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Reise | Leserreise oder die Ausflüge der Elite!  
31. Oktober 2006: Von Frank Lauter 
Hey vorab: Es muss sich niemand dafür entschuldigen, dass er ein eigenes Flugzeug besitzt und das nötige Kleingeld hat mal eben tausende Euros auszugeben um nach XY zu fliegen. In diesem Posting geht es nicht um Neid…

Fliegen ist nicht billig, das wissen wir alle. Und eigentlich spricht man in Fliegerkreisen nicht über Geld, schon gar nicht, wenn man genug davon hat. Aber ich finde, die Kosten müssen – wenigsten ein bisschen – im Verhältnis zum Nutzen/Spass stehen.

Nichtflieger fragen komischerweise immer als erstes: „Was kostet das den?“ Auch Gäste die kostenfrei mal mitgenommen werden, fragen nach einem Flug: „Was hat dich das jetzt gekosten?“ An welcher Entwicklungsstufe geht diese Frage eigentlich verloren? Vor dem PPL wird sich noch über Preise Informiert, während der Ausbildung auch noch… Und danach? Auf dem Weg zu den ersten 150 Stunden scheint sich dieses Bewusstsein zu verlieren…
Klar, jeder der ein IR-Rating sein eigen nennt, weiß was Ihn die 150h nach Schein und die Ausbildung gekostet hat. Aber das war es auch schon.

Bei den Leserreisen geht es jedoch nicht um den Ausflug nach Sylt zum Kaffeetrinken und Fisch essen, der eben mal 1000 Euro kosten. Im Bekanntenkreis der Lohnempfänger wird das gerne verschwiegen, da man sonst nur verständnisloses Kopfschütteln erntet. Wir sprechen hier von ganz anderen Kosten…

Wenn man nun die Zahl aller privat Piloten in Deutschland nimmt, und davon die mit IR-Rating und davon die mit eigenem Flugzeug und davon die, die bereit sind Legs zu fliegen die an die Grenze des Machbaren reichen und dann noch in kürzester Zeit von A nach B fliegen möchten, wie viele bleiben übrig? Meiner Schätzung nach ca. die Zahl die bei den Reisen mitfliegen...

Warum muss das so sein? Warum werden so viele Piloten ausgeschlossen? Damit man sagen kann, wir waren auf allen Kontinenten? Sollte ich mit meiner Meinung hier alleine stehen? Lesen PuF wirklich nur Flugzeugeigner? Keiner der Chartert und trotzdem ein IR-Rating hat?

Von Berlin nach Brasilien in 14 Tagen hin und zurück. Der Bericht war einfach super zu lesen… Ich war begeistert… Bis ich mir vorgestellt habe, was das für ein Stress gewesen sein muss – von den Kosten ganz zu schweigen. Abgesehen davon, dass mir ein Airliner schon zu eng ist wenn ich 10h nach xy fliege, habe ich für mich entschieden, 10h über den Atlantik in einer D-Exxx oder D-Gxxx ohne „Auslauf“ und Toilette, wird nicht zu meinen bevorzugten Flugerfahrungen zählen.

@Jan Ich finde es super, dass Du Heikos Träume weiterführst und ich werde auch weiterhin die Berichtet der Leserreisen mit Begeisterung lesen, aber geht’s auch ne Nummer kleiner?

Grüsse Frank
31. Oktober 2006: Von Rudolf Winter an Frank Lauter
Hallo Frank,

das derzeitige Modell einer "großen" und "kleinen" Leserreise im Wechsel wird doch prima allen gerecht...

Die großen Reisen sind als Leistungsschau der GA genauso notwendig wie kleine "Kaffefahrten" für diejenigen, welche sich die großen nicht leisten wollen (oder können)

Rudi
31. Oktober 2006: Von Gerhard Uhlhorn an Frank Lauter
Hallo,

Fliegen ist teuer? Ich habe mal gerechnet, welches Reisemittel für einen Urlaub von Hamburg nach Endelave (dänische Insel) am billigsten ist. Und es war das Charter-Flugzeug – nicht die Eisenbahn, und nicht das Auto von „Statt-Auto“ (Car Sharing).
Fliegen kann teuer sein, muss aber nicht.

