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30. Juni 2020: Von Lui ____ an Achim H. Bewertung: +3.00 [3]

Zu Hindsight 20/20:

  • Meine Mitarbeiter waren ab Ende Februar im Home Office, ab Februar waren meine Frau und ich in keiner Innenstadt mehr in keinen Restaurants (bis etwa Ende Mai); sorry to say: aber da hab ich im kleinen besser reagiert und ich bin jetzt kein Ministerpräsident; war auch (alleine Fliegen); man konnte im Februar bereits ohne Hellseher oder Virologe zu sein absehen wie man sich als halbintelligenter verhalten sollte
  • Soll ich jetzt Lorbeersträuße verteilen, dass unsere Reaktion die Wirtschaft für über 1 Monat abzuschalten und damit >10% der Wirtschaftsleistung unwiderruflich zu ruinieren, zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz zu stürzen und öffentlich über Monate hinweg die Nutzung der Masken als unsinnig und wirkungslos abzutun? Alles was "jetzt geht" (d.h., Masken in Öffentlichkeit, geöffnete Restaurants etc.) wäre auch im Lockdown gegangen. Von all den Maßnahmen die man treffen konnte (zB "hey, wascht euch die Hände, packt nen Schal vors Gesicht und geht nicht auf den Karneval") war unsere Sofortmaßnahme "alles dicht zu machen"?!
  • Dass wir auf dem Weg dann Schengen und die EU auch nochmal deutlich einfach in die Tonne getreten haben nur am Rande; wir geben Milliarden aus und dann gibt es also nicht mal im Ansatz ein abgestimmtes "Pandemie-koordinations-prozess-paket"??
  • Wann hat sich denn die Kanzlerin zu Corona das erste Mal öffentlich geäußert? Mitte März? Und dann gingen sofort die Diskussionen zu "eigentlich sollte der Bund ja alles machen was Ländersache ist" und "am besten das Militär auch gleich einsetzen"
  • Lasst uns dann am besten auch noch gleich ein europäisches Rettungspaket anleiern, weil für Spanien und Italien sollten wir alle gemeinsam aufkommen - und die 10% p.a. Kostensteigerung für Immobilien und Aktien der letzen 15 Jahre haben ja nichts mit einer totalen Inflationsexplosion durch ständige Gelddruckerei zu tun...
  • Red mal mit Ärzten was die "Corona-Maßnahmen im Gesundheitssektor" für sinnvolle Folgen für die Stabilität und Kapazität hatten... Da sind nicht nur die Privatkliniken groß am jubeln ob der Weitsicht.

Solide Leistung auf die man Stolz sein kann.

Mich persönlich hat Corona weder wirtschaftlich noch privat getroffen. Eine gesunde Demokratie sollte aber nicht in selbstgefällige Eigenliebe verfallen sondern kritisch und öffentlich die getroffenen Entscheidungen auf den Prüfstand stellen und reflektieren. Das schafft Deutschland relativ konsequent schon lange nicht mehr. Das ist eine Gefahr für unsere Demokratie und den Wohlstand.

30. Juni 2020: Von Achim H. an Lui ____ Bewertung: +1.00 [1]

Immer noch viel hindsight dabei in Deinen Ausführungen. Meine Familie und meine Firmen sind übrigens ebenfalls nicht infiziert worden und haben niemanden infiziert. Hab ich also im Ergebnis genauso gut wie Du gemacht trotz weniger Vorsehungskraft. Beim ganzen Lamento stellt sich doch die Frage: wer hat es denn wirklich besser als Deutschland gemacht? Wo sind die Vorbilder? Viel interessanter zur Frage, welche Chancen Deutschland verpasst hat, es besser zu machen, ist dieser Artikel der New York Times:

https://www.nytimes.com/2020/06/27/world/europe/coronavirus-spread-asymptomatic.html

30. Juni 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

Sehr interessanter Artikel, den die NYT hier über Deutschland schreibt. Dabei würde zumindest ich bei der Frage "Was war der wesentliche wissenschaftliche Covid19-Streit in Deutschland?" niemals auf RKI vs. Uniklinik München kommen - nur auf den Streeck - Drosten-Battle.

30. Juni 2020: Von Lui ____ an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]

Gemessen woran?

Fallzahlen? Naja, es wird höchstwahrscheinlich weltweit so ziemlich jeden treffen - ist nur ne Frage der Zeit oder des Impfstoffes... Hier ist Deutschland momentan (gemessen an 1 Mio Einwohner) leider auch nicht Spitzenklasse... Liegt lt Google bei 2300 in D versus 1500 weltweiter Durchschnitt. Good job.

Tote? Naja, ist so ein Thema, weil wenn es alle trifft und halt irgendwo eine gewisse Mortalität unterstellt wird und es vor allem bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders arg trifft möchte ich nicht zwangsweise davon ausgehen, dass das per se eine gute Statistik ist - zumal es ja unterschiede beim Testen gibt. In Deutschland kommt Corona als Ursache in die Statistik wenn man wirklich nichts anderes finden kann, in anderen Ländern wenn eine Infizierung nachgewiesen wird. Hörensagen befreundete Ärzte. Der vollständigkeithalber: Deutschland 110, weltweiter Durchschnitt 72.

Die Zahlen sind aufgrund der unterschiedlichen Methodiken, unterschiedlicher Phasen der Ausbreitung etc. sicher schlecht vergleichbar. Aber ja, wir führen sie fast alle im oberen Drittel mit an.

