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Wartung | Falsche Kolben und Zylinder eingebaut  
26. Juli 2018: Von Michael Kimmel 

Ich hatte vor drei Wochen einen Leistungsverlust während dem Start mit meiner Cirrus und habe es knapp zurück zum Platz geschafft.

Nach einigen Untersuchungen stellte sich raus, dass beim Vorbesitzer entweder während der Motorüberholung in 2014 oder bei einer Reparatur eines Propstrikes in 2015 die falschen Zylinder UND die falschen Kolben eingebaut wurden! Da ich das nicht glauben konnte, habe ich das durch Mike Busch und Continental bestätigen lassen. Beides waren Werften in Frankreich.

Laut Workorder der Werft die den Propstrike repariert hat, wurde der Motor zerlegt und Kurbelgehäuse, Magnete, Vakuum Pumpe sowie "Axes et Bagues de contrepoids" ausgetauscht, was auch immer das heissen mag. Also kann ich davon ausgehen, es sei denn die letzte Werft hat Kolben und Zylinder von einem anderen Tisch genommen um den Motor wieder zusammenzubauen, dass der Murks bei der Motorüberholung in 2014 gebaut wurde.

Diese Workorder besitze ich leider nicht mehr und die erste Werft weigert sich, weder Serien und Teilenummern der installierten Komponenten noch die Workorder herauszugeben. Der Chef sagt, dass er rechtlich nicht dazu verpflichtet sei. Meine Maschine ist N-reg, weiss jemand ob es bei der FAA Vorschriften gibt, die eine Werft zur Herausgabe dieser Information zwingt?

Die andere Frage ist, wie ich jetzt weiter fortschreiten soll. Bis jetzt habe ich nichts davon erwähnt, dass ich vermute, die Werft hat Mist gebaut. Ich befürchte, dass es vielleicht zu einer Fälschung oder einem "Verschwinden" dieser Informationen kommen könnte, sobald ich die Werft konfrontiere. Ich habe bereits mit einem Anwalt Kontakt aufgenommen, aber falls ich erstmal mit einem FAA Regularium argumentieren könnte, wäre das vielleicht der bessere Weg.

Falls die Werft nicht kooperiert, gibt es die Möglichkeit über p/n und s/n die in meinem Motor fälschlicherweise eingebaut wurden, herauszufinden wo die hingeliefert wurden, sozusagen der andere Weg?

Viele Grüße!

Michael

26. Juli 2018: Von Florian S. an Michael Kimmel

Leider schreibst Du nicht, worum es Dir bei der ganzen Sache eigentlich geht. Wofür brauchst Du denn die alte Workorder und die Seriennummern?

Es scheint doch unstrittig zu sein, dass diese Zylinder/Kolben nicht an diesem Motor sein dürfen und deswegen neue dran müssen. Musst Du das erst an der Seriennummer bestätigen?

Wenn es Dir um Schadenersatz geht, dann kann ich Dein Vorgehen nicht nachvollziehen: Selbst wenn es eine FAA-Vorschrift geben sollte, welche eine französische Werft zwingt, solche Informationen raus zu geben, dann kannst Du ihr damit höchstens „Ärger“ machen in dem Sinne, dass die FAA die Zulassung (insb. Des Prüfers der das abgezeichnet hat) hinterfragen kann. Geld bringt Dir das nicht.

Wegen Geld würde ich mich zunächst an den Vorbesitzer wenden, der Dir einen lufttüchtigen Flieger verkauft, aber einen nicht lufttüchtigen Flieger übergeben hat. Zusätzlich solltest Du den Gutachter der die PreBuy gemacht und dabei dieses gravierende Problem übersehen hat angehen.

Von der früheren Werft bekämst Du wenn überhaupt ja ohnehin höchstens dann Geld, wenn Du nicht nur beweisen kannst, dass sie den falschen Zylinder verbaut haben, sondern darüber hinaus, dass es dazu keine Absprache mit dem Vorbesitzer gab. Vielleicht hat die Werft ja auch nur genau das gemacht, was der Vorbesitzer ihnen gesagt hat...

26. Juli 2018: Von Michael Kimmel an Florian S. Bewertung: +1.00 [1]

Leider schreibst Du nicht, worum es Dir bei der ganzen Sache eigentlich geht. Wofür brauchst Du denn die alte Workorder und die Seriennummern?

Naja ich dachte das wäre klar, es geht mir darum dass ich der Werft den Fehler nachweisen kann. Wenn man falsche Kolben und falsche Zylinder einbaut, und die bei mir letztendlich zu einer Notlandung beigetragen haben, nebenbei das Flugzeug nicht Lufttauglich ist und das ganze in einer grossen Werft passiert, dann ist das ein ziemlicher Skandal in meinen Augen.