Natürlich kann man auch Ziele anfliegen, die näher gelegen sind und nicht weniger attraktiv sind. Aber bei den Leserreisen geht es eigentlich ums Fliegen. Das Ziel ist eher nur eine Ausrede für die anderen Menschen, die es sonst nicht verstehen. Auch ich selbst würde gerne mitfliegen. Der Gedanke mit einem Flugzeug in der Größe eines PKW selbst über den Atlantik bis in die Antarktis zu fliegen, der ist einfach großartig. Fragen Sie mal irgend jemand in ihrem Bekanntenkreis, ob sie schon mal selbst übern Atlantik geflogen sind oder gar in der Antarktis waren. Fragen Sie mal Bill Gates, ob er das gemacht hat, oder den amerikanischen Präsidenten, oder irgend einen anderen Menschen. Etwas als Urlaub zu machen, was sonst so gut wie kein Mensch jemals gemacht hat, das hat einen ganz außerordentlichen Reiz, finde ich.

Auch ich muss mein Geld sauer verdienen. Im Moment kann ich mir überhaupt kein Fliegen leisten. Trotzdem würde ich, hätte ich das Geld, dieses Geld für eine solche Reise aufwenden. Auch wenn ich danach wieder arm wie eine Kirchenmaus wäre. Ich würde das Geld nicht zu Seite legen oder was sinnvolleres damit anfangen, weil eine solche Reise ein Erlebnis ist, von dem man sein ganzes Leben zehren kann, woran man immer gerne zurückdenken wird.
Ich gönne es denen, die es machen können von ganzen Herzen und hoffe, dass sie uns, die zurzeit nicht das nötige Kleingeld haben, oder aus anderen Gründen nicht mitreisen können, mit einer spannenden Erzählung versorgen. Ich wünsche mir (für mich und alle flugbegeisterten) einen Film, der es schafft diese fliegerische Herausforderung und das Gefühl mitgeflogen zu sein irgendwie zum Zuschauer transportiert. Gerne darf auch ein weiterer Film für den Rest der Welt entstehen, der die Begeisterung für die Fliegerei transportiert.
Irgendwann bin ich auch dabei.

Gruß
Gerhard Uhlhorn
31. Oktober 2006: Von Frank Lauter an Gerhard Uhlhorn
Hallo!

Sicherlich kann man sich das fliegen billig rechnen... Dafür wird es immer ein Bespiel geben. Besonders, wenn das Finanzamt fragt.

Aber ich komme immer noch von Köln nach Berlin für 39,- EUR... Meine bevorzugte Mooney ist zwar nicht deutlich langsammer (durch die Zeiten auf dem Flugplatz) aber doch immer noch "etwas" teurer... Trotzdem fliege ich lieber selber...

Frank
31. Oktober 2006: Von Alexander Stöhr an Frank Lauter
das fliegen billigrechnen ist eine eigenartige praxis. dabei bedarf es dieser verrenkungen kaum, wenn man die kosten in das rechte licht rückt: flexibilität, tatsächliche reisekosten, reisezeit. diese faktoren bestimmen vor allem in der geschäftsfliegerei das geschehen, so kann es erheblich günstiger sein eine vierköpfige beratungskommission per Beech 58TC an den 800km entfernten verhandlungsort fliegen zu lassen anstatt sie mit "politisch korrekten" öffentlichen verkehrsmitteln mit zwei übernachtungen auf weltreise zu schicken. hierbei sind die gehaltskosten der angestellten nicht einmal berücksichtigt. ein privatflugzeug ist und bleibt in erster linie ein verkehrsmittel. auch wenn ich derzeit nicht aktiv fliege (geld), empfinde ich das klassische image des "hobbypiloten" für extrem schädlich. mit der richtigen "PR" können leserreisen (XXL wie "normal") verwendet werden genau solche aspekte hervorzuheben. interessant fände ich "wettflüge" in denen die kosten gegenübergestellt würden. in der heutigen zeit empfinde ich auch faktoren wie umweltfreundlichkeit ebenso wichtig wie kosten. zum beispiel benötigt eine C172 für ihre 100KT cruise (luftlinie) eben keine ausgebauten betonschneisen durch unsere schönen wälder. auch ist der spritvebrauch (selbst von gutem altem wichita-eisen) pro km bei vergleichbarer reiseleistung überlegen (na gut, außer bei gegenwind und autobahn parallel zur flugstrecke).

diese argumente werden sicher aus vermeintlich "feindlichen" lagern, wenn wissenschaftlich vorgetragen das eine oder andere ohr öffnen. verschweigt also nicht die kosten! setzt sie in das richtige licht. flieger sind nicht leute, die 10KEUR musikanlagen in kompaktklasse fahrzeuge einbauen.

