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Sonstiges | Abwrackprämie- mal was Anderes  
27. März 2009: Von Carsten Schepers 
Die "Abwrackprämie"- wahrscheinlich DAS Wort des Jahres!

Zugegeben- hören kann ich diesen Begriff schon jetzt nicht mehr. Jugendliche beknien ihre Großeltern, den achso gepflegten Schönwetterwagen, der sicherlich noch ein paar Jahre gehalten hätte, gegen ein im Ausland produziertes Billigmodell einzutauschen, welches während der gesamten Produktion mehr CO2 freigesetzt hat, als es der alte Wagen jemals noch getan hätte.

Und auch sonst gibt es jetzt für Waschmaschinen, Kühlschränke, Brillen, Zahnersatz und auch für Reifen jetzt die " Abwrackprämie ".

Soll ich nun auch damit werben und die Leute dazu animieren ihre alte Schutzfolie vom Propeller einzuschicken?

Ich geb Euch fünf Euro für die Fetzen...

Mal im ernst- hat jemals jemand darüber nachgedacht, daß man auch ohne diese Prämie mit ein wenig Handeln auf einen ähnlichen Kaufpreis kommen kann?

Ich habe in meiner Kundschaft einige Autohändler, die sich momentan dick und rund verdienen, da die Kunden nicht mehr handeln. Sie bekommen ja bereits die Prämie...

Was meint ihr?

Gruss
28. März 2009: Von Max Sutter an Carsten Schepers
Das ist ein uraltes Gesetz - bei Staatsinterventionen mit der Gießkanne geht in der Regel mehr als die Hälfte in Hände, welche es nicht so gebraucht hätten, und das ist diesmal besonders der Fall. Neben dem von Ihnen gezeigten Beispiel profitieren überhaupt die Oberschicht und die obere Mittelschicht am meisten. Er fährt ja da ohnehin einen großen Schlitten oder ein Edel-SUV, welche nicht älter als zwei Jahre sind, also kein Prämienbedarf, da ohnehin die Steuerersparnis über die Firma viel mehr wert ist. Beim Zweitwagen für die Ehefrau dagegen kann es schon mal über drei Jahre dauern, bis der getauscht wird. Diesen armen Leuten verhilft der Staat nun zum verbilligten Zweitwagen - wetten, es ist am Ende ein schicker Toyota oder Hyundai! Und dass da durch Tricksereien (zu) gute Altwagen irgendwie noch getauscht werden, bevor die Schrottpresse ganze Arbeit macht - die Verwaltung rennt doch mit ihren Maßnahmen immer nur hinterher. Merke: Gute Betrüger erkennt man dadurch, dass sie immer einen Tick schneller sind.

Ich hätte da einen andern Vorschlag, die Akte Doppel-X, sozusagen. Zwar nicht über Umwelt zu rechtfertigen (Lycosaurus bleibt Lycosaurus), aber immerhin sehr förderlich für hoch qualifizierte deutsche Arbeitsplätze. Wenn man in den nächsten zwölf Monaten ein voll kunstflugtaugliches Flugzeug verschrottet und ein neues kauft, welches mindestens +/- 8 g zugelassen ist, dann sollte es eine Prämie von sagen wir mal 10 % des Kaufpreises geben. Im Gegensatz zur Autoprämie kämen da wahrscheinlich über 80 % der Bestellungen nach Deutschland in eine der beiden X-Firmen.

