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Flugzeugbau | Das A380-Desaster ist zementiert!  
23. September 2006: Von Gregor FISCHER 
Airbus muss erleben, dass ein einziges falsches Produkt eine Firma fast zerstören kann. Der neuste Stand ist schwierig zu eruieren, aber die folgenden Tatsachen widergeben das vernichtende Bild um diesen Flieger:

- Hamburg hat Hunderte Millionen in die Startbahn Finkenwerder investiert und nun gilt es fast als sicher, dass die Endmontage nun doch in Toulouse durchgeführt wird.

- Die Lufthansa baut den grössten Hangar in China für den Unterhalt der A380, welcher bald fertiggestellt wird. Lufthansa wird aber, wenn überhaupt erst 2010 mit dem ersten Airboss beliefert.

- Die Zahlen der vollzahlenden Passagiere zeigen stark nach unten, ob es je gelingt, diesen Riesenflieger wirklich zu rentabilisieren, ist mehr als fraglich geworden.

Die Zertifikation:

Das Ding ist viel zu schwer, zeigt schwer beherrschbare Ermüdungserscheinungen und die elektrische/elektronische Ausrüstung/Steuerung ist mehr als ungelöst. Vielleicht für Jahre.

Die Evakuation der Paxe hat zwar funktioniert (das Wunder von Hamburg) - wie diese Massen aber in JFK oder Chicago an der Immigration abgefertigt werden sollen, ist noch immer ein Rätsel. Die USA-Gesetze sehen vor, Ansammlungen von Menschen in Flughäfen auf 200 Personen zu beschränken.

Die Software (die A380 besitzt über 200 Computersysteme) ist ein Alptraum! Vor einer Zulassung durch die FAA ist das Ganze noch Lichtjahre entfernt und der Flieger wird wohl kaum für Regionalflüge in Frankreich Verwendung finden, oder etwa doch?

Fazit: Die A380 war von Anfang an ein Murks, weniger technologisch, aber vom Management und den Streitereien her. Der Bau wurde vor dem 11.September 2001 beschlossen, ein NOGO war nachher nicht mehr möglich. Ich behaupte, dass dieser Flieger ein Ende wie die Concorde nehmen wird: Unrentabel, problematisch im Betrieb und als Passagierflieger unbeliebt und schliesslich ungeeignet.

Der voraussehbare Flop hat die Airbus-Aktie schon ins Verderben geritten und es wird noch schlimmer kommen. Kunden verlangen horrende Entschädigungen und werden bald auch abspringen.

Das Management ist ein Lehrstück für eine unheilige Allianz: Die Deutschen sind verzweifelt und die Franzosen lügen oder halten mit der Wahrheit zurück.

Eines ist sicher: Die Amerikaner lachen sich ins Fäustchen...
24. September 2006: Von Max Sutter an Gregor FISCHER
Die A-380 derzeit schlecht zu reden ist keine Kunst, denn nichts Genaues weiß man nicht. Doch ein Blick in die Geschichte zeigt, dass alles mindestens schon einmal da gewesen ist:

Drehen wir die Uhr zurück ins Jahr 1968. Bei Boeing stand der Erstflug der 747 an, und beim Konkurrenten Lockheed sind nach dem Jungfernflug der C5-A, bei welchem man das Fahrwerk wohlweislich draußen gelassen hatte, beim zweiten Flug die Leading Edge Slats vergessen geblieben. Die Piste von Dobbins wurde kürzer und kürzer, die Häuser und Bäume dahinter immer höher ...

Man kann sich vorstellen, was ein Crash in jenem Moment für die Existenz von Lockheed bedeutet hätte. Im Übrigen brauchte der Rüstungsgigant aus Marietta/GA den Beweis für die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit seines Riesenvogels nie anzutreten. Zivile Nutzer für das Beladungswunder haben sich keine gefunden. Später hat dann das SAC sogar einen vollständigen Flügeltausch klaglos aus dem Staatssäckel bezahlt.

Boeing hätte ohne massivste Quersubvention aus den andern Bereichen die Entwicklung des Jumbos auch nie bezahlen können, und das Unternehmen stand ob der Probleme mit diesem Typen jahrelang am Rande der Pleite. Und dass ein Flugzeug am Ende der Entwicklung auf Anhieb im vorgesehenen Gewichtsziel angekommen wäre, das hat es wohl auch noch nicht gegeben. Insofern sind die Probleme bei Airbus nicht überraschend, sondern eher typisch für diese Art technischer Größtrisiken.
25. September 2006: Von Gregor FISCHER an Max Sutter
Lieber Herr Suter,

in ihrem Beitrag steht ^^Die A380 schlecht zu reden ist keine Kunst^^ und ich möchte darauf hinweisen, dass ein Bashing der A380 natürlich nicht mein Ziel ist. Ich sehe aber die Fakten und behaupte, dass dieser Flieger nicht in die heutigen Verhältnisse passt. Darum haben auch die schlauen Boeing-Strategen auf die Evolution ihrer 747 verzichtet.

Aus ihren Postings kann ich ersehen, dass sie was von der Fliegerei verstehen und nun sagen sie ehrlich: Hätten sie Lust, als normaler Passagier in ein, zwei Jahren in der A380 zu fliegen??!

Ich bin überzeugt, dass dieser Flieger (wenn er überhaupt kommt) von vielen Leuten (und Fluggesellschaften) gemieden werden wird.