A.
31. Oktober 2006: Von Gerhard Uhlhorn an Frank Lauter
Herr Frank,
natürlich geht es nicht in Konkurrenz auf Billig-Strecken. Aber in abgelegene Gegenden ist das eigene Flugzeug konkurrenzlos günstig. Und dabei ist der Faktor Zeit und zusätzliche Hotelkosten noch nicht einmal berücksichtigt.

Das ist wie beim Fahrradfahren: In Hamburg bin ich zu jeder(!) Tageszeit mit dem Fahrrad schneller als mit dem Auto, und das ohne bei Rot über die Ampel zu fahren. Nur entlang der Haupteinfall- und Ausfallstraßen habe ich keine Chance.

Herr Stöhr,
ich habe es mal exemplarisch für nur einen Techniker aus der Druck-Branche durchgerechnet. Dieser Fall wäre fast so eingetroffen, allerdings habe ich die Namen der Firmen verändert:

https://www.uhlhorn-agentur.de/Website/Artikel/Ist_es_billiger_wenn_der_Mitarbeiter_mit_dem_selbstgesteuerten_LFZ_reist.html###-MYBR-###
1. November 2006: Von Alexander Stöhr an Gerhard Uhlhorn
Herr Uhlhorn,

genau das meinte ich. Vielen Dank!

Unter meinen Erfahrungen befindet sich auch eine Begebenheit mit einem Bundestagsabgeordneten, welcher zwei wichtige Termine hatte: einen auf Bundesebene an der Ostsee und einen weiteren in seinem Wahlkreis. Da beide Termine nicht verschiebbar waren, stand besagter Politiker nun vor dem Dilemma einen der Termine abzusagen, da kein ihm bekanntes(!) Verkehrsmittel die Strecke in der Zeit zwischen den Terminen zurücklegen konnte. Ich war damals mit seinem Büroleiter befreundet und schlug die Charterung eines "kleinen Hüpfers" vor (C-177RG). Die Reise schlug zwar mit einem guten Preis ein, war doch der Pilot auch zu bezahlen, jedoch wurde diesem Abgeordneten klar, daß nur dieses Flugzeug ihm die Einhaltung beider relevanten Termine ermöglichte. Selbst die Kostenstelle des Bundestages bewilligte die Zahlung. Selbstredend erst NACH ausführlicher Darlegung der Zusammenhänge, Steuergelder sollen schließlich nicht für Lustreisen ausgegeben werden.

Genau dies ist mein Ansatzpunkt: ein Nichtflieger versteht nicht die Leidenschaft nach der Luft die wir Flieger (aktiv oder passiv) hegen. Der Durchbruch in der allgemeinen Akzeptanz wird sich daher erst dann einstellen, wenn der Nutzen im Vordergrund steht. Reiner Luftsport ist hiervon ausgenommen, aber die GA ist eben nicht nur Luftsport.

Auch wenn manch geneigter Leser bei mir Abschweifung vermutet: ich möchte den Thread nicht "hijacken". Mir geht es darum, wie die erwähnte Kurzform der Leserreise ausgestaltet werden kann, um der GA insgesamt einen guten Dienst zu erweisen. Dabei sollen die "Extremtouren" ebenfalls eingesetzt werden, um die Leistungsfähigkeit von GA-Flugzeugen hervorzuheben. Lobbyarbeit eben =)
8. November 2006: Von  an Frank Lauter
Zitat: "Aber ich komme immer noch von Köln nach Berlin für 39,- EUR... "

Frage: Mit der Bahn? Keine Kunst, allein circa 3 Milliarden schießt der Bund - und damit wir Steuerzahler - jährlich in die Infrastruktur derselben. Und seit 1994, also vor 16 Jahren, als die Bahn durch die gleichnamige Reform vollständig entschuldet wurde, hat sie gerade mal wieder 15 Milliarden Schulden aufgehäuft, hieß es in den letzten Tagen anläßlich der Diskussion/Dissens um die Privatisierung der Staatsbahn.

Bei diesen Zuwendungen an die GA sähe es mit den Kosten - und der Akzeptanz in der Bevölkerung - auch ganz anders aus...

Gruß,

Friedhelm Stille

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