Noch zu Ihrer Schlussfrage: Es versteht sich von selber, dass man handelt wie ein Teppichhändler und die Prämie obendrein mitnimmt. Anders wäre es nur dumm, denn die Margen der Autohändler sind in den letzten 20 Jahren weit über die normale Preisentwicklung hinaus gestiegen. Damals gab es bei deutschen Marken maximal 6 Prozent, während heute zehn Prozent (oder eine überteuerte Altwagenrücknahme) einfach drin sein müssen, meist noch ein Stück mehr. Wenn sich einer wegen der Abwrackprämie vom Feilschen abhalten lässt, dann beweist er, nicht begriffen zu haben, dass die zwei Dinge ja aus völlig verschiedenen Taschen kommen und das Eine mit dem Anderen nichts zu tun hat.
28. März 2009: Von Juergen Baumgart an Max Sutter
...die Abrackprämie lässt sich in eine Linie einreihen, zu der auch so nutzlose Dinge wie Feinstaubplaketten, bezugslose Besteuerung nach Hubraum (und nicht z.B. nach Verbrauch) bzw. CAMO und ZÜP gehören...
Auf der einen Seite wird immer die Energieeinsparung propagiert, auf der anderen (>>...welches während der gesamten Produktion mehr CO2 freigesetzt hat, als es der alte Wagen jemals noch getan hätte<<...) wird sie vergeudet. Verkehrte Welt...
Das Problem ist ja, daß wir mittlerweile in der Lage sind durch immer verfeinerte Fertigungsmethoden bzw. Automatisierung viel mehr zu produzieren als zu konsumieren.
D.h. auch nach der Abwrackprämie stehen wir wieder vor dem gleichen Problem.
Und auch daß man festgestellt hat, daß z.B. die modernen Diesel durch ultrafeine Zerstäubung, die schon fast eine Art Nanopartikel produziert, (die auch durch den Partikelfilter nicht herausgefiltert werden), gesundheitlich auch sehr bedenklich sind, scheint an unseren Umwelt-Gutmenschen vorbeigegangen zu sein.

Für mich war das Ganze ein Grund, „jetzt erst recht“ zu sagen...
Mein alter hubraumgroßer hoch besteuerter aber bewährter früherer Oberklasse-Diesel (zum Ziehen vom Segelflug-Hänger benutzt) wird jetzt halt im Winter abgemeldet und dafür ein im Familienbesitz befindlicher Kleinwagen während dieser Zeit bewegt. Für diesen fand sich sogar noch ein Satz alter Winterreifen zum Runterfahren, die ansonsten bald zeitlich abgelaufen wären...
Der Diesel von dessen Typ es schon jetzt grade mal nur noch ein paar hundert zugelassene in D gibt, muß jetzt halt noch ein paar Jahre um die Umweltzonen aussen rum fahren, dann kriegt er ein H-Kennzeichen.
Wäre die Steuer niedrig geblieben hätte ich ihn wahrscheinlich jeden Winter gefahren und er hätte das H-Alter vielleicht nie erreicht.... ;-)
29. März 2009: Von  an Juergen Baumgart
Hallo Herr Sutter, Sie schrieben
"Neben dem von Ihnen gezeigten Beispiel profitieren überhaupt die Oberschicht und die obere Mittelschicht am meisten. Er fährt ja da ohnehin einen großen Schlitten oder ein Edel-SUV, welche nicht älter als zwei Jahre sind, also kein Prämienbedarf, da ohnehin die Steuerersparnis über die Firma viel mehr wert ist."

