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Events | Sicherheit von Atomkraftwerken  
11. November 2006: Von J. de Haas 
Sehr geehrte Privatflieger!

Um der in diesem Forum oft geäußerten Meinung entgegen zu treten, dass die Medien unzureichend recherchieren, haben wir uns entschlossen, im Explorer Magazin eine Untersuchung durchzuführen, die sich auf exakte Fakten und wissenschaftliches Vorgehen stützen soll.

Anlass hierzu ist der Bericht der SZ vom 11./12.November 06 "Nebelwolke soll Atomkraftwerk vor Anschlägen schützen". Wie man weiß, ist nunmehr der Einsatz von Nebelwerfern beim Atomkraftwerk Grohnde vom Landesumweltministerium Hannover genehmigt worden. Sollte dort ein Flugzeug in die Verbotszone des Atomkraftwerks eindringen, hüllt sich der Reaktor innerhalb von Sekunden in eine rote Phosphorwolke.

Aufgrund der bekannten Tatsache, dass nach einhelliger Expertenmeinung die größten Gefahren von den Privatfliegern ausgehen, da ihnen eine enge Bindung wie bei Berufsfliegern an ein Beschäftigungsunternehmen fehlt, das eine ständige und informelle Kontrolle ausübt (Drs. 520/1/06, S. 3 oben des Deutschen Bundesrates, 825. Sitzung zu TOP 83), haben wir uns entschlossen, unsere Untersuchung an dieser Stelle durchzuführen.

Da man selten eine derart hohe Anzahl gefährlicher Privatpersonen und möglicher Terroristen in einem einzigen Forum ansprechen kann, möchten wir Sie bitten, sich zahlreich an unserer Befragung zu beteiligen, die wir auch in unserem Magazin veröffentlichen wollen.

Wir sind daran interessiert, die Wirksamkeit der oben angeführten Schutzmechanismen zu untersuchen und bitten Sie deshalb, Ihre voraussichtlichen Reaktionen auf mögliche Schutzmaßnahmen zu schildern, sofern Sie beabsichtigen, künftig in Verbotszonen von Atomkraftwerken einzudringen, um dort Ihren gefährlichen und gefährdenden Tätigkeiten nachzugehen. Sollte eine unserer Antworten nicht Ihre zu erwartende Reaktion wiedergeben, erläutern Sie doch bitte in Antwort F) (für die Allgemeinheit verständlich!) Ihre voraussichtliche Reaktion.

Wir bedanken uns bereits heute für Ihre Mitarbeit, mit der wir endlich eine fundiertere Berichterstattung der Medien einleiten wollen!

Mit besten (fliegerischen) Grüßen
Jürgen de Haas
Explorer Magazin

BEDROHUNGS- UND REAKTIONSSZENARIO:

Sie fliegen mit Ihrem Privatflugzeug unerlaubt in die Verbotszone des Atomkraftwerks Grohnde ein. Sie haben keinen Passagier und nur wenig Treibstoff an Bord, da Sie Ihre Maschine bis zum Heck mit Sprengstoff gefüllt haben, den Sie entweder nach Anleitungen aus dem Internet selbst angemischt oder bereits fertig fremdbezogen haben. Um das Flugzeug randvoll mit Sprengstoff zu füllen, haben Sie das Material bis zu den Instrumenten hoch aufgefüllt und sind auch deutlich überladen gestartet. Auf eine Beladungsrechnung haben Sie deshalb vorher verzichtet.

Nachdem Sie in die Verbotszone eingedrungen sind, bemerken Sie eine überraschende Verneblung des Atomkraftwerks, das ganz plötzlich in einer roten Wolke verschwindet. Welche der möglichen Reaktionen bevorzugen Sie in diesem Moment (bitte nur eine Antwort wählen, bzw. im Fall der Antwort F) näher erläutern!)

A) Sie erkennen, dass Ihr Angriffsversuch gescheitert ist. Da die Verneblung aus der Seekriegsführung kommt, wissen Sie, dass sich das Atomkraftwerk nun unerkannt im Schutze der Nebelwolke entfernen wird und Sie keine Chance haben, Ihr Vorhaben umzusetzen. Sie drehen aus der Verbotszone ab und versuchen an Ihrem Hobbyflughafen unauffällig, den Sprengstoff wieder aus Ihrer Maschine zu schaufeln.

B) Sie sind verunsichert, da Sie VFR-Pilot sind und keine Umkehrkurve beherrschen. Sie drehen sofort ab und verhalten sich ansonsten nach der Landung wie unter A)

C) Sie sind verunsichert wie unter B), aber Sie drehen nicht ab. Da Sie keine Umkehrkurve beherrschen, verlieren Sie nach kurzer Zeit die Orientierung, geraten ins Trudeln und stürzen auf der Wiese vor dem Kraftwerk ab. Noch im Grab ärgern Sie sich über die Berichterstattung, die die Richtigkeit der Schutzmaßnahmen von Grohnde nun als bewiesen ansieht.