Es scheint doch unstrittig zu sein, dass diese Zylinder/Kolben nicht an diesem Motor sein dürfen und deswegen neue dran müssen. Musst Du das erst an der Seriennummer bestätigen?

Nochmal, es geht ja nicht darum, zu belegen, dass der Motor falsch zusammengebaut wurde sondern wer es war. In der Workorder sollte stehen welche Komponenten eingebaut wurden.

Wenn es Dir um Schadenersatz geht, dann kann ich Dein Vorgehen nicht nachvollziehen: Selbst wenn es eine FAA-Vorschrift geben sollte, welche eine französische Werft zwingt, solche Informationen raus zu geben, dann kannst Du ihr damit höchstens „Ärger“ machen in dem Sinne, dass die FAA die Zulassung (insb. Des Prüfers der das abgezeichnet hat) hinterfragen kann. Geld bringt Dir das nicht.

Geld bringt es nicht, mir geht es auch nur um eine Nachbesserung, der Austausch der Zylinder und Kolben kostet ca. 15k. Falls die Werft nicht nachbessern kann, müssen sie die Regulierung des Schadens bezahlen.

Wegen Geld würde ich mich zunächst an den Vorbesitzer wenden, der Dir einen lufttüchtigen Flieger verkauft, aber einen nicht lufttüchtigen Flieger übergeben hat. Zusätzlich solltest Du den Gutachter der die PreBuy gemacht und dabei dieses gravierende Problem übersehen hat angehen.

Geht leider nicht, gekauft wie gesehen, nach englischem Recht habe ich keine Chance, der Verkäufer hat ja die Maschine im besten Glauben von der Werft mit der Freigabe des A&P wieder übernommen und dann an mich verkauft. Den Prebuy Gutachter kann ich nicht angehen, weil ich ihn nicht beauftragt habe den Motor auseinanderzunehmen. Erst als nach meinem Vorfall Kolben und Zylinder eingeschickt wurden, konnte das Problem erkannt werden.

Von der früheren Werft bekämst Du wenn überhaupt ja ohnehin höchstens dann Geld, wenn Du nicht nur beweisen kannst, dass sie den falschen Zylinder verbaut haben, sondern darüber hinaus, dass es dazu keine Absprache mit dem Vorbesitzer gab. Vielleicht hat die Werft ja auch nur genau das gemacht, was der Vorbesitzer ihnen gesagt hat...

Sorry, nicht nachvollziehbar, wer beauftragt eine Werft eine Motorüberholung so durchzuführen dass das Flugzeug nicht fliegbar ist? Ausserdem dürfte es ja keine Werft oder auch nicht der A&P danach als lufttauglich freigeben, was aber passiert ist.

27. Juli 2018: Von Achim H. an Michael Kimmel Bewertung: +1.00 [1]

Fehler passieren, Skandal ist etwas hoch aufgehängt.

Die Frage ist ob noch ein Gewährleistungsanspruch besteht. Du hast sicherlich keinen gegenüber irgendeiner Werft, die ein anderer beauftragt hat. Bei einem Privatkauf ist höchstwahrscheinlich auch keine Gewährleistung drin. Es ist ja auch defacto überhaupt nichts passiert.

Ich denke Du wirst den Fehler auf Deine Kosten beheben lassen müssen.

Wenn Du Ärger machen willst, informierst Du die DGAC über die Sache, die kann dann die Werften auditieren. Im ersten Schritt als Drohung gegenüber der Werft, im zweiten Schritt dann tatsächlich an die DGAC. Wer einmal falsche Kolben einbaut, macht das evtl. öfters.

27. Juli 2018: Von Florian S. an Michael Kimmel
Beitrag vom Autor gelöscht
27. Juli 2018: Von Bernd Mann an Michael Kimmel Bewertung: +3.00 [3]

> Geld bringt es nicht, mir geht es auch nur um eine Nachbesserung, der Austausch der Zylinder und Kolben
> kostet ca. 15k. Falls die Werft nicht nachbessern kann, müssen sie die Regulierung des Schadens bezahlen.

Ehrlich gesagt - bei der Summe und der äußerst komplexen Rechtslage (Privatkauf aus England, Werft in Frankreich, kein "eigener" Anspruch gegen die Werft, Motor wurde nach dem overhaul noch mal zerlegt und neu zusammengebaut ohne dass die Seriennummern der Komponenten bei Aus- und Einbau notiert wurden) würde ich nicht mal über ein Verfahren nachdenken. Die Kosten für den Rechtsstreit werden die Kosten der Reparatur bei weitem übersteigen und die Erfolgsaussichten sind mehr als ungewiss.

Wenn CMI in Fairhope bereit ist, zu bestätigen wohin Dein Zylinder geliefert wurde, hast Du eine etwas bessere Basis. Aber selbst dann würde ich gutes Geld nicht schlechtem hinterherwerfen.

