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IFR & ATC | Chaos wg. Nebels in München?  
25. Februar 2005: Von  
Ich habe eine Frage an alle ATCler und erfahrenen IFR-ler:

Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute, dass gestern am Münchner Flughafen - sicherlich einer der am modernsten ausgestatteten der Welt - 150 Flüge gecancelled werden mussten aufgrund von Nebel. Und das nicht, weil das CATIII-ILS nicht funktioniert hätte, sondern weil die ATC den Staffelungsabstand stark erhöhen musste, was zu vielen Warteschleifen, Überbelastung und letztendlich 150 Ausfällen geführt hat.

Kann mir jemand erklären, warum dichter Nebel am Boden den Staffelungabstand für die Airliner derart erhöht und damit die Kapazität der Runways derart stark reduziert? Mit meinem begrenzten ATC-Verständnis hätte ich erwartet, dass man die IFR-Flieger mit CATIII alle recht gut und zügig runterbringt.

Beste Grüße aus München
Tobias
25. Februar 2005: Von  an 
Hallo,

alle allgemeinen und speziellen örtlichen Betriebsanordnungen zu zitieren und zu erklären würde sicher zu weit führen, aber grundsätzlich ist folgendes festzuhalten:

Es geht nicht darum, dass durch den CAT III-Betrieb unabhängig vom Wetter, genauso ein Flugbetrieb aufrechterhalten werden kann / könnte, sondern um die Einhaltung von Sicherheitsabständen sowohl in der Luft als auch am Boden sowie dem Freihalten der einzelnen Areas (critical, sensitive und Safety-Strip) beim Allwetteranflügen nach CAT III oder niedrigeren Kategorien.

Was heißt das im Einzelnen:
Zwischen einem anfliegenden Luftfahrtzeug und einem anderen anfliegenden oder startentem Luftfahrzeug ist Staffelung so zu erstellen, dass die ILS-Signale durch an- und abfliegende Luftfahrzeuge sowie durch rollende Luftfahrzeuge oder Fahrzeuge NICHT gestört werden, sobald sich das anfliegende Luftfahrzeug innerhalb einer Entfernung von 2NM von der Pistenschwelle befindet.

Es dürfen sich KEINE Luftfahrzeuge oder Fahrzeuge während des Betriebs des ILS in der critical Aera befinden.

Die entsprechenden Areas sind Schutzzonen um die jeweiligen Antennen für die elektronischen Signale von GP und Localizer.

Dies wird auch dadurch deutlich, dass mit zunehmender CAT von I bis III auch die Abstände der CAT-Holding-Positions immer weiter weg von der Piste sind. Mit zunehmender CAT werden also die Anforderungen u.a. an die Abstände immer restriktiver. Entsprechend mussen auch die Abstände im Approach und Endanflug vergrößert werden.

Denn wir dürfen nicht vergessen, dass das gelandete Flugzeug ja auch noch rollenderweise aus den genannten Bereichen abrollen, sprich diese freimachen muß, bevor die nächste Maschine die 2NM-Grenze unterschreitet.

Da dazwischen auch noch Flugzeuge starten wollen, wirkt sich dies ebenfalls auf größere Abstände aus, da zum einen länger auf die Bahn gerollt werden muss und sich während der gesamten Zeit in den betreffenden Areas aufhält bis es abgehoben hat. Erst dann darf die nachfolgend landende Maschine die 2NM-grenze unterschreiten.

Übrigens, neben Nebellagen führen auch starker Seitenwind oder Niederschläge zu erhöhten Staffelungswerten.
Vom Schneeräumen oder Bremswertermittlung ganz zu schweigen!

Grüße,
Thomas

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