D) Sie sind IFR-Flieger und Wolken gewohnt. Allerdings sind Sie Nichtraucher und hassen den roten Phosphorqualm sofort. Zwar handeln Sie als toleranter Privatpilot gewöhnlich nach der Devise "Es stört mich nicht, wenn Sie rauchen, aber es stört mich auch nicht, wenn Sie brennen", doch nun sehen Sie eine Toleranzgrenze überschritten. Sie fliegen eine Umkehrkurve und verhalten sich nach der Landung wie unter A)

E) Sie sind IFR-Flieger und Wolken gewohnt. Sie sind Raucher und haben ein GPS an Bord und haben bereits Wochen vor Ihrem minutiös geplanten Anschlag die genauen Koordinaten des Kraftwerks mittels OZIEXPLORER, FUGAWI oder ähnlicher Software in Ihr GPS geladen. Sie fliegen ungerührt durch die roten Phosphorwolken, bedauern lediglich, dass Sie diese Marke nicht schon vorher geraucht haben und bohren sich - ein letztes Mal lachend bei diesem Gedanken - mitsamt Ihrem Privatflugzeug in das Atomkraftwerk. Ihr Sprengstoff reißt ein Loch in den Kühlturm und noch im Grab ärgern Sie sich über die Berichterstattung, die die Richtigkeit der Schutzmaßnahmen von Grohnde nun als bewiesen ansieht.

F) Sie sind VFR- oder IFR-Pilot, haben ein GPS an Bord oder auch keines und reagieren insgesamt völlig unverhersehbar für Planer von Pilotprojekten in Umweltministerien. Sie haben allerdings eine große Hochachtung vor Bürokraten im Allgemeinen und Luftfahrtbürokraten im Besonderen und wollen diese deshalb auch nicht enttäuschen. Die Katastrophe steht oder fällt mit Ihrem Erfindungsreichtum. Wir sind gespannt!
11. November 2006: Von Jan Brill an J. de Haas
oh - oh... wenn das die Kollegen von der ZUP-Brigade lesen isses aus mit der Zuverlässigkeit...


f) ich warte bis sich das Atomkraftwerk wie unter (a) beschrieben im Schutz der Nebelwand aus der Verbotszone entfernt hat. Da die AKW-ED(R)s ja nur per Verordnung erlassen werden können, wird die Verbotszone nur mit einiger Verspätung nachziehen.
Wenn das AKW dann außerhalb des ED(R) angelangt ist und der Phosphorqualm (von dem nach der XXVII. Chemikalienlagerungsverordnung ja nur eine geringe Menge gelagert werden darf) verbraucht ist, kann ich mein Vorhaben sogar vollenden ohne mich nach §62 LuftVG strafbar zu machen.
Niemals würde ich allerdings ohne eine W&B-Berechnung starten. Das wäre unverantwortlich!
###-MYBR-###


P.S. Übrigens der Unfug mit den Nebelwänden ist ein alter Hut. Kommt alle zwei Jahre aus der Versenkung, wenn irgendein Redakteur offensichtlich verzweifelt nach was Peppigem zum schreiben sucht - oder eben am 11.11. oder 1.4...
13. November 2006: Von Stefan Jaudas an J. de Haas
g) Misstrauische Fliegerkollegen haben sich über die Säcke gewundert, die der pöhse Attentäter (TM) tagelang ins Flugzeug gestapelt hat. Da dieser Attentäter außerdem am Platz unbekannt war und auch rein äußerlich (südländischer Typ, Vollbart, Häkelkappe, Nachthemd) etwas aus dem Profil fiel, hat jemand kurz bei der Narrenzunft Grün-Weiß angerufen.

h) Terrie trifft tatsächlich das KKW. Er schafft es sogar, seine Ladung zum optimalen Zeitpunkt zu zünden. Resultat: Ein großer Knall, ein paar zerborstene Fensterscheiben in der Kantine vom KKW, und ein kleinerer Brandfleck auf der Kuppel. Und natürlich viele, viele Schlagzeilen. Alle Privatpiloten werden nachts um drei in Schutzhaft genommen.

Und meine Lieblingsversionen:

i) Da Privatpiloten eben nicht per se Terroristen sind, hat sich noch nie einer davon in terroristischer Absicht auf ein KKW (oder sonstwas) gestürzt.

j) Nach reiflicher und ausgiebiger Prüfung (3 Minuten) aller Randbedingungen und Umstände hat sich Ali bin Terrie gegen die gekidnappte 172 und für den legal gemieteten Sprinter entschieden ...

Wegen "soll Atomkraftwerk vor Anschlägen schützen" ... ist der 11.11. jetzt der erste April light? Die Narren sind los???

Gr

Stefan
13. November 2006: Von Maurice Konrad an J. de Haas
is schon wieder 1. April? :-O Irgendwie habe ich den Winter verpasst ;-)
13. November 2006: Von Gerhard Uhlhorn an J. de Haas
Merkwürdiger Unsinn.