Ich an Deiner Stelle würde den overhaul Betrieb mit den Erkenntnissen von CMI konfrontieren, dass in einem durch sie überholten Motor die falschen Zylinder verbaut waren. Du würdest das Thema gerne ohne großes Aufheben und ohne die FAA einzubeziehen klären und was denn der Vorschlag der Werft zur weiteren Vorgehensweise wäre.

Die DGAC wird eine Beschwerde eines Deutschen mit einem N-registrierten Flugzeug gegen eine große französische Werft vermutlich als Untersetzer für ihren Morgenkaffee verwenden.

My 2 cents - worth what you've paid for it,

Bernd

27. Juli 2018: Von Florian S. an Michael Kimmel

Noch ein Einfall - hab leider gerade meine L-Akte nicht da, zum nachschauen, aber hat nicht jeder neue Zylinder ein Form-1, auf dem zumindest Typ und Herstellungsdatum (und wahrscheinlich auch eine Seriennummer) vermerkt ist?

Die müssten doch in Deiner L-Akte zu finden sein.

27. Juli 2018: Von Justus SJ an Michael Kimmel

Was ist denn überhaupt passiert bzw. was genau sollen die falschen Kolben/Zylinder verursacht haben?

27. Juli 2018: Von Michael Kimmel an Bernd Mann

Ehrlich gesagt - bei der Summe und der äußerst komplexen Rechtslage (Privatkauf aus England, Werft in Frankreich, kein "eigener" Anspruch gegen die Werft, Motor wurde nach dem overhaul noch mal zerlegt und neu zusammengebaut ohne dass die Seriennummern der Komponenten bei Aus- und Einbau notiert wurden) würde ich nicht mal über ein Verfahren nachdenken. Die Kosten für den Rechtsstreit werden die Kosten der Reparatur bei weitem übersteigen und die Erfolgsaussichten sind mehr als ungewiss.

Ja, habe schon mit dem Anwalt gesprochen, die Ansprüche muss ich an mich abtreten lassen, kosten übernimmt meine Rechtsschutzversicherung, da Privatkauf. Es geht auch in erster Linie um einen Vergleich...

Wenn CMI in Fairhope bereit ist, zu bestätigen wohin Dein Zylinder geliefert wurde, hast Du eine etwas bessere Basis. Aber selbst dann würde ich gutes Geld nicht schlechtem hinterherwerfen.

Genau das war meine Frage, vielen Dank! Also ist es nachvollziehbar wer die fraglichen Kolben und Zylinder bekommen hat auch ohne dass mir die Werft die Workorder liefert.

Ich an Deiner Stelle würde den overhaul Betrieb mit den Erkenntnissen von CMI konfrontieren, dass in einem durch sie überholten Motor die falschen Zylinder verbaut waren. Du würdest das Thema gerne ohne großes Aufheben und ohne die FAA einzubeziehen klären und was denn der Vorschlag der Werft zur weiteren Vorgehensweise wäre.

Top...so mache ich es!

28. Juli 2018: Von Michael Kimmel an Florian S.

Noch ein Einfall - hab leider gerade meine L-Akte nicht da, zum nachschauen, aber hat nicht jeder neue Zylinder ein Form-1, auf dem zumindest Typ und Herstellungsdatum (und wahrscheinlich auch eine Seriennummer) vermerkt ist?

Die müssten doch in Deiner L-Akte zu finden sein.

Leider nein, da es eine N-reg ist, sind nur die Lufttüchtigkeitsbescheinigungen vom A&P mit kurzer Zusammenfassung was gemacht wurde in meinen Logs.

28. Juli 2018: Von Florian S. an Michael Kimmel

Ja, habe schon mit dem Anwalt gesprochen, die Ansprüche muss ich an mich abtreten lassen, kosten übernimmt meine Rechtsschutzversicherung, da Privatkauf.

Sicher? Also im Sinne von: Hast Du das schriftlich? Wenn es eine N-reg ist, dann vermute ich mal, dass Du sie zwar irgendwann mal privat gekauft hast, aber sie nun ja einem amerikanischen Trust gehört. Dann muss dieser ja die Ansprüche geltend machen, oder?
Das dafür dennoch eine deutsche Privatrechtschutzversicherung aufkommt, ist mal eine positive Überraschung.

Es geht auch in erster Linie um einen Vergleich...

Viel Glück dabei - aber ich würde vermuten, dass die Chancen eher schlecht sind. Ohne jetzt die Feinheiten des französischen Rechts zu kennen (und darum geht es wahrscheinlich, wenn die Werft in Frankreich ist), gibt es zu viel, was Du beweisen musst, um Chancen auf Geld zu haben. Das weiss die Werft natürlich auch.


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