PS. Ich bin im ersten Halbjahr 8 mal als Pax über den Teich geflogen und IMMER hatte es leere Plätze in der B757, zweimal waren es über 50% (ATL-ZRH mit DA).
25. September 2006: Von  an Gregor FISCHER
Lieber Herr Fischer,

ich verstehe wahrscheinlich nicht so viel von Fliegerei wie Sie und manche andere. Ich bin auch bisher nur einmal über den "Teich" geflogen; seitdem die US-Regierung diese beknackten Einreisebestimmungen erlassen hat, werde ich es auch mit Sicherheit nicht mehr tun. Aber ich fliege oft in die andere Richtung, nach China, Thailand, Indonesien...Suchen Sie mir mal einen Flug nach z.B. Shanghai oder Peking, der nicht fast rappelvoll war. Von 50% Auslastung können die armen Economy-Passagiere dort nur träumen, die müssen sich eben 10 Stunden zusammenfalten. Dort, in Asien, ist der Markt für den A380 (wenn es denn einen gibt)!
Grüße
26. September 2006: Von Alexander Stöhr an 
Das sehe ich ebenfalls. Meine Erfahrung mit Asien (Indien, Indonesien, und weitere) läßt mich vermuten, daß ein voraussehbarer Anstieg des Mobilitätsbedarfes (salopp: durch mehr Geld in mehr Taschen) gepaart mit einer für uns Europäer zumindest ausgeprägten "Leidensfähigkeit" was eingeengte Verhältnisse angeht, die o.g. Einwände gegen den 380 in Bezug zur östlichen Hälfte der Welt als unwesentlich erscheinen läßt.

Zugegeben, am liebsten flöge ich selbst in einem Jet ganz für mich allein, mit<10.000ft Kabinenhöhe, 37.5% rel Luftfeuchte, nett anzusehenden Flugbegleiterinnen, und a la carte Verpflegung (stimmt, ein Bett, ein ECHTES Bett wäre auch gut)... Preis? You get what you pay for.
26. September 2006: Von Carsten Grötschel an Gregor FISCHER
Im Grundsatz denke ich, daß die technischen Problem sich irgendwie lösen lassen, und sei es auf Kosten der Gewinnmarge die durch zusätzliche Aufwendungen, exotischere Materialien usw. geschmälert wird.
Das Problem ist, daß alles wie eigentlich immer in unserer Zeit nicht schnell genug fertig werden kann. Je enger man die Zeitpläne mit Blick auf Aktionärsbegierlichkeiten steckt umso mehr kommt man in Bedrängnis, wenn es nicht glatt durchläuft. Ein Übriges sind dann meisten noch irgendwelche Schwachsinnigkeiten die mit "Lean-" anfangen.
Airbus-Industrie hat sich selbst ins Knie geschossen mit seinen Zeitplänen und der atomisierten Fertigungs- Entwicklungs- und Zulieferstrukturen.
Das Problem ist nicht das Konzept des A380 sondern die dahinter stehende Organisation Airbus-Industrie.

Ansonsten gebe ich denjenigen völlig recht die hier schreiben, daß für die asiatischen Märkte der A380 absolut
passent ist. Sowohl bei der Kapazität als auch bei der Reichweite.
26. September 2006: Von Gregor FISCHER an 
Hallo T.R

Singapore Airlines wäre die erste Fluggesellschaft, die mit dem A380 beliefert werden sollte. Nur ist unterdessen erwiesen, dass dieses Flugzeug nicht dem entspricht, was versprochen wurde.

Offensichtlich können weder Reichweite noch Zuladung, welche propagiert wurden, garantiert werden. Es ist somit nicht ausgeschlossen, dass die Bestellungen annulliert werden.

Da die Landschaft in der Linienfliegerei nicht mehr die gleiche wie noch vor 3 Jahren ist, kommen diese 'Aussteighilfen' den Fluggesellschaften gerade recht!
26. September 2006: Von Gregor FISCHER an Carsten Grötschel
^^Sowohl bei der Kapazität als auch bei der Reichweite^^ - welche bis dato nicht realistisch sind (siehe oben)
3. Oktober 2006: Von Gregor FISCHER an Gregor FISCHER
No additonal comment:

Airbus in Trouble as A380 Project Stalls

The super-jumbo A380 was supposed to become a symbol for Airbus's superiority and Boeing's decline. But it hasn't turned out that way. Instead, the prestige project could turn in to a symbol for the Europeans' aerospace downfall....

SPIEGEL ONLINE, 03.10.06
3. Oktober 2006: Von Stefan Jaudas an Gregor FISCHER
... die Jungs von Boeing sind der Airbussern ja soooo weiiiiit überlegen ... *LOL*

https://www.businessweek.com/magazine/content/05_25/b3938037_mz011.htm
3. Oktober 2006: Von Gregor FISCHER an Stefan Jaudas
Und eins:

Die Auslieferung des Großraumflugzeugs A380 verzögert sich um ein weiteres Jahr. (Spiegel)

und zwei:

Damit addiert sich die Verzögerung beim mit 555 Passagieren größten Verkehrsjet der Welt auf 22 Monate.
8. Oktober 2006: Von Alexander Stöhr an Gregor FISCHER
Das perfide an der Situation, ist daß nicht das Fluggerät an sich so problematisch ist (zugegeben, es hält nicht ganz was es versprochen hatte - aber wieviele Flugzeug taten das direkt von anfang an?), sondern die Managementsphilosophie.
1. unglaubliche logistische Verbindungen zwischen rein politisch bestimmten Produktionsstandorten.
2. die technischen Schwierigkeiten ergeben sich bislang aus unseriösen Versprechungen und Zusagen bezüglich der Kabinenausstattung.
3. Masseneinstellungen führten zu Schwierigkeiten bei der Koordination.

Leider habe ich die Quellen zu diesen Aussagen nicht mehr parat, sind jedoch aus Printmedien. (FAZ&co)

Nachher sind alle schlauer. Oder nicht?

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