Wenn man auf ein Ziel zuhält und plötzlich Rauch die Sicht nimmt, fliegt man halt einfach geradeaus weiter. Das gilt genauso für Autos und auch für Schiffe und natürlich besonders für Züge :-)
Aber dank dieser Schutzzonen ist die exakte GPS-Position der Anlagen überall bekannt. Da muss der Pilot nicht mal mitfliegen. GPS an den Autopilot gestöpselt und gut ist’s.

Da aber Terroristen intelligenter als unsere Politiker sind, wird sich kein Terrorist finden lassen, der einen solchen albernen Versuch unternimmt. Denn wenn die Reaktorschutzhülle ein Linienflugzeug aushält, dann kann der wenige Sprengstoff ihr nichts anhaben.

Ein Terror-Anschlag mit einem Leichtflugzeug ist noch weniger sinnvoll als die Entführung eines Zuges. Darum macht es auch keiner. Nur unsere Politiker würden es machen, wenn sie Terroristen wären. Darum sind sie auch keine, sondern sie sind Politiker geworden.
(Das soll jetzt nicht heissen, dass ich das auch nur im entferntesten gut finde. Für mich sind Terroristen der Abschaum der Menschheit – sie haben keinerlei Respekt vor dem Leben anderer Menschen und vor Gott.)
13. November 2006: Von Gerd Wiest an Gerhard Uhlhorn
Das mit dem Linienflugzeug geht auch mir seit einiger Zeit durch den Kopf - waren es nicht auch Politiker, die uns damals erklärten, dass sich alle Experten einig seien ein AKW würde ein abstürzendes Linienflugzeug aushalten? Und jetzt sind es wieder Experten, die einhellig bestätigen, dass die Grösste Gefahr von der AL ausgeht?

Da frage ich mich was schlimmer ist - dass sie uns belügen (und es wie schon so oft vermutet gar nicht um Terrorabwehr geht) oder dass sie uns über die Sicherheit der AKW damals genau so einen Stuss erzählt haben wie heute bei ihren Vorträgen über die Grössten aller Gefahren.

Kennt sich hier jemand mit Kernkraftwerken aus? Sind die vielleicht gar nicht so sicher und richtet eine 172 mit "Sprengstoff beladen" mehr Schaden an als einen Ölfleck auf der Hülle? Im Ernst - wirklich wohl ist mir bei dem Gedanken nicht mehr...

Ängstliche Grüsse

Gerdl
14. November 2006: Von Alexander Stöhr an Gerd Wiest
Einen Augenblick! Man unterscheide doch bitte zwischen Experten und Politikern: Was die Sicherheit von AKW betrifft, so ist die öffentlichkeit von Experten informiert worden (das nette Filmchen in der die vollbeladene Phantom auf Schienen zum Fettfleck auf einer Betonprobe wird). Die Gefahr die von der AL verströmt wird sieht indes NUR die Politikerkaste.

Viel größer ist die Gefahr die von Modellflugzeugen ausgeht, so muß ich nicht einmal ein Flugzeug der AL opfern um per GPS-Navi-Handy mein Rasenmäher-Umbau in die Love-Parade steuern zu lassen (zugegebenermaßen entbehrt dieses Szenario nicht einer bestimmten Attraktivität, sofern das Modell ausschließlich mit Laxativen beladen wäre). Die Buben sollte man Sicherheitsüberprüfen lassen! Modellflieger sind UCAV-Betreiber ohne politische/arbeitnehmerische Bindung an den "Luftraumgeber". Die sehen auch noch so komisch aus, das liegt vermutlich an dem komischen Sprit den sie verfliegen.

Die ganze Diskussion kann ernsthaft nur von solchen Menschen betrieben werden, welche KEINEN blassen Schimmer von Fliegerei haben. Mein lieblingsbeispiel Dimona vs. Phantom über FFM. Daß die Phantom bei der (geringen) Geschwindigkeit nicht nur potentiell sondern durchaus reell das ungleich größere Risiko darstellte ist nur den wenigsten bewußt. Flugfeinde sind in der Regel auch Freiheitsfeinde. Mir fällt zu dem Thema leider nichts sinnbringendes ein.
15. November 2006: Von  an J. de Haas
Hallo Leute,
hat denn keiner gelesen, daß die Sicherheit des Kraftwerks Grohnde nicht nur durch Nebel, sondern auch durch Störung des GPS bewirkt werden soll?
Natürlich ist das blinder Aktionismus, denn kleine Flugzeuge können dem Kraftwerk nichts tun, große haben Trägheitsnavigation, so daß die Piloten den GPS-Ausfall nicht einmal bemerken.
Die Benutzung eines Mobliltelefons an Bord eines Flugzeugs stört zwar nichts, ist aber ein "gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr". Auf diesen Straftatbestand stehen nach $315 StGB sechs Monate bis zehn Jahre Haft. Die kriegt aufgebrummt, wer unter anderem "falsche Zeichen oder Signale gibt" und "dadurch Leib und Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet".
Wer opfert sich mal schnell und zeigt die Verantwortlichen für diesen Unsinn an?

Grüße: Jörg Schrader
15. November 2006: Von Gerd Wiest an Alexander Stöhr
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