ist der Versuch, Fakten und Meinungen gleichzusetzen
Das versuchen nur Wenige - übrigens auch Trump und die AfD nicht besonders häufig. Fakten und Meinungen sind klar zwei verschiedene Dinge.
Es muss aber auch jedem bewusst sein, dass man diese verschiedenen Dinge zwar getrennt denken, aber nie getrennt äußern kann. Es gibt keine Fakten ohne Meinung (weil schon alleine die Tatsache, dass man dieses eine Fakt erwähnt, Myriaden von anderen aber nicht eine Meinungsäusserung bzgl. dessen Relevanz darstellt) und es gibt auch keine Meinung ohne Fakten (weil alleine schoin die Tatsache, dass jemand diese Meinung vertritt ein Fakt ist).
in dem jegliches Vertrauen in Fakten untergraben wird,
Man kann Fakten nicht vertrauen - man kann höchstens demjenigen Vertrauen, der eine Aussage macht und von ihr behauptet, sie sei ein Fakt.
so dass beliebige „Wahrheiten“ verbreitet werden können, die von den „Wutbürgern“ dann geglaubt werden
Wir Alle sind darauf angewiesen, beliebig viele Dinge zu glauben, deren Wahrheitsgehalt wir nie selber überprüfen können. Beispiel des Themas dieses Threads:
Dass die Kanzlerin nicht mit der Konrad-Adenauer geflogen ist, kann man noch relativ einfach glauben - auch wenn es reines glauben ist. Das der Grund dafür ein Defekt in irgendeinem Stromverteil-Bauteil kann man auch noch irgendwie glauben - auch wenn ja hier schon Einzelne Zweifel daran geäussert haben, ob das wirklich den beschriebenen Fehler erklärt.
Das die ursachen dafür Wartungsmängel sind ist dagegen noch eher reine Meinung und hat kaum Faktencharakter.
Auch wenn wir das ideal der reinen Fakten (zumindest seit Kant) immer hoch vor uns her ist dies selbst in der Mathematik eigentlich ein widerlegtes Konzept. Es läuft immer wieder auf das raus, was schon Shakespeare erkannt hat wenn er Mark Anton sagen läßt: "Aber Brutus sagt, dass er voll Herrschsucht war - und Brutus ist ein ehrenwerter Mann"