellt.
Ach ja: ich hatte Glück - die Landung war perfekt… ;)

Anmerkungen:
- Ich habe mir zwar gedacht: Sch…, hatte aber während des Fluges weder Angst noch Panik
-
Ich verstehe bis heute nicht wieso ein (erfahrener?) Pilot in einer solchen Situation die Gabel nicht wieder entfernt
-
Ich lasse nie wieder jemanden an 'meine' Maschine – wenn gezogen wird dann bin ich vorne, egal ob mit oder ohne Gabel

Nachdem ich in diesem Forum in ausgesprochen interessanten Beiträgen schon sehr viel lernen durfte war das also mein Outing zum Einstand.

MP


BTW: Die Geschichte soll jetzt keine Entschuldigung für irgendwelche Versäumnisse von mir sein. Sie soll nur zeigen, dass auch unglaubliche Dinge einfach passieren können - warum auch immer...
Und ihr dürft jetzt auch gerne auf mich losprügeln, der Vorfall ist schon so lange her dass ich mittlerweile schon (fast) darüber lachen kann… ;)



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