Abgesehen davon, das aus diesen Worten vermutlich der pure Neid spricht, zeigt es sich, das Sie nicht wirklich Bescheid wissen. (Hat sowas von G. Fischer) Sie glauben doch nicht im Ernst, das ich wegen einer Abwrackprämie von € 2500,-- meinem Partner ein neues Auto kaufe, nur weil ich 2500 Euro vom Staat bekomme? Dazu müsste ich erst mal einen Wagen haben, der einen Zeitwert von weniger als € 2500 hat. Ich habe Freunde, die haben Autohäuser, es verkaufen sich gut Kleinwagen bis ca € 15000 Euro. Leute aus der Ober- und Mittelschicht kaufen sich Autos so ab € 25000,-- aufwärts. Meistens sind das Cabrios oder Geländewagen. Da macht die Prämie aus oben genannten Gründen wenig bis gar keinen Sinn. Im Übrigen wäre ich mit Schimpfen auf Geländewagenfahrer etwas vorsichtig, ich gehöre wie viele andere Geländewagenfahrer zu denen, die Ihren Job ohne diese Fahrzeuge nur sehr eingeschränkt machen können. Des weiteren stossen 10 Kleinwagen mehr CO2 aus als ein Geländewagen. Und es gibt deutlich mehr Kleinwagen als Geländewagen. Bitte die absoluten CO2 Werte in der Summe der Fahrzeuge zusammen rechnen und nicht die Papierwwerte.
29. März 2009: Von Max Sutter an 
Hallo Herr Ehrhardt, die Neidschublade ist nicht die Richtige, wenn es darum geht, Kommentare über die Fehler einer ziemlich verfehlten Gießkannenmethode staatlicher Hau-Ruck-Subventionen zu analysieren. Die CDU musste mit aller Gewalt und viel unnütz herausgeworfenem Geld beweisen, dass die Regierung handlungsfähig ist, und die SPD wollte den Opel-Arbeitern den Bart streicheln.

Handlungsfähigkeit dokumentiert eine Regierung aber nicht mit schwerstem ordnungspolitischem Sündenfall, und das Schicksal von Opel wird nicht in Rüsselsheim, Kaiserslautern, Bochum oder schon gar nicht in Berlin entschieden. Denn der Laden brummt, hat erfolgreiche Modelle und würde ohne die Muttergesellschaft (gerade wegen deren zu starker Orientierung auf SUV's und Pick-UPs, sorry, man muss das leider so knallhart feststellen) bestens dastehen und hätte bestimmt die Abwrackprämie so wenig nötig wie alle andern deutschen Autobauer.

Bezüglich der Umwelt werden Sie natürlich ein ordentlich fettes amerikanisches SUV weder als Benziner noch als Diesel besser als zwei Polos reden können, das sind messbare Fakten. Und wenn alle so wie Sie nur deswegen ein solches Allradgefährt hätten, weil sie es wirklich als solches brauchen, dann wären einige weniger auf den ebenen Asphalt- oder Betonstraßen. Wenn ich dann noch so den erfolgreichsten Businessman aller Zeiten, Franjo Pooth, in "seinen" Hummer steigen sehe ...

Meine Aussage ging nicht um die Erstfahrzeuge entsprechenden Kalibers - die erreichen normalerweise beim Erstbesitzer nur im Falle eines Crashs die Abwrackwürdigkeit. Aber in vielen Fällen schaut der Zweitwagen der Holden etwas vergrätzt aus - einfach, weil man der Kiste bezüglich Repräsentation nichts abverlangt und die Rücksitze durch häufig einsitzende Krümelmonster sowieso nicht mehr fahrgastfähig sind. Auch bei der gehobenen Mittelschicht wird der Zweitwagen (noch) nicht immer im Segment über 25'000 Teuros ausgesucht, ich kenne eine Menge Leute, welche es sich leisten könnten, aber beim Zweitwagen nicht über 15- bis 20'000 Euros hinausgehen. Klar, da bekommt man auch schon lange keinen Golf mehr dafür.

Dieses Fahrzeug, das durchaus auch einen Zeitwert von etwas über 2500 Euros haben kann, wird nun mit Hilfe des Staates in ein neues Auto verwandelt, obschon die CO-2-Bilanz durch Neuherstellung und die vorgeschobene Verschrottung wohl eher negativ zu Buche schlägt.

Wiewohl das mit den Flugzeugen von mir nur eine nicht ganz ernst gemeinte Randnotiz war - wir sind uns doch einig, dass in deutschen Hangars eine Menge Material steht, dem eine Abwrackprämie gut zu Gesicht stünde. Das kann man mittel- und langfristig nur entweder ersetzen oder das Hobby aufgeben.

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