Wirtschaftliche Auswirkungen? Naja, was soll ich da sagen: wir werden in ein paar Jahren sehen wo wir stehen. Median des Netto-Haushalts-Äquivalenzeinkommens in D liegt halt bei 24 kEUR p.a. inkl. staatlicher Transferleistungen. Das Netto-Median-Vermögen der Deutschen bei 35k EUR - einem der niedrigsten im Euroraum. Spanien: 95kEUR, Griechenland 40kEUR, Frankreich 102 kEUR, Österreich 95kEUR. Dafür freut sich meine Generation aber auch über stetig steigende Immobilienpreise, eine ausufernde Staatsverschuldung, negative Reallohnentwicklung - ja, wem könnte es besser gehen als den Deutschen? Da wird immer alles richtig gemacht. Deswegen ist eine Steuerquote von 40% auch mehr als gerechtfertigt.

An welchen objektiven Zahlen machst du jetzt aus wie gut wir waren im internationalen Vergleich?

Und woher dieser Drang "unbedingt zur Erkenntnis zu gelangen, dass Deutschland alles richtig gemacht hat"? Wer würde heutzutage ein Unternehmen auf die Art führen - es geht soch darum: was lief nicht gut und was haben die besten der besten gemacht.

Dieses Denken gibt es bei uns nicht. Da wird von oben nach unten delegiert, da wird keine Entscheidung angezweifelt und alles gefeiert. Wirecard, Abgasskandal und Co lassen grüßen. Dass der Dax in 5 Jahren nicht vorwärts kommt und der S&P500 50% zugelegt hat spricht für sich...

Ich musste fast lachen als ich von Freunden die bei den großen "Marktführern im Automobilbereich" arbeiten hören musste, dass 1) die noch nicht mal von daheim auf Emails zugreifen können weil die Server und das VPN überlastet sind und 2) die ganzen Unternehmensstrukturen so rigide "top down delegiert" geführt werden dass der Ingenieur auch gar nicht selbstständig arbeiten hätte können wenn er den hätte wollen (davon abgesehen, dass das Breitband bei uns so schlecht ist das man sich das eh abschminken kann). Durchgehend. Das ist doch lächerlich. Home Office heißt nicht "daheim nix machen bei reduziertem Gehalt" ...

30. Juni 2020: Von Achim H. an Lui ____

Schöner Parforceritt durch die deutsche Selbstkasteiungslandschaft! Erkläre doch bitte nochmal, wie COVID mit Wirecard zusammenhängt.

Breitband ist tatsächlich schlecht, als vor 5 Jahren mein Kabelprovider das Netz geändert hat, musste ich einen neuen Rechner kaufen, da der bisherige beim Download mit 450MBit so in die Knie ging, dass ich nichts mehr arbeiten konnte. Das Upgrade auf 1Gbit habe ich letzhin sicherheitshalber ausgeschlagen.

30. Juni 2020: Von Lui ____ an Achim H. Bewertung: +3.67 [4]

Dieses Denken gibt es bei uns nicht. Da wird von oben nach unten delegiert, da wird keine Entscheidung angezweifelt und alles gefeiert. Wirecard, Abgasskandal und Co lassen grüßen. Dass der Dax in 5 Jahren nicht vorwärts kommt und der S&P500 50% zugelegt hat spricht für sich...

Das ist halt der Unterschied. Es geht nicht um Selbstkasteiung wie von dir (und vielen Deutschen behauptet) - sondern um Selbstreflektion. Ich arbeite mein ganzes Berufsleben in deutschen Niederlassungen ausländischer Firmen - was sich wie ein roter Faden durch die Kultur zieht ist "wer das Management am effektivsten kritisiert, Fehler aufzeigt und Kunden im Fokus hat macht Karriere". Man lobt nicht bei Erfolgen sondern fragt nur immer "was hätten wir noch besser machen können?".

In "deutschen" Unternehmen ist das undenkbar. Wie ja auch dein Kommentar zeigt. Die oberen werden gefeiert, die oberen sind das Maß der Dinge - Selbstkritik und Selbstreflektion wird gleich als "kasteiung" verklärt (best-case). Normalerweise schaffen es selbstkritische Mitarbeiter nicht weit.

Genau darum geht es:Kritisches Hinterfragen und eigenverantwortliche Entscheidungen. Wird von einer gewissen Generation an Führungskräften in D so nicht gelebt. Zieht sich auch durch die Politik.

Aber zurück zu Deinem eigentlichen Kommentar: nach welchen objektiven Massstäben bewertet war Deutschland denn gut? Warum bist Du der Meinung meine Kritik ist ungerechtfertigt?

1. Juli 2020: Von Dr. Thomas Kretzschmar an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]

Habe gerade mal wieder zu weiteren Meinungen zum Thema "VERPFEIFEN" nachgeschaut. Kann es sein, dass irgendwann das Thema verfehlt wurde?

1. Juli 2020: Von Chris _____ an Dr. Thomas Kretzschmar Bewertung: +4.00 [4]

Ja, aber bitte verpfeif uns nicht deswegen :-)

1. Juli 2020: Von Norbert S. an Chris _____

Beitrag vom Autor gelöscht

herr doktor....da eggl hubsi kummt aus bayern...ich auch...da red ma so komisch...und mit den zeiten...nimmts ma a ned so gnau...

grüße nach brilon

mfg

ingo fuhrmeister


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